Liebe Sammlerfreunde,
ein Brief vom 12.7.1859 von Zürich nach Öhningen im Großherzogtum Baden bereitet mir schon länger Kopfzerbrechen wegen der Taxierung. Wir befinden uns in der Zeit der Taxrayons 1852-1868. Ein Brief aus dem 1. schweizer Rayon in den 1. vereinsländischen Rayon kostete ein Porto von 6 Kreuzer - 20 Rappen/Cent. Ein Brief mit höherem Gewicht ein entsprechend Vielfaches. Die rote Taxnotiz 15 kann demnach eigentlich keine Angabe in Kreuzern sein. Dagegen spricht auch der handschriftliche Vermerk unter der Anschrift: 25 Cent ausgelegtes Porto erhalten, Öhningen den 14. Juli 1859.
Öhningen liegt direkt an der Grenze zur Schweiz und ist ein Nachbarort von Stein am Rhein. Damit ist ein Vermerk über das gezahlte Gesamtporto in Schweizer Währung erklärbar. Von dem Gesamtporto 25 Cent ausgehend sind zu den rot notierten 15 also noch 10 Cent - 3 Kreuzer als badisches Porto hinzugekommen. Aber warum 15 Cent als Schweizer Porto? Denkt man sich die 5 weg, so schaut es aus, als wenn da zunächst eine 10 notiert wurde, siehe im Anhang mein Versuch die Taxzahlen zu trennen. Ob der Postbeamte nur oberflächlich die Adresse las und das unterstrichene Baden als Baden im Aargau interpretierte? Dafür hätten 10 Cent ausgereicht. Und später auf 15 korrigiert wurde?
Eine andere Möglichkeit wäre, dass es sich um einen Fahrpostbeleg handelt. Die Abkürzungen unter dem Stempel von Zürich sagen mir nichts. Sind das vielleicht übliche Notierungen der Fahrpost? Aber nach dem Fahrposttarif hätte die Schweiz schon 30 Cent für ihre Strecke bis zur Grenze berechnet. Da komme ich auch nicht auf das Gesamtporto.
Hat jemand eine Idee oder habe ich was übersehen?
Viele Grüße
Bruno