Beiträge von Michael

    Liebe Freunde,


    manchmal sind auch simple bar bezahlte Postvereinsbriefe nett anzuschauen.



    1853 ging es von Altena (Westfalen) nach Reuth in der Oberpfalz.
    Der Leitweg ist schön dokumentiert:
    Kursstempel Elberfeld-Dortmund
    Kursstempel Deutz-Minden
    Kursstempel Minden-Berlin
    Bahnhof Nürnberg
    Durchgangsstpl. Kemnath
    Ankunftsstpl. Erbendorf, von hier erfolgte die Zustellung in das 1 Meile entfernte Reuth


    Viele Grüße
    Michael

    Lieber preussen_fan,


    1)
    Barmen-Elberfeld 1843
    Langenberg-Elberfeld 1855-58 (wg. Entwertung)
    Remscheid-Unterbarmen 1859 ff (wg. Entwertung)
    habe noch einen gefunden: Elberfeld-Wermelskirchen von 1850


    2)
    Da sind wir einer Meinung.


    3)
    Auch für portofreie Briefe war in der Regel ein Bestellgeld zu zahlen, die Portofreiheit wäre nicht ausschlaggebend gewesen. Aber trotzdem sind Rötelnotierung und Stempel natürlich widersprüchlich. Vielleicht ein Taxierungsfehler?
    Bei meinem Ortsbrief von Barmen macht der Stempel keinen rechten Sinn. Die Ortsbrieftaxe von 1 Sgr. enthielt bereits das Bestellgeld, durch den Stempel wurde hier nichts eingespart ...


    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,


    weitere Belege mit diesem Stempel:



    Wupperfeld - Elberfeld
    Barmen - Elberfeld
    Langenberg - Elberfeld
    Remscheid - Unterbarmen


    Der älteste Brief (aus Wupperfeld) stammt von 1841.
    Auffällig bei dem Wupperfelder und dem Barmer Brief die reduzierte Nahbereichstaxe von 1/2 Sgr.
    Die Stempelung des Briefes nach Unterbarmen erfolgte evtl. im übergeordneten Postamt Barmen.


    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,


    hier der erste Schwung meiner Belege mit dem Stempel "Für Bestellung nichts".



    Der Brief aus Frankfurt M. ist der einzige mir bekannte aus dem Ausland stammende Brief mit diesem Stempel.


    Den Merseburg-Brief von Italienfreund sollte es eigentlich nicht geben - wenn man früheren Theorien zu diesem Stempel glaubt. ;)


    Viele Grüße
    Michael


    Edit: Brief Remscheid-Wermelskirchen herausgenommen, wurde bereits in Posting #2 gezeigt

    Liebe Freunde,


    anbei ein Postvorschuß-Brief aus dem Jahre 1865. Aufgegeben in Elberfeld ging es in das benachbarte Wald - heute Solingen-Wald, Post-Exp. zum Postamt Solingen gehörig.



    Ausgelegt wurden 25 Sgr., dazu kam 1 Sgr. Procura und 2 Sgr. Porto (Entfernung < 10 Meilen, Briefgewicht 1 1/20 Loth), so dass Notar Blumberg 28 Sgr. zu zahlen hatte.
    Besonderheit hier die oben notierte Bestätigung des Gerichtsvollziehers Friedrich mit Unterschrift:
    Empfangen fünf und zwanzig Groschen Postvorschuß.
    Der Gerichtsvollzieher
    Friedrich.


    Viele Grüße
    Michael

    Hallo zusammen,


    in den Firmenbriefen meiner Heimatsammlung habe ich Beispiele dafür, dass Witwen die Firmen ihrer verstorbenen Männer zunächst weiterführten. Ebenso gibt es Beipiele dafür, dass nach relativ kurzer Zeit Männer (aus der Familie oder auch Wettbewerber) dann wieder das Geschäft übernahmen.
    Ich habe noch kein Beipiel dafür gefunden, dass eine Witwe das Geschäft langfristig selber weiter geführt hat.


    Gruß
    Michael

    Hallo,


    hier ein Schein aus Immendorf, ausgestellt im Jahr 1852 für einen Beutel mit 363 Thalern 4 1/4 Gr.
    Anscheinend wog der Beutel 20 1/2 Pfund.
    Adressat ist die Herzogliche Beistandskasse in Braunschweig.



    Immendorf war ein Dorf (1846 mit 228 Bewohnern) ca. 1 Meile südwestlich von Wolfenbüttel.
    Der L1-Stempel ist als Ausgabe- und Ankunftsstempel bis 1853 bekannt.


    Viele Grüße
    Michael

    Lieber Ulf,


    meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg!
    83 Punkte sind doch aller Ehren wert - das ist für den nächsten Rang eine hervorragende Basis.


