Beiträge von Postgeschichte Kemser

    Hallo in die Runde,

    nun will ich mal aus dem "Trio" ein "Quartett" machen.... :love:
    Eben mit der Post eingetroffen - eine weitere Variante:
    Brief aus Tegernsee vom 3. September 1886 nach Versailles (!), aber lediglich mit 10 Pfg. Wappen (Ausgabe 1881) freigemacht und somit 10 Pfg. unterfrankiert. Daher mit 25 C. Nachporto belegt.

    Leider ist rückseitig kein Absender vermerkt (auch sonst nur der Ank.stpl.), jedoch kommt mir die Handschrift aus dem Gedächtnis heraus bekannt vor. Der Absender müsste im Schloss Tegernsee zu finden sein.
    Die adelige Empfängeradresse hingegen sagt mir leider nichts. Kann da jemand weiterhelfen?
    Vielen Dank im Voraus !

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Beleg will ich euch angesichts der Anschrift nicht vorenthalten.
    Ganz entziffern konnte ich die Anschrift zwar nicht - ist aber vielversprechend und definitiv nicht alltäglich.... 8) :D

    Oben:
    "Sr. Hochedelgeborenen
    dem Herrn...
    stud.jur. & ...Gustav Geier
    zum Ritter Trenk v. Marienstein"

    Links unten:
    "Eichplatz
    beim Glasermeister Linke zu finden
    wenn mans über sich läßt ergehen
    zu erklimmen das hölzerne Treppen...
    Inliegend: Wichtiges und Unwichtiges"

    Rechts unten:
    "In der Stadt der Musen
    .....
    Jena
    so gelegen ist am Ufer
    der herrlichfliesenden Saale"

    Viel Spaß beim Entziffern der restlichen Textteile, ggf. auch Korrekturen....

    beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Guten Morgen nach Bad Tölz,

    Paketporto (bis 5kg, 1. Zone bis 75km) 0,30 RM + Eilgebühr 0,60 RM (Ortsbestellung) + Zustellgebühr 0,15 RM = 1,05, also wären die 1,25 für bis zu 1.000 korrekt gewesen, ich hätte jetzt 1,35 erwartet.

    Besseres fällt mir dazu aktuell nicht ein, sorry.

    Grias Di Uli,

    vielen Dank für Deine Interpretation.

    Du rechnest also die Versicherungsgebühr für unversiegelte Wertpakete - also pro 500 (statt pro 100) RM und gehst von einem simplen Rechenfehler des Postbeamten aus ?
    Warum war das Paket als "Dringende Wehrmachtssache" nicht gänzlich portofrei?

    Beste Grüße - aus Lenggries ! (Ein kleiner, aber feiner Unterschied... ;) )
    Schorsch

    Hallo in die Runde,

    bei der Tarifberechnung der nachfolgenden Paketkarte bräuchte ich bitte Unterstützung der Spezialisten:

    Wertpaket (Beutelstück, 1,9 kg) 1.500 RM per Eilboten (oder "dringend" ?) von Wien (Selbstbucher: Reichsbankhauptstelle) nach Mistelbach NÖ (Heeresstandortkasse) vom 29. April 1943 .

    Als Privatpaket wären anzusetzen gewesen:
    Paketporto (bis 5kg, 1. Zone bis 75km) 0,30 RM + Eilgebühr 0,60 RM (Ortsbestellung) + Zustellgebühr 0,15 RM + Behandlungsgebühr 0,50 RM + Versicherungsgebühr (0,10 RM je 100 RM Wertangabe) 1,80 RM = Gesamt 3,35 RM.

    Ausweislich des Absenderfreistempels betrug das Porto jedoch nur 1,25 RM.

    Nun handelt es sich aber nicht um ein Privatpaket sondern um eine "dringende Wehrmachtssache" (Reichsbank - Heeresdienstelle) und als solche m.E. gänzlich portofrei.
    Wie erklären sich die 1,25 RM ? Mussten etwa Zusatzdienste abgerechnet werden?

