Beiträge von balf_de

    Lieber Ralph, lieber Michael,

    vielen Dank für eure wertvolle Hilfe! In Anbetracht der späten Verwendung der Zwischenausgabe – insbesondere der 1-Kreuzer-Marke (MiNr.13) scheint mir die Datierung ins Jahr 1864 etwas wahrscheinlicher als die von Ralph gefundene Möglichkeit 1866. Auffallend ist übrigens, dass von den fünf bekannten Frankaturen MiNr. 13a-13a,15a,22a vier aus Heidelberg und eine aus Mannheim stammen. Das würde wohl bedeuten, dass die Nummer 13 in Heidelberg lange verfügbar war. Seltsam, dass sie auf Heidelberger Belegen heute ausgesprochen selten zu finden ist – in meine Sammlung kam sie erst als vorletzte ...

    Eines ist mir noch nicht ganz klar:

    Da alle Briefe aus den Staaten über New York, Boston, Baltimore oder Philadelphia via den Atlantik zu laufen hatten und sich das Leben der USA zu 90% an der Ostküste abspielte, hatte man einen 300 Meilen (ca. 500 km) Kordon um eben diese Häfen gezogen, innerhalb deren 5 Cents = 7 Kreuzer = 2 Silbergroschen für den einfachen Brief bis 1/2 Unze = 14,2g reichen sollten, porto wie franko. Erst über 300 Meilen sollten sich diese 5 Cents auf 10 Cents verdoppeln.

    PP.S. Die 5 Cents reichten aus nach überall hin in den USA, wie man sieht. Wenig Geld für eine Strecke von 5.000 km ...

    Da sich die Information zu den zwei "Rayons" auf die Tarifperiode vor 1863 bezieht, gehe ich davon aus, dass auch in den USA eine Tarifänderung stattfand. Vielleicht stammt der "Paid 28 Cent"-Stempel ja noch aus der vorherigen Tarifperiode und wurde nur als zusätzliche "Frei"-Kennzeichnung abgeschlagen.

    Vielen Dank, lieber Michael, für den Link: ich denke, ich werde meinem alten Rechner die 56 MB noch zumuten ...

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Hallo zusammen,

    was lange währt, wird endlich gut! Gerade sehe ich, dass ich die schmerzliche Lücke in meiner Heidelberg-Sammlung hier schon vor über sieben Jahren angesprochen habe: es fehlte die "Krone" der Baden-Marken, die 30-Kreuzer-Marke Michelnr. 22 auf Brief ...

    Jetzt ist die Lücke geschlossen - ihr seht meinen Brief bei den badischen Auslandsbelegen, Post nach USA. Also bin ich "briefmarkentechnisch" jetzt komplett ;) , zumal ich kein wirklicher Farben-Freak bin: gerade bei dieser in einer Auflage gedruckten Marke scheint es mir ziemlich überflüssig, jetzt ach noch nach einer "dunkelgelblichorangen" Nr. 22b zu suchen ...

    Dass der Brief einige Einschränkungen (Reparaturen) aufweist, kann ich in Anbetracht der postgeschichtlichen Relevanz und der sicher seltenen Destination https://en.wikipedia.org/wiki/French_Gulch,_California leicht verschmerzen. Genaueres dazu, wenn ich ihn von Herrn Stegmüller zurückerhalte ...

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Hallo zusammen,

    Als Badensammler kann man also die Leitungen über Frankreich, über die PCM, über Hamburg und über Bremen in die USA zeigen. Wäre es nicht klasse, wenn du das alles von Heidelberg zeigen könntest?

    nein, das habe ich nicht vergessen, auch wenn es inzwischen schon lange her ist ...

    Endlich kann ich auch einen per Prussian closed Mail beförderten Franco-Brief nach Amerika zeigen!

