Beiträge von Erdinger

    Lieber Bayern-Kreuzer,


    es war dieser oder ein vergleichbarer Brief in einem Deider-Katalog, der mich dazu gebracht hat, mich mit den 20b-Stempeln zu befassen. Schöner geht’s kaum!


    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Bayern-Kreuzer,


    es gibt zwei Formen von Retour-Recepissen:
    - den eigentlichen Postlieferschein mit entsprechenden Formularen
    - die handgeschriebenen oder hektographierten Recepissen von Gerichten (wie die nach Eichstätt)


    Beide wurden postalisch faktisch gleich behandelt: Nach Unterschrift des Empfängers gefaltet (also praktisch offen!) und unter Chargé – auf eigener Briefkarte verzeichnet – an die Aufgabepost zurückgeschickt.
    Grundsätzlich geregelt ist das Vorgehen in einer VO von 1811 zu Insinuationen und Retour-Recepissen. Knifflig wird es dann, wenn es um Dienst- und Parteisachen geht, was die handgeschriebenen/hektographierten Recepissen eigentlich immer waren. Es gibt eine VO von 1809, die ich so interpretiere, dass Dienst-Recepissen portofrei zu behandeln waren, Parteisachen aber nicht – die VO von 1811 verweist darauf.


    Im postalischen Alltag wurden diese Recepissen sehr unterschiedlich behandelt, mal mit Chargé-Nummer, aber ohne -Stempel, oder umgekehrt, mal von der Aufgabe- und der Abgabepost mit dem Ortsstempel versehen, mal nur von einer der beiden. Wirklich wild wird es dann, wie weite Welle festgestellt hat, wenn das Ganze noch mit Briefmarken frankiert wurde. Es gibt auch Stücke, die praktisch keinerlei postalische Behandlung erkennen lassen, obwohl sie ordnungsgemäß unterzeichnet wurden. Das legt einen Versand unter Couvert nahe.


    Ein weites Feld, wie der Dichter sagt …


    Viele Grüße aus Erding!

    Anwesend werden sein:


    Freitag, 29.4.
    bayern klassisch ab frühem Nachmittag, weite welle ebenso, VorphilaBayern, Erdinger ab ca. 15.30


    Samstag, 30.4.
    bayern klassisch ganztags, weite welle ebenso, VorphilaBayern, Erdinger


    Sonntag, 1.5.
    bayern klassisch bis zum Ende der JHV, weite welle ebenso, Erdinger

    Liebe Freunde,


    hier habe ich einen Rückschein aus Ebenhausen/Ufr. mit 20a vom Oktober 1875 gezeigt. Mit dem neuen Jahr 1876 wurde anscheinend auch gleich ein frisches Stempelkissen angeschafft ...


    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Ralph,


    in meinen Beitrag kommen nur Scheine aus meiner eigenen Sammlung. Das geschieht nicht aus Snobismus, sondern weil die verehrliche Mitgliederschar nach diesem ersten Anreißer hoffentlich fleißig in ihren Beständen kramt und für reichlich Fortsetzungen sorgt … Es würde mich nämlich sehr freuen, wenn wir das Thema dauerhaft etablieren könnten.


    Viele Grüße

    Liebe Freunde,


    zum Thema Siegelgebühr wie auch zur (vermeintlichen/echten) Portofreiheit steht etwas in meinem Beitrag über Postscheine im nächsten Rundbrief.
    Für die Siegelungsgebühr in Bayern gab es Vorschriften, die zwei Kreuzer Gebühr dafür waren darin festgesetzt.


    Leider muss ich im Moment sehr viel arbeiten, sonst könnte ich mich ausführlicher dazu auslassen.
    Jetzt muss ich noch einmal ins Hamsterrad ...


    Viele Grüße aus Erding!

