Beiträge von Markus Pichl

    Hallo Harald,

    über die Einteilung von MiNr. 385/386 sowie 387/388 wurde schon viel in anderen Foren diskutiert. Persönlich erachte ich die Unterteilung, hier sogar nach verschiedenen Hauptnummern und nicht nur nach Unternummern, für so überflüssig wie einen Kropf.

    opalgrün beschreibt einen grünen Farbton mit einem deutlichen Blauanteil.

    smargdgrün beschreibt einen grünen Farbton mit einem deutlichen Gelbanteil.

    Nachstehend ein auf den ersten Blick wildes Durcheinander von Marken MiNr. 387/388, aufgenommen innerhalb von einem Scan. Glücklicherweise nur Marken, die datierbar sind - was die Sache aber dennoch, auf Grund der vielen unterschiedlichen Farbeindrücke, nicht wirklich vereinfacht.

    Gehe ich nach den im Michel abgedruckten Verausgabungsdaten der beiden Marken, dann sind die ersten vier Marken in der zweiten Reihe sowie die zwei Einzelmarken links unten im Scan und der erste Viererblock MiNr. 388 und die restlichen, egal wie hell oder dunkel sie sich in unterschiedlichen Tönungen darstellen, MiNr. 387

    Man könnte auch sagen: die ganz hellen Marken sind 388 und die dunkleren Töne 387

    Es besteht somit die Chance, dass es sich bei Deinen Marken auf dem Brief links um eine MiNr. 388 und bei dem Paar um MiNr. 387 handelt.

    Visuell ist das nur am Original mit viel datierbaren Material trennbar bzw. unterscheidbar.

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo Sebastian,

    vielen Dank, für das Zeigen der interessanten und datierbaren Belege.

    Im Moment bin ich noch am Einsammeln, von Bilddateien. An ein konkretes Auswerten dieser ist im Moment noch nicht zu denken. Durchaus stellen sich mir einige weitere Fragen.

    In der Taxiszeit gab es in Frankfurt a.M. fünf Postexpeditionen. Die Postexpeditionen 4 und 5 kamen wohl erst im Jahre 1866 hinzu. Was mir fehlt sind konkrete Angaben, wann die fünf Expeditionen eröffnet wurden und welche Stempel vor allem den ersten drei Expeditionen zugeordnet werden können? Dann stellt sich mir noch die Frage, ob die Postexpedition am Bahnhof unter die ersten drei Expeditionen fällt oder bereits eine vierte darstellt?

    Bereits aus den Angaben im Haferkamp-Handbuch deutet sich an, dass evtl. bestimmte Nummernstempelgeräte vom Bahnhof zu anderen Expeditionen weitergegeben wurden. Dies könnte sich mittels viel Belegmaterial bestätigen oder der Gedankengang auch entkräftet werden. Im Moment kann ich nicht ausschließen, dass dem so war.

    Viele Fragen, die es zu klären gilt.

    Gibt es bereits eine Ausarbeitung hierrüber, wann welche Postexpeditionen in Frankfurt in der Taxiszeit eröffnet wurden und unter welcher Adresse sie zu finden waren?

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo Michael,

    die Versandzeit ist natürlich verdächtig, um in das Guiness-Buch der Rekorde eingetragen zu werden. Zumindestens für einen Versand in der heutigen Zeit.

    Das Preisniveau ist für die meisten Marken von Bund weiterhin in der Abwärtsspirale. Wie man generell am Markt, auch auf ebay, an den Ergebnissen ablesen kann. Spezielle Ausnahmen werden dabei natürlich immer die Regel bestätigen. Die Materialschwemme ist größer, als der interessierte Sammlerkreis. Das betrifft aber viele Sammelgebiete, nicht nur Bund.

    Dennoch sehe ich auch, dass die meisten Angebote auf ebay höchst unprofessionell gestaltet sind. Viele Profis zeigen noch nicht einmal die Belegrückseite, so gut wie nie findet sich eine Portoerklärung in der Angebotsbeschreibung (man muß zwischen Artikelüberschrift und Angebotsbeschreibung unterscheiden). Hinzu kommt, dass viele der eingestellten Artikelbilder qualitativ schlichtweg unbrauchbar sind. Kaum ein Anbieter auf ebay, der sich heute wirklich Mühe gibt, seine Angebote ordentlich zu beschreiben und mit guten Bildern zu versehen. Das drückt m.E. auch auf die Preise.