    Und trotz umfangreicher „Literatur“ hier im Forum ist mir nicht alles klar:
    Zunächst hätte ich gerne gewusst, an welchem 25. März der Brief aus Heidelberg in die weit entfernte Goldgräbersiedlung French Gulch im Norden Kaliforniens geschickt wurde.
    Aus Rainer Bracks Auslandshandbuch weiß ich, dass sich nach dem Tarif A VI ab April 1863 die Gesamtgebühr für einfache Briefe in die Vereinigten Staaten "mit Oregon und Californien" von zuvor 45 auf 41 Kreuzer reduzierte. Demzufolge kann mein Brief also frühestens im März 1864 befördert worden sein. Das ist allerdings schon reichlich spät für die Verwendung der Zwischenausgabe MiNr. 13 und 15. (Allerdings ist diese Mischfrankatur laut http://www.arbeitsgemeinschaft-baden.de/Katalog%20%2022%20Juni%202006.pdf mit fünf bekannten Belegen die häufigste Darstellung des 41-Kreuzer-Francos.)
    Einleuchtend ist der in Aachen abgeschlagene Stempel vom 26.3. „paid 23 Cent“; der rote handschriftliche Taxvermerk neben der Frankatur lässt sich als „35“ lesen – das entspricht der Portoverteilung laut Handbuch: 6 Kr. bleiben im Postverein, 35 Kr. Weiterfranko.
    Nicht ganz klar ist der in New York am 14. April (reichlich spät!) abgeschlagene Stempel, bei dem ich „28 Paid“ lese. Das kann insofern sinnvoll sein, da der Brief aufgrund der großen Entfernung von New York bis in den Norden Kaliforniens – weit mehr als 300 Meilen – 10 statt 5 Cent amerikanisches Inlandsporto kosten sollte. Aber bezahlt waren diese zusätzlichen 5 Cent eigentlich nicht ....
    Also: wie üblich brauche ich auch für diesen Brief eure Hilfe, bin aber ganz zuversichtlich, dass ihr mir insbesondere mit der Datierung helfen könnt!
    Im Voraus herzlichen Dank und viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Hallo zusammen,

    am letzten Wochenende hat der Briefmarkenverein Philippsburg wieder seine halbjährliche Vereinsauktion durchgeführt - wie immer ein Pflichttermin für Heimatsammler aus der Region. Wieder einmal war ich nicht im erhofften Maß erfolgreich - schon zum zweiten Mal waren die Trauben zu sauer bei einem (eindeutig manipulierten !) Dienstbrief mit dem sauber abgeschlagenen seltenen Postablagestempel von Heidelberg-Friedrichsfeld. Bei Sem ist der als Nebenstempel mit 35 Euro bewertet; aber nicht nur deshalb habe ich meine Bieterkarte bei 450 Euro gesenkt ... (Ich hätte ihn hier gerne im Postablagen-Thread gezeigt  X( )

    Ein altes Briefchen hat mich getröstet: neben dem frühen Heidelberger Rayonstempel (Feuser 1406-5) hat man auf dem Brief vom August 1807 auch handschriftlich "von Heidelberg" notiert. Zusätzlich zur Empfängeradresse - der wohllöblichen Gemeinde Bischofsheim - wurde der Leitweg "über Rastatt und Lichtenau" vorgegeben. Der Brief zeigt keinerlei Taxvermerke, auch nicht auf der leeren Siegelseite.
    Daher gehe ich davon aus, dass durch die Angabe "ex Officio" eventuell Portofreiheit dokumentiert werden soll.  :?:
    Laut Inhalt handelt es sich um eine Rechnung - und Quittung - über 1 Fl 12 x für ein Exemplar der "?aurister (??) praktische(n) Anleitung für Orts ???" (Hilfe  ;( )


    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Lieber Ralph, lieber Luitpold!
    Vielen Dank eich beiden - mit euerer Hilfe habe ich schon gerechnet! Ich wünschte nur, ich hätte Ralphs "Transkriptions-" und Luitpolds Recherche-Fähigkeiten! Was meinen Brief anbetrifft, könnte es sich vom Format her (und vom jugendlichen Alter des "Rechtspracticanten") sehr wohl um ein Damenbriefchen handeln ...
    Schade: es ist nur die Briefhülle  :(
    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Hallo Freunde,
    Jetzt müssen wir wieder kleinere Brötchen backen .... Aber ich bin mir sicher, der Sechserstreifen ist in guten (schwäbischen) Händen und wird nicht so schnell wieder auf den Markt kommen.
    Mir ist ein kleines frühes badisches Markenbriefchen "zugeflogen", das hierher passt:
    frankiert mit einer MiNr. 3a in "typischem Badenschnitt", wobei man positiv anmerken kann, dass sie keine ihrer Nachbarn beschädigt hat  ;(

