Beiträge von wi.kr

    Hallo KJ,
    danke für das Lob. Wenn ich mit meiner Präsentation ein wenig für das Sammeln von AM-Post-Belegen werben kann, würde mich das freuen. Es gint ja sehr viel Material auf dem Markt und man kann immer wieder was Besonderes finden, was vielleicht ein anderer übersehen hat. So ist es zwar nicht häufig, dass eine Mehrfachfrankatur mit der 8 Pf. des deutschen Drucks (Mi.-Nr. 21) nicxht als solche erkannt wird, zumal dann, wenn die Erkennungszeichen ganz offenkundig sind, wie etwa die Summenzähler am linken Rand. Ich habe daher für den heute vorgestellten Beleg eines relativ normalen Fernbriefs mit 3 Stück der Mi.-Nr. 21 beim Erwerb über Ebay.com (USA) schon ein paar Euros bezahlen müssen. Aber es hat sich enorm gelohnt, weil es sich um 3 Stück der Mi.-Nr. 21 C (Zähnung 11,5:11) handelt, die auf Brief extrem selten ist; dabei noch zwei Stücke vom linken Rand, da will man ja nicht meckern. In dieser Variante gibt es nur sehr wenige Belege und man tut auch gut daran, sich zu merken, wo denn die teuren Varianten am Schalter waren. Mein Beleg wurde am 10.7.46 vom Postamt Verden (Aller) Land abgefertigt. Es kann sich also rentieren, bei Mi.-Nr. 21 auf Briefen aus dieser Ecke einfach mal nachzumessen.
    Gruß an alle
    wi.kr

    ... und bei Mainz-Kostheim (= Wiesbaden-Kostheim) fällt mir noch ein, dass es auch andersrum gehen kann. Ich meine die sog. Grenzgängerpost, wenn also jemand Poststücke über eine Zonengrenze brachte, um sie in der andreen Zone - natürlich mit deren Freimarken beklebt - zur Post zu geben. Das kann z.B. seinen Grund darin haben, dass zwischen den Zonen der Postverkehr noch nicht eröffnet war, obwohl es bereits zugelassenen Reiseverkehr gab. Erst im November 1945 wurde der allgemeine Interzonenverkehr postalisch zugelassen. Aber auch dann konnte es noch der Beschleunigung dienen, wenn man Briefe eben mal schnell über die Zonengrenze brachte, zumal noch das Problem der jeweiligen Zensur bestand. Ich kann dazu einen Beleg vorstellen, der auch nicht sofort als Grenzgängerpost zu erkennen ist. Es handelt sich um einen Brief aus Mainz-Kostheim (alter Stempel, s. vorheriges Posting), der am 23.11.1945 mit den dort gültigen AM-Post-Marken freigemacht wurde. Warum also Grenzgängerpost? Die Antwort liegt - wie bei Grenzgängerpost immer - in den Absenderangaben. Mainz-Kostheim lag rechtsrheinisch in der am. Zone. Die Blendaxwerke saßen aber in der Rheinalle in Mainz und damit in der französischen Zone. Als Rheinland-Pfälzer kann man das ja auch schon mal wissen - auswärtige sehen in einem solchen Beleg dann leicht nichts weiter als einen Massenartikel. Ergänzend noch der Hinweis, dass der Brief über die am. Zensur in Offenbach gelaufen ist (Stempel links oben) und schlichter Zellophn-Klebeverschluss.
    Gruß an alle