    Dir weiterhin viel Erfolg, bei der Suche nach schönen Belegen. Der von Dir gekaufte war nicht nur der preiswerteste sondern m.E. auch tatsächlich der schönste, wenn es um diese Michel-Nummern geht. Ein in etwa vergleichbarer Beleg von GERNSHEIM 27.2.51 nach Friolzheim , wenn auch ohne Ankunftsstempel, erbrachte am 27. Januar 2024 auch nur erschreckende Euro 15,50

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo Michael,

    das ist m.E. eher zum Weinen. Wie viel kann man als Händler dann noch im Einkauf für einen solchen Beleg bezahlen, wenn das der Verkaufspreis sein soll?

    Der Anbieter hat m.E. allerdings auch ein paar Fehler gemacht und die beginnen in der Artikelüberschrift. Dort stand:

    BRD Einschreiben mit Nr. 118 - 120

    "BRD" ist quasi tödlich, "BUND" zielführend. Des Weiteren ist es von Vorteil, in der Artikelüberschrift den Aufgabe- und den Zielort anzugeben. Viele Sammler verwenden bestimmte Suchbegriffe, um auf ebay etwas zu finden. Selbst hatte ich soeben richtig Schwierigkeiten, den Artikel unter den bereits verkauften Angeboten zu finden. Mit einer Suche nach "Bund 120" oder "Landshut", konnte ich den Beleg natürlich nicht ausfindig machen. Dann hatte ich nur nach "120" gesucht und den Artikel endlich gefunden.

    Somit wäre:

    BUND 118, 119, 120 auf R-Brief von LANDSHUT 1.10.1950 nach MÜNCHEN

    eine Artikelüberschrift, mit welcher ein größerer Interessentenkreis angesprochen werden kann.
    Sowohl "Bund 120", "R-Brief", "Brief" oder "Landshut" sowie weitere Kombinationen ergeben dann über die Suche jeweils einen Treffer. Entgegen dem Stempelabschlag selbst, die Jahreszahl in der Artikelüberschrift ruhig vollständig ausschreiben. Auch das erhöht die Chancen, dass Sammler das Angebot finden können.

    Die Angebotsbilder sind etwas verschwommene Fotos gewesen, aber Du zeigst recht klare Scans von dem Beleg. Der Artikel endete erst gestern Nachmittag. Wohnst Du um die Ecke von dem Anbieter und hast den Beleg persönlich abgeholt?

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo,

    an das erste Los in der Aufstellung, kann ich mich noch gut erinnern. Denn ich habe dieses Briefstück am 29.10.2014 von der Vorder- und der Rückseite eingescannt (siehe nachstehend, Screenshots von meinen Scans inkl. den Daten der Erstellung) und danch als Los erfasst. Beim besagten Auktionshaus war es dann im Januar 2014 zum ersten Mal im Angebot, Ausrufpreis Euro 200.- (141. Auktion)

    Es verblieb auch bei diesem Auktionshaus und wurde im Laufe der Jahre immer wieder erneut, weiterhin zu diesem Ausrufpreis, angeboten und vor einigen Auktionen auf den Ausrufpreis von Euro 150.- herabgesetzt. In der 194. Auktion wurde es dann, fast neun Jahre nach dem ersten Angebot, für genau diesen Ausrufpreis zugeschlagen.

    Positiv zu bemerken ist dabei, dass sich immer noch Sammler für Berlin-Stempel interessieren und vielleicht auch neue hinzugekommen sind sowie sachlich korrekte Losbeschreibungen über Jahre Bestand haben können. :)

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo,

    der nachstehende Link führt auf das Archiv vom Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer und unter diesem werden alle dort verkauften Lose angezeigt, bei denen in der Los-Beschreibung BERLIN und KBHW aufgeführt ist. Angezeigt werden 190 Lose, abzüglich ca. 10 Lose, welche aus welchen Gründen auch immer bei nahezu jeder Datenbankabfrage angezeigt werden, aber mit der eigentlichen Suche nichts zu tun haben.

