Beiträge von Postgeschichte Kemser

    Guten Morgen in die Runde,
    hallo joschka,

    möglicherweise liegt hier ein Missverständnis vor.
    Mit "Hobbyhändler" meinte ich solche, welche als gewerblich angemeldete Händler ihrem Geschäft nur "nebenbei" (also nicht im Hauptberuf) nachgehen.
    Darüber hinaus geht es hier auch nicht um die Durchführung eines "öffentlichen, privaten Tauschmarktes" sondern um professionell veranstaltete Messen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Postgeschichte-Kemser

    Guten Morgen in die Runde,

    **hüstel**

    ich will hier ja niemandem zu nahe treten, aber ich bin doch etwas erstaunt, mit welcher "Leichtigkeit" Statements und Vorschläge auf den "Tisch" kommen - und das ausschließlich aus Sammlermunde.

    Dabei geht es doch nicht (nur) um Standorte und Quadratmeterzahl.

    Es geht in erster Linie darum, wie in einer "Lieferando-Gesellschaft" träge Sammler genauso wie träge Händler motiviert werden, solche Veranstaltungen überhaupt noch zu besuchen bzw. zu bestücken.

    Wieso als (hauptberuflicher !) Händler überhaupt noch auf eine Messe gehen und überdurchschnittliche Kosten und Mühen auf sich nehmen, wenn man auch bequem von zuhause aus arbeiten kann?

    Wieso als Sammler noch auf eine Messe gehen, wenn das Sammelverhalten immer individueller wird und die Erfolgsaussichten auf Beute im WorldWideWeb wesentlich größer sind als auf einer Messe?

    Nur ein Beispiel:

    Es gibt mittlerweile im Netz eine enorme Anzahl von "Hobbyhändlern" (Feierabend- und Wochenendhändler) mit teils umfangreichen und auch ansprechenden Angeboten. Dennoch denken diese wohl durch die Bank noch nicht einmal ansatzweise darüber nach, irgendwo auf eine Messe/Rangausstellung zu gehen. Von den ausufernden Grau- und Schwarzhändlern will noch nicht einmal reden.

    Wie motiviert man auch diese "Hobbyhändler" sich aus ihren vier Wänden zu bewegen und nach Essen, München oder sonst wohin zu fahren?

    Wie motiviert man Sammler Zeit und Geld auszugeben, um Ausstellungen und Messen zu besuchen?

    Hand auf's Herz - viele sind doch noch nicht einmal bereit für gute Literatur Geld auf den Tisch zu legen oder beispielsweise Argen beizutreten, geschweige denn sich dort zu engagieren. Und dann soll man "ins Blaue hinein" hunderte von Kilometern nach Essen fahren, nicht wissend, ob die "Jagd" erfolgreich sein wird? Ob man die richtigen Sammlerkollegen zum Plausch trifft? Ob die Erwartungshaltung, die man selbstverständlich hat, überhaupt erfüllt wird?

    Natürlich ist es ein Mix aus vielen Komponenten, die oftmals auch einander brauchen um zu wirken, aber machen wir uns zuerst Gedanken über das WIE und nicht das wo, wann und zu welchem Preis.

    Die Frage, die wir uns alle stellen müssen:

    Was bietet eine Messe/Ausstellung, was mir das Internet nicht bieten kann? Wo und wie hoch ist der Zusatznutzen?

    Erst wenn wir darauf genügend motivierende Antworten finden, können wir (wieder) damit anfangen über Standorte und Quadratmeterzahlen nachzudenken.

    Meint mit besten Grüßen

    Postgeschichte-Kemser


    PS: Auch für mich sind Messe/Ausstellungsbesuche mittlerweile mehr „Kontaktpflege“- denn Verkaufsveranstaltungen, aber ich halte sie gerade im Zeitalter des anonymen WWW für unabdingbar für ein vertrauensvolles Miteinander von Sammlern und Handel !

    Hallo in die Runde,

    ENDSPURT.... :) :!:
    Ab kommenden Donnerstag geht's los.

    Auch ich werde mit einem Stand auf der IBRA in Essen vertreten sein:
    Postgeschichte, Heimatbelege, Motive und Thematik...

    Schaut einfach vorbei - Stand 67 - Postgeschichte-Kemser :!:

    Ich freue mich schon darauf, den oder anderen meiner Kunden auch wieder einmal persönlich zu treffen. :) :thumbup:

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    PS: In der Zeit vom 23. bis 29. Mai 2023 ist mein Onlineshop geschlossen.

    Hallo Baldersbrynd,

    es handelt sich hierbei vermutlich um eine sogenannte "Briefkastenleerung" ( "1.12.23 - 10-11V" ) - obwohl relativ spät am Vormittag (es dürfte nicht die 1. Leerung an diesem Tag gewesen sein) wurde die Frankatur offensichtlich noch zum alten Tarif (20 Mrd. x 4 = 80 Mrd. 1. Gewichtsstufe) anerkannt.
    Ob es irgendwelche Hinweise zu dieser Regelung in den Postvorschriften gibt, kann ich Dir leider nicht sagen, dürfte aber aufgrund der Bedeutung der Währungsumstellung naheliegend sein.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Hallo in die Runde,

    ein Schmankerl der besonderen Art, welches ich euch nicht vorenthalten möchte:

    Brief der 1. Gewichtsstufe im Grenzrayon von Flensburg am 6.10.23 nach Gravenstein/Graasten in Dänemark.
    Dankenswerterweise wurde auch noch der Ankunftsstempel in Graasten am 7.10.23 abgeschlagen.
    Tarif: 2 Mio. Mark.
    Möglich war dies ganze 9 Tage....