    Hallo Jørgen,
    ein erhöhtes Porto im Ortsverkehr (Ferntarif statt Ortstarif) wurde in der RPD Hamburg vom 10.7.-11.8.1945 und in der RPD Kiel vom 14.6.-1.8.1945 verlangt. Das betraf alle Arten von Ortssendungen, also auch Postkarten. Ortspostkarten zum erhöhten Tarif sind aber sehr selten. Diese erhöhten Tarife kann es nur mit dem amerikanischen Druck geben, weil die anderen Drucke noch nicht an die Postschalter ausgeliefert waren. Eine Postkarte mit erhöhtem Tarif besitze ich auch nicht. Selten sind übrigens auch Ortsbriefe der 2. Gewichtsstufe oder EInschreiben aus diesem schmalen Zeitraum. Es gab umgekehrt aber auch Gebührenermäßigung (= Ortstarif statt Ferntarif), wenn es zwischen zwei Orten den Nachbarortsverkehr (auch Nahbereichsverkehr) gab, der aber vom Reichspostminister ausdrücklich zugelassen worden sein musste, also etwa zwischen Offenbach und Frankfurt/Main, Lübeck und Bad Schwartau. Dazu kann ich wieder ein Schmankerl zeigen, das man gar nicht gleich als Beleg für den Nahbereich erkennt. Es handelt sich um ein mit 38 Pf. freigemachtes Einschreiben (= Ortstarif) von Wiesbaden-Kostheim nach Mainz vom 31.1.1946, bei dem auch noch auffällt, dass der R-Zettel "Mainz-Kostheim" enthält. Was war da wohl los? Zwischen Wiesbaden und Mainz war der Nahbereichstarif amtlich eingeführt, aber zwischen beiden Städten verlief mitten im Rhein die Grenze zwischen am. Zone (Wiesbaden) und frz. Zone (Mainz). Nun hatte Mainz vor Kriegsende mehrere Stadtteile auf der rechten Rheinseite (Amöneburg, Kostheim, Kastel, Gustavsburg und Ginnheim), die sämtlich der am. Zone zugeschlgen wurden, wobei die ersten drei genannten zur Stadt Wiesbaden kam, zu der sie auch heute noch gehören. In Wiesbaden gab es zunächst keine Poststempel für diese Vororte und natürlich auch keine R-Zettel. Wäöhrend neue Stempel rascch beschafft wurden, wurden die R-Zettel nach und nach aufgebraucht, so dass es zu unterschiedlichen Postamtsangaben auf R-Zettel und Tagesstempel kam. Dass der Nahbereichsverkehr zwischen den beiden Zonen funktionierte resp. akzeptiert wurde, obwohl unterschiedliche Postverwaltungen für den Postverkehr zuständig waren, ist nicht sehr häufig dokumentiert, schon gar nicht mit Einschreiben, die ja die besondere Behandlung am Absende- und am Ankunftsort verlangten.
    Gruß an alle
    wi.kr

    hallo oisch,
    auch das sind wieder feine Belege! Die farbunterscheide der 3 Pf-Marke sind übrigens auch bei Mi.-Nr. 1 vorhanden, wenn auch nicht eigens gelistet. Mi.-Nr. 1 x hat immer die satte tiefe Farbe, die auf Deinem Beleg gut zu sehen ist, während bei Mi.-Nr. 1 z fie Farbe heller ist. Man kann deshalb beide Varianten schon gut an der Farbe unterscheiden - manch einer tut sich mit dem Papier schwer, zumal auch das z-Papier in späteren Druckauflagen richtig weiß sein kann (vor allem bei Nr. 7 und 9).
    Was die Farbunterschiede anlangt, wird es künftig wohl keine neuen Katalogunternummern geben, auch wenn es deutlich zu sehende Farbunterschiede von hell nach dunkel gibt. Diese sind aber fließend und beruhen auf unterschiedlicher "Verdünnung" der Farbe (Materilknappheit!). Was bei AM-Post als "Fehlfarben" notiert ist, sind übrigens keine wirklichen Fehler (also gelb statt rot), soindern im Grunde nur Varianten, die halt besonders auffällig sind. Sie sind deshalb auch nicht unumstritten. Bei SBZ habe ich schon Paare gesehen, die mit zwei unterschiedlichen Farbnuancen BPP-signiert waren (links a rechts b). Das halte ich für den Nachweisdafür, dass es sich dabei um zufällige Farbschwankungen handelt. Drucktechnisch ist das jedenfalls nicht hinreichend zu erklären. bei AM-Post wird es so was nicht geben.
    Jeder, der sich für das gebiet ein bißchen mehr interessioert, ist herzlich eingelden der Arge AM-Post beizutreten ( http://www.arge-am-post.de/aufnahmeantrag.html ). Die Homepage ist derzeit nicht ganz so, wie sie sein soll, aber doch noch instruktiv. Gerne vermittle ich auch einen Kontakt.
    Zur Farbenfrage bei Mi.-Nr. 17 ein schönes Beispiel aus meiner Sammlung: Mi.-Nr. 17 bD (die seltene Zähnung) als Viererblock auf portogerechtem Fernbrief aus Bad Pyrmont vom 2.1.46 nach Halle/Saale, die obere linke Marke mit dem Merkmal von Feld 25 vom Bogentyp 12 I. Den Beleg habe ich mal bei ebay für 1 DM (!) ersteigert, Handelswert heute nicht unter 1000 €. Also Augen auf!
    Gruß an alle
    wi.kr