    Nahezu jedes dieser Lose wurde einst von mir beschrieben. Bei selteneren Stempeln wurde von mir auch die Punktzahl in der Losbeschreibung angegeben. Einige der verkauften bzw. versteigerten Lose wurden im Laufe der Zeit im Ausrufpreis herabgesetzt, teils bis zu GEBOT. Insgesamt ist das natürlich nur ein kleiner, wenn auch recht vielfältiger Auszug an Stempeln, die im KBHW gelistet sind und spiegelt dennoch ganz gut realisierbare Preise wider.

    Berlin KBWH, Archiv Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer

    Die Auflistung unter diesem Archivlink erfolgt rein nach Auktions- und Losnummer. Vielleicht hilft diese Übersicht ein wenig weiter?

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo,

    der nachstehende Beleg ist bei meiner derzeitigen Recherche der 203. klar datierbare Beleg aus Frankfurt a.M., den ich speichere und zugleich der erste, bei dem die Frankatur mit dem Einkreisstempel "FRANKFURT A.M. BAHNHOF" entwertet wurde. Bei Auktionen finden sich natürlich in der Regel die selteneren Belege, aber auch bei losen Marken spiegelt es sich wider, dass auch Entwertungen mit dem Einkreisstempel vom Frankfurter Bahnhof nicht häufig sind.

    Bildquelle: 343. Heinrich Köhler Auktion

    Es ist schon erstaunlich, was so alles selbst bei moderaten Ausrufpreisen im Bereich Thurn und Taxis liegen bleibt.

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo Jean-Paul,

    ein FRANCO-Stempel ist ein Nebenstempel und war nicht zur Entwertung von Briefmarken vorgesehen. Die Ursache, warum sich auf Deiner Marke ein fast vollständiger Abschlag eines solchen FRANCO-Stempels befindet, ist somit nur spekulativ beantwortbar.

    In Bezug der Seltenheit und dem Wert ist ein solcher Abschlag daher nicht mit einem regulär zur Entwertung verwendeten Stempel vergleichbar. Soll bedeuten, auch wenn es schick aussieht und bestimmt auch selten ist, dass ein solcher FRANCO-Stempel fast vollständig auf einer Marke abgeschlagen ist, ist es lediglich eine Liebhaberfrage, ob hierfür jemand bereit ist einen bestimmten Preis zu entrichten. Ein vernünftiges Preisverlangen wird weit unter einem solchen liegen, als für einen seltenen Abschlag von einem regulär zur Entwertung vorgesehenen Stempelgerätes, z.B. der von Dir angesprochene englische Rundstempel HELIGOLAND in Type I, erzielbar ist.

    Bildquelle für den nachstehenden Beleg: 354. Heinrich Köhler Auktion

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo,

    in Bezug der Seltenheit dürfte der auf Brief gebrauchte Sechserblock, der Bund MiNr. 179 y mit Platten-Oberrand, mit einem gebrauchten Fünferstreifen der Bayern MiNr. 1 vergleichbar sein. Jedoch hat die Heuß-Marke nicht den Stellenwert von einer Bayern MiNr. 1

    Nicht alles was selten ist, ist auch zu einem exklusiven Preis verkäuflich. Probieren kann man es natürlich, es sorgt dann in der Regel für Gelächter und Aufregung. Wenn man es aber unbedingt probieren möchte, dann sollte man sich nach meiner bescheidenen Meinung wenigstens dieses furchtbare Gelaberrababere in der Angebotsbeschreibung verkneifen, die der Anbieter hier zum Besten gibt.

    Gerne würde ich aber aus dem Jahre 1964 einmal etwas anderes aus Kreuzwertheim sehen, als gewisse Schmidl-Briefe mit Adressangabe "Postfach 1".

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo Sebastian,

    es kann sein, dass die beiden Briefe mit den Tintenentwertungen in das Jahr 1864 fallen und in Zusammenhang mit dem Versuchsstempel "220" stehen, auch wenn der zuerst gezeigte genau in die Verwendungszeit des Versuchsstempels fällt. Im Moment bin ich noch diverse Online-Archive am Abgrasen. Vielleicht gelingt es mir, wenn das Datennetz für Frankfurt dicht genug ist, die Belege zeitlich näher einzugrenzen. Vielleicht stammen sie auch aus zwei verschiedenen Jahren? Das nicht immer der gleiche Beamte taxiert und auch gestempelt hat, sollten wir als gegeben hinnehmen.