    Portofreie Briefe von Behörden und Ämtern, die aber die Recogebühr zu zahlen verpflichtet waren, gibt und gab es ja zuhauf


    Lieber Ralph,


    meines Wissens fiel die Recogebühr nur in Parteisachen, nicht in reinen Regierungssachen an. Das wurde bereits 1807 geregelt und auch später nicht revidiert, obwohl es dem Wortlaut der VO nach die Scheingebühr betraf. Im Prinzip sollten sich Scheine mit "RS" im Feld für Franko und die Erhebung einer Einschreibungsgebühr eigentlich ausschließen.


    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Ralph,


    das Erstaunliche ist doch, dass in einer Zeit, in der eigentlich niemand etwas umsonst machte und eifersüchtig darüber wachte, dass dem Ärar ja kein Kreuzer/Groschen/Pfennig auskam, ausgerechnet diese Sonderleistung ohne viel Aufhebens durchgewinkt wurde - lange vor dem DÖPV!


    Viele Grüße aus Erding!

    Dunnerbrösel! Gab es eine Vertragsgrundlage für die Behandlung von ausländischen Retour-Recepissen in Sachsen?


    Dem Nürnberger Kreis- und Stadtgericht haben wir manchen schönen Schein zu verdanken ...
    Ich kann eine Retour-Recepisse von 1833 zeigen, bei der zunächst nicht alles funktionierte wie geplant.
    Der Expeditor in Nürnberg vertat sich, als Ort, wohin der Rückschein zurückkommen sollte, schrieb er zunächst Würzburg statt Nürnberg.
    Dann ging das Stück auf die Reise. Am Bestimmungsort war der »Waisenknabe« Lorenz Jarre nicht anzutreffen, weswegen die Sendung nach München weitergeleitet wurde, wo der inzwischen als Korporal beim Militär tätige ehemalige Waisenknabe den Empfang der Sendung quittierte.


    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Ralph,


    dachte ich mir doch, dass der bei dir landet. Am Kürzel vor dem Summenstrich habe ich lange herumgebissen, bin aber nicht schlauer geworden. Ich vermutete einen Portochargébrief, bin mir aber dessen aufgrund der Destination (Leipzig) nicht so sicher.


    Viele Grüße aus Erding!

    Verehrte Freunde,


    hat jemand von euch bayerische Briefe aus dem Zeitraum zwischen 1810 und 1842, deren postalische Behandlung erkennen lässt, dass sie in einen Briefkasten (boîte) eingeworfen wurden? Hat jemand Briefe aus dieser Zeit, die vorder- und rückseitig von der Post aufgabegestempelt wurden?


    Viele Grüße aus Erding!

    Hallo Filigrana,


    es freut mich, wenn du dich freust - ich hoffe, dass deine hoch gespannten Erwartungen auch erfüllt werden.


    Zitat

    Falls in ein Paket Schriften/Akten wahren welche unten ein Pfund wiegten, könnte tatsächlich die Versendung durch Briefpost folgen.


    Das kann man für 1807/08 noch nicht sagen. Die Grenze von einem Pfund wurde erst mit dem Generaltarif für die Briefpost vom 1. Dezember 1810 eingeführt.
    Laut Fahrpostordnung vom 22. Juli 1808 lag sie für Papier- und Aktensendungen sogar bei nur einem halben Pfund.


    [Ergänzung vom 28.3.:] Am 11. Mai 1808 wurde verordnet, dass bei der reitenden Post "ausnahmsweise" Aktenpakete bis zu einem Pfund Gewicht angenommen werden durften.
    Man kann es sich also aussuchen ...


    Vorher gibt es meines Wissens zu keinem der beiden Postdienste eine tarifliche Festlegung durch Bayern, da galten noch die (leider unbekannten) Taxis-Tarife.


    Viele Grüße aus Erding!


    Auch dir, lieber abrixas, die besten Grüße!

    Liebe Freunde,


    so wie Lulu wollten wir auch nach Brüssel – heute um 11.30 sollten wir im Flieger sitzen. Verwandte hätten uns in Zaventem abgeholt, und wir hätten das Osterwochenende im Kreis der Familie in Antwerpen verbracht.


