Beiträge von liball

    Hallo,

    bei diesem Brief vom 19.5.1830 kann ich leider den Absendeort und den den 1. Ort im Leivermerk nicht entziffern. Der 2. Ort müsste Brody sein. Vielleicht kann mir hier jemand helfen.
    Die 20 Kr. C.M. von Österreich wurden in Augsburg in 24 Kr. rhein. reduziert. Mit dem bayerischen Transit von 8 Kr. ergaben sich 32 Kr.
    Auf dem Brief kann ich keine württembergische Taxe erkennen. Nachdem Ochsenhausen ganz an der Grenze zu Bayern (Memmingen) liegt, könnte die bayerische Post den Brief bis in die Grenzpoststation Ochsenhausen befördert haben.
    In § 4b mit Württemberg wurde festgelegt, dass jeder Teil seine Ritte bis auf die jenseitige Grenzpoststation zu leisten und zu zahlen habe.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    wenn deine Vermutung zutrifft, dann wäre der Brief von Zürich nach Rheineck und wieder zurück nach Zürich und erst dann nach Bayern gelaufen. Dies ist auch schwer vorstellbar. Zudem meine ich, dass die Tinte in Post 9 dieser Tinte im Schweitzer Auslagestempel von Lindau stark ähnelt.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    nach langer Zeit möchte ich wieder einmal einen Brief mit dem Schweitzer Auslagestempel von Lindau zeigen, wobei es der einzige bekannte Brief ist, der sowohl diesen Auslagestempel als auch den Auslagestempel von Zürich trägt.
    Beide Briefe stammen vom selben Absender und wurden 1809 nach Kempten gesandt.
    Die Briefe sehen in der Regel alle so aus, wie der erste Brief. Er wurde mit dem direkten Paketschluss Zürich-Lindau spediert. In Zürich wurden 6 Kr. bis zur schweizer Ausgangsgrenze bei Rheineck mit 6 Kr. in Auslage genommen. Bayern setzte ebenfalls 6 Kr. an, so dass das Gesamtporto bei 12 Kr. lag.
    Beim 2. Brief wurden wiederum in Zürich 6 Kr. in Auslage genommen. Er muss jedoch in den falschen Paketschluss gekommen sein und landete in Rheineck. Dort dürfte gewohnheitsmäßig der Schweitzer Auslagestempel von Lindau abgeschlagen worden sein. Ein Portobetrag wurde nicht hineingeschrieben, da Zürich schon bis Rheineck taxierte. Die 6 Kr. dürften erst in Bayern angeschrieben worden sein. Gesamtporto somit wieder 12 Kr.
    Vielleicht hat ein Forumsmitglied eine andere Interpretation zu diesem Brief.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch und Michael,

