Beiträge von Postgeschichte Kemser

    Hallo in die Runde,

    hat jetzt zwar etwas gedauert, aber weil danach gefragt wurde...zwar halt nicht aus der Kreuzerzeit, dafür ein schöner "Bedarf" aus der Pfennigzeit:

    1 P. Ganzsachenkarte von St. Kitts (Abs. Basseterre) am 11.4.1907 an das Fräulein G. von Poschinger nach München.
    Die Karte hat zwar keinen Ankunftsstempel, jedoch ist eine entsprechende Beförderung durch den Münchner Briefträgerstempel "45" dokumentiert.

    Auch recht interessant der rückseitige Text:

    "Basse Terre, St. Chistopher 11.IV.07 - Meine liebe.. - Ich bin nun am Heimweg. Das gelbe Fieber, das in Trinidad ausgebrochen ist, hat meine Pläne geändert. Ich musste von Paramaribo über Demerara nach Barbados, dort nahm ich die Parima (?) zur Heimreise nach Halifax (Canda). Die...Dampfer sind alle überfüllt. Ich befinde mich noch ...(?) ...ich nun bald aus der Tropenhitze hinauskomme. Ende April (?) hoffe ich in England einzutreffen . In Halifax bleibe nur bis zum nächsten Dampfer. Herzl. Grüße"

    Vielleicht kann ja jemand noch etwas "Sophy"-Hintergrund beisteuern...

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    PS: Suche zur Seitengestaltung noch ein passendes Gegenstück Bayern-St. Kitts... 8)


    Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Beleg möchte ich der Leserschaft nicht vorenthalten:

    Unfrankierter Feldpostbrief aus Lindau vom 9. Juli 1915 nach St. Gallen in der Schweiz. Portofreiheit hätte insofern bestanden, wenn es sich z.B. um einen nahen Angehörigen gehandelt hätte. (Stichwort: Namensgleichheit)
    In diesem Falle jedoch hätte der Brief frankiert werden müssen und zwar nicht als "normaler" Auslandsbrief (20 Pfg./1. Gewichtsstufe) sondern im reduzierten Grenztarif, also mit 10 Pfg.
    Entsprechend den geltenden Regularien wurde der Brief mit dem Doppelten des Fehlbetrages, also 20 Rp. Nachgebühr belegt.
    Man sieht ja "relativ viel" Grenzrayon-Belege, aber ein entsprechend nachtaxierter Feldpostbrief dürfte hierbei wohl eher die Ausnahme sein...

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



    Schönes Stück !

    Ich nehme an. dass das vorderseitig ein ganz normaler Briefmarkenfalz ist und kein Tesafilm ? Dann einfach ein bisschen (!) befeuchten und er lässt sich i.d.R. nach ein paar Minuten problemlos abziehen. Das alleine wäre schon eine optische Optimierung.
    Alles andere ist, wie es ist. Und ich sag's nochmal: Definitiv ein Zugewinn für die Sammlung !

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Grias Di Tim,

    * kopfkratz *....."Wegen Kriegszustand Absendung verboten"...?
    Mir erschließt sich aktuell der Sinn des Stempels nicht auf einer Sendung von Griechenland nach Ludwigshafen so er denn in Deutschland abgeschlagen wurde...müsste es nicht richtigerweise lauten: Wegen Kriegszustand Zustellung verboten" ?

    Möglicherweise wurde er in Ermangelung eines korrekten Stempels (was ja in den ersten Kriegstagen/-wochen schon mal vorkam) quasi als Provisorium verwendet?
    Oder handelt es sich möglicherweise um einen österreichischen Stempel - was dann wieder eher Sinn ergeben würde?
    In jedem Falle ein interessantes Stück ! :thumbup:

    Beste Grüße
    Schorsch

    Hallo in die Runde,

    nachfolgendes, recht unscheinbares Stück möchte ich zeigen, welches mir trotz intensiver Suche nun erst zum ersten Mal vorliegt:

    2x2 C. Sonderausgabe 100. Geb. Lincoln auf Brief New York - München 7. Juni 1909.

    Auf den ersten Blick: Unterfrankiert (Tarif 1. Gewichtsstufe normalerweise 5 Cent) und keiner hat's gemerkt....

    Auf den zweiten Blick: (Fast) alles richtig gemacht:

    Es handelt sich hier nämlich um einen Brief der zweiten (!) Gewichtsstufe im Sondertarif "Direkter Weg". (möglich seit 1. Januar 1909) Hier kostete der Normalbrief (USA-D) statt 5 Cent nur 2 Cent bzw. in der zweiten Gewichtsstufe nur 4 Cent statt 10 Cent.
    Im vorliegenden Falle ist die 2. Gewichtsstufe auch nochmals durch die handschriftlich notierte "2" dokumentiert. Lediglich der Hinweis "direkter Weg" fehlt.
    Der übliche, bekanntere Tarif "schnellster Weg" (unter Einbeziehung von Drittstaaten bei der Beförderung - z.B. England/Frankreich) hätte eben besagte 5 bzw. 10 Cent gekostet.