    Hilfe brauche ich diesmal ausnahmsweise nicht bei der postgeschichtlichen Zuordnung - 6 Kreuzer kostete der Franco-Brief im Postverein auf der "Mittelstrecke" von Heidelberg nach Frankfurt -, aber leider kann ich die Adresse nicht vollständig lesen:
    "Herrn Rechts ...... Ludwig Turban
    S....... bei der Großh. Badischen
    Bundestagsgesandtschft
    zu
    Frankfurt

    Herrn Turban habe ich bei Wikipedia gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Turban_der_Ältere
    aber zu gerne wüsste ich seinen Titel und seine Funktion bei der badischen Abordnung.

    Vielen Dank für euere Hilfe und viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Lieber Ralph,

    jetzt muss ich doch noch einmal auf diesen Brief ins Taxis-Gebiet mit vorausbezahltem Bestellgeld zurückkommen ...

    Ich weiß nicht, ob ich mehr als ein Dutzend Badenbriefe mit frankiertem, fremdem Bestellgeld gesehen habe. Es wäre sicher sehr reizvoll, eine kleine Spezialsammlung mit Briefen dieser Frankaturvariante zusammen zu tragen und als 1-Rahmen-Exponat in Sindelfingen zu zeigen - ich wäre sicherlich einer derer, die am längsten vor dieser stünden. Bewundernd, versteht sich ...

    .... denn der heute angekommene "Raritäten-Katalog" der nächsten Gärtner-Auktion zeigt einen solchen Brief mit ausführlicher Belegbeschreibung. (Hoffentlich lesbar im anliegenden Scan der Seite)
    Wenn das so stimmt, wird es wahrscheinlich schwierig mit dem Ein-Rahmen-Exponat - zumindest, wenn ich es mit Heidelberger Belegen bestücken müsste  :rolleyes:


    Herzliche Grüße
    Alfred

    Hallo liebe Freunde,

    hole dir einen Enkel (wenn du hast)

    danke, lieber Ralph - auf diesen "Enkeltrick" hätte ich ja auch kommen können :)
    Natürlich habe ich Enkel - für wen hälst Du mich eigentlich: insgesamt sind es fünf
    Ein kleiner Haken: sie kennen sich besser in Windows aus als mit meinem Mac. Ich bin da der Außenseiter in der Familie (weil ich schon einmal einen virenverseuchten PC platt machen musste - mit allen Konsequenzen ...  ;( )

    ich könnte dir noch, per Team-Viewer eine Online-Hilfe anbieten.

    danke, lieber Ulf, für dieses tolle Angebot. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich es schaffen werde, die Software herunter zu laden. Mein Mac ist da leider sehr wählerisch, was das anbetrifft. Oder ist es der Virenschutz? Und die Zeitprobleme kenne ich als vielbeschäftigter Rentner auch ...
    Aber sehr gerne behalte ich dein Angebot weiterhin im Auge :rolleyes:

    Hallo Erwin,

    1.Einfügen
    2.Formen
    3.Hier auf Rechteck klicken. An der Maus entsteht ein Kreuz.
    4. Jetzt links klicken und ein beliebiges Rechteck zeichnen.
    3. Wenn das gezeichnet ist, wechselt Word automatisch in die Menüleiste Format. Dort kannst du ganz rechts die genauen Maße einstellen.

    Vielen Dank: mit diesem Tipp hatte ich ein echtes Erfolgserlebnis! Das funktioniert ja sogar bei mir :S
    Allerdings bin ich davon abgekommen, das Problem mittels Spalten zu lösen: man kommt erst in die rechte (schmale) Spalte für den verkleinerten Druck, wenn die linke - breite - Spalte vollgeschrieben ist ...

