Beiträge von liball

    Hallo Nils,

    ab dem 1.1.1825 rechnete Preußen in Silbergroschen. Nachdem der Postvertrag von 1816 jedoch in Gutegroschen abgeschlossen wurde, beharrte Bayern auf diesem Münzfuss.

    Ich habe sowohl Briefe vor 1825 und nach 1825 und alle wurden mit 18 Kr. belastet. An der Münzumstellung kann es somit nicht gelegen haben.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    dies ist ein sehr interessanter Brief. Ich habe etliche Briefe aus den Niederlanden bzw. Belgien nach Bayern, die in Bayern alle mit 18 Kr. belastet wurden. Dein Brief wurde mit Sicherheit nach dem Postvertrag Bayern-Preußen von 1816 behandelt. Danach musste Bayern an Preußen für den Transit bis Aschaffenburg 4 gGr. vergüten. Dies waren jedoch nur 17 Kr. Warum Bayern immer 18 Kr. ansetzte, kann ich leider nicht sagen. Für Taxis kann eigentlich kein Anteil dabei sein, da Preußen das Porto bis Aschaffenburg zustand und damit auch für den Transit durch taxissches Gebiet zuständig war.

    Ich habe einen Brief, ebenfalls aus Brüssel, angehängt, auf dem der preußische Anteil von 4 gGr. angeschrieben und von Bayern ebenfalls in 18 Kr. umgerechnet wurde. Diese wurden in Augsburg in Auslage genommen. Hier hinzu kam noch der bayerische Anteil bis Günzburg mit 10 Kr. Da im württembergischen Niederstotzingen erst 1858 ein Postamt eingerichtet wurde, sind Briefe nach dorthin von bayerischen Boten aus Günzburg übermittelt worden. Hierfür wurden 5 Kr. angesetzt, wodurch sich ein Gesamtporto von 33 Kr. errechnete.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    1814 war der Postvertrag zwischen Frankreich und Reichspost von 1801 maßgebend. Dieser Vertrag wurde zunächst stillschweigend und 1811 rechtsverbindlich von Bayern übernommen.

    Danach erhielt Bayern für Briefe aus Österreich von Frankreich 46 Kr. pro 30 Gramm (Art. 47). Bayern musste seinerseits hiervon die Transite durch Württemberg und Baden bezahlen.

    Grüsse von liball

    Hallo Michael,

    der von Österreich abgeschlagene Stempel T.A.3. wurde mit dem Postvertrag zwischen Sardinien und Österreich vom 14.3.1844 eingeführt. Er wurde benötigt für die Paketabrechnung zwischen diesen beiden Staaten. Der Vertrag ist bei den DASV-Postverträgen im Internet. Hierin sind auch die Paketschlüsse. Es gab auch einen zwischen Mailand und Genua.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    ich habe einen ähnlichen Brief vom 26.3.1853, ebenfalls aus Helsingfors, der jedoch "leider" nicht nachgesandt wurde. Auf der Rückseite wurde der Bahnpoststempel Königsberg-Bromberg des EPB XI abgeschlagen. In diesem Eisenbahnpostamt wurde der Herkunftsstempel Aus Russland/Franco benützt.

    Ich gehe davon aus, dass beide Briefe über St. Petersburg, dem Eisenbahnpostamt 11 Königsberg-Bromberg, ab Bromberg mit dem Eisenbahnpostamt 3 bis Berlin, ab Berlin mit dem Eisenbahnpostamt 2 bis Leipzig und dann über Hof nach Bayern kamen.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    vielen Dank für eure Kommentare. Leider hat der Brief aus München keinen Inhalt. Ich kann ihn also nicht datieren. Der Vorbesitzer schrieb 1841.

    Ich habe noch einen Brief aus Ingolstadt an die selbe Anschrift angehängt, der leider auch nicht datiert werden kann. Hier betrug das bayerische Porto 10 Kr. die von Preußen in 3 Sgr. reduziert wurden. Dies hatte zur Folge, dass gegenüber Russland nur 56 1/2 Pr. Gr. verrechnet wurden. Dies ergab 339 Kop. Ass. zuzüglich wiederum 66 Kop. Ass. = 405 Kop. Ass.