    Hallo oisch,
    danke für die Blumen! Ob die 90 x 1 Pf. vom Postbeamten verklebt wurden, ist schwer zu sagen. Ich würde eher glauben, dass der Absender das gemacht hat, da der Absender auf der Vorderseite links unten mit überklebt wurde; man sieht nur noch einen Rest davon. Das hätte der Postbeamte vermutlich nicht gemacht, zumal bei der Umschlaggröße (A 3!) genügend Platz anderweitig gewesen wäre.
    Wenn es aber um Massenfrankaturen geht, kann ich noch was Hübsches und Seltenes anbieten: ein Einschreiben Fernbrief mit 21 Stück der Mi.-Nr. 2 x (!) aus Wiesbaden nach Dessau (Interzonenpost) vom 21.5.46 mit dem Plattenfehler II, zwar ohne Ankunftsstempel (was damals nicht ganz ungewöhnlich war, aber doch echt gelaufen (s. Reste eines Handrollstempels oben rechts).
    Oder noch mehr: 28 Stück der Mi.-Nr. 1 z aus Herborn (Dillkreis) mit Not-R-Zettel (Feldpost überstempelt), ebenfalls Interzonenpost nach Naunhof (rückseitig Ankunftsstempel 13.4.46) vom 8.4.46 und dem Plattenfehler VI.
    Gruß an alle
    wi.kr

    hallo an alle,
    hier ist ja inzwischen richtig was los! Sehr schön!
    Nochmal zu woodcraft: Was oisch geschrieben hat ist völlig richtig. Allerdings herrschte vielerorts ein Mangel an 30-Pfennig-Marken, so dass in den RPDen Hamburg und Kiel eine Sonderregelung eingeführt wurde. Dort galt in der Zeit vom 1.9.-7.10. (Hamburg) bzw. 22.8.-30.10.45 der R-Zettel als Nachweis für die Einschreibgebühr (sog. Notausgaben, bei Michel unter Lokalausgaben aufgeführt). Die Briefe und Karten sind also ohne zusätzliche Marke mit dem normalen Porto freigemacht und nicht etwa unterfrankiert. Einen solchen Beleg zeige ich hier mal. Das ist nämlich ein Kracher, der zusätzlich beweist, dass dieses Verfahren nicht überall bekannt war. Es handelt sich um eine Päckchenadresse mit 40 Pfennig Porto (korrekt) und der R-Zettel von Hamburg; Datum ist der 1.10.1945 - Entwertung mit Handrollstempel (typisch für Päckchenabfertigung). Bei Ankunft in Düisburg bei Rowedder (bekannter Sammler; Absender ist Hennig, bekannter Händler in Hamburg) erkannte man die richtige Freimachung nicht und erhob Nachgebühr von 30 + 15 = 45 Pfennig, rechnerisch korrekt, aber in der Sache halt doch falsch. Davon gibt es gerade mal eine Handvoll Belege.
    zu oisch: Mehfrachfrankaturen mit Nr. 16 sind gesucht und selten. Ich kann da eine Mehrfachfrankatur mit 24 Stück beisteuern (Mi.-Nr. 16 C mit den Plattenfehlern VI und XII. Die größte Massenfrankatur mit Mi.-Nr. 16, die ich besitze sind auf Riesenbeleg 90 Stück (!) zusätzlich mit 3 x 6 Pf - 108 Pf (Einschreiben der 2. Gewichtsstufe).
    Zu Jørgen: es lohnt sich vielleicht, die 3-Pfennig-Marke mal nachzumessen, da es sich um eine Mi.-Nr. 17 b handlet. Vom Datum her könnte es bei der Verwendung in Hamburg um eine C-Zähnung handeln (D glaube ich nicht, die war vorwiegend im Rheinland und Ostwestfalen unterwegs).
    GRuß an alle
    wi.kr

    ... und hier habe ich noch einen Brief, der aus der ersten Briefkastneleerung am 1.3.1946 stammt. Das ist zwar nicht aufgestempelt worden, aber auch so an der Uhrzeit (9 Uhr) ganz gut zu erkennen. Das alte Briefporto sind zwei Stück der Mi.-Nr. 4 z. Zu Recht wurde kein Nachporto erhoben, weil der Brief ja bereits am 28.2.1946 der Post durch Einwurf in einen Briefkasten übergeben worden war.