    Der in Wiesbaden durchgerutschte Brief zeigt nicht nur keinen Nummernstempel aus Wiesbaden sondern auch keinen nebengesetzten Ortsaufgabestempel auf. Darin unterscheidet er sich zu den beiden Belegen aus Frankfurt, denen ein Ortsstempel aufsitzt.

    Nachstehend noch ein weiteres Unikum aus Frankfurt. Keine Marken frankiert, aber der Abschlag eines Nummernstempels "220". :)

    Dieser Brief stammt aus einer Sammlung, die gemäß den Albumblättern und den Kaufvermerken seit dem I. Weltkrieg im Familienbesitz geruht hatte. Trotz sämtlicher Bemühungen meinerseits, war der Verkaufserfolg der damals frisch an den Markt gekommenen Briefe eher mäßig. Es waren einige hundert Belege in der Sammlung, die über zwei Auktionen verteilt angeboten wurden. Bildquelle: 109. Felzmann Auktion (ist auch gleich wieder 20 Jahre her)

    Innerhalb dem Postbezirk versendete Briefe kosteten frankiert und unfrankiert das gleiche Porto. Über die Deutung der Taxierung, kann man sich diskutieren. Faktisch fielen am 20. Februar 1861 bis Osthofen 4 Kreuzer Porto und in Osthofen 1 Kreuzer Ortsbestellgeld an.

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo Sebastian,

    der Beamte hatte das Stempelgerät in beiden Fällen zunächst in das falsche Stempelkissen getaucht, aber bei dem Beleg aus Juni 1860 keine Korrektur vorgenommen.

    Es gibt auch ein Beispiel auf einer losen Marke MiNr. 10, dass der Nummernstempel "220" zuerst in das rote und dann in das schwarze Stempelkissen getaucht wurde.

    Es gibt noch einen weiteren Beleg, bei dem die Wertzeichen mit Tinte statt mit Nummernstempel "220" entwertet wurden. An diesen zweiten Beleg kann ich mich viel besser erinnern, weil ich auch noch weiß aus welcher Sammlung er stammt. Den anderen Beleg habe ich aber wohl auch beschrieben, Stil der Beschreibung und Rechtschreibfehler weisen darauf hin.

    Das ist wahrscheinlich schon richtig, dass sich die Beispiele von Ortsstempelentwertungen aus Frankfurt a.M. vermutlich nicht wirklich mehren werden, egal mit welchen erweiterten Erkenntnissen wir hier ans Werk gehen werden.

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo,

    nach meiner bescheidenen Meinung hat es Übergangsphasen gegeben, zu denen weniger Nummernstempelgeräte zur Verfügung standen und es noch gedauert hat, bis ein weiterer Nummernstempel bzw. ggf. der Ersatz für ein nicht mehr verwendungsfähiges Gerät vorhanden war. Genaue diese Zeiten, also Früh- und Spätdaten eines konkreten Stempelgerätes, gilt es mit viel Belegmaterial (inkl. beurteilbarem Bildmaterial) zu recherchieren.

    Es gibt zumindestens einen Beleg aus Frankfurt a.M., da findet sich nur eine Federzugentwertung auf den Wertstempeln. Leider ist der nachstehende Beleg für mich im Moment nicht konkret datierbar.

    Bildquelle: 1. Christoph Gärtner Auktion.

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo Sebastian,

    eine präzisere Angabe zum Verwendungsdatum, könnte hilfreich sein.

    Über die Anzahl der Nummernstempelgeräte, die in Frankfurt verwendet wurde, gibt es unterschiedliche Theorien. Auch mit welchen Ortsstempeln sie in Kombination vorkommen. Persönlich hat mich bisher noch keine der mir bekannten Theorien überzeugt.