    Ich glaube, ich habe eine bessere Idee: nicht Word sondern Excel! Damit habe ich wesentlich mehr Erfahrung als mit Word, auch wenn es beim Mac etwas anders funktioniert als beim "richtigen" MS-Excel. Aber abgesehen davon, dass ich hier konstante Kopfzeilen besser hinbekomme als bei Word, kann ich durch beliebiges Verschieben von Spalten-Höhen und -Breiten sowie der Möglichkeit, sie zu verbinden, sehr flexibel eingefügte Scans (= Bilder aus Dateien) auf den Seiten positionieren.

    Meine Test-Excel-Datei kann ich zwar nicht zeigen - die sieht auch weniger gut aus als der gescannte Ausdruck -, aber anliegend habe ich einen zwar ziemlich unsinnigen, aber formal aussagefähigen Scan angefügt. Ich habe mich entschlossen, zunächst auf diesem Weg weiter zu probieren ...

    Nochmals vielen Dank an alle - es ist immer gut zu wissen , dass man nicht alleine ist :thumbup:

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Lieber Ralph, Hallo Andreas,
    vielen Dank für eure guten Ratschläge!

    Mein Problem mit Word besteht im Wesentlichen darin, dass ich versuche, den Platz für den einzufügenden Beleg dadurch frei zu halten, indem ich per „Einfügen“ – „Foto“ - „Bild aus Datei“ den Scan des Belegs direkt – in der Originalgröße – einzufügen und mit zu drucken. Das Papiergewicht ist kein Problem: mein Drucker zieht auch 160-Gramm-Papier einigermaßen zuverlässig durch.
    Problematisch wird es sofort, wenn ich die Seite in Spalten aufteile: ohne mein Zutun bzw. von mir unbeeinflusst werden die Scans nur verkleinert übergeben. Ich kann sie dann zwar per Maus größer ziehen, habe aber keinen Anhaltspunkt, wann ich die Originalgröße genau erreicht habe. Bei verkleinerten Rückseiten-Scans, wo ja kein Beleg darüber appliziert werden muss, ist das ja o.k., deshalb mein Versuch mit den zwei Spalten am Ende der Seite.

    Was das von Dir, lieber Ralph, vorgeschlagene Verfahren anbetrifft, den Platz für den Originalbeleg freizuhalten, da ergibt sich für mich die Schwierigkeit, auf dem Bildschirm keine Zentimeter-Maße anzeigen zu können – weder in der Zeile (der Breite) noch in den Spalten (der Höhe) weiß ich, wie viel Leerstellen und Leerzeilen ich brauche.

    Eine – allerdings ziemlich mühsame – Variante sehe ich noch: an einem Beispiel, das allerdings zu meiner Zeppelinpost-Sammlung gehört, kann ich es zeigen. Der Vorbesitzer der Karte hat sie mit Fotoecken auf einen etwas größeren (grünen) Karton montiert, der unterhalb des Belegs noch Platz für ein paar Zeilen Text ließ. Die Belegbeschreibung hat der Sammler ausgedruckt, ausgeschnitten und den „Schnipsel“ auf den Karton geklebt. Gut möglich, dass er das noch mit einer Schreibmaschine gemacht hat.

    Eigentlich könnte ich ja im Keller einmal nach einer alten Schreibmaschine suchen (meine Frau hat sie sicher aufgehoben ...), dann wäre das Ganze vielleicht sogar einfacher ....

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Hallo zusammen,

    einer der wichtigsten Hinderungsgründe, meine Sammlungen ausstellungsmäßig aufzubereiten, ist mein großes Defizit bezüglich einer geeigneten Software zur Beschriftung der Blätter beziehungsweise mein mangelhafter Skill im Umgang mit den in Frage kommenden Office-Produkten. Im Unterschied zu mir kommen die meisten Sammler, die ich kenne, mit MS-Word zurecht, auch mit Excel oder Powerpoint ist es angeblich möglich.
    Aber zumindest mit der Office-Version für meinen MAC habe ich da große Probleme (wobei ich an meine zahlreichen Zeppelinpost-Belege gar nicht erst denke, die zu breit für DIN-A4 sind).
    Einen Weg habe ich – vielleicht – gefunden, zwei Belege mit verkleinerten Rückseiten auf einem Blatt unterzubringen. Bitte, beachtet beim anliegenden Blatt weniger die nicht perfekt passenden Belege, auch nicht den verbesserungsfähigen Text, als vielmehr die Aufteilung des Blatts: entspricht es noch den Regeln, wenn man die Rückseiten zusammen unterhalb der Belege zeigt oder bekommt man da Ärger mit den Juroren ?