    Eine Bande von unverbesserlichen Fanatikern und kriminellen Elementen, die der Täuschung erlagen, dass sie etwas für ihren Glauben taten, hat all das zunichte gemacht.


    Gemessen an dem Leid der Opfer und Hinterbliebenen der Anschläge bedeutet unsere persönliche Enttäuschung allerdings gar nichts.
    Die Vorstellung, dass viele Menschen morgens aufgebrochen und nicht nach Hause gekommen sind, ja nie mehr nach Hause kommen werden, erzeugt zunächst ein Gefühl von Unverständnis und unbändiger Wut.


    Dass es keinen Platz für Wut und Hass geben darf, beweisen im Moment viele Tausende Menschen aller Nationen und Konfessionen, die sich immer wieder am Börsenplatz in Brüssel versammeln und Zeichen von Liebe und Mitgefühl geben. Eine Frau hielt gestern ein Plakat hoch, auf dem stand: »Ich muss mich nicht in die Luft sprengen, um zu wissen, dass ich Moslem bin.« Im Hintergrund läuft gerade mein Leib- und Magensender Studio Brussel, der die dreitägige Staatstrauer mit einer Dauersendung »Beats of Love« begleitet, bei der sich Hörer zu Wort melden und sich Lieder wünschen können, die zu diesem Motto passen. Im Moment läuft »You’ll Never Walk Alone« von Gerry and the Pacemakers. (Die Fußballfans unter euch kennen das Lied.)


    Ostern ist für Christen ein Neuanfang. Immer wieder.


    Ein, ja - jetzt erst recht - frohes Osterfest euch allen.

    Hallo liball,


    ich bin zwar nicht Ralph, versuche aber trotzdem eine Antwort:


    Es gibt die VO vom 17. Juli 1807, die die Ausstellung von Recommandationsscheinen regelt. (Eine der wenigen VOs aus der Zeit der Lehenspost, die tarifliche Festlegungen treffen.) Sie sagt jedoch nicht aus, dass es ausschließlich um Briefpost geht. Allerdings spricht sie ganz allgemein von Scheingebühr. Wer also einen Schein verlangte, bekam ihn, ob für Brief- oder Fahrpost.


    Wir können zwar nicht völlig ausschließen, dass ein Briefpostschein bei der Fahrpost verwendet wurde (das kam auch später noch vor, schließlich war der Anteil der Fahrpost am gesamten Postaufkommen höher als der der Briefpost, da konnten Scheine schon einmal ausgehen, oder der Expeditor vertat sich), das scheint mir aber eher unwahrscheinlich. Ich tippe auf Einheitsschein, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.


    Im nächsten Rundbrief erscheint ein größerer Beitrag von mir zu Posteinlieferungsscheinen, der sich jedoch kaum mit der Übergangszeit zwischen Reichspost und Landespost befasst. Ich arbeite seit Jahren an diesem Thema, bin aber just für diesen Zeitraum nicht klüger geworden als zuvor.


    Viele Grüße aus Erding!

    Liebe Bayern-Kreuzer,


    den Brief hatten wohl einige im Visier, und sicherlich nicht wegen der blumigen Beschreibung von Herrn L.


    Aus dem Universum des Freiherrn von Wür(t)zburg stammt auch der folgende Portochargébrief mit Postlieferschein, zur Abwechslung einmal abgeschickt aus Mittwitz (über die Postexpedition Kronach).


    Die Aufrechnung der Auslagen ist etwas unorthodox: 12 Kreuzer für den Postlieferschein über dem Bruchstrich, 13 Kreuzer darunter (also wohl 9 Kreuzer für einen Brief der 5. Gewichtsstufe über 2 Loth und der ersten Entfernungsstufe bis 6 Meilen zzgl. 4 Kreuzer für die Einschreibung).