    Hallo woodcraft,
    schön, dass Du zum uns gefunden hast und gleich so schöne Belege zeigst. Über nachträgliche Entwertungen habe ich mal einen Aufsatz mit BIldern geschrieben, der im AM-Post-Sammler veröffentlicht ist. Ich habe darin die verschiedenen Arten der nachträglichen Entwertungen auf AM-Post dargestellt. Wer Interesse daran hat, kann ihn bei mir mit PN anfordern. Auch der Beleg mit den drei verschiedenen 8-Pf-Marken ist schön und sauber. Natürlich hat das ein Sammler gemacht - aber was soll dagegegn einzuwenden sein. Daran ist aber ganz besonders die Verwendung in München! Dort waren nämlich nie Marken des engl. und des deutschen Drucks am Schalter und theoretisch wären sie dort auch nich gültig gewesen, weil sie nicht von der dortigen Post ausgegegeben waren. Gleichwohl wurden sie allgemein in der am. Zone geduldet und anerkannt. Ein Sammlerbeleg also, der noch zusätzlich etwas auszusagen hat. Die Annahmen zur Portostufe bei der durch Teil-Barfreimachung auffrankierten Ganzsache P 905 sind zutreffend. Die Verdoppelung des Portos am 1.3.46 haben viele nicht mitbekommen und dadurch Nachporto verursacht
    Gleiches passierte dann nach dem 31.10.1946, dem Tag, an dem die AM-Post-Marken ihre Gültigkeit verloren. Zwar wurde in der brit. Zone ihre Verwendung noch bis zum 7.11.1946 geduldet; anderswo aber wurde peinlich genau darauf geachtet. Ich zeige jetzt einen Beleg, der am 1.11.1946 in MÜnchen 19 angestempelt wurde, also eigentlich keine AM-Post-Marken mehr hätte tragen dürfen. Er wurde aber geduldet, weil er aus der ersten Briefkastenleerung des 1.11.1946 stammt und als Einschreiben-Eilboten-Fernbrief befördert wurde. Mit 164 Pf. ist er portogerecht freigemacht. Bemerkenswert auch der Not-R-Zettel, der nicht der an sich üblichen Form entspricht. Weil R-Zettel-Mangel herrschte, wurden in verschiedenen Gegenden R-Zettel gedruckt, sog. Amts- oder Ortsausgaben. Rückseitig ist der erforderliche Ankunftsstempel von Unterpfaffenhofen abgeschlagen. Die linke der drei 50-Pfennig-Marjen (Mi.-Nr. 32 bA) zeigt das Feldmerkmal 83 vomn Bogentyp 4, einen weißen Fleck in der rechten 5.
    Gruß an alle
    wi.kr

    Hallo Jørgen,
    das ist wirklich schade, dass zwei Marken beschädigt sind. Das Papier beim deutschen Druck war meist ziemlich zäh und die Zähnung recht krumm (die Druckerei Westermann hatte zunächst keine eigene große Zähnungsmaschine und bekam erst eine von den Alliierten anderswo eingezogene Maschine, die defekt war), so dass das leicht passieren konnte.
    Heute zeige ich mal ein Postkarte, die völlig normal aussieht und doch sehr selten und wertvoll ist. Sie stammt nämlich aus Blankenburg (Harz), einem Ort, der zunächst zur britischen Zone gehörte, dann aber am 23.7.1945 der sowjetisch besetzten Zone ("Provinz Sachsen") eingegliedert wurde. Nur vom 20.6. bis zu diesem Tage waren dort AM-Post-Marken gültig, die von der RPD Braunschweig geliefert worden waren. Die Post verkehrte dort in diesem Zeitraum nur innerhalb der britischen Zone. Die Karte stammt vom 2.7.1945; der vorgedruckte Wertstempel (Hitlerkopf) wurde mit den Freimaren (2 x Mi.-Nr. 1 x) überklebt und der Nazi-Propagandaspruch durchgestrichen, da die Karte sonst nicht befördert worden wäre. Der Zielort Grünenplan bei Alfeld/Leine lag in der brit. Zone. Das gute Stück sieht wegen der Aktenlochung auch nicht so richtig schön aus, ist aber wirklich sehr selten und ich habe es für sage und schreibe 10 $ kaufen können (Auktionen: bis 750 €). Es lohnt sich also immer, die Augen offen zu halten.