    Viele Grüße
    Alfred

    Hallo Ralph,

    den Glückwünschen zu diesem wirklich ungewöhnlichen und ganz sicher seltenen Brief möchte ich mich anschließen! Noch dazu nach Heidelberg!  :)  Vielen Dank fürs zeigen!
    Zur Postgeschichte kann ich natürlich nichts ergänzen, aber als Heidelberger, der die Wilckensstraße und die Wilckensschule in HD kennt, hatte ich gehofft, noch "Sophy-mäßig" etwas beitragen zu können. Aber leider ist unser alter Bürgermeister Karl Wilckens erst 1851 geboren ...
    Das war also nichts.

    Zur Beförderungsdauer ...

    Bei der Leitung in 4 Tagen darf geknobelt werden, wie er von Wien aus lief. Ich denke, er lief über Bodenbach - Sachsen - Taxis - Preußen - Taxis nach Heidelberg, weil von Österreich aus keine Bahn nach Bayern ging und von Bayern aus keine nach Baden. Nur über Bodenbach und den Norden der Republik war eine Leitung auf Gleisen möglich und von Wien nach München hätte es schon 3 Tage gedauert ...

    ... kann ich einen Brief aus dem Frühjahr 1852 zeigen, der ebenfalls relativ schnell von Wien nach Heidelberg kam. Leider sind die sparsam abgeschlagenen Stempel nicht sehr hilfreich bezüglich des Leitwegs.

    Viele Grüße
    Alfred

    Hallo zusammen,

    heute habe ich einen Brief bekommen, der mich an einen ähnlichen vor einiger Zeit hier gezeigten erinnert hat …
    Nicht nur um 3 Kreuzer unterfrankiert wie mein damals gezeigter Brief nach Frankfurt sondern sogar 6 Kreuzer zu wenig frankierte Herr Loos aus Heidelberg für einen Brief nach Köln am 10. September 1856. Für die mehr als 20 Meilen (210 km Luftlinie) hätte er eine 9-Kreuzer-Marke frankieren müssen ...

    Das gleiche gilt für den unterfrankierten Brief, der - heute wie damals - belegt, dass Farbe vor Text/Bild geht.

    Ganz klar: der Postbeamte hatte noch die grüne Baden Nr. 4F in Erinnerung … ;)
    Siegelseitig ist außer dem Kölner Ankunftstempel vom 11. September auch ein Bahnpoststempel Koblenz - Coeln erkennbar.

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Hallo zusammen,

    bis auf Seite 5 dieses Threads - ins Jahr 2014 - zu meiner ersten Vorstellung eines Strubel-Briefs habe ich zurückgeblättert, weil mich interessiert hat, ob mir damals der liebe bayern klassisch einen Ratschlag zur Suche weiterer Belege gegeben hat - etwa in der Art: "Jetzt brauchst du noch einen Schweizer aus dem ersten Rayon als Pendant zu deinen 12-Kreuzer-Briefen in die Schweiz". Schade - damals hat er mein hübsches Briefchen aus dem Jahr 1855 nur gelobt ohne weitere "Anfeuerung" …
    Aber als mir das hässliche Entlein von 1857 mit 40-Rappen-Frankatur aus Basel über den Weg lief, brauchte ich keine Anfeuerung ….

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Hallo zusammen,

    eine Ergänzung fehlt noch: nach Ende des DÖPV im Jahr 1868 trat eine Portoreduzierung in Kraft. Im gesamten "Deutschen Postverein" kosteten Briefe bis 1 Loth nur noch 3 Kreuzer. Damit genügten auch für Briefe nach Frankfurt 3 Kreuzer.