    Markenfrankierte Fahrpostbelege von/nach/über Magdeburg lassen sich mit etwas Geduld auch auftreiben.
    Meiner Meinung nach bräuchte man solche Belege bei deiner Sammlung nicht zwingend, aber die Juroren sind wohl hin und wieder noch etwas markenorientiert ... ;)


    Viele Grüße
    Michael

    Hallo zusammen,


    die Kennzeichnung "Soldatenbrief" war erforderlich, um die in den Genuß der preußischen Portomoderation zu gelangen.
    Aus der Übereinkunft zwischen dem Königlichen Kriegs-Ministrio und dem Königlichen General-Post-Amte von 1825:
    §1
    Porto-Moderation sollen genießen die Briefe, die Packet-Sendungen und die Geld-Sendungen der in Reih und Glied stehenden Soldaten der Linie, der Landwehrstämme, Garnisontruppen und Invaliden, Gendarmerie und Festungs-Unterbediente, bis zum Feldwebel und Wachtmeister einschließlich aufwärts, an ihre Angehörigen und von denselben.
    ...


    §3
    Der Porto-Satz für einen einfachen Soldaten-Brief soll im Inlande nicht 2 Silbergroschen übersteigen.
    Für Briefe, welche bis zum Bestimmungsorte weniger als 2 Sgr. zu entrichten haben, wird nur das tarifmäßige Porto bezahlt.
    Das Gewicht eines einfachen Soldaten-Briefes wird auf 1 Loth festgesetzt ...


    Anmerkung A) zu diesem Paragraphen:
    Die nach dem Auslande abgehenden Soldaten-Briefe etc., desgleichen die aus dem Auslande kommenden Briefe an Preußische Soldaten haben zwar auf Porto-Moderation keinen Anspruch, es ist jedoch billig, die Porto-Moderation eintreten zu lassen, wenn die Porto-Ausgabe den Soldaten trifft, also wenn er die Briefe vom Auslande portopflichtig erhält oder frankirt nach dem Auslande absendet.


    Viele Grüße
    Michael

    Lieber bayern klassisch,

    Zitat

    Was ich kaum einmal gesehen habe, sind MoW - Briefe VON Russland.

    ich habe Briefe mit MoW-Kennzeichnung von Russland in die Schweiz und nach Frankreich.
    Leider wurden sie aber nicht eindeutig als solche taxiert. Die Taxen passen auch zu einfachen Briefen, so dass die Variante "nur zur Beschreibung des fühlbaren Inhalts" nicht auszuschließen ist.


    Obiger Brief ist bisher für beide Richtungen der einzige mit klar erkennbarer Portomoderation.
    Insofern wird er auch alleine die ihm gebührende Sammlungsseite bekommen. ;)


    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,


    nunmehr kann ich auch einen MoW-Brief nach Finnland zeigen, der mit einem moderierten Porto taxiert wurde.



    1860, von Hamburg, preußisches Postamt, über St. Petersburg nach Åbo, Finnland.
    Das anhängende Muster war rückseitig mit einem Seidenband befestigt. Vorderseitig findet sich die (finnische?) Angabe "Hosfölgande prof utan värde". Die Sendung wog 1 5/10 Loth, taxiert wurden in Hamburg 3 Sgr., vom Empfänger kassierte man 20 Kopeken.


    Aus der preußischen Verordnung zur Ausführung des preußisch-russischen Additional-Vertrags von 1852:
    Waarenproben und Muster, welche der Zollverhältnisse wegen nur bis zum Gewichte von 3 Loth mit der Briefpost befördert werden dürfen, zahlen bis zum Gewichte von 2 Loth das einfache, und über 2 bis 3 Loth das doppelte Briefporto. Diese Portomoderation findet jedoch nur dann Anwendung, wenn die Waarenproben und Muster auf erkennbare Weise verpackt sind, und der denselben zugefügte Brief nicht mehr als 1 Loth wiegt.


    Der Absender G. Lipman & Geffcken aus Hamburg war (und ist) eine bedeutende Handelsfirma für Ex- und Import von Drogen.
    Der alleinige Inhaber Heinrich Geffcken (1792-1861) war hamburgischer Senator und Handelspolitiker. Er war mit dem hanseatischen Jägercorps an den Befreiungskämpfen um Hamburg beteiligt (1814). Ab 1845 war er Senator von Hamburg und nahm als Sachverständiger an den Beratungen über Deutschlands Zoll- und Handelseinigung teil (1848-51).


    Viele Grüße
    Michael

    Meine diesbezüglichen Bedenken bezogen sich auf die "Forschungsthreads", in denen die (hoffentlich) kontinuierlich wachsenden Dokumente zu dem Thema eingestellt und nur vom Ersteller bearbeitet werden.
    Die (parallel befindlichen?) Diskussionsthreads wären natürlich offen.


    Oder habe ich da was missverstanden?


    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,


    Irland ist eine nicht ganz so häufige Destination und umso schöner, wennn der Inhalt noch erhalten ist.
    1854 gings von Barmen, preuß. Rheinprovinz, über Aachen und Belgien nach England und weiter auf die grüne Insel nach Dublin ans berühmte Trinity College.
    Der Brief wurde mit 7 Sgr. bar bezahlt aufgegeben, 3 1/2 Sgr. flossen hiervon in die britische Postkasse (Zusatzvertrag von 1852).



    Der Inhalt des Briefes:

    Barmen, den 10ten Juni 1854


    Hochgeehrte Mrs,
    Erlauben Sie mir Ihnen
    in wenigen Worten meinen verbindlichsten
    Dank für Ihr freundliches Schreiben und den
    dasselbe begleitenden Wechsel auszusprechen.
    Indem ich es als Gottes Willen erkenne
    Ihrem Ruf zu folgen und die Erzieherin
    Ihrer lieben Kinder zu werden, würde ich
    gern sogleich demselben gefolgt sein, wenn
    nicht die Abwesenheit des Herrn und der
    Frau Directorin Wetzel einen kleinen
    Aufschub meiner Abreise verlangten. Da
    jedoch Herr Director zu nächster Woche
    zurück erwartet wird, so habe ich beschloßen
    Mitte der dann 18ten Juni folgenden
    Woche von Barmen abzureisen. Die nöthigen
    … ich binnen dieser Zeit aus Berlin
    zu erhalten, … mir die Erlangung
    eines Reisepasses bis dahin wohl möglich sein.


    In der freudigen Hoffnung, daß Gott
    mich bald zu Ihnen führen werde, um
    mir in Ihrem Hause eine glückliche
    Heimath zu bereiten empfehle ich mich
    Ihren ferneren Fürbitten und bin in
    größter Hochachtung
    Ihre
    ergebene Clara Walter


    Bei 2 Wörtern habe ich Schwierigkeiten, etwas sinnvolles zu entziffern. Kann jemand helfen ? Es handelt sich um die 2.- und 3.-letzte Zeile der 1. Seite, siehe Detailscan.



    Die Familie der Adressatin ist/war bekannt:
    Der erste Grave kam als Colonel mit englischen Parlamentstruppen 1647 auf die Insel. Als Ergebnis der Cromwellschen Siedlungspolitik ließen sich die Graves in Irland nieder. Aus ihren Reihen stammen eine Reihe bekannter Gelehrter und Schriftsteller, die über mehrere Generationen hinweg auch am Trinity College unterrichteten.


    Viele Grüße
    Michael

    Hallo Aleks,

    Zitat

    Bei den Spezialthemen muss m.E. immer ein Mod erst das Unterforum/Thema anlegen, in dem dann Threads eröffnet werden können.

    da dies wohl nicht täglich passiert, wäre das aus meiner Sicht kein Hinderungsgrund.

    Zitat

    Ich könnte aber auch vorstellen, dass solche Forschungsprojekte nicht
    unbedingt ein eigenes Unterforum/Thema brauchen, sondern direkt als
    Thread in einem passenden Bereich eingerichtet werden. Der Threadstarter
    ist dann der Hauptansprechpartner, der den Thread führen/betreuen
    sollte.

    Würde passende Themen beisammenhalten. Dagegen spricht, dass normalerweise alle Forumsmitglieder in allen Threads mitschreiben können. Hier gäbe es dann plötzlich Threads, bei denen das nicht funktioniert. Diese Threads sind zwar mit einem kleinen Symbol markiert, aber der normale Forumsuser (zu denen ich mich da auch zähle), würde dieses Symbol vermutlich geflissentlich übersehen ... ;)


    Vielleicht gibts da noch andere Meinungen zu.
    Oder wir probieren es einfach mal aus.


    Viele Grüße
    Michael

    Hallo Aleks,


    auch an dieser Stelle noch mal ein herzliches Willkommen.
    Die angesprochenen Punkte sind kein Problem, sie wären vermutlich auch ohne den DASV früher oder später in Angriff genommen worden.
    Wenn Nils wieder etwas mehr Zeit hat, werden sie umgesetzt.
    Hinsichtlich der Forschungsthreads: schau dir mal die Ordner Spezialthemen und da das Thema Bayern-Schweiz-Sammlung an.


    Gruß
    Michael

    Hallo ihr beiden,


    ich meinte natürlich Decimes (habe ich jetzt korrigiert).
    Decimes bzw. Stüber können es gewesen sein, wenn Taxis einen sehr fein unterteilten Entfernungstarif benutzte:
    Der zu Anfang gezeigte Brief Wesel-Düsseldorf kostete bei ca. 50 km Entfernung 5 Stüber.
    Coblenz-Elberfeld bei 105 km dann das Doppelte.


    Viele Grüße
    Michael