    Gruß an alle
    wi.kr

    Hallo und guten Tag,
    die Notpostkarten konnten bis zur Währungsreform verwendet werden; eine Auffrankierung mit AM-Post-Marken war nur bis zum 31.10.1946 zulässig. Sie wurde in der brit. Zone aber bis zum 7.11.1946 geduldet (wenn auch in anderen Zonen gelegentlich Nachporto gefordert wurde, wenn dort die Duldung nicht bekannt war.
    Nachdem Bayern-Nils mir gute Tipps für das Anpassen meiner zu großen Bilddateien gegeben hat, kann ich jetzt mal einen Wertbrief XXL vorstellen, der zwar um 4 Pf. überfrankiert ist (1012 Pf. statt 1008 Pf.), aber doch die Besonderheiten des Wertbriefverkehrs gut zeigt. Der Brief wog 158 g, wie der vorgeschrieben amtliche Vermerk links oben ausweist, und sollte mit Rückschein befördert werden (handschriftlicher Vermerk links oben übergehend beklebt mit dem amtlichen Wertbriefzettel). Er wurde am 26.4.1946 in Dachau abgefertigt und war rückseitig – wie vorgeschrieben – mit Lacksiegeln verschlossen, deren Reste noch vorhanden sind. Rückseitig sind auch zwei Eingangsstempel des Postamts Staltach vom 27.4.1946 abgeschlagen. Alle Freimarken wurden einzeln verklebt – auch das war für Wertbriefe vorgeschrieben. Verwendet wurden 9 Stück der Mi.-Nr. 32 bA, 11 Stück Ziffern der Mi.-Nr. 932 und 1 Stück der Mi.-Nr. 919 = 1012 Pf. Das Porto errechnete sich wie folgt: Fernbrief der 2. Gewichtsstufe = 48 Pf., Behandlung als Wertbrief über 500 RM = 100 Pf., Rückschein = 60 Pf. und Versicherungsgebühr für den Wert von 20.000 RM = 800 Pf, insgesamt also 1008 Pf. Das ist die höchste mir bekannte Portostufe mit AM-Post.
    Gruß an alle
    wi.kr

    Hallo Baldersbrynd,
    das sind auch schöne auffrankierte Notpostkarten, bei denen auch der notwendige Bestätigungsstempel links unten gut zu lesen ist. Solche Postkarten zeugen von der Not der damaligen Zeit und dem Mangel an Postkarten. Die Kommunikation wäre eine gewisse Zeit lang sogar auf Postkarten beschränkt und Briefe waren noch nicht zulässig. Die alten Ganzsachenkarten Mit AH drauf durften natürlich nicht mehr verwendet werden. Vielfach wurde der Wertstempel überdruckt, überstempelt oder abgeschnitten. Davon kann ich bei Gelegenheit auch mal was zeigen.
    Jetztr aber noch mal was aus meiner Portostufenkiste: ein sehenswerter Eilboten-Einschreiben-Fernbrief der zweiten Gewichtsstufe in der Portoperiode ab dem 1.3.1946. Da springt einem natürlich gleich die Mi.-Nr. 35 vom linken Rand ins Auge, dazu eine Mi.-Nr. 33 bA sowie ergänzend Ziffern Mi.-Nr. 919, 923. Perfekt ist der Ortswerbestempel von König (Odenwald) abgeschlagen; es wurde ein Not-Einschreibezettel verwendet (auch daran bestand in weiten teilen des Landes großer Mangel), der durch Überstempelung eines R-Zettels für Feldpost erzeugt wurde. Das rote Kreuz über den Beleg kennzeichnet den Eilbotenauftrag. Der private Eingangsstempel ist zugleich ein schöner Echtheitsbeweis zusätzlich zum Ankunftsstempel auf der Rückseite. Kurz noch was zum Porto von 188 Pf.: Fernbrief der 2. Gewichtsstufe = 48 Pf, Einschreiben = 60 Pf., Eilboten = 80 Pf.
    Das ist einer meiner besonderen "Lieblinge".
    Gruß an alle
    wi.kr