    vielen Dank für eure Bemerkungen.
    Ich habe noch die Rückseite eingescannt. Könnte es sein, dass das Weiterfranko von 2 Sgr. an Frankreich neben dem Ankunftsstempel von Straßburg in Decimen umgerechnet wurde? Nur lese ich 3 und das wären ja ca. 8 Kr.
    Ich habe noch im Buch von Andre Rupp nachgesehen und da ist der PRUSSE 2 PAR 2 FORBACH verwendet in Straßburg sogar schon 1837 aufgeführt.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    dieser Brief vom 13.2.1843 lief in der entgegen gesetzten Richtung aus Russland (St. Petersburg) nach Straßburg, meines Erachtens ebenfalls über Erfurt.
    75 1/2 Pr. Gr. wurden an Preußen für den voll bezahlten Brief vergütet. Nachdem mit dem Zusatzvertrag zwischen Preußen und Frankreich vom 26.3.1836 ein neuer Kartenschluss zwischen Erfurt, dort wurde der PPayé-Stempel abgeschlagen, und Straßburg geschaffen wurde, liefen Briefe aus Russland nach Straßburg auch über diese Route. Preußen konnte für seinen Transit 15 Sgr. behalten, musste jedoch pauschale Gebühren an Bayern und Baden bezahlen und an Frankreich ein Weiterfranko von 2 Dec. abgeben.
    Eingangsstempel mit Bezug auf Preußen wurden in Straßburg erst 1848 eingeführt. Hier wurde BAVIERRE STRASB. gestempelt.
    Ich hoffe mir ist bei der Beschreibung kein Lapsus unterlaufen.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    meiner Meinung nach wurde der Brief auf jeden Fall vor dem 1.12.1815 abgesandt. An diesem Tag trat ein Postvertrag zwischen den Niederlanden und Thurn u. Taxis in Kraft. Hierin steht, dass alle Grenzpostämter einen Stempel "Franco frontieres" und "Franco-Tout" erhalten. Dieser Brief erhielt jedoch keinen derartigen Stempel.
    Es gibt einen weiteren Vertrag mit Taxis vom 23.2.1814. Danach kostete ein einfacher Brief nach Bayern bis Frankfurt 7 Sols. 12 Sols kostete ein Brief bis zu einer Unze. So schwer war der Brief jedoch wahrscheinlich nicht.
    Davor galt die französische Taxe. 12 Stüber wäre das Franko bis Frankfurt für einen Brief ab 10g.
    Hieran wird deutlich, dass für undatierte Briefe, gerade in dieser schwierigen Zeit, meist keine verlässlichen Aussagen getroffen werden können.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    nachdem die Postordnung von Berg vom 25.2.1809 die Taxen in Stüber angibt, war ich der Meinung, dass auch in Lübeck zu dieser Zeit in Stüber taxiert wurde.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    hier nach langer Zeit wieder einmal ein Brief aus Lübeck nach Bayern in der VMZ.
    Für diesen Teilfrankobrief vom 1.2.1810 bezahlte der Absender im bergischen Postamt, das zu dieser Zeit das Postregal in Lübeck hatte, 8 Stüber (?) bis Frankfurt.
    Ab Frankfurt lief er durch das Großherzogtum Würzburg nach Nürnberg. Taxis belastete 1 1/2 Batzen (= 6 Kreuzer). Mit dem bayerischen Inlandsporto von 4 Kr. ergab sich eine Portobelastung von 10 Kr.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    für diesen Brief aus Isny in der 2. Gewichtsstufe vom 8.2.1827 bezahlte der Absender ein Franko 15 Kr. (3 Kr. für Württemberg, 12 Kr. bayer. Transit). Die Spedition erfolgte über Kempten nach Augsburg. In Augsburg wurde in roter Tinte v. Kempten angeschrieben. Von Augsburg erfolgte die Weiterbeförderung im direkten Paketschluss mit Wien. In Wien wurde Aburg (=Augsburg) vermerkt. Wer kann das Wort darunter lesen, das ebenfalls in Rötel angeschrieben wurde.
    Das österreichische Porto könnte 44 Kr. C.M. gewesen sein, dies wäre jedoch die 3. Gewichtsstufe + 2 Kr. Zustellgebühr. Vielleicht war der Brief jedoch in Österreich portofrei.
    Der Charge-Stempel in Schreibschrift wurde in Isny abgeschlagen. Der Charge-Stempel in Antiqua dürfte beim Paketwechsel in Kempten angebracht worden sein.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    hier stelle ich noch einmal einen Brief aus Westphalen vor. Geschrieben wurde er am 12.2.1812 in Halle. Die Taxierungen sind mehr als rätselhaft. Sicher ist nur, dass bis zur württembergischen Eingangsgrenze 36 Kr. angefallen sind. Mit dem württembergischen Porto bis Reutlingen von 6 Kr. betrug das Gesamtporto 42 Kr.
    Obwohl im Postvertrag Bayern-Westphalen von 1808 vereinbart wurde, dass Westphalen die Briefe nach Württemberg an Bayern ausliefert, wurde meiner Meinung nach der Brief an Sachsen ausgeliefert. Auch Sachsen hat im Postvertrag von 1810 Bayern die Briefe nach Württemberg zugesagt. Ich glaube aber, dass Sachsen den Brief um Bayern herum an das GHZ Würzburg spediert hat.
    Kann ein Forumsmitglied die beiden in roter Tinte geschriebenen Taxen lesen und zuordnen (entweder westphälisch oder sächsisch?).

    Grüsse von liball

    Hallo Minimarke,

    hierbei handelt es sich um einen Fahrpost-Ausgabestempel. Diese Stempel wurden bei den größeren Packkammern meist vorderseitig aufgesetzt. Lt. Milde wurde dieser Stempeltyp bis 1856 verwendet.

    Grüsse von liball

    Hallo bayern klassisch,

    den Rötel unten rechts unter der bayerischen 8 lese ich als 6, das württembergische Inlandsporto.

    Der geringe bayerische Anteil könnte sich eventuell durch die Zwänge der Postverträge ergeben. Vielleicht hat Württemberg im Vertrag von 1809 darauf beharrt, Bayern nur eine Transittaxe von 8 Kr. zu gewähren.

    Grüsse von liball

    Hallo Nils,

    auch wenn dieser Brief aus Lüneburg nach Riedlingen in Württemberg lief, passt er doch gut zu deinem Brief und diesem schwierigen Kapitel der Postgeschichte.
    Er wurde ebenfalls im Juni 1810 geschrieben. Er wurde franko westph. Grenze bei Mühlhausen gestellt. Nach dem Tarif vom 1.1.1809 wären hierfür 70 Centimes fällig gewesen. Doch diese Zahl ist auf dem Brief nicht zu finden (Die Rückseite ist völlig leer).
    Von Mühlhausen wurde der Brief über Eisenach nach Nürnberg spediert. Nach dem Postvertrag Taxis-Bayern von 1808 hat sich Bayern verpflichtet, für Briefe aus dem Kgr. Westphalen 6 Kr. von Eisenach bis zur bayerischen Grenze an Taxis zu vergüten (Art. 4 B).
    Gem. PV Bayern-Württemberg von 1809 erstattete Württemberg an Bayern 8 Kr. Transitkosten. Mit dem württembergischen Inlandsporto von 6 Kr. errechnet sich das Gesamtporto von 14 Kr.
    Soweit mein Interpretationsversuch. Sollte dies stimmen, wären Bayern nur 2 Kr. verblieben.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    Nach dem Buch von K. Rowe "The Postal History of the Forwarding Agents" hieß die Firma: Wodicke, Will & Bittner. Sie agierte nach Rowe von 1795 bis 1806.

    Grüsse von liball

    Hallo,

    ich habe einen rückseitigen bayerischen Transit schön öfters gesehen. Einen Brief aus Elberfeld vom 1.7.1814 habe ich angehängt. Auch hier steht der bayerische Anteil von 12 Kr. auf der Rückseite. 1814 war Elberfeld eine TT-Postanstalt im Gouvernement Berg und Trient gehörte wieder zu Österreich. Daher das Porto nach dem Roschmann-Tarif (Auslandsbriefe, 2. Gew.-St.) mit 24 Kr.
    Nach dem bayerisch-italienischen Vertrag wurden Briefe die Franko bay.-ital. Grenze gestellt wurden nicht mit dem LT-Stempel versehen und gratis an Italien geliefert. Dann erfolgte von Italien auch keine Pauschalzahlung.
    Ich nehme an, dass der Vermerk nach Franko "Grenzen" heist.

    Grüsse von liball

    Hallo Planke,

    der Brief aus Elberfeld ist komplizierter als die beiden anderen Briefe.
    Zu dieser Zeit gehörte Elberfeld zum Großherzogtum Berg. Der Absender konnte daher nicht in Kreuzer bezahlen. Ich nehme an, er bezahlte 24 Stüber bis Kollmann. Hierin enthalten war der bayerische Transit mit 12 Kr., der unten in Rötel zu erkennen ist. Der Empfänger musste eine Portobelastung wie Du geschrieben hast von 3 Decimi bezahlen (Tarif vom 21.5.1811, bis 50 km und bis 8 g).

    Grüsse von liball