Beiträge von Michael

    Liebe Freunde,


    hier ein Bareinzahlungsbrief aus Miescisko in Posen nach Szubin.

    Miescisko (bei Münzberg unter Mietschisko geführt) hatte erst 1856 eine Post Expedition bekommen, dementsprechend findet man nicht viele Briefe von dort. Es scheint auch nur diesen Stempel gegeben zu haben.



    Verwendet wurde ein Ganzsachenausschnitt der 3 Sgr.-Kopfausgabe.

    Eingezahlt wurden 6 Rth. für das Kreis-Gericht im < 5 Meilen entfernten Szubin.

    Bis Ende 1860 galt folgender Tarif: Briefporto + 1/4 Sgr. je Taler (Minimum 1 Sgr.). Das ergäbe 1 1/2 Sgr. Einzahlungsgebühr + 1 Sgr. Porto = 2 1/2 Sgr.

    Ab dem 1.1.1861galt für Barzahlung auch innerpreußisch der Vereinstarif: 1 Sgr. je 5 Taler. Das ergab 2 Sgr. + 1 Sgr. Porto = 3 Sgr.

    Daher würde ich den Brief auf 1861 ff. datieren.


    Viele Grüße

    Michael

    Lieber Erwin,


    das kann ich jetzt nicht sicher beurteilen. :)

    Manche Packkammern nahmen bei der Ausgabe einen Packkammer- oder (alten) Aufgabestempel. Wenn kein Stempel verfügbar war, machte man halt einen Strich.


    Andersherum betrachtet: eine Frankogebühr ist es nicht, für Porto die falsche Farbe, das Bestellgeld ist hinten. Was sollte es also sonst sein?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Schlacki,


    Baillie / Peel ist von 2001, im Nachtrag von 2004 gibt es zu den Nummernstempeln keine Aktualisierung.

    Vielleicht darf man die Abbildungen in diesem Buch auch nicht überbewerten. Die Punkte von Type 3 (dort 2A1C) sind viel zu fein gezeichnet.


    Der Brief nach Jacobstad ist sehr schön.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Schlacki,


    hier die Abbildung aus Dobin/Ratner.



    Als Durchmesser werden 26,5 / 20,5 / 20,5 angegeben. In deiner Abbildung sieht Type 3 kleiner aus als die Type 2. Reden wir von denselben Stempeln?

    In Baillie / Peel "St. Petersburg: The Imperial Post - its postmarks and other postal markings 1765-1914" ist diese Abbildung zu finden:



    Hier sind diese Verwendungsdaten angegeben:

    Type 2A1A : Feb 1858

    Type 2A1B : Feb to July 1858

    Type 2A1C : from 1858 to 1863


    Bei der 2. Type ist in Dobin/Ratner bei der Verwendungszeit anscheinend ein Setzfehler passiert.

    Bei der 3. Type hast Du anscheinend eine absolute Spätverwendung gefunden.


    Viele Grüße

    Michael

    Lieber Erwin,


    im Prinzip gebe ich dir recht, aber er ist nun mal postalisch gelaufen, da sind wir uns denke ich einig. Wie würdest Du (oder auch andere Mitleser) diesen Brief erklären?


    Viele Grüße

    Michael

    Lieber Ralph,


    das könnte eine Möglichkeit sein.

    Dieses Anschreibungsverfahren gab es für bekannte (und integere) Postkunden, d.h. vermutlich gab es im preußischen Staat einige Firmen, die dieses Verfahren benutzten. Allerdings habe ich bis heute keinen vergleichbaren preußischen Brief ohne Taxierung gefunden und es gibt ja in diesem Sammelgebiet viele tausend Briefe aus Geschäftskorrespondenzen. Bei solchen Briefen würde ich einerseits einen frei-Vermerk erwarten und zudem eine Franko-Notierung der Post. Denn nur so konnten andere Kartierungs- und Zielpostämter den Brief als Franko-Brief einordnen und das berechnete Franko auch kontrollieren.


    Jetzt könnte man unterstellen, dass in einem solchen angenommenen Fall der Postler, bei einem Ortsbrief wie hier, dies vielleicht als überflüssig erachtete, da der die Zustellung durchführende Briefträger nebenan saß und evtl. solche Briefe schon kannte.

    Sowohl diese Variante als auch das Durchschlüpfen als nicht gekennzeichneter Porto-Brief wären jedenfalls ungewöhnlich.


