Beiträge von Postarchiv

    Daß man froh sein muß, einen einigermaßen sauberen Beleg zu finden, zeigt auch der nächste Beleg von MLADENOVAC, einem kleinen Ort an der Bahnstrecke zwischen Belgrad und Palanka gelegen. Am 5.2.1917 wurde in Mladenovac ein Postamt II. Klasse eingrichtet. Zugelassen waren:


    zur Aufgabe: Korrespondenzkarten, offene Briefe, Drucksachen (Zeitungen) und Warenproben.
    zur Abgabe: Korrespondenzkarten, Briefe, Drucksachen (Zeitungen) und Warenproben.



    Brief von Mladenovac (Datum leider nicht zu entziffern) nach Belgrad, mit Zensurstempel "ZENZURIERT / K. u K. ZENSURSTELLE BELGRAD"


    Ab dem 10.12.1917 wurde das Postamt II. Klasse in ein Postamt I. Klasse umgewandelt. Nun besaß es natürlich mehr Rechte und konnte u.a. auch Postanweisungen, Postsparkassenerlagscheine, offene Briefe mit Wertangabe und Pakete ohne Wertangabe bis zum Höchstgewicht von 5 kg. annehmen. Auch bei der Ausgabe erhielt das Postamt neben den bereits erteilten Zulassungen die Berechtigung, Postanweisungen, Briefe mit Wertangabe und Pakete ohne Wertangabe bis 5 kg auszugeben. Darüber hinaus waren auch Nachnahmesendungen zugelassen und das Amt für den Privattelegraphenverkehr eröffnet.


    Gruß
    Postarchiv

    Bleibt die Frage, was passierte wenn das Paket im Memelgebiet verloren ging.
    Zahlte den Ersatz dann die Reichspost?


    Hallo Bernd,


    Darauf kann ich ganz einfach antworten: Ja. Die Bestimmungen für die Haftpflicht und Ersatzleistungen galten für das Inland einschließliche Saar-, Memelgebiet und die Freie Stadt Danzig.


    Gruß
    Postarchiv

    Hallo,


    mit einer so sauberen Paketkarte und einer schönen Einzelfrankatur kann ich nicht aufwarten. Da im Moment die Paketkarten nach Memel angesagt sind, möchte ich auch eine schöne beifügen. Ist zwar nicht in dem Erhaltungszustand der vorher gezeigten Karte, aber nicht minder interessant.



    Wertpaketkarte 19 kg, 500 Mark, frankiert mit 26 Mark von Königsberg 9.12.21 nach Memel über Tilsit 2. Zollamtlich wurde das Paket in Tilsit. Nach Ankunft in Memel wurde das Paket beim dortigen Hauptzollamt gelagert.



    Aufkleber des Hauptzollamts Memel



    Rückseite mit der restlichen Frankatur von 1 Mark.



    Gruß
    Postarchiv

    Wäre die Frage, ob ab 1.1.1920 die Versicherungsgebühr für 1 Land oder 2 Länder bezahlt werden musste.
    So eine brauche ich, Sifi ich komme mit 600 km Anlauf .
    Beste Grüße Bernd



    Hallo Bernd,


    wie Du eingangs schon erwähnt hast, wurden für das Auslandspaket der innerdeutsche Tarif angewendet, also auch die Versicherungsgebühr. Diese Regelung bestand auch noch nach 1922. Ob im Memelgebiet nochmals eine eigene Versicherungsgebühr erhoben wurde, kann ich nicht sagen, halte es aber für ungewöhnlich.


    Beste Grüße
    Postarchiv

    Hallo,
    anbei eine Paketkarte von Tilsit nach Madewald im Memelgebiet. Wozu gehörte Tilsit?, es ist ein Zollstempel darauf.


    Hallo Bernd,


    die Paketkarte lief von Tilsit nach Mädewald (Strichelchen sind in die Textzeile darüber "ausgewandert") im Memelgebiet. In 1920 gab es durch den Versailler Vertrag eine große Umstrukturierung des Memelgebietes, so daß dies ein interessantes Sammelgebiet darstellt, sofern man Material findet. Tilsit gehörte zum OPD-Bezirk Gumbinnen, also zum Deutschen Reich. Daß Tilsit eine große Zollstelle besaß, kann ich an den mir vorliegenden Paketkarten mit Tilsitstempeln und auch an den unterschiedlichen Nummern ableiten.


    Gruß
    Postarchiv

    Hallo Laurent,


    schöner Einschreibebrief mit portogerechter Frankatur (40 Heller) aus der Kreisstadt Čačak. So saubere Briefe findet man nicht häufig. Glückwunsch.


    Das K.u.K. Etappenpostamt Čačak wurde am 6.4.1916 für den Privatpostverkehr eröffnet. Zugelassen waren:


    a) zur Aufgabe - Korrespondenzkarten, offene Briefe, Drucksachen (Zeitungen) und Warenproben und offene Briefe mit Wertangabe;
    b) zur Abgabe - Korrespondenzkarten, offene und geschlossene Briefe, Drucksachen (Zeitungen), Warenproben und Briefe mit Wertangabe.


    Das Postamt wurde am 13.10.1918 geschlossen.


    Die Zensur dürfte bei der Zensurstelle Belgrad erfolgt sein, welche für die Postsendungen aus Čačak zuständig war.


    Gruß
    Postarchiv

    Hallo bayernjäger


    Postmandate sind selten. Gratulation zu dem Stück.
    Der Tarif wurde am 3.3.1873 geändert. Leider verfüge ich nicht über diese Verordnung b.z.w. Amtsblatt.
    Zum Beweis Rauhut Los5448 Februar 2017 ( Zuschlag 180 Euro).


    Postmandat vom 25.6.1873 mit 3 Groschen frankiert( Scan beschnitten) .
    Beste Grüße Bernd


    Hallo Bernd,


    ja, Postmandate sind selten, wobei ich lieber den Begriff nicht so häufig lieber verwende. Aber das ist meine eigene Einschätzung. Die Bezeichnung Postmandat gab es nur in der Zeit vom 15.10.1971 bis zur Neuauflage der Postordnung vom 18.12.1874. Die Gebühr von zunächst 5 Sgr. wurde mit Vfg. Nr. 37 vom 3.3.1873 auf 3 Sgr. herabgesetzt.


    Gruß
    Postarchiv


    Hallo Bernd,


    Glückwunsch zu der Paketkarte. Mit dem ersten Teil Deiner Beschreibung bin ich einverstanden. Beim zweiten Teil kommen mir allerdings Bedenken :) Offensichtlich ist dem Boten die Adresse mitgeteilt worden, hat sie aber nicht auf der Paketkarte notiert. Eine postlagernde Sendung ohne Ankunftstempel kann ich mir vorstellen, da die Postlagergebühr in diesem Fall noch nicht anwendbar war. Was bei einem postlagernden Paket allerdings nicht fehlen darf, ist die Postlagernummer. Dies könnte die 4087 auf der Vorderseite darstellen.


    Das Paket wurde am 29.9. zugestellt. Wie lange das Paket unterwegs war, lässt sich durch den fehlenden Ankunftstempel nicht genau bestimmen. Allerdings glaube ich nicht, daß das Paket die vollen 6 Tage unterwegs war. Hier möchte ich die Post in Schutz nehmen. Sie konnte ja auch nicht vorhersagen, wann der Empfänger das Paket abholte.


    Könnte dies die Lösung des Problems sein?


    Gruß
    Postarchiv

    Hallo Postarchiv,
    wollen Sie damit sagen dass die vorausbezahlte Zustellgebühr 10 Pfennig betrug, und eigentlich 30 Pfennig zu bezahlen waren?


    Nein. Steht das dort? Bernd hat doch die Bestellgebühren dargestellt. Auf was sich die Bezeichnung "noch 20" bezieht, so lese ich das zumindest, weiß ich nicht. Es dürfte sich, wie Bernd dargestellt hat, aber um Zustellgebühren handeln.


    Daß die Vorauszahlung des Bestellgeldes auch bei gewöhnlichen Paketen möglich war, ist mir neu. Ich kenne nur die Vorauszahlung nur bei Bestellung durch Eilboten. Es lohnt sich, wenn man Paketkarten intensiv sammeln und erklären will, sicher der Blick in die bestehenden Vorschriften.


    Gruß
    Postarchiv

    Hallo Minimarke,


    Gebühren Bayern 1914
    Zustellgebühr im Ort bis 10 Kg und 2000 Mark Wert 10 Pfennige, ist eines höher 20 Pfennige.
    Zustellgebühr im Landbestellbezirk eines Postamtes bis 1 Kg. und 800 Mark 10 Pf., bis 5 kg 20 Pf., über 5 Kg ist mir leider unbekannt.
    Die Ortsangabe kann ich nicht lesen, was Neuburg am Inn mit Passau zu tun hat ist mir rätselhaft.
    Beste Grüße Bernd



    Hallo Bernd,


    die Ortsangabe lautet:


    Reit bei Neuburg / Inn, Post Dommelstadl bei Passau.


    Reit, heute schon gar nicht mehr auf der Landkarte zu finden, lag im Zustellbereich von Dommelstadl, heute Stadtteil von Neuburg. Da die vorausbezahlte Zustellgebühr micht ausreichte, wurden noch 20 Pf. vom Empfänger erhoben (noch 20). Dommelstadl lag im Zuständigkeitsbereich des Bezirksamts und des Amtsgericht Passau.


    Gruß
    Postarchiv


    Hallo Bernd,


    die Paketkarte betrifft ein Einschreibpaket, welches anhand der von vielen Sammlern beliebten Portotabellen aus Sekundärliteratur nachvollzogen werden kann. Aus welchem Grund die ursprüngliche Versendung als Wertpaket storniert wurde, lässt sich letztenendes nicht klären, da wesentliche Teile der Versandpapiere fehlen.


    Nachweislich wurde die Paketkarte für ein Paket als Einschreibpaket mit einem Gewicht von 1/2 kg als Beutelstück versendet. Die erforderliche Zollinhaltserklärung, die u.U. ein Grund für die Streichung als Wertpaket erkennen lassen könnte, fehlt. Das blaue Gekritzel sehe ich als Streichung des Wertbetrages an, die auf dem Wertfeld auch den neuen Versandweg als Einschreiben gestrichen hätte, daher unterhalb des Feldes angebracht.


    Die Portodeutung mit Versicherungsgebühr und möglicher Verpackungskosten führen nicht zum Ziel, da das Paket eindeutig als Einschreibpaket versendet wurde und nachträgliche Verpackungskosten, denn nur davon spricht die Dienstanweisung, niemals vom Absender vorausbezahlt werden konnte. Ihm war die Höhe der eventuell anfallenden Kosten nicht bekannt. Ja, auch die Versiegelungskosten, sofern eine solche angefallen wäre, zählten zu den Verpackungskosten.


    Der Paketaufklebezettel hätte nicht entfernt oder abgeändert werden müssen. Warum auch? Der Paketaufklebezettel war für Einschreiben- und Wert-Pakete verwendbar. Die Registrierung ob Einschreiben oder Wert erfolgte in den Annahmebüchern und in den Begleitlisten.


    Die Pagginiernummer ist eine Registriernummer, die aber keiner Dienststelle zugeordnet werden kann. Wer diese verwendet hat, kann ich nicht sagen. In Frage kommen einige Dienststellen zwischen dem Absendeort und dem Zustellort. Ich habe solche Pagginiernummern auf verschiedenen Versendungsformen, auch auf Paketkarten gesehen. Für mich war die Zuordnung nicht so wichtig, so daß ich mich damit nicht näher befasst habe.


    Gruß
    Postarchiv

    Hallo,
    Brief mit Zustellurkunde ( einfache Zustellung) von Essen nach Stoppenberg mit den preußischen Zähldienstmarken.


    Für Stoppenberg muss der Nachbarortstarif angewendet worden sein, anders ist diese seltene Frankatur ( außer Württemberg !) nicht zu erklären.


    ...



    Hallo Bernd,


    Deine Erklärung zu dem Beleg ist korrekt. Im Nachbarortsverkehr war die Gebühr für die Rücksendung der Zustellungsurkunde zu bezahlen, während im Ortsverkehr keine Gebühr für die Rücksendung erhoben wurde. Stoppenberg ist in der Liste der Nachbarorte von Essen enthalten.


    Glückwunsch zu dem Beleg.


    Gruß
    Postarchiv

    Um dieses Thema aus dem Schlaf zu erwecken, einige Belege. Beginnen möchte ich mit einer Postanweisung über einen Betrag von 10 Kronen, frankiert mit 20 Heller, von Tuzla 4.2.18 nach Banjaluka.



    Auf der sauberen Postanweisungen ist die postalische Behandlung sehr gut zu erkennen. Das Loch in Mitte des Vordruckes diente der Sicherung, um eine nochmalig Auszahlung des Betrages zu verhindern.



    Die Postanweisung ist am 7.2.1918 eingegangen.


    Gruß
    Postarchiv

    Brief, frankiert mit 15 Heller, entwertet mit Stempel (leider undeutlich) K.u.K. ETAPPENPOSTAMT - MLADENOVAC nach Beldgrad. Zensuriert von der K. u. K. Zensurstelle Belgrad. Das Etappenpostamt Mladenovac wurde am 5.2.1917 als Postamt II. Klasse eröffnet. Zugelassen waren:


    a) zur Aufgabe - Korrespondenzkarten, offene Briefe, Drucksachen (Zeitungen) und Warenproben
    b) zur Abgabe - Korrespondenzkarten, offene Briefe, Drucksachen (Zeitungen) und Warenproben



    Am 10.12.1917 wurde das Postamt Mladenovac in ein Postamt I. Klasse umgewandelt.

    Ich habe hier eine Karte nach Australien mit dem Leitweg Österreich - Italien.
    In allen mir vorliegenden Unterlagen finde ich nur Angaben über den Tarif zum direkten Weg via Bremen (1kg 2,00; 3kg 3,60; 5kg 4,40) und den Tarif zum Leitweg über Frankreich (3kg 4,80; 5kg 5,60).
    Nichts aber zum Leitweg Österreich - Italien. Ab welchem Hafen wurde verschifft?


    Kann eventuell "minimarke" helfen.


    Nach Australien bestanden verschiedene Routen, u.a. auch die Route Österreich - Italien. Die Postsendungen wurden ab Neapel mit Deutschen Postdampfern befördert. Falls Du den Namen des Dampfers erfahren möchtest, müsstest Du die Postdampferlisten ab Neapel für November 1907 durchsuchen. Diese habe ich allerdings nicht.


    Gruß
    Postarchiv

    Hallo Adriana,


    ja, diese Informationen könnten interessant sein, sollten aber in einem eigenen Thema behandelt werden. Unter dem von mir gewählten Thema "Philatelistische und postgeschichtliche Literatur" würde sie keiner Vermuten. Eröffne doch bitte ein anderes Thema z.B. "Die Postgeschichte Ungarns" oder ähnlich. Hier könntest Du dich mit Martin ja abstimmen.


    Bei der obigen Themenauswahl ging es mir ausschließlich um Literatur. Im "Katalog zur Abteilung Philatelie in der Deutschen Bücherei zu Leipzig" von Hugo Krötzsch 1928 habe ich auf die Schnelle einige Fundstellen zum Thema Ungarn entdeckt.



    Bücher



    Zeitschriften


    Warum 1913 in New York dieses Werk veröffentlicht wurde ist mir immer noch ein Rätsel.


    Schöne Grüß aus Frankreich


    Amtliche Ortsverzeichnisse waren und sind im Postverkehr unverzichtbar. Vor allem im geschäftlichen Bereich mit erhöhtem Postaufkommen in das Ausland, aber auch bei den Postverwaltungen, um unnötige Rückläufe zu vermeiden. Die Ortsverzeichnisse wurden für das eigene Postgebiet, aber auch für andere Staaten von der Reichsdruckerei erstellt. Als Beispiel liegt mir ein "Verzeichnis der Postorte außerhalb Deutschlands" aus dem Jahr 1889 von der Reichsdruckerei vor. Es enhält die Namen aller Postorte ausserhalb Deutschlands, sowie die Namen der wichtigeren Verkehrsorte in denjenigen Ländern, welche ein staatlich geordnetes Postwesen nicht besitzen. Die Aufstellung des Verzeichnisses ist laut Vorbemerkungen im Allgemeinen nach den neuesten amtlichen Postanstalten-Verzeichnissen der einzelnen Länder erfolgt.


    Das gleiche kann ich mir auch von den Vereinigten Staaten vorstellen. Bei umfangreichen geschäftlichen Beziehungen mit einem Land oder bei verstärkter Einwanderung und dadurch erhöhtem Postaufkommen, wie Filigrana aufzeigt, ist auch die Auflegung eines Ortsverzeichnisses von einem einzelnen Land denkbar. Allerdings rechne ich den Benutzerkreis des Buches eher den Firmen und den Postämtern zu.

    Auch wenn es nicht zu meinem Sammelgebiet gehört und auch der ungarischen Sprache nicht mächtig bin, interessiert es mich doch, welche philatelistische und postgeschichtliche Literatur in Händen der Sammler ist und welche es sonst noch von Ungarn gegeben hat. Beitragen kann ich ein postgeschichtliches Werk, welches der Vorbesitzer mit "Taxierungs- und Instradierungsbehelf" übersetzt hat. Bei der Übersetzung aus dem ungarischen bin ich auch auf die Hilfe des google-Übersetzungsprogramms angewiesen. Danach handelt es sich um ein Entfernungsmesser, ähnlich dem im Deutschen Reich bekannten Paketzonenbuch, nur mit viel mehr Informationen, sei es Eisenbahnlinien, mobile Postämter usw., sowie der Pakettarife. Herausgegeben wurde es in 1902. Mir dient es als Ortsverzeichnis von Ungarn.

    Hallo Pälzer,


    ich hatte ja die Falschmeldung nicht verkündet :D Wenn Du auch mal einen Beleg von oder an die Vineta findest, kann ich Dir mit Sicherheit weitere Informationen zu dieser Reise liefern.


    Gruß
    Postarchiv