    Wie das Herrschaftsgericht Mittwitz dieses Vorgehen wohl gegenüber dem Expeditor der Aufgabepost rechtfertigte? Und wie der es gegenüber der Abgabepost vertrat? Behörde im Sinne der behördlichen Portofreiheit war Mittwitz schließlich nicht. Möglicherweise gab es Absprachen, von denen wir nichts wissen, aber das ist reine Spekulation.


    Interessant auch die Anschreibung von 4 Kreuzern für den "Postbothen" auf Siegelseite, also ähnlich wie bei Briefen aus der gleichen Korrespondenz, über die schon hier und hier gerätselt wurde.


    Viele Grüße aus Erding!

    Liebe Freunde,


    die Katze, die ihr in meinem Avatar sehen könnt, ist nicht mehr.
    Baby gehörte meinen Nachbarn, aber sie verbrachte etwa die Hälfte ihres zehnjährigen Lebens bei uns, häufig eingekuschelt in eine Decke auf dem Sofa, auf dem Fensterbrett im Wohnzimmer liegend, oder sie stand im Wohnungsflur, um Streicheleinheiten einzufordern.
    Wir sahen Baby zuletzt am Sonntag, als sie ihr Refugium auf dem Sofa verließ, um nach Hause zu gehen. Von einem eher ungewöhnlichen nächtlichen Ausgang kehrte sie dann nicht mehr zurück, wie unsere Nachbarin sagte.
    Eine andere Nachbarin fand Baby dann gestern leblos in einem angrenzenden Garten. Die Katze sah aus, als wäre sie im Laufen einfach umgefallen, Verletzungen hatte sie keine. Es ist ein schwacher Trost, dass sie nicht spurlos verschwand.
    Baby war eine ungarische Bauernkatze; weil ihre Mutter überfahren wurde und unsere Nachbarn wenigstens ein Katzenkind aus dem Wurf retten wollten, kam sie nach Bayern. Ich weiß noch, als sie zum ersten Mal unsere Terrasse besuchte, ein kleines graues Knäuel mit übergroßen Ohren, das meine Frau auf den ersten Blick für eine Ratte hielt - dann glaubte sie, dass uns eine Katze zugelaufen wäre. In gewisser Weise war es ja dann tatsächlich so. Baby ließ sich gleich ohne Scheu hochheben und legte ein unbeschwertes Nickerchen auf meinem Schoß ein. Sie blieb auch danach immer Baby, selbst als erwachsene Katze. Sie hatte ein schönes Leben, aber sie wird uns fehlen.


    Traurige Grüße aus Erding!

    Ist so etwas schon mal jemandem aufgefallen ?


    Kreisrund ist anders – sieht irgendwie nach einer Do-it-yourself-Lösung aus!
    Spekulativer Ansatz: Der Außenring des Stempels war stark abgenutzt, daher wurde ein abgesägtes Rohrstück wie eine Hülse über den Stempelkopf geschoben und festgelötet.


    Der Stempel ist auch im Helbig-Handbuch abgebildet, aber nicht so gut erkennbar, weil nachgezeichnet.


    Viele Grüße aus Erding!

    Verehrte Freunde,


    für einen zukünftigen Rundbrief (68?) würde ich gerne einmal den Komplex Bischofsbriefe in Angriff nehmen.
    Ich schiebe das Thema schon lange genug auf meiner Festplatte herum.


    Ich stelle mir das so vor, dass es einen allgemeinen Teil gibt (bebildert) und einen speziellen, in dem wir einzelne Briefe aus verschiedenen Episkopaten und vor allem Diözesen (nicht nur München-Freising, sondern auch die anderen) zeigen.


    Es ist schön, dass jetzt auch einmal ein Briefkopf bzw. Inhalt vorliegt.


    Ich melde mich dann noch einmal, wenn es Genaueres gibt.


    Viele Grüße aus Erding!