    Das Wort "Zufall" gibt es praktisch nicht in meinem Wortschatz, denn alles hat einen Grund. Es ist nur die Frage, ob man für alles eine plausible Erklärung findet. Bei den Stempeln aus Frankfurt und deren Verwendung, sehe ich noch viel Erforschungspotential. Bei diesen Beobachtungen, ist auch zwingend das Bahnhofspostamt miteinzubeziehen. Gerade hierzu gibt es verwirrende Aussagen, im Haferkamp-Handbuch.

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo,

    in Niederrad selbst fiel zu keiner Zeit ein Ortsbestellgeld an, da zu dem Zeitpunkt, als Niederrad zur Postexpedition erhoben wurde, das Ortsbestellgeld für Briefsendungen bereits abgeschafft war. Lediglich im Landzustellbezirk, dazu gehören die Adressen vor den Toren der Stadt, in der Stadtgemarkung und die Adressen in den Landorten, fiel bis zum Ende der Taxiszeit, dem 30. Juni 1867, ein Landbestellgeld an.

    Die Landpostboten waren andere, als die Postboten im Ortszustellbezirk. Für die Landpostboten, die auf dem Gebiet der Freien Stadt austrugen, galt eine besondere Dienst-Instruktion, welche in drei Teilabschnitte, mit insgesamt 69 Paragraphen, unterteilt war.

    Nachstehend, aus der "Dienst-Instruktion des Oberpostamts Frankfurt für Landpostboten", der Paragraph 49, welcher die jeweilige Höhe des Bestellgeldes regelt, je nach dem ob der Landpostbote einen Brief vor die Tore der Stadt und in der Gemarkung oder nach den Landorten austrug.

    Die vollständige Dienst-Instruktion findet sich im Haferkamp-Handbuch.

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo,

    weil es mir gerade beim Speichern von Bildern aufgefallen ist, muß ich mich hier noch einmal zu Wort melden.

    Unter Los-Nr. 8647 werden aktuell in der 383. Heinrich Köhler Auktion zwei vermutlich zusammengehörige Marken MiNr. 6 c und 7 a angeboten. Hurra, die Auflagenbestimmung ist korrekt!

    Es ist aber in jedem Fall bemerkenswert, dass sich nach der 126. Mohrmann Auktion das angeblich zugehörige Briefstück wieder gefunden hat! Zumindestens waren diese beiden Marken im Jahre 1968 noch unter Unterlage bzw. Briefstück im besagten Auktionskatalog abgebildet. Auch geht der Stempel oben nicht über und mit 1 1/2 Schilling kam man damals auch nicht wirklich von der Insel weg. Beispielsweise hätte am 30. Januar 1872 ein vollständig frankierter Brief nach Deutschland 3 1/2 Schilling gekostet und nach Hamburg immerhin 2 Schilling. Somit kann es sich bei den beiden Marken nur um den Teil einer größeren Frankatur handeln.

    Gut, es wäre dann noch bei der MiNr. 6 c zu bemerken, dass diese von Bogenfeld 8 stammt, wie aus den deutlichen Kratzern links im Rahmen über "GO" klar ergeht. Ein schöner Plattenfehler, der sich bis zur VIII. Auflage und dann noch weiter bis in die Berliner Neudrucke hinzieht. Überhaupt stammen beide Marken aus der oberen Bogenreihe, was mittels dem Abzählen der Zahnlöcher, es sind senkrecht nur 15 statt 16, verifizierbar wird. Sowohl bei 6 c und 7 a kam der Kammschlag von oben, auf Grund einem kürzeren Vorschub des Zähnungskamms, beim zweiten Schlag, befinden sich die kleinformatigen Marken in der obersten Reihe und die normalformatigen Marken, mit 16 Zahnlöchern senkrecht, in den weiteren vier Querreihen innerhalb von einem Bogen zu 50 Marken.

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo Udo,

    mich würde interessieren, in welcher Auktion genau dieser 16er-Block angeboten wurde und von wem genau ein Attest beilag.

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo,

    in Bezug von Marken der VII. Auflage, habe ich mich für die nachstehenden zehn Bilddateien entschieden. Alle zehn Marken sind aktuell in meinem Besitz, die Bilddateien stammen jedoch teils aus dem Jahre 2018 und alle zehn Bilddateien sind, auf Grund unterschiedlicher Farbkalibrierungen, mit denen sie aufgenommen wurden, durch einen speziellen Filter gegenseitig angepasst. Warum ich das im speziellen Fall hier so handhabe, zeige ich im nächsten Beitrag auf.

