Beiträge von kantonal

    Bei folgendem Brief ist keine Jahresangabe vorhanden. Aufgrund der Taxierungen gehe ich aber davon aus, dass er aus der Zeit des DÖPV stammt. Zunächst wurden 3 Silbergroschen für einen einfachen Brief im Postverein über eine Entfernung von mehr als 20 Meilen notiert. Diese wurden dann in 2 5/12 Gutegroschen reduziert. Interessant finde ich die 5/12. Anscheinend nahm man es sehr genau, man hätte doch einfach 2 1/2 berechnen können.


    Viele Grüße

    Bruno

    Liebe Sammlerfreunde,


    Briefe aus Baden nach Hannover scheint es nicht so viele zu geben, sonst wäre das Thema schon früher angelegt worden. Hier ein Brief vom 24. Januar 1848 von Heidelberg nach Lüneburg an die Frau Oberbürgermeisterin. Ihr Mann Christian Wilhelm Lindemann war seit 1846 der erste Oberbürgermeister von Lüneburg und wurde 1850 der Innenminister des Königreichs Hannover.


    Detaillierte Tarifunterlagen und Verordnungen habe ich nicht. Trotzdem ein Versuch, die Taxen zu erklären. Baden notierte in Rötel 4 Kreuzer für die kurze Strecke bis Worms. Thurn & Taxis berechnete für seinen Transit 8(?) Kreuzer. Somit verlangte T&T 12 Kreuzer - 31/2 Silbergroschen - 3 Gutegroschen von Hannover. Von Göttingen bis Lüneburg, Distanz über 20 Meilen, kamen noch 21/2 Gutegroschen dazu. Der Empfänger musste 51/2 Gutegroschen zahlen.


    Viele Grüße

    Bruno

    Lieber Ralph,


    aber die krummen Hunde sind doch die interessantesten, auch wenn sie einen zur Verzweiflung bringen können. Robert hat sich schon intensiv mit dem Brief befasst, er meinte, wenn ihn einer knacken könnte, dann du ...


    Dann muss der Brief halt in der Kiste der ungeklärten Fälle bleiben.


    Schönes Wochenende

    Bruno

    Liebe Sammlerfreunde,


    hier ein Einschreiben vom 1. Februar 1850 von Baden nach Lausanne, bei dem die Erklärung der Taxe Schwierigkeiten bereitet. Rückseitig eine Gewichtsangabe von 1 1/2 Loth. Die Taxe von Baden bis Basel betrug 8x für den einfachen Brief nach dem Tarif von 1840, für ein Gewicht über 1 bis 1 1/2 Loth waren es 16x.


    Für die Entfernung von Basel bis Lausanne mit über 40 Wegstunden war der vierte Briefkreis nach dem Schweizer Tarif von 1849 maßgebend. 40 Rp für ein Gewicht über 1 bis 1 1/2 Loth. Einschreiben kosteten das Doppelte, hier also 80 Rp umgerechnet 24x. Ergibt ein Gesamtporto von 40x.


    Ich kann weder die 25 noch das Gesamtporto von 31x nachvollziehen. Inzwischen bezweifle ich, dass die 25 die badische Taxe sein soll. Dann wären für die Schweiz nur 6x hinzugekommen, viel zu wenig bei dem Gewicht.


    Nach mehreren Telefonaten mit einem Sammlerfreund geht die Vermutung in die Richtung, dass der Brief für die badische Strecke portofrei war. Das Siegel und die Anschrift deuten auf das Fürstenhaus Hohenlohe hin. Was meint ihr dazu?


    Viele Grüsse

    Bruno

    Hallo José,


    zu den Stempeln mit dem Zusatz BR (bzw. LET bei Neuchatel) vor dem Kreuz hat es einen Artikel in der Heftreihe Postgeschichte gegeben, in dem die Vermutung geäußert wurde, dass es sich dabei um Kontrollstempel der Kreispostdirektionen handeln soll.


    Viele Grüsse

    Bruno

    Lieber Ralph,


    einen Gegenbrief suche ich noch ....

    Aber zumindest kann ich zeigen, dass Basel bei ähnlichen Portobriefen die 2 Kr. verlangte. Zu dem oben unter #3 gezeigten Franko-Brief von 1850 hier ein passender Portobrief von 1852 nach Hügelheim. Mit den 4 Kr. für Baden ergab sich eine Gesamttaxe von 6 Kr., die links nur schwach zu sehen ist.


    Viele Grüsse

    Bruno

    einer Vermutung bleiben muss, aber ich glaube nicht, dass sich die CH resp. Basel jedesmal 2x durch die Lappen gehen ließ (bzw. 5 Rappen damals).

    Lieber Ralph,


    ich bin deiner Meinung. Basel wird 2 Kr. zusätzlich vom Einlieferer kassiert haben, nur hat der Postbeamte sie nicht auf dem Brief notiert. Der Einlieferer bekam ja den Brief nicht zur Kontrolle zurück. Ich glaube, du hast mal an anderer Stelle geschrieben, das immer die in den Briefkarten notierten Taxbeträge maßgebend waren und nicht die auf dem Brief selbst.

