Gab es von Dez 1850 bis Mai 1851 eine Anpassung der Taxen? Und warum wurde der Bayern-Transit ursprünglich immer eingerechnet. Hatte man in Leipzig und Dresden ein halbes Jahr bzw. ein Jahr nach Einführung des DÖPV immer noch Probleme bei der Taxierung?
Christian
Hallo Christian,
Generell gab es bei den Taxen der Staaten, die noch nicht dem Postverein beigetreten waren, dann eine Regelungslücke, wenn die korrespondenz nur im Transit über Postvereinsstaaten befördert werden konnte.
Einerseits galten die alten Postverträge weiter, andererseits waren die Transitgebühren der Postvereinsstaaten für Korrespondenz mit dem Postvereinsausland abgeschafft worden. Gleichwohl sind beispielsweise über Bayern in die Schweiz spedierte Portobriefe aus Sachsen bekannt, bei denen Bayern noch nach Beitritt zum Postverein Transitgebühren verlangte.
Beim Brief nach Stuttgart wurde zweifelsfrei die Transittaxe korrigiert. Beim Brief nach Tettnang muß das Vermutung bleiben, solange der reguläre württembergische Taxanteil nicht bekannt ist. Das gilt auch für die siegelseitige "6", die möglicherweise die Ergänzung einer Francodifferenz darstellt.
Sicher ist, daß in den großen Postämtern ein qualifizierter Beamter die Briefe mit Auslandstaxen gesondert nachprüfte. Möglicherweise gab es eine zentrale interne Instruktion zu solchen Transitgebühren.
Beste Grüße
Jürgen