    Laut Amtsblatt sollte die Beförderungsvariante "direkter Weg" zwar über einen entsprechenden Hinweis/Leitvermerk kenntlich gemacht werden, jedoch war dies nicht zwingend vorgeschrieben und wurde in der Praxis (auch lt. Amtsblatt) so gehandhabt, dass aufgrund der Frankatur der Beförderungsweg zugeordnet wurde.
    In der Richtung D-USA wird diese Zuordnung schon etwas schwieriger, wenn ein entsprechender Hinweis fehlt. Woher soll man wissen, ob es nun ein "Normalbrief" mit z.B. 19g (=20 Pfg. ) ist oder ein "Direkter Weg" in der 2. Gewichststufe mit z.B. 22g ?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Hallo Tim,

    vielen Dank für Deine Ausführungen und Hinweise und das Zeigen des Primasens-Beleges.
    Solche Stücke beweisen immer wieder, dass die Pfennigzeit durchaus mit der Kreuzerzeit mithalten kann - vielleicht nicht bei den spektakulären Auktionszuschlägen, so doch aber bei der Post- und Zeitgeschichte. ;)
    Nach wie vor offen ist jedoch die Frage, ob sich der "Released"-Stempel ausschließlich auf erst NACH Kriegsende freigegebener Post findet. Die bis dato von mir gesichteten Belege deuten zwar darauf hin, aber vielleicht kann der eine oder andere Zensurspezialist im Forum dazu noch etwas sagen.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Und für den Pälzer noch einen zum Ausgleich der Herzrhythmusstörungen...
    ....sieht man in der Form zwar öfter, aber immer wieder schön anzuschauen:
    (Anmerkung: Also ich meine die Belege, nicht die Herzrhythmusstörungen :D )

    Postanweisung über den maximal möglichen Betrag von 100 USD von Rheinzabern am 4. März 1914 über Köln nach Chicago. (18. März 1914)
    Die Gebühr von 2,20 RM mit der kleinstmöglichen Anzahl von Briefmarken "optimal" verklebt.

    Für mich stellt sich nur die Frage:
    Wurde der Betrag dem Empfänger auf ein (Bank-)Konto gutgeschrieben (in solchen Fällen kenne ich eigentlich einen Einzeiler "Giro" o.ä., der rs. angebracht wurde) oder wurde in USA ein separates Formular zur Auszahlung verwendet, auf welchem der Empfänger quittierte?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



    Guten Morgen in die Runde,

    ...und gleich noch eine Frage zu nachfolgendem Beleg.
    Brief aus Boston vom 20. April 1916 adressiert nach München.
    Aufgehalten und geöffnet von der britischen Zensur, erhielt der Brief einen roten zweizeiligen Rahmenstempel "Released by the British Military Authorities" und einen handschriftlichen Vermerk "zugestellt Aug 1919".
    Meine Fragen nun:
    Gibt es Unterlagen anhand derer die Zensornummer (hier: 1346) örtlich zugeordnet werden können?
    Kann jemand bestätigen, dass der "Released"-Stempel nur auf solchen Briefen ins Reich vorkommt, die erst nach Kriegsende von der britischen Zensur freigegeben wurden?
    Vielen Dank im Voraus für jedwede Hilfe.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Guten Morgen in die Runde,

    nachfolgenden Brief möchte ich gerne zeigen:

    Einschreibebrief der 1. Gewichtsstufe mit Rückschein von Neustadt a/H am 21. FEB 1893 über New York, 6. März 1893 nach Chicago, Ankunft 8. März 1893.
    Der Brief konnte nicht zugestellt werden und wurde am 11. April über New York ((20. April) nach Neustadt zurückgesandt, wo er schließlich am 2. Mai 1893 wieder eintraf.

    Portorichtig frankiert:
    Briefgebühr 20 Pfg. + Einschreibegebühr 20 Pfg. + Rückscheingebühr 20 Pfg. = 60 Pfg.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Na - dann wollen wir den Thread mal wieder "exhumieren"... 8)

    Nachfolgenden Beleg möchte ich zeigen:
    Ansichtskarte Augsburg vom 19. November 1904 portorichtig frankiert und (ursprünglich) nach Ludwigsburg adressiert. (Ankunft taggleich)
    Da das werte Fräulein aber bereits nach Stuttgart abgereist war, hat der Empfänger in Ludwigsburg kurzerhand "Ludwigsburg" gestrichen und nur noch "b/Stuttgart" stehen lassen und die Karte zwecks Weiterleitung drei Tage später, am 22. November, in den nächsten Briefkasten geworfen.
    So aber konnte man mit der württembergischen Post nicht umspringen!
    "Aus der Brieflade" (Einzeiler) gefischt wurde die Karte sogleich mit "10" Pfennig (Nach)"Porto" belegt und gelangte schließlich am 23. November nach Stuttgart.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



    Hallo in die Runde,

    zu dem Leporello von gestern darf ich noch das Gegenstück zeigen:
    Die New Yorker Skyline als "verunglückte" Drucksache am 6. April 1903 nach Nürnberg. Dort berechtigterweise von der Portokontrolle beanstandet und mit 50 Pfg. Nachporto belegt.
    Das gute Stück wog 28 Gramm.
    Mit dem Nachporto komme ich noch nicht ganz klar. Hat jemand eine Berechnungs-Idee?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



    Hallo in die Runde,

    mal wieder einen (relativ trivialen) "Kreuzhütte"-Beleg mit einem senkr. Paar 3 Kr. blau von der linken oberen Bogenecke.
    Beim näheren Hinsehen entpuppt es sich als "Briefbomben"-Vorläufer 8) , findet man doch den offensichtlich kompletten Seidenfaden (Zündschnur.. :huh: ) der nächsten Marke im Bogen. (nicht aus dem Pärchen gezogen !)
    Dies lag vermutlich daran, weil an der Unterkante nicht geschnitten sondern gerissen wurde.
    Beileibe nichts spektakuläres, einfach nur kurios.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser