Beiträge von Blau444

    Hallo Forumsfreunde,

    27. januar ist ein guter Termin, nämlich Kaiser Wilhelm II. Geburtstag. Wurde vor 100 Jahren groß gefeiert. Das passt also 1 Jahr und 100 Jahre.

    Gruß von Blau444

    Hallo VorphilaBayern,

    Der Brief:

    "Barfrankierter Brief (Siegelseite "2" Batzen = 8 Kreuzer) von Frankfurt am Main (Großherzogtum Frankfurt) franco Erfurt (ab 1807 an Frankreich / ab 1813 an Preußen) nach Langensalza (Kursachsen / ab 1815 an Preußen) vom 26. Juni 1810".

    ist sehr bemerkenswert, ergänzt er doch auf das Vortrefflichste den von mir eingestellten Muster ohne Werth Brief vom 24. September 1797 von der Firma Brügelmann, Ratingen an die Firma Weiß und Söhne in Langensalza. Der Brief war mit handschriftl. Vermerk "fo ffurth" ebenfalls mit Rötelstiftuzusatz, allerdings eine "3" auf der Anschriftenseite. Den Brief hatte ich schon beschrieben. Allerdings habe ich jetzt gelernt, daß diese "3" nicht 3 Stüber sind wie ich geschrieben, sondern 3 Batzen = 12 Kreuzer bedeuten müssen. Wäre dies schlüssig? Oder hatte sich von 1797 bis 1810 das Porto geändert?

    Wer weiß was?

    Viele Grüße an alle Forumsbesucher mit besten Wünschen und guten Sammlererfolgen in 2012

    von blau444

    Lieber Bayern klassisch, vielen Dank für die Erklärung. Der J. G. Brügelmann, erbaute in Ratingen die erste mechanische Baumwollspinnerei 1784 auf dem europäischen Kontinent. Etwas Werkspionage in England bei dem richtigen Erfinder der sogenannten water frame, Mr. Arkwright hat ihm sehr geholfen.

    Das Unternehmen bestand bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Heute ist es ein Industriemuseum des Landschaftsverbandes Rheinland.

    Was lesen Sie, lieber Bayern klassisch, als Porto?

    Soweit ich das Ganze beurteilen kann ergibt sich folgendes. Nach hier vorliegenden städtischen Magistratsprotokollen, ließ Brügelmann durch einen eigenen boten den Brief, wie auch seine gesamtge Post, nach Düsseldorf bringen. Dort befand sich das Thurn und Taxis'sche Briefpostamt. Von dort ging es über die Westerwaldlinie nach Frankfurt. Bis dahin war auch das Porto bezahlt. Von Frankfurt nach Langensalza mussten dann 3 Stüber bezahlt werden.

    Ist meine Auslegung richtig?

    Soweit der Posttransport nach Düsseldorf von mir beschrieben ist, ist der Postweg durch Originalprotokollnotizen allgemein belegt.

    Viele Grüße von Blau444

    Liebe Forumsfreunde,

    zu den zahlreichen Beiträgen und Belegen zum Thema muster ohne Wert will ich einen Ratinger Brief nebst Inhalt beifügen. Der Brief ging am 24. September 1797 von Raingen über Düsseldorf, Frankfurt a. M. nach Langensalza in Thüringen. Der Briefinhalt befaßte sich mit einem Stoffmuster.

    Der Brief gin mit dem Boten der Firma Brügelmann, so heißt der Absender nach Düsseldorf. Dort wurde er auf dem Thurn und Taxischen Briefpostamt aufgegeben, Taxiert mit 3 Stübern, Porto von Düsseldorf auf der Postlinie durch den Westerwald nach Frankfurt war bezahlt. Von Frankfurt weiter nach Langensalza.


    Viele Grüße von Blau444

    Meine lieben Forumsfreunde,

    vielleicht ist es mir gelungen, tatsächlich ein bild auf unser Forum zzu laden. Es enthält die Rechnung

    un d Quittung für weiß und lichtblauen Postrock für den "Post" in Ratingen vom 18. März 1783.

    Daher weiß ich die Farben lichtblau und weiß, eben die typischen altbaierichen Farben.

    Lieber Bayern klassisch, leider bin ich völlig unbegabt. Deine freundliche Internat- Adresse hat mir leider nichts gebracht. Wenn man mir nicht Schritt für Schritt erklärt was ich zu tun habe. geht es n ic ht.

    Viele Grüße von Blau444

    Hallo Forumsfreunde

    meine Dateieingabe hat leider technisch nicht funktioniert. Word Dokumente werden nicht angenommen und txt wird angenommen, gibt aber keinen Sinn. Originalabbildungen haben über 1400 kB. Tut mir leid

    Viele Grüße von Blau444

    Lieber Bayern klassisch,

    vielen Dank für die Information. Sie schreiben, dass ohne Klärung der Aktenlage nicht gesagt werden kann, ob das haus Wittelsbach eingegriffen hat. Nach mein en Studien der Ratinger Magistratsprotokolle von 1711 bis 1818, den Altakten der Stadt Ratingen im Landesarchiv NRW in Düsseldorf und der bekannten Zusammen-stellung bergischer Rechtsverordnungen bis zur Preußenzeit von J.J. SCOTTI kann ich nichts finden was mir Aufschluss geben kann. Lediglich die Quittungen über die Anschaffung eines Postrocke, eines Waldhornes für den "Post" umwicklet mit weiß / blauer Schnur, Notwendigkeit des Tragens eines silbernen Schildes am Rock, kurz alles Insignien eines ordentlichen Postmannes sind erhalten geblieben. Aber die Frage bleibt: warum ausgerechnet die als altbairisch bekannten Farben verwendet wurden.

    Viele Grüße von Blau444

    Hallo liebes Forum

    wer kann mir helfen bei meiner Unkenntnis warum der Ratinger städtische Postbedienstete 1783 einen lindblau / weißen Uniformrock tragen mußte? Ratingen im damaligen Herzogtum Berg gehörte zum Imperium der Wittelsbacher. Bekanntlich war die Farbe von Altbaiern lindblau / silbern [heraldisch weiß ausgedrückt].

    Bekanntlich trugen die Bayern lindblaue / weiße Uniformen.

    Aber der Ratinger Post - Mitarbeiter war kein herzoglich bergischer Beamter, sondern städtisch.

    Viele Grüße von Blau444

    Lieber Pälzer, ich versuchte über das Bischhöfliche Ordinariat Regensburg, von dem die Kirchensache stammte, Licht in das Dunkel zu bringen. Bemerkenswerterweise aber Fehlanzeige. Die Antwort aus Regensburg wil ich nicht vorenthalten.

    Ihre Nachricht: 06.11.2011 
    Unser Zeichen: ac/hai-1418/2011


    Auflösung der Abkürzung RSAKS


    Sehr geehrter Herr Blau444,


    uns ist die Abkürzung „RSAKS“ im Sprachgebrauch der Dienststellen des bischöflichen Ordinariates für die Diözese Regensburg nicht bekannt, so dass wir Ihnen auch nicht bei der Auflösung der Abkürzung weiterhelfen können.


    Bei Peter-Johannes Schuler, Historisches Abkürzungslexikon, Historische Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen Bd.4, Stuttgart 2007 wird die Abkürzung leider nicht aufgeführt.

    Wir bedauern Ihnen keine positive Nachricht mitteilen zu können und verbleiben 
    mit freundlichen Grüßen


    (Dr. Paul Mai) 
    Archivdirektor 

    Bischöfliches Zentralarchiv
    St. Petersweg 11-13
    93047 Regensburg

    fon: +49 941 / 597-2526
    fax: +49 941 / 597-2521
    mailto:creindl.arch@bistum-regensburg.de

    Viele Sammlergrüße von Blau444

    Lieber Nils, noch eine Ergänzung zu der Umstellung der Gute Groschen auf Silbergroschen zum 1. Januar 1825:


       01. Januar 1825

    Preußische Währungsumstellung: Umstellung des „Guten Groschen“ zu 12 Pfennigen auf einen „Silber-groschen“ zu 10 Pfennigen

     STEINWASSER, Fritz „Posttarife in Preußen“, „Von Postlots und Portosätzen“ in: BRIEFMARKEN SPIEGEL 2/2009, 49. Jahrgg. S. 78

    Wünche guten Empfang und viele Grüße von Blau444

    Lieber Bayern Nils, soweit ich die Adresse entziffern kann, handelt es sich um Wilhelm, Herzog in Bayern.

    Aus Wikipedia habe ich nachfolgende Notizen entnoimmen:

    Wilhelm, Herzog in Bayern (* 10. November 1752 Gelnhausen; † 8. Januar 1837 Bamberg [1]) war Pfalzgraf und Herzog von Gelnhausen. Er war seit dem 16. Februar 1799 der erste Herzog in Bayern, ein Titel der Wittelsbacher Nebenlinien in der Pfalz, und von 17. Dezember 1803 bis 20. März 1806 Statthalter im Herzogtum Berg. Er herrschte nie über ein eigenes Fürstentum.

    Da Wilhelm Herzog in Bayern seit 1799 der erste Herzog (auf der Adresse "Duc") war und am 8. januar 1837 in Bamberg starb, muss der Brief in diesem Zeitraum geschrieben und befördert wordfen sein. Mehr zum Jahr 1837 hin, als zum Jahr 1799, meine ich.

    Das wärs fürs Erste viele Grüße von Blau444

    Liebe Express - Freunde,

    das Preußisches Postregal von 1794 ist auch noch 1816 gültig: Bezüglich der preußischen Postgesetzgebung ist zu bemerken, dass das 1794 in Kraft getretene Allgemeine Landrecht in seinem II. Teil, Titel 15, Abschnitt 4 vom Postregal handelt. Die darüber gegebenen Bestimmungen sind fast ganz der Post – Ordnung von 1782 entnommen und enthalten nur wenige Festsetzungen. Leider kenne ich den Inhalt der preußischen Postordnung von 1782 nicht. Ebenso kenne ich die entsprechenden Postbestimmungen des preußischen Allgemeinen Landrechts von 1794 nicht. Im Augenblick kann ich auch nicht an diese beiden Verordnungen ran kommen. Kann jemand das machen?