    Mit Robert hatte ich schon mal über den Brief diskutiert, ohne dass wir eine Erklärung gefunden haben.



    Ich kann nur mal soviel sagen. Das Porto wurde hälftig geteilt zwischen der Schweiz und Baden. Dieser Postvertrag galt von 1828. wie lange dieser in Kraft war weiss ich noch nicht.

    Lieber José,


    woher hast du diese Info? Es gab Postverträge zwischen Baden und Basel 1822 und 1837. Letzterer galt bis 1852. Aus dem badischen Verordnungsblatt vom 29. September 1837 hier ein Ausschnitt.


    Viele Grüsse

    Bruno

    Mein dritter und letzter Franko-Brief wurde am 15. Oktober 1850 von Basel nach Hügelheim gesendet. Die Entfernung von der Grenze bzw. Lörrach bis Hügelheim beträgt mehr als 3 Meilen. Nach dem badischen Tarif von 1841 waren 4 Kr. für eine Entfernung über 2 bis 6 Meilen zu zahlen, die auch rückseitig als Weiterfranko für Baden notiert sind.

    Auf allen drei gezeigten Franko-Briefen scheinen die 2 Kr. für Basel bzw. Schweiz zu fehlen. Für die anderen Länder spielte das keine Rolle. Die Briefe waren ja vom Absender voll bezahlt und nur eine Notiz über das Weiterfranko war für die Verrechnung notwendig. Aber ungewöhnlich ist das schon. Jedenfalls kenne ich das von anderen Schweiz-Briefen aus dieser Zeit nicht so.


    Viele Grüsse

    Bruno

    Der folgende Brief wurde in Basel geschrieben und dort am 20. April 1852 aufgegeben, also noch vor dem Postvertrag Schweiz - DÖPV, der dann ab Oktober 1852 galt. Wie beim vorherigen Brief auch hier die Rötel-Notiz 6 / 3 für den Transit durch Baden und die Taxe für Württemberg. Die Bleistiftnotierungen haben vermutlich keine postalische Bedeutung, sie ergeben für mich keinen Sinn. Selbst wenn man nicht den Alt-Vertrag Basel - Baden heranzieht, sondern die seit 1849 geltende Aufteilung der Schweiz in vier Briefkreise, galten 2 Kr. für die Schweiz für eine Entfernung bis zu 10 Wegstunden, die hier aber nicht notiert wurden. Klasse wäre es, wenn jemand einen dazu passenden Portobrief mit 11 Kr. (2 / 6 / 3) zeigen könnte.

    Liebe Sammlerfreunde,


    Auslandsbriefe aus der Zeit 1849 bis Oktober 1852 geben immer wieder Rätsel auf beim Versuch, die Taxen zu erklären. So auch bei diesem Brief vom 29. Juni 1850. Geschrieben wurde der Brief im badischen Grenzach, aber bei der Post in Basel aufgegeben. Für die Taxnotierungen fand ich bisher keine Erklärung. Im Tarifhandbuch des Großherzogtums Baden für Auslandsbriefe 1840-1871 von R.Brack habe ich jetzt einen Tarif von 6 Kr. für die Strecke Basel - Illingen entdeckt. Von Illingen nach Calw sind es etwa 30 km. Für eine Entfernung von 3 bis 6 Meilen waren nach dem Tarif von Württemberg 3 Kr. erforderlich.

    Die von Basel in typischer Rötel-Notiz vermerkten 6 / 3 bedeuten also 6 Kr. Transit-Taxe durch Baden und 3 Kr. Taxe für Württemberg. Die mit schwarzer Tinte notierten 3 / könnten von Württemberg sein, direkt daneben ist der Ankunftsstempel von Calw abgeschlagen. Aber wo ist die Taxe von 2 Kr. für Basel nach dem Altvertrag Basel - Baden? Zwei weitere Briefe zu dieser Frage folgen in Kürze.

    Liebe Sammlerfreunde,


    Briefe an die Adresse von Franz Josef Zimmermann in Meersburg gibt es einige. Von St. Gallen wurden sie in der Regel über den Kanton Thurgau und Constanz befördert. Hier nun ein Brief, der einen Laufweg über Bayern und Württemberg nahm. Jedenfalls kann ich die Taxen nur so erklären.


    2x für Kanton Glarus + 3x für Kanton St.Gallen (nicht angeschrieben)

    = 5x + 3x für Transit von Rheineck nach Lindau (nicht angeschrieben)

    = 8x im Auslagestempel

    + 6x für Transit durch Bayern und Württemberg

    + 2x für Baden + 1x Bestellgeld

    = 17x musste der Empfänger zahlen


    Viele Grüsse

    Bruno

    Liebe Sammlerfreunde,


    für den Brief vom 15. Februar 1847 von Constanz nach Wyl im Kanton St.Gallen musste der Absender 7 Kreuzer bezahlen. Das Weiterfranko für die Schweiz betrug 6 Kreuzer, für Baden verblieb lediglich 1 Kreuzer. Der Brief lief über den Kanton Thurgau, dessen Postregal vom Kanton Zürich gepachtet war. Im Postvertrag Baden-Zürich von 1838 steht in §6:

    Für Briefe von und nach loco Constanz, nach und aus dem Züricher Postbezirk und weiterher, wird das Postamt Constanz auch fernerhin das badische Porto mit einem Kreuzer per Stück erheben oder respektive vergütet erhalten.


    Viele Grüsse

    Bruno

    Lieber Ralph,


    vielen Dank für die Korrektur. Wenn ich dich richtig verstanden habe, wurde so ein Zettel also für jedes Nachnahme-Fahrpoststück mitgeschickt?


    Viele Grüße

    Bruno

    Liebe Sammlerfreunde,


    für Nachforschungen zu verloren geglaubten Sendungen wurden sogenannte Laufzettel ausgestellt. Eine ähnliche Funktion hatte wohl dieser Nachname-Zettel hier. So etwas habe ich bisher noch nicht gesehen. Im Handbuch der badischen Vorphilatelie habe ich keinen Hinweis dazu gefunden. Ist so ein Zettel aus anderen deutschen Staaten bekannt? Musste dafür eine Gebühr entrichtet werden wie beim Laufzettel?


    Viele Grüße

    Bruno

    Liebe Sammlerfreunde,


    ein Brief vom 12.7.1859 von Zürich nach Öhningen im Großherzogtum Baden bereitet mir schon länger Kopfzerbrechen wegen der Taxierung. Wir befinden uns in der Zeit der Taxrayons 1852-1868. Ein Brief aus dem 1. schweizer Rayon in den 1. vereinsländischen Rayon kostete ein Porto von 6 Kreuzer - 20 Rappen/Cent. Ein Brief mit höherem Gewicht ein entsprechend Vielfaches. Die rote Taxnotiz 15 kann demnach eigentlich keine Angabe in Kreuzern sein. Dagegen spricht auch der handschriftliche Vermerk unter der Anschrift: 25 Cent ausgelegtes Porto erhalten, Öhningen den 14. Juli 1859.


    Öhningen liegt direkt an der Grenze zur Schweiz und ist ein Nachbarort von Stein am Rhein. Damit ist ein Vermerk über das gezahlte Gesamtporto in Schweizer Währung erklärbar. Von dem Gesamtporto 25 Cent ausgehend sind zu den rot notierten 15 also noch 10 Cent - 3 Kreuzer als badisches Porto hinzugekommen. Aber warum 15 Cent als Schweizer Porto? Denkt man sich die 5 weg, so schaut es aus, als wenn da zunächst eine 10 notiert wurde, siehe im Anhang mein Versuch die Taxzahlen zu trennen. Ob der Postbeamte nur oberflächlich die Adresse las und das unterstrichene Baden als Baden im Aargau interpretierte? Dafür hätten 10 Cent ausgereicht. Und später auf 15 korrigiert wurde?


    Eine andere Möglichkeit wäre, dass es sich um einen Fahrpostbeleg handelt. Die Abkürzungen unter dem Stempel von Zürich sagen mir nichts. Sind das vielleicht übliche Notierungen der Fahrpost? Aber nach dem Fahrposttarif hätte die Schweiz schon 30 Cent für ihre Strecke bis zur Grenze berechnet. Da komme ich auch nicht auf das Gesamtporto.


    Hat jemand eine Idee oder habe ich was übersehen?


    Viele Grüße

    Bruno

    Lieber Hermann,


    nach deiner Beschreibung hätte die Schweiz gar nichts bekommen. Ich denke, die Schweiz notierte die 2 Kreuzer in rot. Zusammen mit den 9 Kreuzer für den Postverein ergab das ein Gesamtporto von 11 Kreuzern. Die Schweiz wird von ihrer Seite aus wohl die neuen Postverträge erst ab 15. Oktober angewendet haben, unabhängig davon in welchen deutschen Staat die Sendung ging.


    Hier ein Brief von Basel von Anfang Mai 1852 mit der Aufteilung 2 + 9 Kreuzer. Hier sind dann aber noch 2 Kreuzer Bestellgeld dazugekommen, siehe die schwarze 13 oben.


    Viele Grüße

    Bruno

    Hallo zusammen,


    es wird Zeit, dass zu diesem Thema mal wieder ein Brief eingestellt wird. Die Frankatur von 1/10 Thaler - 3 Silbergroschen bei folgendem Brief vom 26.10.1857 reichte bei einer Entfernung über 20 Meilen nur für das einfache Gewicht bis 1 Loth. Der Brief wog aber 2 2/10 Loth und lag damit in der 3. Gewichtsstufe. Je fehlendes Loth wurden 9 Kr. Porto und 3 Kr. Strafzuschlag berechnet, gesamt also 24 Kr.


    Der handschriftliche Vermerk BK soll vermutlich bedeuten: aus dem Briefkasten. Das Durchstreichen der Marke könnte darauf hindeuten, dass die Marke zunächst nicht anerkannt wurde. Aber dann würde die notierte Nachtaxe nicht passen.


    Viele Grüße

    Bruno