Hallo zusammen,
habe ich da was falsch verstanden ? Provenienz heißt schlicht und einfach "Herkunft", also gewissermaßen eine "Ahnenreihe" eines Stückes. Wenn da prominente Sammler darunter waren, schön und gut. Es ist aber nichts über die Qualität und den Zustand eines Stückes ausgesagt. Also ist eigentlich nichts ausgesagt, was das Stück selbst betrifft.
Das ist so nicht ganz richtig.
Lediglich wird das Wort hierfür verwendet und die Angabe von einem oder einer Reihe von Sammlern, die das Stück besessen haben, soll aber auch gleichzeitig für die Echtheit der Sache stehen.
Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Provenienz
Dort steht unter "Kunstwerke und Kulturgüter" geschrieben:
Heute wird der Begriff vor allem für die Besitzverhältnisse von Gegenständen und deren Geschichte im Bereich des Kunstmarkts[2] sowie bei Archivgut, privaten Sammlungen und bei Bibliotheks- oder Museumsbeständen gebraucht.
Je nach Art des Werkes kann die Herkunft unterschiedlich dokumentiert sein. Kaufverträge, Sammlungs-, Ausstellungs- oder Versteigerungskataloge kommen in Frage. Aber auch Markierungen am Werk selbst wie Stempel einer Bibliothek oder ein Exlibris sowie handschriftliche Eigentumsvermerke sind bei Büchern häufig. Auch der Bucheinband kann Hinweise auf Vorbesitzer geben, so zum Beispiel bei einheitlich gebundenen Bibliotheken. Gemälde und Plastiken können rückseitig Zettel mit Angaben zu Ausstellungen und Leihgaben aufweisen.
Die Provenienz eines Werkes ist von Bedeutung, um die Echtheit des Werkes zu dokumentieren und um Fälschungen aufzudecken. Auf dem Kunstmarkt können Werke aus einer berühmten Sammlung einen höheren Wert haben als ein vergleichbares Werk ohne diesen Vorbesitzer. Daher kommt es bei Kunstfälschungen mitunter vor, dass auch ein Beleg für die Herkunft aus einer bekannten Sammlung gleich mitgefälscht wird, einerseits um den Wert zu steigern, andererseits auch um Zweifel an der Echtheit zu zerstreuen.
In Bezug auf Briefmarken ist es leider so, dass sich gerade in den Sammlungen von berühmten Sammlern die meisten Fälschungen gefunden haben und vielleicht auch noch befinden.
In diesem Zusammenhang kommt mir wieder eine Paradoxie in den Sinn, die ich noch nie verstanden habe. Wenn bei einem bedeutenden Gemälde eine Reinigung vorgenommen wird oder kleine Ausbesserungen z.B. von abgesprungener Farbe oder
auch größere Reparaturen z.B. nach Beschädigung,
dann führt das eigentlich immer zu einem Wertzuwachs. Wenn ein philatelistisches Stück optisch aufgehübscht wird, ein Brief gereinigt wird, ein Rand angesetzt, ein Stempel nachgezogen etc., dann führt das ebenfalls immer zu einer erheblichen Werteinbuße. Warum ?
Das ist so auch nicht richtig.
Bei einem bedeutenden Gemälde handelt es sich um ein Einzelstück und ein höherer Wert, als zuvor, ist daher nicht zwingend aus einer notwendigen Überarbeitung ableitbar.
Ein aus zwei Teilen bestehender Sachsendreier erzielt in der Regel einen höheren Preis, als die zwei Teile einzeln erzielen würden.
Ein waager. Paar in Luxusqualität erzielt nach meiner Beobachtung einen höheren Preis, als selbiges mit einer anhängenden, aber defekten dritten Marke.
Ein Luxusbriefstück ist besser und zu einem höheren Preis verkäuflich, als wenn selbige Marke noch von einem nicht ansehnlichen größeren Teil eines Briefes umgegeben ist.
usw. usf.
Beste Grüße
Markus