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo Sebastian,

    bitte beachte die im Haferkamp-Handbuch auf den gelben Seiten abgedruckte Dienst-Instruktion des Oberpostamtes Frankfurt für Landpostboten aus Januar 1857

    Aus Paragraph 49 "Erhebung der Bestellgebühren" ergeht das Bestellgeld von nur 1 Kreuzer, in Bezug Schloß Johannisberg und auch dem Oberforsthaus Niederrad. Niederrad war zu dem Zeitpunkt, als mein Brief vom 22.5.1867 befördert wurde, bereits eine Postexpedition. Das Oberforsthaus war kein Landpostort sondern eine Adresse, die vor den Toren von Niederrad, aber in der Gemarkung Niederrad lag. Somit war der Landpostbote für die Bestellung zuständig und für solche Adressen, welche vor den Toren und in der Gemarkung lagen, fiel ein Bestellgeld von nur 1 Kreuzer an. Das gleiche gilt dann auch für Schloß Johannisberg. Nur nach Adressen in genau benannten Landorten, fiel das Bestellgeld von 2 Kreuzern an.

    Der blaue Tintenklecks auf der Rückseite von meinem Brief wird wahrscheinlich eine andere Funktion gehabt haben, als von mir bisher angenommen. Es könnte sich hierbei auch einfach nur um ein Kontrollzeichen handeln, welches beispielsweise vom Landpostboten, nach dem Eintragen der Sendung in sein Bestellbüchlein, gesetzt wurde.

    Bei den vielen Kontrollen, die ein in die Zuständigkeit des Landpostboten gefallener Brief, gemäß der besagten Instruktion unterlief, ist eine fehlerhafte, aber nicht korrigierte Taxierung quasi undenkbar.

    Somit 2 Kr. Briefporto und 1 Kr. Landbestellgeld, wie austaxiert.

    Fall gelöst. :)

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo Harald,

    Musste 2x lesen, das HN hatte mich irritiert, ist das Autokennzeichen von Heilbronn, meiner alten Heimat ^^ .....

    Ich verstehe nicht warum da 2x weiterfranko steht. Soll das Bestellgeld andeuten?

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

    Hallo Andreas,

    in Bezug der Vielseitigkeit von Posttarifen, die sich auf Grund der gesamten Komplexität im Sammelgebiet Thurn und Taxis ergeben, dürfte es kaum ein abwechslungsreicheres Sammelgebiet unter den altdeutschen Staaten geben. Es ist hierbei nicht immer einfach, einen jeden Brief in Bezug des verklebten Portos zu erklären und dabei die vielen Änderungen von Bestimmungen, die sich im Laufe der Zeit ergeben haben, alle zu berücksichtigen. Das gilt sowohl für die damaligen Postbeamten, als auch für die heutigen Sammler und Prüfer. Erschwerend kommt hinzu, dass uns nicht alle Regularien aus amtlichen bzw. offiziellen Veröffentlichungen bekannt sondern manchmal nur aus dem konkreten Briefmaterial ableitbar sind.

    Bei dem oben von Harald gezeigten Brief handelt es sich um einen innerhalb dem Herzogtum Nassau, von Wiesbaden nach Massenheim, am 10. Februar 1860 versendeten. Hier griff die sogen. Postbezirkstaxe vom 1.6.1850 und die zum 1.1.1854 eingeführten Bestimmungen über das sogen. Bestellgeld. Soll bedeuten, die verklebte Frankatur von 4 Kreuzern setzt sich einerseits aus 2 Kreuzern für Fernbriefe bis 3 Meilen Entfernung, bei einem Gewicht von unter 1 Loth, und aus dem Landbestellgeld von 2 Kreuzern zusammen. Massenheim war ein von Hochheim bestellter Landpostort. "2 Wf" steht hier, nach meiner Auffassung, für das vorausbezahlte Landbestellgeld. Durchaus gibt es auch zahlreiche verschiedene Arten zu beobachten, wie Postbeamte einen sogen. "ganz freien" Brief austaxierten.

    Beste Grüße

    Markus