Beiträge von Kleiner Schild

    Mal soviel zur Taxierung: Paketbegleitbriefe aus dem Kreuzerbezirk in Mischfrankatur mit Innendienstmarken sind selten. Nach der Umrechnung 2 Groschen entsprechen 7 Kreuzer sind die 10-Groschen-Marken 35 Kreuzer wert. Insgesamt haben wir damit 62 Kreuzer. Bei der Entfernung müsste man nun Google Maps bemühen und den ersten Ort in direkter Luftlinie zwischen Heldburg und Obersulz nachsehen. Nachdem der Beleg vom Februar 1873 stammt, gelten noch die Portosätze, die im Band 29 der NDP Schriftenreihe abgedruckt sind. Da kein Wert angegeben ist, beziehen sich die 62 Kreuzer nur auf das Entfernungsporto. Schöner Brief. Falls ich das noch nicht gesagt hatte.

    Zwei Tage Philatelia sind nun vorbei und insgesamt war es aus meiner Sicht eine erfolgreiche Veranstaltung. Die ARGE Brustschild saß direkt neben der ARGE Bayern und ich denke, wir haben alle unseren Spaß gehabt - ich bedanke mich insbesondere bei Erdinger für die tiefschürfenden Gespräche - fachlich und auch allgemein. Auch wenn es in der Halle am Sonntag recht frisch geworden ist - wir sind nächsten Jahr wieder dabei. Und dieses Jahr haben wir bei den Brustschildeliebhabern zumindest soviel Erfolg und Zulauf gehabt, dass die Bajuwaren nicht mehr ganz so mitleidig zu uns rüber schielen mussten.....

    Gruselige Dinger....

    Das Porto nach Genua war bis Oktober 1873 bei 3 Groschen pro 15 Gramm, bei einem Brief der ersten Gewichtsstufe (mir fehlen für höhere Gewichtsstufen irgendwelche Angaben in blau) 3 Groschen. Auf der 28 stimmen weder die Buchstaben der Stempels noch die Übergänge. Aber zumindest hat der Fälscher schon schlau gedacht: Ein Brief der 2. Gewichtsstufe aus dieser Portoperiode läge bei 20 Kreuzer....aber wie es auch sei - da stimmt nicht wirklich etwas.

    Das Briefstück mit der 28 sieht spannend aus. Aber man sieht nicht wirklich viel, ich vermute Wertbrief (wegen dem Umschlag) und zumindest geht er nach Sulzburg.

    Die Postkarte ist einfach nur witzig....

    Grüße

    Moinsen,

    die Einprägungen der Adresse kommen bei Firmenkarten und bei Firmenbriefpapier häufiger vor und sind immer schön anzusehen. Zu interpretieren, dass dies ggf. eine Firmenlochung oder ein Vorläufer davon wäre, sollte man mit Vorsicht genießen: Die Reichspost hat Lochungen und andere Veränderungen an Brustschildmarken amtlich untersagt....und ich denke, dass die Firmenadressen nur der Einfachheit halber entweder geprägt oder aufgestempelt wurden. Ab und an findet man "Lochungen" auf Brustschilden, die wohl aber samt und sonders "Mache" sind.

    Das diese Karten darüber hinaus besonders reizvoll sein können, steht außer Frage.

    Moinsen,

    ich fände es verwunderlich, wenn zwei Briefe an die gleiche Adresse vom gleichen Adressaten zu unterschiedlicher (gut, recht nahe beieinander liegenden Zeitpunkten) über den gleichen Leitweg zugestellt etwas Besonderes wären: Ich kann mir gut vorstellen, dass die Fährverbindungen Kiel - Schweden - Russland schneller und öfter gingen als die Bahn.....

    Grüße

    Alex

    Die ARGE Brustschilde wird wieder einen Stand haben und ich werde Freitag und Samstag Dienst schieben - hoffentlich aber auch ein wenig Zeit beim Stöbern verbringen. Der Donnerstag fällt dieses Jahr für Ulm aus, da ich einen neuen Lehrling mit einarbeiten muss. Die Gute ist ein wenig autistisch und braucht einen regelmäßigen Tagesplan - Freitag ist Schule....

    Grüße

    Alexander

    Moinsen,

    die Sammlung Pengl war riesig. Und bei allem Respekt: Ich hatte mich auch über die Art und Weise gewundert, wie diese Sammlung dann aufgelöst wurde. Mittlerweile ist der Bahnpoststempelteil bei Gärtner gelandet, die Reste der Besonderheiten sind bei Fischer und einige Seltenheiten wurden auch einzeln verkauft. In dem einen oder anderen Rundbrief der ARGE sind auch Teile der Sammlung abgebildet. Ich habe die badischen Bahnpoststempel erworben und bei Fischer auch einen Teil, in dem ein paar Plattenfehler auf Agenturstempeln enthalten waren, die ich gerne in meine Sammlung übernommen haben. Die Sammlungsteile selbst waren oft mit Befunden hinterlegt und Herr Pengl war schon sehr stolz auf seine Seltenheiten - ich denke, dass er das deshalb auch in seiner Sammlung explizit erwähnt hat. Ob das nun üblich ist oder nicht, mag ich nicht werten.

    Zur Frage nach der Rundbrief-Nummer, in dem der Oldenburgbrief erwähnt wird: In Band 158 und in einem der letzten Bände sind Register angegeben, da würde ich mal nachsehen, bevor ich andere zum Büttel meiner Faulheit mache.

    Grüße

    Alexander

    Moin,

    nur kurz: Bis 14.5.1872 kommt es darauf an, ob im ersten Rayon (3 1/2 Groschen) oder im zweiten Rayon ( 4 1/2 Groschen) pro Gewichtsstufe. Chemnitz ist aus dem zweiten Rayon, damit 2. Gewichtsstufe, 9 Groschen.

    ab 15.5.1872 3 Groschen pro 10 Gramm, deutschlandweit. Das auch bis Ende 1875, da Frankreich erst zum 1.1.1876 dem Weltpostverein beigetreten ist und erst ab da der dann günstigere Satz von 20 Pfennige pro Gewichtsstufe galt.

    Und dann gibt es die besonders schnell transportierten Briefe, die vor dem 15.5.72 teurer waren und die langsamen Briefe, die nach dem 14.5.1872 teurer wurden......Schlingel, die Franzosen.

    Grüße

    Alexander

    Nur mal eine Bemerkung nebenbei: Der NDP-Stempel von HANAU ist mir vor allem aus dem Jahr 1872, aber auch 1873 bekannt. Den Thurn&Taxis-Stempel von Hanau kenne ich nur auf Marken vom großen Schild. Das mag an meiner unzureichenden Sammlung liegen, aber mich verwundert schon ein wenig, dass der NDP-Stempel zumindest auf Brustschild VOR dem T&T-Stempel verwendet wurde. Dass es von dem T&T-Stempel dann auch mindestens drei verschiedene gibt, ist ein anderes Ding.

    Grüße

    Alexander