    Wie man sieht, blieben die Heidelberg Kunden ihrem Bankhaus Gebrüder Bethmann auch im Jahr 1870 noch treu. Mein zweiter kleiner 3-Kreuzer-Brief (MiNr 24) stammt aus dem Jahr 1871

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    PS:

    Da könnte man fast eine 1-Rahmen-Sammlung machen, wenn sich noch eine Drucksache, ein Muster-ohne-Werth, ein Recobrief usw. dazu gesellen sollten. Hätte auch seinen Reiz, oder?

    na klar ;(
    du weißt immer wieder, lieber Ralph, wie du mich motivieren kannst, ein neues Projekt zu beginnen. Die Idee ist natürlich wirklich reizvoll! Jetzt werde ich bei Philasearch auch nach dem Stichwort "Frankfurt" suchen.
    aber ganz einfach wird das nicht ...

    Hallo zusammen,

    die versprochene Fortsetzung:

    das Bankhaus Gebrüder Bethmann in Frankfurt hatte auch andere Heidelberger Kunden: im Mai 1853 ging ein mit 2 x 3 Kreuzer (MiNr 2b) frankierter eingeschriebener Brief dort ein.
    Und dann ist da auch noch meine "Oberrosine" der Heidelberger Post nach Frankfurt, die ich gerne hier noch einmal zeige: aus dem Jahr 1857, mit 18 Kreuzern (2 x MiNr 6, 2 x MiNr 7) portorichtig für dreifaches Gewicht.

    Auch Incoming Mail aus Frankfurt nach Heidelberg passt hierher: im Oktober 1860 ging ein korrekt frankierter Brief (TuT MiNr 22) nach Heidelberg.

    Überfrankierte Briefe aus Frankfurt kann ich leider nicht zeigen, auch keine unterfrankierten - aber immerhin einen von "nebenan" aus Offenbach mit 3-Kreuzer-Frankatur (3 x TuT MiNr 20), bei dem die fehlenden 3 Kreuzer aber bemerkt wurden …

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Hallo zusammen,

    diese Herausforderung ….

    Jetzt brauchst du nur einen korrekt frankierten nach FFM, einen unterfrankierten nach dorthin (gibt es sicher) und den hier zu zeigen, dann hättest du eine perfekte Seite, wobei dieser überfrankierte die seltenste Variante darstellen sollte.

    … kann ich natürlich nicht unbeantwortet lassen, aber da sie nicht in den "Baden Nr. 4"-Thread passt, will ich es hier versuchen. Außer dem überfrankierten Brief nach Frankfurt (den ich hier noch einmal zeige) hat Herr Zimmermann aus Heidelberg auch weitere Briefe an seinen Frankfurter Banker geschickt: offensichtlich wusste er (zumindest im Jahr 1865, also 9 Jahre später  :whistling: ) , dass 6 Kreuzer - eine MiNr 19b - ausreichten.

    Ja, lieber Ralph, auch unterfrankierte Briefe lassen sich finden. Der nur mit 3 Kreuzer frankierte Brief wurde im Oktober 1854 unbeanstandet befördert. Erklärbar, da 1854 die grünen 3-Kreuzer-Marken (MiNr. 6) noch nicht lange an den Schaltern waren; sicher waren da noch viele "alte" grüne 6-Kreuzer-Marken (MiNr 3) im Umlauf.

    Fortsetzung folgt …

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

    Hallo zusammen,

    etwas so interessantes wie stampmix aus Frankreich über den Rhein „geschmuggelten“ Brief kann ich zwar nicht zeigen, aber immerhin ist er in gewisser Hinsicht konträr dazu: keineswegs ein geglückter Porto-Sparversuch sondern vielmehr offensichtlich der Versuch, die erforderliche 6-Kreuzer-Frankatur ohne die passende Marke darzustellen.
    Ganz schön raffiniert, eine 9-Kreuzer-Marke einfach auf den Kopf zu stellen! Und – wer hätte das vermutet – auch dieses Täuschungsmanöver war erfolgreich: der Brief wurde unbeanstandet befördert  8o
    Immerhin: neben zahlreichen korrekt frankierten kann ich jetzt auch einen überfrankierten Brief nach Frankfurt zeigen!

    Viele Grüße
    Alfred (Balf_de)

    Hallo Freunde,

    ganz herzlichen Dank für Euere Hilfe!

    Bei der Gelegenheit wird mir wieder einmal klar, wie wichtig die Literatur ist - und was mir alles fehlt …

    ...ist auf jedenfall der U.P.A.3eR., nach van der Linden Nr.2892.

    Quelle : E.&M. Deneumostier Tasrifs postaux internationaux 1849-1875

    … aber wozu hat man Freunde, die immer wieder dabei helfen, die Lücken zu schließen!

    Als der Monat bzw. das Quartal herum war, galt es zu rechnen, wer die höheren Transite hatte: Baden, oder Preussen. Hatte Baden mehr preussische Korrespondenz nach Frankreich, der Schweiz, Italien usw. von Preussen erhalten, als Preussen badische Briefe über Preussen hinaus, bei dem keine preussische Poststelle, wie hier, als Vereinsausgangspost fungierte, dann wurde in badischer Währung von Preussen Ersatz geleistet.

    Da habe ich wieder einmal etwas durcheinander gebracht: bei Briefen aus dem Ausland kassierte das erste (Transit-) Land im Postverein das gesamte Porto. Vielen Dank für die Korrektur!

    Was es von Bayern 1 oder 2 mal geben soll, waren Briefe über Frankreich nach Belgien, nicht, wie es die Regel war, über Preussen. Wohl dem, der als Badener beides zeigen kann (im Idealfall jeweils hin und her, franko und porto!).

    Na ja, träumen kann man ja davon, so etwas zu zeigen. Aber - wie Du weißt, lieber Ralph, mit der Begrenzung auf "Heidelberg" ist man diesbezüglich doch etwas gehandicapt ..

    Nochmals: vielen Dank und herzliche Grüße
    Alfred (blaf_de)

    Hallo zusammen,
    nach dem oben gezeigten Frankobrief kann ich seit gestern auch einen Portobrief aus Heidelberg nach Belgien zeigen:
    einige Jahre früher, am 26. Juli 1852 wurde von Heidelberg aus nach Ninove geschickt, wo er sei Tage später eintraf. Der Beförderungsweg über Preussen ist durch den siegelseitigen Zugstempel Coeln-Vervier vom 27. Juli dokumentiert. von einem weiteren - grünen - Stempel kann ich das Wort "Allemagne" entziffern; es handelt sich vermutlich um einen Grenzübergangsstempel. Ein zarter roter Ankunftstempel aus Ninove zeigt das Datum 28. Juli.
    Zum Porto habe ich in Bracks Auslands-Handbuch nachgelesen: nach dem Tarif A V betrug ab April 1852 der Postvereinsanteil (den Baden kassierte) für Briefe bis 1 Loth 9 Kreuzer, der Anteil Belgiens nach Ninove (im 2. Entfernungsrayon) 7 Kreuzer. Ein Frankobrief hätte also 16 Kreuzer gekostet. Ebenfalls im Brack-Handbuch findet sich eine Reduktionstabelle Centimes - Kreuzer. Da werden z.B.14 Kreuzer zu 50 Centimes reduziert. Von daher habe ich ein Problem mit dem Taxvermerk, den ich als "36" lese - 56 Kreuzer wären da wahrscheinlicher. Oder habe ich mich verrechnet?

    Interessant ist auch der vorderseitige Stempel, der in der Belegbeschreibung wie folgt beschrieben ist:

    Beschreibung
    "HEIDELBERG" Ra.2 klar und seltener
    L1 "U.P.A.3er R" in schwarz, klar (Union Postale Allemand), kpl.
    Prachtbrief 1852 nach Ninove in Belgien, rs. 2 belgische Stpl.

    O.k. - wenn das ein "klarer Stempel" ist, möchte ich lieber keinen unklaren sehen …
    Nach Bracks Handbuch gab es beim Tarif von 1852 nur zwei Rayons in Belgien; vielleicht heißt es ja "2è R.". Ansonsten habe ich nichts über diesen Stempel gefunden. Kennt ihn hier jemand? Ich habe ihn anliegend vergrößert gescannt