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser


    Hallo in die Runde,

    Sparsamkeit war oberstes Gebot .... und beschert damit dem Sammler einen hübschen Beleg:

    Ein "Wahlzettel-Umschlag" zur "Provinzial Landtagswahl" in Braunschweig (vermutlich 1922) überdruckt von der bekannten Briefmarkenfirma Walter Behrens in Braunschweig.
    Gelaufen als Drucksache der 1. Gewichtsstufe am 12. Oktober 1923 zum Tarif von 1 Million Mark nach Kiel.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Hallo in die Runde,

    nun will ich mal aus dem "Trio" ein "Quartett" machen.... :love:
    Eben mit der Post eingetroffen - eine weitere Variante:
    Brief aus Tegernsee vom 3. September 1886 nach Versailles (!), aber lediglich mit 10 Pfg. Wappen (Ausgabe 1881) freigemacht und somit 10 Pfg. unterfrankiert. Daher mit 25 C. Nachporto belegt.

    Leider ist rückseitig kein Absender vermerkt (auch sonst nur der Ank.stpl.), jedoch kommt mir die Handschrift aus dem Gedächtnis heraus bekannt vor. Der Absender müsste im Schloss Tegernsee zu finden sein.
    Die adelige Empfängeradresse hingegen sagt mir leider nichts. Kann da jemand weiterhelfen?
    Vielen Dank im Voraus !

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Beleg will ich euch angesichts der Anschrift nicht vorenthalten.
    Ganz entziffern konnte ich die Anschrift zwar nicht - ist aber vielversprechend und definitiv nicht alltäglich.... 8) :D

    Oben:
    "Sr. Hochedelgeborenen
    dem Herrn...
    stud.jur. & ...Gustav Geier
    zum Ritter Trenk v. Marienstein"

    Links unten:
    "Eichplatz
    beim Glasermeister Linke zu finden
    wenn mans über sich läßt ergehen
    zu erklimmen das hölzerne Treppen...
    Inliegend: Wichtiges und Unwichtiges"

    Rechts unten:
    "In der Stadt der Musen
    .....
    Jena
    so gelegen ist am Ufer
    der herrlichfliesenden Saale"

    Viel Spaß beim Entziffern der restlichen Textteile, ggf. auch Korrekturen....

    beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Guten Morgen nach Bad Tölz,

    Paketporto (bis 5kg, 1. Zone bis 75km) 0,30 RM + Eilgebühr 0,60 RM (Ortsbestellung) + Zustellgebühr 0,15 RM = 1,05, also wären die 1,25 für bis zu 1.000 korrekt gewesen, ich hätte jetzt 1,35 erwartet.

    Besseres fällt mir dazu aktuell nicht ein, sorry.

    Grias Di Uli,

    vielen Dank für Deine Interpretation.

    Du rechnest also die Versicherungsgebühr für unversiegelte Wertpakete - also pro 500 (statt pro 100) RM und gehst von einem simplen Rechenfehler des Postbeamten aus ?
    Warum war das Paket als "Dringende Wehrmachtssache" nicht gänzlich portofrei?

    Beste Grüße - aus Lenggries ! (Ein kleiner, aber feiner Unterschied... ;) )
    Schorsch

    Hallo in die Runde,

    bei der Tarifberechnung der nachfolgenden Paketkarte bräuchte ich bitte Unterstützung der Spezialisten:

    Wertpaket (Beutelstück, 1,9 kg) 1.500 RM per Eilboten (oder "dringend" ?) von Wien (Selbstbucher: Reichsbankhauptstelle) nach Mistelbach NÖ (Heeresstandortkasse) vom 29. April 1943 .

    Als Privatpaket wären anzusetzen gewesen:
    Paketporto (bis 5kg, 1. Zone bis 75km) 0,30 RM + Eilgebühr 0,60 RM (Ortsbestellung) + Zustellgebühr 0,15 RM + Behandlungsgebühr 0,50 RM + Versicherungsgebühr (0,10 RM je 100 RM Wertangabe) 1,80 RM = Gesamt 3,35 RM.

    Ausweislich des Absenderfreistempels betrug das Porto jedoch nur 1,25 RM.

    Nun handelt es sich aber nicht um ein Privatpaket sondern um eine "dringende Wehrmachtssache" (Reichsbank - Heeresdienstelle) und als solche m.E. gänzlich portofrei.
    Wie erklären sich die 1,25 RM ? Mussten etwa Zusatzdienste abgerechnet werden?

    Vielen Dank im Voraus für eine Lösung.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



    Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Brief möchte ich gerne zeigen, der den Pragmatismus zu Kriegsbeginn hinsichtlich grenzüberschreitender Post wohl sehr gut dokumentiert und bei dem gegenüber Thread #15 die Handhabung eindeutig ist.

    Firmenbrief (Hotel Schloss Wolfsberg) von Ermatingen in der Schweiz bereits portorichtig mit 25 Rp. freigemacht, aber - vermutlich um die postalisch etwas unübersichtliche Situation zu Kriegsbeginn zu umgehen - "unkonventionell" über die Grenze "gemacht" und in Konstanz mit einer 10 Pfg. Germania versehen als normaler innerdeutscher Brief am 2. August 1914 nach Jena auf den Weg gebracht.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser