Beiträge von kreuzer

    Hallo zusammen!

    Jetzt nerve ich Euch mit meinem (momentan) letzten Postablagen-Fahrpostbeleg. Es handelt sich um einen Brief von der Sulzberg nach Augsburg vom 7.12.1869. Die zuständige Expedition Kempten hat am 9.12. ihren Zweizeiler als Aufgabestempel abgeschlagen.
    Die Entfernung beträgt nicht ganz 12 Meilen. Der Brief wog 2 5/10 Loth, was auf die Beilagen und 11 fl 7 1/2 xr zurückzuführen war. Außerdem wurde rechts am unteren Rand Auslage 3 xr notiert. Seit 1.1.1868 wurden steigerten sich die Progressionsstufen alle 5 Meilen, so dass es sich um einen Brief der 3. Progressionsstufe handelt. Die Taxe hierfür beträgt als Mindesttaxe 11 xr. Hinzu kommen 2 xr (1 3/4 xr wurden aufgerundet) Wertgebühr und die Auslagen.
    Damit wird deutlich, dass es sich bei der blauen "91" nicht um die Taxierung handeln kann, zumal dann wohl 1 fl 31 xr angeschrieben worden wäre. Die Lösung hierfür könnte im Auslieferungsprocedere liegen. Bei Briefen mit Wertangabe wurde in der Regel erst ein Auslieferungsschein zugestellt. Die Nummer des Scheines wurde in blau auf dem Brief notiert.

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo zusammen!

    Jetzt nerve ich Euch mit meinem (momentan) letzten Postablagen-Fahrpostbeleg. Es handelt sich um einen Brief von der Sulzberg nach Augsburg vom 7.12.1869. Die zuständige Expedition Kempten hat am 9.12. ihren Zweizeiler als Aufgabestempel abgeschlagen.
    Die Entfernung beträgt nicht ganz 12 Meilen. Der Brief wog 2 5/10 Loth, was auf die Beilagen und 11 fl 7 1/2 xr zurückzuführen war. Außerdem wurde rechts am unteren Rand Auslage 3 xr notiert. Seit 1.1.1868 wurden steigerten sich die Progressionsstufen alle 5 Meilen, so dass es sich um einen Brief der 3. Progressionsstufe handelt. Die Taxe hierfür beträgt als Mindesttaxe 11 xr. Hinzu kommen 2 xr (1 3/4 xr wurden aufgerundet) Wertgebühr und die Auslagen.
    Damit wird deutlich, dass es sich bei der blauen "91" nicht um die Taxierung handeln kann, zumal dann wohl 1 fl 31 xr angeschrieben worden wäre. Die Lösung hierfür könnte im Auslieferungsprocedere liegen. Bei Briefen mit Wertangabe wurde in der Regel erst ein Auslieferungsschein zugestellt. Die Nummer des Scheines wurde in blau auf dem Brief notiert.

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank! Dann muss ich mich mal auf die Suche machen, ob sich aus irgendwelchen Quellen eine solche Vergünstigung ergibt. Bislang hab ich leider noch nichts entdeckt.

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank! Dann muss ich mich mal auf die Suche machen, ob sich aus irgendwelchen Quellen eine solche Vergünstigung ergibt. Bislang hab ich leider noch nichts entdeckt.

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo bayern klassisch,

    nach Streichung der Nachnahme hätte der Brief doch auch mit der Briefpost befördert werden können? Ein Botenlohn ist möglich, es stellt sich aber die Frage, warum die Brieftaxe angesetzt wurde, die unterhalb der eigentlich fälligen Fahrposttaxe liegt.

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo bayern klassisch,

    nach Streichung der Nachnahme hätte der Brief doch auch mit der Briefpost befördert werden können? Ein Botenlohn ist möglich, es stellt sich aber die Frage, warum die Brieftaxe angesetzt wurde, die unterhalb der eigentlich fälligen Fahrposttaxe liegt.

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo zusammen!
    Hier also nochmal der bei der Postablage Stamsried aufgegebene Brief vom 19.4.1864. Die zuständige Expedition Roding schlug ihren Halbkreis als Aufgabestempel am 20.4. ab. Weitere Stempel sind nicht vorhanden.
    Beim angegebenen Gewicht von 1/2 Loth verbunden mit der Nachnahme wäre der Brief per Fahrpost zu befördern gewesen.
    Die Entfernung zwischen Stamsried und Adlkofen beträgt gut 11 Meilen. Hier wäre also von einer Sendung bis 1 Pfund in der Dritten Progressionsstufe (8-12 Meilen) auszugehen gewesen, was eine Mindestgewichtstaxe von 10 xr nach sich gezogen hätte.
    Hinzu käme für die Nachnahme eine Prokuragebühr von 1 xr je fl, mindestens jedoch 3 xr. Der Brief hätte somit als Fahrpostsendung mit 13 xr taxiert werden müssen. Dies ist jedoch nicht geschehen. Interessant ist es in diesem Zusammenhang, dass die Postablage die Sendungen untaxiert an die Expedition weiterzuleiten hatte und erst dort eine Taxierung erfolgte.
    Auf den Hinweis von HOS hin, dass das Wort über den 45 xr Nachnahme cessat, also gestrichen heißen könnte, wird zumindest die blaue Taxierung erklärbar. Auf dem Brief lastete keine Nachnahme mehr, es bestand an sich also keine Veranlassung, ihn per Fahrpost zu versenden. Die blaue 6 entspricht der Taxe für einen Portobrief bis 1 Loth in der ersten Entfernungsstufe (bis 12 Meilen).
    Die blaue 6 wurde allerdings mit rot gestrichen. Dann erfolgte eine neue Taxierung mittels einer roten 7(?). Hierfür habe ich bislang keine Deutung. Es erschließt sich mir auch nicht, ob der Brief letztendlich mit der Brief- oder mit der Fahrpost befördert wurde. Gibt es hierfür Erklärungsansätze?

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo zusammen!
    Hier also nochmal der bei der Postablage Stamsried aufgegebene Brief vom 19.4.1864. Die zuständige Expedition Roding schlug ihren Halbkreis als Aufgabestempel am 20.4. ab. Weitere Stempel sind nicht vorhanden.
    Beim angegebenen Gewicht von 1/2 Loth verbunden mit der Nachnahme wäre der Brief per Fahrpost zu befördern gewesen.
    Die Entfernung zwischen Stamsried und Adlkofen beträgt gut 11 Meilen. Hier wäre also von einer Sendung bis 1 Pfund in der Dritten Progressionsstufe (8-12 Meilen) auszugehen gewesen, was eine Mindestgewichtstaxe von 10 xr nach sich gezogen hätte.
    Hinzu käme für die Nachnahme eine Prokuragebühr von 1 xr je fl, mindestens jedoch 3 xr. Der Brief hätte somit als Fahrpostsendung mit 13 xr taxiert werden müssen. Dies ist jedoch nicht geschehen. Interessant ist es in diesem Zusammenhang, dass die Postablage die Sendungen untaxiert an die Expedition weiterzuleiten hatte und erst dort eine Taxierung erfolgte.
    Auf den Hinweis von HOS hin, dass das Wort über den 45 xr Nachnahme cessat, also gestrichen heißen könnte, wird zumindest die blaue Taxierung erklärbar. Auf dem Brief lastete keine Nachnahme mehr, es bestand an sich also keine Veranlassung, ihn per Fahrpost zu versenden. Die blaue 6 entspricht der Taxe für einen Portobrief bis 1 Loth in der ersten Entfernungsstufe (bis 12 Meilen).
    Die blaue 6 wurde allerdings mit rot gestrichen. Dann erfolgte eine neue Taxierung mittels einer roten 7(?). Hierfür habe ich bislang keine Deutung. Es erschließt sich mir auch nicht, ob der Brief letztendlich mit der Brief- oder mit der Fahrpost befördert wurde. Gibt es hierfür Erklärungsansätze?

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo zusammen,

    habe mir mal erlaubt, am Bild von Magdeburger etwas herumzubasteln. Wirklich lesbar ist das Ganze für mich aber dennoch nicht. Ich hoffe, dass ich nicht irgendwo Buchstabenteile abgeschnitten habe, ist nämlich gar nicht so leicht mit mehreren Schriften übereinander.

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo zusammen!

    Der nächste Postablagenbeleg ist wie ich meine optisch sehr ansprechend. Leider entzieht sich die Taxierung bislang hartnäckig meiner Interpretation. Deshlb wollte ich zunächst um Entzifferungshilfe bitten, nicht das ich den entscheidenden Punkt übersehe. Den Text lese ich folgendermaßen:
    1/2 Loth

    Das k. Pfarramt Stamsried an das k. Pfarramt Adlkofen über Landshut

    P.S.
    Nr. Exp. 179
    Durch Postnachnahme -f 45 xr erhoben
    Pfarramt Stamsried Seibold Pfr.

    Was ich allerdings nicht lesen kann, ist der Vermerk über 45 xr. Was könnte das heißen?

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo hasselbert, vielen Dank, hab ich korrigiert.
    Mit Marken frankierte Postvorschüsse solten bei der Quadratausgabe eigentlich nicht vorkommen, aber bei Bayern ist halt (fast) alles möglich :D

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo hasselbert, vielen Dank, hab ich korrigiert.
    Mit Marken frankierte Postvorschüsse solten bei der Quadratausgabe eigentlich nicht vorkommen, aber bei Bayern ist halt (fast) alles möglich :D

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo Nils, so intensiv habe ich mich mit der Materie noch nicht befasst. Schwierig ist immer relativ, ich finde es aber einfacher etwas zu erlernen, wenn man mit anderen dikutieren kann und so Fehler aufgezeigt werden, denn aus Fehlern lernt man.
    Als Literatur finde ich hilfreich die "Allgemeinen Bestimmungen über die Benützung der königlichen Posten in Bayern" von 1858, da sind zumindest mal die grundlegenden Begriffe erläutert. Das einzige mir bekannte Werk das sich umfassend mit der Fahrpost beschäftigt, ist Fahrpost in Deutschland 1808-1923 unter besonderer Beachtung von Bayern und Preußen" von Christian Hörter.

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo Nils, so intensiv habe ich mich mit der Materie noch nicht befasst. Schwierig ist immer relativ, ich finde es aber einfacher etwas zu erlernen, wenn man mit anderen dikutieren kann und so Fehler aufgezeigt werden, denn aus Fehlern lernt man.
    Als Literatur finde ich hilfreich die "Allgemeinen Bestimmungen über die Benützung der königlichen Posten in Bayern" von 1858, da sind zumindest mal die grundlegenden Begriffe erläutert. Das einzige mir bekannte Werk das sich umfassend mit der Fahrpost beschäftigt, ist Fahrpost in Deutschland 1808-1923 unter besonderer Beachtung von Bayern und Preußen" von Christian Hörter.

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo zusammen!
    Wie angedroht geht es jetzt weiter mit den Fahrpost-Postablagebriefen. Hier kommt als "eierlegende Wollmilchsau" ein Fahrpostwertbrief mit Postvorschuss von einer Postablage. Auch hier bitte ich wieder um Mitteilung, falls jemand die Beschreibung ergänzen oder korrigieren kann (bei der Taxierung "fehlt" mir schon wieder ein xr :S ).
    Zunächst lässt sich das Jahr der Versendung leider nicht bestimmen - es gibt zwar Inhalt, der datiert aber von 1881. Da die Taxierung aber in fl und xr erfolgte, muss der Brief früher (vor dem 1.1.1876) verschickt worden sein. Versendet wurde der Brief am 7.12. von der Postablage Roth nach Heilsbronn. Als Jahre kommen 1861-1871 in betracht. 1861 als Jahr der Eröffnung der Postablagen und ab dem 1.1.1874 gab es ein spezielles Formular für Paketbegleitbriefe. Außerdem wurde ab dem 1.1.1872 in Gramm gewogen und nicht mehr in Loth.
    Gewogen hat das Ganze 3 Pfund 4 Loth. Dies ist wohl auf die beigelegten 137 fl 19 1/2 xr zurückzuführen. Weiterhin lastete auf dem Brief ein Postvorschuss von 1 fl 25 1/2 xr. Nach der Taxierung waren 1 fl 40 1/2 xr beim Empfänger einzuheben.Nun mal ein Versuch, diesen Betrag zu erklären:
    Taxen mit halben xr gab es nicht. 1 fl 25 1/2 xr rühren also vom Postvorschuss her. Verbleiben noch 15 xr für die Taxierung.
    Die Entfernung Roth - Heilsbronn beträgt ca. 3,5 Meilen, damit liegt der Brief auf jeden Fall in der ersten Progressionsstufe bis 4 Meilen. hierfür fiel eine Taxe von 7/12 xr pro Pfund Gewicht an, wobei immer auf volle Pfund aufzurunden war. Die Mindesttaxe betrug 7 xr. Somit sind als Gewichtstaxe 7 xr anzusetzen. Verbleiben also noch 8 xr.
    Da Bargeld beigelegt war, handelt es sich um einen Wertbrief. Als Wertporto sind bei einem Wert zwischen 87,5 und 175 fl. bei einer Entfernung bis 12 Meilen 3,5 xr anzusetzen, die jedoch auf volle xr und somit 4 xr aufzurunden waren. Verbleiben also noch 4 xr.
    Auch der Postvorschuss war natürlich nicht kostenlos. Hier fiel eine Prokuragebühr von 1 xr je (angefangenem) fl an, mindestens jedoch 3 xr. Hier ist also mit 3 xr zu rechnen, so dass sich ein verflixter xr als Rest ergibt ?(
    Könnte dieser für die Zustellung oder einen Boten angefallen sein?

    Viele Grüße

    vom ratlosen kreuzer

    Hallo zusammen!
    Wie angedroht geht es jetzt weiter mit den Fahrpost-Postablagebriefen. Hier kommt als "eierlegende Wollmilchsau" ein Fahrpostwertbrief mit Postvorschuss von einer Postablage. Auch hier bitte ich wieder um Mitteilung, falls jemand die Beschreibung ergänzen oder korrigieren kann (bei der Taxierung "fehlt" mir schon wieder ein xr :S ).
    Zunächst lässt sich das Jahr der Versendung leider nicht bestimmen - es gibt zwar Inhalt, der datiert aber von 1881. Da die Taxierung aber in fl und xr erfolgte, muss der Brief früher (vor dem 1.1.1876) verschickt worden sein. Versendet wurde der Brief am 7.12. von der Postablage Roth nach Heilsbronn. Als Jahre kommen 1861-1871 in betracht. 1861 als Jahr der Eröffnung der Postablagen und ab dem 1.1.1874 gab es ein spezielles Formular für Paketbegleitbriefe. Außerdem wurde ab dem 1.1.1872 in Gramm gewogen und nicht mehr in Loth.
    Gewogen hat das Ganze 3 Pfund 4 Loth. Dies ist wohl auf die beigelegten 137 fl 19 1/2 xr zurückzuführen. Weiterhin lastete auf dem Brief ein Postvorschuss von 1 fl 25 1/2 xr. Nach der Taxierung waren 1 fl 40 1/2 xr beim Empfänger einzuheben.Nun mal ein Versuch, diesen Betrag zu erklären:
    Taxen mit halben xr gab es nicht. 1 fl 25 1/2 xr rühren also vom Postvorschuss her. Verbleiben noch 15 xr für die Taxierung.
    Die Entfernung Roth - Heilsbronn beträgt ca. 3,5 Meilen, damit liegt der Brief auf jeden Fall in der ersten Progressionsstufe bis 4 Meilen. hierfür fiel eine Taxe von 7/12 xr pro Pfund Gewicht an, wobei immer auf volle Pfund aufzurunden war. Die Mindesttaxe betrug 7 xr. Somit sind als Gewichtstaxe 7 xr anzusetzen. Verbleiben also noch 8 xr.
    Da Bargeld beigelegt war, handelt es sich um einen Wertbrief. Als Wertporto sind bei einem Wert zwischen 87,5 und 175 fl. bei einer Entfernung bis 12 Meilen 3,5 xr anzusetzen, die jedoch auf volle xr und somit 4 xr aufzurunden waren. Verbleiben also noch 4 xr.
    Auch der Postvorschuss war natürlich nicht kostenlos. Hier fiel eine Prokuragebühr von 1 xr je (angefangenem) fl an, mindestens jedoch 3 xr. Hier ist also mit 3 xr zu rechnen, so dass sich ein verflixter xr als Rest ergibt ?(
    Könnte dieser für die Zustellung oder einen Boten angefallen sein?

    Viele Grüße

    vom ratlosen kreuzer

    Hallo Nils,

    da hast Du recht, leider ist das Wissen über die Fahrpost im Allgemeinen (mich mit eingeschlossen) sehr gering. Das mag an den teils doch kompliziert zu berechnenden Taxen liegen, die sich aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammensetzen.
    Interessant ist das Gebíet auf jeden Fall, es kommen noch interessantere Postablagen-Fahrpostbriefe, aber bei denen hab ich momentan leider noch überhaupt keine Ahnung, wie sie behandelt wurden ;(

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo Nils,

    da hast Du recht, leider ist das Wissen über die Fahrpost im Allgemeinen (mich mit eingeschlossen) sehr gering. Das mag an den teils doch kompliziert zu berechnenden Taxen liegen, die sich aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammensetzen.
    Interessant ist das Gebíet auf jeden Fall, es kommen noch interessantere Postablagen-Fahrpostbriefe, aber bei denen hab ich momentan leider noch überhaupt keine Ahnung, wie sie behandelt wurden ;(

    Viele Grüße

    kreuzer