    Viele Grüße

    Michael

    Liebe Freunde,


    hier ein Ortsbrief von 1863 aus Frankfurt a.O.

    Auffällig ist: kein Franco-Vermerk, keine Frankatur, keine Taxe ... (Portofreiheit kann bei dem Geschäftsbrief ausgeschlossen werden).

    Rückseitig findet sich mittig eine kleine 3/4 - falls dies tatsächlich eine Taxe sein soll !?

    Von Ortsbriefen kenne ich in dieser Zeit allerdings nur die Beträge von 1/2 bzw. 1 Sgr. (die 4 Pfg.-Taxe wurde erst 1865 eingeführt).


    Lese gerne Interpretationsvorschläge zu diesem Brief.



    Viele Grüße

    Michael

    Hallo zusammen,

    soweit ich weiß ist dieser Stempel bisher nur auf Belegen aufgetaucht, die mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf dem Rhein befördert wurden. Vom möglichen Einsatz in Zügen habe ich bisher nichts erfahren.

    das gilt für alle früheren Briefe, aber mit dem o.g. Beleg von 1859 ist die Diskussion eröffnet.


    Was passierte mit dem Œ Stempel. Bestand die Schiffsverbindung weiterhin mit Posttransport. Oder wurde er übergeben und als Kursstempel bei der Eisenbahn eingesetzt.

    Genau das wäre abzuklären. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

    - der Brieftransport per Schiff endete schlagartig mit Eröffnung der Bahnstrecke ab Coblenz.

    - es wurden weiterhin die aus den T&T-Gebieten stammenden oder transitierenden Briefe mit dem Schiff bis Köln transportiert. Dies könnte z.B. bestimmte Schiffe betreffen, bei denen kein Zeitvorteil mit dem Transfer zur Eisenbahn erreicht wurde (wie von Dieter in #27 ausgeführt).

    - es gäbe auch die Möglichkeit, dass die Bearbeitung (und damit Stempelung) offen laufender Briefe - also nicht in fertigen, auf Köln kartierte, angelieferte Briefbündel - nur noch in der Eisenbahn erfolgte und evtl. einzeln an den Schiffen angelieferte Briefe erst in Köln bearbeitet wurden.


    Informationen darüber findet man, wenn überhaupt, vermutlich in Amtsblättern der RB Koblenz oder Köln.

    Hilfreich könnten natürlich auch ein Eisenbahn- wie ein Schiffs-Fahrplan von 1859 sein.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Christian,


    eine schöne Vielfalt !

    Interessant auch, dass in den 60iger Jahren die Inlands-Gültigkeit der Scheine auf 2 Monate verkürzt wurde. Wohl eine Folge aus den schnelleren Transportmöglichkeiten.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo zusammen,


    es ist zunächst nur eine Vermutung, dass der ältere Stempel (mit dem Œ ) ausschließlich auf den Schiffen eingesetzt wurde und nicht später auch auf der Bahnstrecke. Oder?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Harald,


    Mir ging es um den möglichen Brieftransport den Rhein hinunter. Von Frankfurt aus Richtung Mainz/Wiesbaden gab es da ja schon eine Bahnstrecke.


    Habe mich bei deinem Beitrag verlesen. Da dein Brief von 1857 (und nicht, wie von mir geschrieben, 1859) stammt, war die Bahnstrecke von Coeln erst bis Rolandseck fertig. Zumindest bis dahin lief es per Schiff.

    Die Schiffsverbindungen bestanden weiter neben der Bahnstrecke. Aber mit Fertigstellung der Bahnstrecke ab Coblenz wurden sie vermutlich nicht mehr für den Brieftransport genutzt. Die Bahn war einfach schneller ...


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Harald,


    dein Kursstempel unterscheidet sich in der "Coeln"-Schreibweise von dem in den Beiträgen #11 und #13 gezeigten. Bei dem früheren Stempel war es "Œ"und später "O E".

    Ab Ende 1858 gab es eine durchgehende Bahnverbindung Coblenz-Coeln. Daher kann dein Brief durchaus mit der Bahn befördert worden sein.


    Viele Grüße

    Michael

    Lieber Bernd,


    das ist ein Durchgangsstempel von St. Petersburg und das Datum (nach dem julianischen Kalender !) ist der 21. Dezember 1872.


    Viele Grüße

    Michael