    Viele Grüße von Blau444

    Lieber alt Sax, vielen Dank für die information über die direkte Beförderung durch einen "expressen" Boten und eine "Eilzustellung" erst vom Empfängerpostamt. Die Verhältnisse werden noch komplizierter, wenn man in das 17. und 18. Jahrhundert zurück geht. Beispielsweise hatte Ratingen im Herzogtum Berg (nördlich von Düsseldorf gelegen) vor 1776 keine eigene Postverbindung, sondern nur einen Botendienst, der praktisch nur für die Stadtverwaltung tätig war. Allerdings brauchte offenbar die kleine Stadt ohne nennenswerten nationalen oder internationalen Handel keine Postverbindung. Mitte des 17. Jahrhunderts hatte auch Düsseldorf noch kein Briefpostamt, sondern nur Köln. So wurden Briefsendungen und auch Aktensendungen vom Reichskammergericht in Speyer bis nach Köln mit der thurn und taxichen Post transportiert. Von dort aus musste per Boten der Brief nach Ratingen gebracht oder dort in Köln an einer bestimmten Stelle abgeholt werden.

    Ab etwa 1683 gab es ein thurn und taxisches Briefpostamt in Düsseldorf. Dann mußte der Brief von dort abgeholt werden. Erst ab 1727 schuf sich Ratingen eine eigene Stadtpost. Sie zeichnete sich durch regelmäßigen Gang an bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten aus. ein Expressbrief kostete 10 Stüber und ein einfacher brief 1 Stüber. Der Postoffiziant hatte bestimmte Pflichten zu erfüllen. Jedermann konnte diese Post benutzen.1809 bekam Ratingen eine Postexpedition der großherzoglich - bergischen Postverwaltung. Wenn man das in dieser Weise betrachtet kann man eine interessnte immer mehr sich entwickelnde Kommunikationsgeschichte feststellen, die sich am Bedarf der Stadteinwohner orientierte.

    Viele Grüße von Blau444

    Lieber Magdeburger, den Begriff "mit" oder "per expressen" zu bestellen gibt es schon recht lange. Dies erfährt man beim Studium alter Akten. Ich versuche einige Beispiele zu schicken:

    Item den 9.dito einem Expressen Botten von Cöllen zalt
    so mitt schryben hierhin geschickt das gelt dahe zalen (aus der Haushaltsrechnung der Stadt Ratingen von 1640 / 1641)

    ......durch einen Expressen wäre ein uhrmacher solchen 
    Endes ohne Zeit Verlust zu Bescheiden,..... (vom 7. Oktober 1769)

    ....Der expressen noch vor abgang der
    Post hier eintreffen kann.... (vom 28. 11. 1761)

    Das wären drei Beispiele.

    Viele Grüße von Blau444



    Liebe Freunde,

    wer die Zeittafeln Ratinger Postgeschichte aufschlägt, wird sich wundern, nur jeweils eine Seite vorzufinden. Das liegt einfach daran, dass die gesamten Zeittafeln im Original mehrere Hundert Seiten umfassen. Daher kann ich die Zeittafeln nicht abdrucken. Die eingetragenen Notizen befassen sich nicht nur mit den Ratingen selbst betreffenden Informationen, wie z. B. Auszüge aus den Magistratsprotokollen der Stadt Ratingen von 1711 bis 1818 (1832), sondern auch allgemeine Nachrichten, die für Ratingen Bedeutung haben, so z. B. die Gründung des Rheinbundes 1806, das Münzgesetz 1873 oder die Kapitulation der Stadt Ratingen 18. April 1945. An Literatur sind selbst-verständlich alle alten Akten und Protokolle der Stadt Ratingen bezogen auf Boten-, Stadtdiener- und Postangele-genheiten verarbeitet. Darüberhinaus postamtliche Dokumente, Aufsätze aus philatelistischen Fachzeitschriften, allgemeine postgeschichtliche Literatur wie Heinrich (von) Stephan oder Karl Sautter.

    Die Nachrichten umfassen immer nur den jeweiligen politisch begrenzten Zeitraum. So findet sich z. B. nichts von der Kurbrandenburgischen später preussischen Post vor 1816. Von den kurpfälzisch-bayerischen Wittelsbachern finden sich Informationen nur bis März 1806, also Zeiten insbesondere von Johann Wilhelm II. bis Kurfürst Karl Theodor, der in München residierte.

    Wenn Ihr/Sie ein bestimmtes Datum eingebt/eingeben, vielleicht kann ich Euch/Ihnen Informationen liefern.

    Z. B. wer das Datum 25. Februar 1809 eingibt erhält den Erlass des Großherzoglich - Bergischen Postgesetzes: Geset-zesbulletin des Großherzogtums Berg Dekret Nr. 11:

    So, das wäre aus meiner Sicht zur Einführung zu schreiben. Wenn Sie / Ihr noch Fragen habt, bitte tun Sie sich / tut Euch keinen Zwang an. Aus jeder Ihrer / Eurer Fragen kann ich nur lernen.

    Grüße von Blau444