Beiträge von Erdinger

    Es handelt sich um den Abenteurer und Schwindler Nikolaj Gerassimowitsch Savin alias Comte Nicolas de Toulouse Lautrec de Savine. Er soll 1936 im Alter von 80 Jahren in Shanghai gestorben sein. Er hat 1933 in London sogar Memoiren veröffentlicht (mitverfasst von Stella Benson), Pull Devil, Pull Baker, die noch heute als kuriose Lektüre empfohlen werden und tatsächlich noch lieferbar sind.


    https://www.jstor.org/stable/4213684

    Hallo Schlacki,


    die Familie Toulouse-Lautrec ist alter französischer Adel. Es gab einen Familienzweig St-Germier, den es aufgrund der französischen Revolution nach Russland verschlagen hat, 1895 repräsentiert durch einen Grafen T-L, Offizier der russischen Armee, und seine Schwester, verheiratet mit dem Fürsten Montecuculi.


    https://www.google.de/books/edition/Le_Livre_d_or_des_Croisés_à_Clermont_f/r6n2rauRG30C?hl=de&gbpv=1&dq=Toulouse-Lautrec+famille&pg=PA148

    Lieber Werner,


    der Brief ging an den letzten Fürstbischof von Basel (eigentlich nur bis 1806), Franz Xaver von Neveu. Der Name scheint mir völlig verschrieben zu sein, und anscheinend hatte jemand bereits ein Fragezeichen dahinter gesetzt.


    Gestresste Grüße

    Dietmar

    Lieber Hermann,


    Gratulation, dass es geklappt hat – ich habe schon drei Briefe aus dieser Korrespondenz, zwei von 1806 und einen von 1809, der aber ebenfalls dem Forwarder in Augsburg und nicht dem Briefsammler anvertraut wurde. Bei den Taxierungen sind wir schon damals nicht zu einem Ergebnis gekommen, als ich hier meine beiden ersten Briefe gezeigt habe.


    Als Heimatsammler bin ich der Firma Castell noch heute dankbar für ihre ausgedehnte Korrespondenz und deren hervorragende Archivierung. Sonst hätte ich vor der Briefsammlung nur einen Botenbrief von 1667 in der Kollektion ...

    Hallo Rudolfo,


    in diesem Buch von 1782 (ab S. 523) sind Brieftarife aus Ansbach abgedruckt. Ich formuliere vorsichtig, denn sie sind wahrscheinlich nicht vollständig.

    Das Tarifsystem der Reichspost baute auf den Routen und den Poststationen auf, die bedient wurden. Seitenorte kommen kaum vor, d.h. wenn in deinem Büchlein andere Orte als in der gedruckten Liste vorkommen, dann kann man nicht nur vergleichen, sondern auch neue Daten für Orte außerhalb der Liste ermitteln.

    Interessant wäre auch, ob und wie sich in dieser letzten Blüte- und Verfallszeit der Reichspost die Tarife durch äußere Einflüsse (Krieg mit Frankreich) geändert haben.

    Lieber Michael,


    ich habe mir das Buch 2020 ganz normal über den Buchhandel* bestellt – dauerte zwar eine Weile, aber es kam.

    Weil es als Book on Demand hergestellt wird, gibt es das Buch nicht ab Lager. Qualität ist übrigens sehr gut (und ich komme aus der Buchbranche, also kann ich es beurteilen).


    * Für die ganz Jungen unter uns – ist wie Amazon, nur dass man mit dem Körper reingeht.

    Lieber Michael,


    interessant finde ich den Durchlaufstempel der Zensur, der anzeigt, dass der Brief bei der Auslandsleitstelle Berlin aufgrund der Anschrift (öffentliche Dienststellen, Behörden) aussortiert, also nicht geprüft wurde.


    Das Buch von Horst Landsmann, Die Zensur von Zivilpost in Deutschland im 2. Weltkrieg, ist immer wieder einen Blick wert. So einen Stempel hatte ich bewusst noch nicht gesehen!

    Hallo Jürgen,


    ich kann nicht alles lesen bzw. bin vereinzelt (anscheinend Abkürzungen) auf Vermutungen angewiesen:


    En reponse à [votre] estimée du 19/2 – je

    dois vous dire que les offres entendentes

    n’ont plus de valeur –

    Il faut se tenir a mon prix - cour[ant?]

    que je vous adresse – le port est

    franco – toujours

    [Grußformel]


    In Beantwortung Ihres geschätzten vom 19. Februar

    muss ich Ihnen sagen, dass die gewünschten Angebote

    nicht mehr gültig sind.

    Man muss sich nach meinen Preislisten richten,

    die ich Ihnen schicke. Der Versand ist franko – immer.

    [Grußformel]

    ... die Druckstöcke für die Laubblatt-Essays sahen übrigens so aus:



    Vorlage: K. K. Doberer, Vor 125 Jahren am 1. November 1849: Die ersten deutschen Briefmarken in Bayern, in: Fränkische Postgeschichtsblätter Nr. 33 (1975), S. 5

    Liebe Freunde,


    besteht die Möglichkeit, dass die s/w-Version des Laubblatt-Essays im Zusammenhang mit dieser Veröffentlichung steht?

    Es könnte durchaus ein Probeabzug des einfarbigen Druckklischees für die Katalogdarstellung und nicht der eines Originals sein.

    Eine s/w-Version wird unter den zahlreichen unterschiedlichen Drucken nicht aufgeführt.


      


    Ich finde die Ähnlichkeit (links: der Abzug von Gerd, rechts: Veröffentlichung) doch sehr frappant. Die beschnittenen Laubblatt-Essays zeigen in der Regel nicht so viel Rand um den Kreis.


    Bei der gedruckten Quelle handelt sich um eine Fassung von Geschichte und Katalog der Postwertzeichen des Königreichs Bayern, bearbeitet von Cornelio Joris und Otto Sedlmayr, München 1893, die zunächst in Beilagenform zu »Das Postwertzeichen« erschien, herausgegeben vom Bayerischen Philatelisten-Verein München. Dieses Werk sammelte zum ersten Mal alle Verordnungen rund um die bayerischen Briefmarken und Ganzsachen. Der projektierte Katalogteil scheint über das erste Kapitel »A. Marken-Essais« nicht hinausgekommen zu sein und ist im Buch nicht enthalten.


    Leider sind beide Scans nicht hoch auflösend. Man müsste sich also den Abzug neben dem Druck (Bayerische Staatsbibliothek 4 J.publ.e. 199 f-4/6) im Vergleich ansehen.