    Noch eine Frage an Michael zu seiner Berechnung zu den Briefen aus Moskau. Woher kommen die 15 Pr. Gr.?

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Brief wurde am 6.12.1842 in Düsseldorf zur Post gegeben. Briefe nach Österreich mussten gemäß dem Circular vom 11.9.1837 bis Aschaffenburg bezahlt werden. Das Franko setzte sich zusammen von Düsseldorf bis Coblenz (15 Meilen) 3 Sgr. sowie dem Transitporto von Coblenz bis Aschaffenburg in Höhe von 2 1/2 Sgr. Dem Vermerk "retour zuwenig frankiert" ist zu entnehmen, dass bei der Aufgabe zuwenig kassiert wurde.

    Für mich stellt sich nun die Frage, wo wurde dieser Vermerk angebracht, da Düsseldorf direkt mit Augsburg einen Paketschluss hatte und wieviel wurden zunächst bezahlt. Tatsache ist, dass der Beleg 2 Tage später wieder in Düsseldorf war und nun auch 5 1/2 Sgr. (links neben dem Auslagestempel) bezahlt wurden.

    Bayern setzte seinen Transit mit 12 Kr. an (PV Bayern-Österreich 1819, Art. 9). In Österreich wurde jedoch falsch taxiert. Nach dem Dekret vom 21.5.1819 wäre bei Briefen aus den preussischen Rheinprovinzen für das Transitporto 14 Kr. C.M. anzusetzen gewesen. Hier hinzu kamen 6 Kr. C.M. Inlandsporto nach dem Tarif vom 15.3.1842. Als Gesamtporto hätten somit 20 Kr. C.M. ausgewiesen werden müssen. Tatsächlich wurden jedoch nur 18 Kr. C.M. belastet.

    Grüsse von liball

    Hallo Michael,

    ich dachte zuerst auch an eine Kartierungsnummer, dass jedoch beide Briefe die selbe Nummer hätten, wäre doch ein großer Zufall.

    Beim folgenden Brief passt die Umrechnung meines Erachtens. 57 1/2 Pr. Gr., hierin enthalten 2 1/2 Pr. Gr. Grenzporto, entsprechen 345 Kop. Ass. Zuzüglich des russischen Anteils von Polangen nach St. Petersburg 66 Kop. Ass ergeben die angeschriebenen 411 Kop. Ass. Was mich bei dieser Berechnung etwas stutzig macht, ist der Briefempfänger. Ich dachte immer, dass der Staatsrat als Direktor der Sternwarte vom russischen Porto befreit wäre. Scheinbar war dies jedoch nicht so.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    eine Kopie Deiner interessanten Drucksache habe ich in meinem Archiv gefunden. Sie war einmal in der Sammlung des leider verstorbenen Hermann Hader. Von ihm stammt auch die folgende Beschreibung dieses Beleges:

    Drucksache 1855 von Liverpool, über Aachen, Füssen nach Innsbruck. Dort wurde auch der Portokontrollstempel CONTRO abgeschlagen. Versehen mit der britischen Stempelmarkengebühr von 1 Penny plus dem Porto von 1 Penny (nicht ersichtlich, aber bezahlt, sonst keine Beförderung) für das britische Hoheitsgebiet mit Transit über Belgien. Der belgische Transit von 1/4 Sgr. wurde verrechnet mit 1 Kr. C.M. plus 1 Kr. C.M. für den Postverein. Das Porto von 2 Kr. C.M. wurde in Innsbruck eingehoben.

    Über die angeschriebenen 3 Kr. schrieb Hader kein Wort. Vielleicht handelt es sich auch um eine Fehltaxierung, die wieder gestrichen wurde.