    Vielen Dank im Voraus für eine Lösung.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



    Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Brief möchte ich gerne zeigen, der den Pragmatismus zu Kriegsbeginn hinsichtlich grenzüberschreitender Post wohl sehr gut dokumentiert und bei dem gegenüber Thread #15 die Handhabung eindeutig ist.

    Firmenbrief (Hotel Schloss Wolfsberg) von Ermatingen in der Schweiz bereits portorichtig mit 25 Rp. freigemacht, aber - vermutlich um die postalisch etwas unübersichtliche Situation zu Kriegsbeginn zu umgehen - "unkonventionell" über die Grenze "gemacht" und in Konstanz mit einer 10 Pfg. Germania versehen als normaler innerdeutscher Brief am 2. August 1914 nach Jena auf den Weg gebracht.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser


    Hallo Bruno

    Vielen Dank für den Link - sehr aufschlussreich !! :) :thumbup:
    Da ist eine Karte in exakt der gleichen Konstellation enthalten, dennoch verwundert mich das Abrunden, ist die Post (egal in welchem Land) doch eher "aus dem Hause Nimm".
    Wenn die in der Sammlung gezeigten Belege nicht gerade einen exakten Nachportobetrag haben, so wird i.d.R. eher auf- als abgerundet.
    Eine Systematik ist für mich nicht erkennbar. Ganz krass wird es, wenn 25 Rappen auf 30 Rappen aufgerundet werden - das sieht mir dann mehr nach Willkür als nach exakten Vorschriften aus. Aber wie gesagt - dennoch sehr sehenswerte und aufschlussreiche Sammlung !!

    Beste Grüße
    Schorsch

    Hübscher Brief, aber die ganz rechte Marke war offenbar (leider) mal anders positioniert auf dem Brief.
    Ob das nun bei der Zensurstelle passiert ist oder später, lässt sich wahrscheinlich nicht mehr feststellen - siehe Fotomontage anbei.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    ...Von Thum (Erzgebirge), adressiert nach St. Ludwig (Elsass) Inlandsbrief 15 Pf. Von dort ( Zensurstpl.) weiter nach Basel = Nachsendung ins Ausland, aber innerhalb des Grenzrayons. Die frankierten 15 Pf reichten also nicht mehr. In Basel (Akstpl rückseitig) wurden 5 Rappen dazu geklebt. Von Thum direkt nach Basel hätte der Brief 20 Pf gekostet. Warum kein erhöhtes Nachporto ? Warum eine Freimarke und keine Portomarke ?...

    Hallo in die Runde,

    es ist zwar schon einige Zeit her, dass obiger Beleg gepostet wurde, aber ich bin eben gerade darauf gestoßen, weil ich ebenfalls einen Beleg in dieser Rubrik zeigen möchte.
    Doch zunächst zu obigem Beleg:
    Meines Wissens hätten die frankierten 15 Pfg. ausgereicht, um den Brief innerhalb des Grenzrayons nachzusenden. (innerhalb des Reiches 1. Gewichtsstufe = 15 Pfg. bis 1.10.1919, im Grenzrayon nur 10 Pfg. !)

    Denkbar wäre, dass der Brief "unkompliziert" über die Grenze gebracht und als Ortsbrief innerhalb Basel (1. Gewichtsstufe = 5 Rp.) aufgegeben wurde. Dafür würde die Freimarke, wobei eine Portomarke durch die ausreichende Frankierung andererseits auch nicht nötig gewesen wäre.
    Auch stellt man sich die Frage, warum man den Brief in diesem Falle dann nicht gleich beim Empfänger abgegeben hat.
    Eine endgültige Erklärung habe ich jedoch nicht.

    Nun zu meinem Beleg:
    Eine normale Firmenpostkarte von Leipzig am 16.9.1920 nach Aarau verschickt und mit 30 Pfg. Germania freigemacht. Der eigentliche Tarif wären seit 6. Mai 1920 40 Pfg. gewesen. Es fehlen also 10 Pfg..
    Diese fehlenden 10 Pfg. hat nun die schweizer Post in 5 Rappen (inkl. Strafzuschlag !) umgerechnet und mit einer entsprechenden Portomarke dokumentiert.
    Meine Frage nun: Können denn diese 5 Rappen stimmen ? Weiß jemand Näheres über das Berechnungsschema für Nachporti in diesem Zeitabschnitt?
    Vielen Dank im Voraus für eine Info.