    Hallo oisch,
    das ist auch ein sehr sauberer Ersttagsbeleg! Wenn man sich mit den Daten etwas auskennt, kann man schon noch einiges finden. Den Brief mit ZU habe ich natürlich nicht im Wühlkarton gefunden. Trotzdem habe ich da schon schöne Sachen für wenig Geld gefunden, zumal ich Plattenfehler auf Brief sammle und da manches einfach übersehen wird. Es ist ein bißchen schade, dass ich in diesem Forum nur Anhänge von max 600 KB hochladen kann, da meine Scans fast alle deutlich größer sind, weil ich sie mit 300 dpi einscanne.
    Heute zeige ich mal eine ganz unscheinbare Großrarität, die ich aus einem Briefeposten gezogen habe, der mich mal 100 DM gekostet hat und rund 25 Belege enthielt. Es handelt sich um die einzige in unserer Arge AM-Post bekannte Mischsendung mit AM-Post-Marken. Mischsendungen durften zum reduzierten Porto (bis 100 g 8 bzw. 16 Pfennig, je nach Datum) Geschäftspapiere + Drucksache + Warenprobe + Blindenschriften enthalten und mussten offen versandt und als "Mischsendung" bezeichnet werden. Meine Mischsendung ist mit Mi.-Nr. 6 z und 13Az am 16.4.1946 in Rotenburg (Han) auf den Weg gegangen. Sie dürfte eine Preisliste und eine Warenprobe (Samentütchen) enthalten haben. Ich besitze aus derselben Korrespondenz auch einen Beleg mit Rechnung für eine Bestellung. Der Händler, von dem ich den Briefeposten gekauft habe, hat ganz bestimmt nicht gemerkt, welch große Seltenheit er da besaß. Die meisten Mischsendungen werden wohl in die "Ablage P" gewandert sein.
    Viele Grüße
    wi.kr

    Hallo Jørgen und vielen Dank für die Begrüßung!
    Bei AM-Post gibt es ganz tolle Sachen und man kann nur dazu einladen, sich näher damit zu beschäftigen. Die Marken waren natürlich Dauerserien und damit eigentlich Masenware; aber die wirren Zeiten schlagen sich im Erscheinungsbild der Poststücke nieder. Die Wiederaufnahme des Postverkehrs erfolgte nicht einheitlich - die Auslieferung von Marken an die Schalter war teils chaotisch. Es lohnt sich, in den Wühlkisten bei Messen mit ein bißchen speziellen Kenntnissen zu suchen. Vielleicht findet man dann so was, wie ich es jetzt hier zeige: Eine Postkarte, die innerhalb von Bad Gandersheim gelaufen ist, portogerecht mit 5 Pf. freigemacht: Mi.-Nr. 3 y (also die erste Auflage des am. Drucks) asl rechtes Randstück. Das Datum ist es, was hier so besonders ist: es war der 20.6.1945, mithin der Ersttag für diese Ausgabe in der RPD Braunschweig. Abgeschlagen wurde der dort übliche Ortswerbestempel.
    Viele Grüße an alle
    wi.kr

    Hallo und guten Tag,
    ab heute bin ich neu hier und möchte eine Art Einstand geben, indem ich auf Mehrfachfrankaturen hinweise, die ich bei AM-Post-Belegen sehr interessant finde. Dabei gibt es auch solche, die im Briefe-Katalog nicht verzeichnet sind. Manchmal braucht man eine gewisse Zeit, bis man nachgerechnet hat, ob der Beleg portogerecht ist, was für seine Bewertung nicht unwichtig ist.
    Als erstes zeige ich mal einen Fernbrief mit Zustellungsurkunde mit 9 Stück der Mi.-Nr. 23 A gelaufen von Celle nach Hannover-Limmer; ein Gerichtsbrief, bei dem das vorgedruckte Amtssiegel mit Hakenkreuz natürlich überklebt werden musste. Da nach dem Krieg keine Portobefreiung für solche Post bestand, wurde der vorgedruckte Freivermerk maschinenschriftlich gestrichen. Das Port beträgt 24 Pf. für den Brief, 60 Pf. für die Behandlung als förmliche Zustellung und 24 Pf. für die Rücksendung der Zustellungsurkunde (= 108 Pf.), die der Absender zu tragen hatte. Besonders an dem Beleg sind auch zwei Plattenfehler, die als Nr. XIV (oben zweite von links) und Nr. XVIII (oben vierte von links) im Michel notiert sind. Der an sich für die Vorderseite links unten vorgesehene Zustellungsvermerk befindet sich auf der Rückseite.
    Viele Grüße
    wi.kr