    Ich habe einen ähnlichen Beleg, der nach Matrei am Brenner lief. Hierauf ist diese 3 nicht zu fingen.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    Bayern hat in seine Auslagestempel in der Regel immer rheinische Kreuzer geschrieben, bei deinem Brief somit 12 kr. rhein. Österreich hat jedoch trotzdem 12 Kr. C.M. an Bayern erstattet. Dies entsprach den 14 Kr. rhein. gemäß dem Vertrag mit Bayern von 1808.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    nachdem schon lange keine Briefe mehr aus oder nach Bayern gezeigt wurden, möchte ich 2 Briefe aus den Jahren 1838 und 1839 im Transit durch Preußen zeigen.

    Beide Briefe sind aus Moskau und liefen nach Bayreuth. Der Absender bezahlte jeweils 393 Kop. Ass. Russland erstattete an Preußen jeweils 49 1/2 Pr.Gr. Hierin enthalten war der bayerische Anteil von 1 1/4 Sgr. = 4 Kr. Die 49 1/2 Pr. Gr. entsprechen 297 Kop. Ass. (49,5 x 6). Die Differenz zu 393 Kop. Ass. beträgt 96. Dies müsste dann das Russische Inlandporto gewesen sein. Kann dies jemand bestätigen? Oder lässt sich dies aus den Ziffern auf der Rückseite des Briefes von 1839 entnehmen.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    wenn der Brief auch nicht ganz hierher passt, möchte ich diesen Brief aus Amsterdam nach Wien vom 9.2.1842 zeigen, der in der 7. Gew.-St. lag, den ich leider nicht deuten kann.

    Im geschlossenen Briefpacket Cöln-Wien ist er durch Bayern gelaufen. Demzufolge ist auch kein bayerischer Taxansatz angeschrieben. Mit 360 Cent zwangsfrankiert bis Coblenz, hieraus Anteil für Preußen 18 Sgr. (4 x 4,5). 1 Gulden 38 Kr. C.M. = Transitporto (7. Gew.-St., 14 kr. je 1/2 Loth, Dekret v. 21.5.1819). 1 Gulden 12 Kr. C.M. = Inlandsporto (4. Entfernungsstufe, 6. Gew.-St.). Nachdem Wien jedoch in die 5. Entfernungsstufe und 3 1/2 Wiener Loth in die 7. Gew.-St. gehört hätten, wären auch für das Inlandsporto 1 Gulden 38 Kr. C.M. anzusetzen gewesen. Der untere Teil des Gebührenbaumes 47/28 ist mir jedoch völlig schleierhaft. 4 Gulden 8 Kr. C.M. musste letztlich der Empfänger als Gesamtporto entrichten.

    Vielleicht kann jemand zur Interpretation dieses Briefes beitragen.

    Grüsse von liball

    Hallo Jorgen,

    Seit 1817 gab es zwischen Österreich und Bayern einen Grenzfrankozwang, daher musste der Absender in Augsburg das Franko bis zur österreichischen Grenze bei Lindau mit 6 Kr. bezahlen. Der Strich auf der Rückseite ist eine undeutliche "6".

    Obwohl in Österreich die Conventionsmünze eingeführt wurde, ist in Vorarlberg zunächst weiterhin die Reichswährung verwendet worden. So wurde das Grenzporto in Bregenz von 2 Kr. C.M. (Tarif v. 1.6.1817) in 2 1/2 Kr. rhein. umgerechnet. Hier hinzu kamen 2 Kr. rhein. Botenlohn für die Strecke Bregenz - Dornbirn (= 4 1/2).

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Brief vom 12.4.1865 nach Asch direkt an der bayerisch-österreichischen Grenze passt auch noch gut zu den Briefen nach Bayern. Nach der Briefkastenleerung wurde der Brief dem für Österreich zuständigen preußischen Postamt übergeben. Dort wurde der FRANKO-Stempel abgeschlagen und die Reduktion in Silbergroschen angeschrieben (4 Schillinge = 3 Sgr.).

    Grüsse von liball