    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser


    Hallo in die Runde,

    jetzt weiß ich zumindest schon einmal, was der Stempel bedeutet:

    Post (ΤΑΧ.) & Telegram (ΤΗΛ.) Station (ΣΤ.) DEPARTMENT (ΠΑΡΑΡΤ.) of SYNTAGMA (ΣΥΝΤΑΓΜΑΤΟΣ) SQUARE (ΠΛ.)

    Der Syntagma-Platz ist offenbar DER zentrale Punkt in Athen. Es ist der Platz vor dem ehemaligen königlichen Palast, in welchem seit 1934 das griechische Parlament seinen Sitz hat.
    Ob es sich um eine Art "Sonderpostamt" (analog Berlin-Reichstag) handelt, konnte mir bis dato noch niemand sagen.
    Üblicherweise kennt man aus dieser Zeit ja nur die "normale" Athen-Entwertung.
    Vielleicht hat jemand aus der Leserschaft genauere Kenntnisse.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Grias Di Franz,

    vielen Dank für Deine Info - in der Tat bin ich mit Abbildungen aus dieser Zeit auch immer etwas vorsichtig.
    Ich habe in meiner Heimatsammlung auch eine Litho von einer "Bauernwirtschaft" auf der Fiaker und flanierende Damen in piekfeinen Kleidern dargestellt sind - weder Fiaker noch solche Damen dürften im Umkreis von 10km damals jemals gesehen worden sein....

    Beste Grüße
    Schorsch

    Hallo in die Runde,

    einen Beleg möchte ich zeigen, wie man ein ganz "schnödes" 20 Pfg. Briefporto der ersten Gewichtsstufe in die Schweiz auch darstellen kann:

    Ein waagrechtes Paar der 10 Pfg. Wappen (Franz beruhige Dich - keine weite Welle... ^^ ) mit einem sauberen (und nicht gerade häufigen) Halbkreiser Muggendorf vom 2. Juli (1882) nach St. Gallen.
    Der Brief hat als "Sahne obendrauf" rückseitig noch eine Ortsansicht, bei der ich jedoch auf den ersten Blick keinen Zusammenhang zu Muggendorf herstellen kann. Kennt zufällig jemand den abgebildeten Ort ?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Hallo Schorsch,

    ....

    "It is called a clerk marking indicating which clerk or more likely clerking table processed this letter when it was first received at the NYC GPO. Incoming registered package envelopes were opened and their contents sorted for processing through the NYC GPO. This documents which clerk preformed that operation by looking at who was assigned to work that table on that date."

    .....

    Da ging es ja teuflisch genau...
    Bis dato ist mir so ein "Bearbeitungsvermerk" noch nie aufgefallen. - Danke TIm !!

    Guten Morgen in die Runde,

    nachfolgenden Beleg möchte ich gerne zeigen und um Mithilfe unserer Griechenland-Spezialisten bitten:

    10 L. Hermes-Ganzsache von Athen am 20. März 1909 ( geschrieben am 2. April 1909 - jul. vs. gregor. Kalender ) nach München (Briefträgerstempel München-Schwabing !) und weitergeleitet nach Cairo, Ägypten.

    Ich weiß - die Qualität könnte besser sein, aber wann bekommt man schon mal einen Beleg Griechenland-Bayern-Ägypten....

    Adressiert ist die Karte an Professor Paul Wolters (München) bzw. in Cairo an Professor von Bissing - beide keine "unbeschriebenen Blätter" in der Archäologie. Nähere Infos hier zu unter dem jeweiligen Link. Über den Absender "F. Versace" konnte ich leider keine weiteren Details finden.

    Doch nun zu meiner Frage: Kann bitte jemand den griechischen Stempel entziffern bzw. einordnen? (Bahnpost, Schiffspost o.ä. ? )
    Vielen Dank im Voraus für die Hilfe.


    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser