Unter den Fingerhutstempeln hatte ich folgenden Beleg eingestellt.
Es handelt sich um einen Brief von Tarnowitz nach Gleiwitz vom 31.12.1844. Der Umschlag ist versiegelt und weist auf der Rückseite keinerlei Vermerke oder Stempel auf. Erklären kann ich ihn leider nicht, da nicht meine Zeit. Vielleicht kann jemand helfen.
"Bayern klassisch" gab folgende Erläuterung:
du hast einen sehr schönen Wertbrief vor dir.
Oben links wurde er mit dem ermittelten Gewicht von 3 3/8 kölnischen Loth beschriftet. Der Absendern notierte links neben dem Frei - Vermerk: Inlage 12 Reichsthaler 29 Silbergroschen 8 Pfennige.
Der Absender hatte hierfür 3 Silbergroschen frankiert, die neben Frei notiert wurden.
"Magdeburger" führte weiter aus:
das der Brief 3 3/8 Loth gewogen hat, hast Du sicherlich selbst herausgefunden. Unten wurde noch vermerkt Inlage 12 Thaler 29 Sgr 8 Pfennige - was einer Wertdeclaration entspricht. Die Entfernung zwischen beiden Orten beträgt ca 3 Meilen.
Laut Taxverordnung vom 18.12.1824 war die Mindesttaxe die doppelte Brieftaxe. Hierfür kämen auch tatsächlich dann 3 Sgr heraus, welche vom Absender bezahlt wurden. (Einfache Brieftaxe 1 1/2 Sgr)
Ein wenig verwundert bin ich schon, denn mir fiel auf, daß bei Sendungen, wahrscheinlich ab 01.01.1845, die Taxen für Fahrpostbelege sich nicht nach den Gebührensätzen o. g. Verordnung berechnen lassen.
Die Verwunderung kam zu Stande, da ich ursprünglich von einem falschen Datum ausging (31.12.1845), anhand des Inhaltes aber auf den 31.12.1844 revidieren mußte.
Gruß
Manfred