Beiträge von liball

    Hallo Michael,

    könnte es nicht sein, dass der Gebührenbaum auf der Vorderseite 24/5/3 1/2 die Aufschlüsselung des Gesamtfrankos von 32 1/2 Sgr. ist.

    24 Sgr. für Preußen, 5 Sgr. für Bayern, der Transit in der 3. Gewichtsstufe lag bei 16 Kr., sowie 3 1/2 Sgr. für Württemberg, hier reduziert in 14 Kr.

    In Württemberg gab es jedoch im Tarif von 1814 keinen Taxansatz mit 14 Kr. Das richtige Porto wären in der 3. Gew.-Stufe 12 Kr. gewesen. Hierzu hätten auch die 3 1/2 Sgr. auch besser gepasst.

    Grüße

    Karl

    Hallo Emmanuel,

    wie der Anhang zeigt, stammt der Brief tatsächlich aus dem Jahr 1818.

    Da der Brief franko Hof gestellt war, gehe ich davon aus, dass der HAUTE SAXE-Stempel in Hof abgeschlagen wurde. Eingeführt wurde dieser Stempel zum Postvertrag Frankreich-Thurn u. Taxis von 1801.

    Nachdem Hof 1818 zu Bayern gehörte, Bayern mit Frankreich jedoch noch keinen Postvertrag abgeschlossen hatte, galt für Bayern weiterhin der Postvertrag Frankreich-Thurn u. Taxis von 1801.

    In der Regel liefen die Briefe aus Russland nach Frankreich ausschließlich über Preußen. Dann wäre auch der Postvertrag Frankreich-Preußen zum Tragen gekommen. Dieser Brief wurde jedoch von Preußen an Bayern ausgeliefert.

    Grüße

    Karl

    Hallo Ralph,

    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    So kommt man auf 25 Decimes:

    Inlandsporto bis 100 km: 3 Dec. + Auslandsporto: 7 Dec. = 10 Dec.

    5. Gewichtsstufe ab 15 g: 10 Dec. x 2,5 = 25 Dec.

    Nancy liegt jedoch ca. 112 km von Straßburg entfernt-

    Hier ergäbe sich folgendes Porto:

    Inlandsporto: 4 Dec. + Auslandsporto: 7 Dec. = 11 Dec. x 2,5 = 27,5 = 28 Dec.

    Grüße von liball

    Hallo,

    hier handelt es sich um einen nicht häufigen Teilfrankobrief aus Russland nach Frankreich, der über Bayern gelaufen ist.

    Geschrieben in St. Petersburg 1818 und dort bezahlt bis Hof = f H(of), gelaufen nach Nancy.

    Mich würde interessieren, wie man in Frankreich auf ein Porto von 25 Decimes kommt.

    Nach dem Tarif vom 24.4.1806 lag das einfache Porto (bis 6 g) von 101 bis 200 km bei 4 Decimes. Hier hinzu kommt das "Auslandsporto" für HAUTE SAXE-Briefe von 7 Decimes = 11 Decimes. Ich komme bei keinem Gewicht auf 25 Decimes. Das rot eingekreiste könnte eine französische Gewichtsangabe sein.

    Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

    Grüße von liball

    Hallo Franz,

    da hast du ein Schmuckstück ergattert. Der grüne Stempel ist sehr selten.

    Der Absender bezahlte 10 Decimes (6 Decimes für Belgien und 4 Decimes für Preußen). Das Weiterfranko an Preußen von 4 Decimes entsprach 2 1/2 Sgr.

    Der Empfänger musste wohl 22 Kr. C.M. bezahlen, obwohl meines Erachtens nur 12 Kr. C.M. fällig gewesen wären. Die 10 Kr. C.M. waren wahrscheinlich ein Transitzuschlag, der auf diesem Brief jedoch nicht zu veranschlagen gewesen wäre.

    Grüße

    Karl

    Hallo Christian,

    dein Brief wurde sicherlich in Feldkirch aufgegeben.

    Ich habe nur geschrieben, dass Lauterach näher bei Bregenz liegt als bei Feldkirch. Daraus habe ich geschlossen, dass ein Briefaufgabe in Bregenz naheliegender war als in Feldkirch. Aber vielleicht hatte der Absender etwas in Feldkirch zu tun oder er hatte den Brief einem Dritten mitgegeben, der nach Feldkirch musste.

    Grüße Karl

    Hallo Christian,

    von diesem Absender gibt es etliche Briefe nach Malans, wobei eine Postaufgabe in Bregenz naheliegender war, da Lauterach wesentlich näher bei Bregenz liegt als bei Feldkirch.

    Dieser Brief vom 3.6.1825 wurde in Bregenz zur Post gegeben. Obwohl Österreich zu dieser Zeit noch einen Grenzfrankozwang hatte, ist er gegenüber Graubünden im Postvertrag von 1820 aufgehoben worden. Nach § 16 D kostete ein Brief aus Bregenz oder Feldkirch nach Chur 4 Kr., wobei jeder Teil 2 Kr. in Rechnung zu stellen hatte.

    Daher 2 Kr. C.M. für Österreich und 2 Kr. C.M. für Graubünden. Ab der Oberzollbrücke übernahm die Malanser Bötin den Portobrief. Hier berechnete sie 2 Bluzger Botenlohn.

    Grüße Karl

    Hallo,

    die Admins sollten den Brief in das richtige Thema stellen. Den findet sonst niemand mehr.

    Du hast Recht, der Brief wurde im Thurn- und Taxisschen Postamt in Hamburg aufgegeben. Zu dieser Zeit gab es mehrere fremde Postanstalten in Hamburg.

    Auch in Cracau gab es zu dieser Zeit mehrere Postämter. Dieser Brief ging an das österreichische Postamt. Nachdem Österreich zu dieser Zeit einen Grenzfrankozwang hatte, gehe ich davon aus, dass auf der Rückseite eine Ziffer steht. Dies wäre das Franco bis zur österreichischen Grenze.

    Der Teilfrankobrief lief im geschlossenen Paket über hannoversches und taxissches Gebiet bis Schleiz und dann nach Eger, im stillen Transit über Hof (Art. 10, PV Thurn u. Taxis-Österreich von 1829). Während Taxis die Transite bis Schleiz übernahm, bezahlte Österreich den bayerischen Transit pauschal nach Bruttogewicht der jeweiligen Pakete.

    Der Empfänger musste schließlich 20 Kr. C.M. bezahlen. Dies setzt sich zusammen aus dem österreichischen Porto von 14 Kr. C.M. (Auslandsbriefe über 12 Poststationen, Tarif 1817) sowie 6 Kr. C.M. für den bayerischen Transit /Dekret v. 21.5.1819, bei Briefeingang von Schleiz über Eger).

    Grüße von liball

    Hallo Christian,

    ich gehe davon aus, dass es sich hierbei um ein Schutzzeichen mit dem Abkürzel "Gott ergeben" handelt. Damit wurden die Briefe symbolisch dem Schutze und Geleite Gottes empfohlen.

    Grüße Karl

    Hallo Christian,

    meiner Einschätzung nach hat dieser Brief weder mit Bayern noch mit dem Lindauer Boten etwas zu tun, ansonsten hätte er andere Taxierungen.

    Sicher ist, dass der Absender 4 Stuiver bis zur preußischen Grenze bezahlt hat.

    Nun wird es kompliziert. Ich habe mehrere Briefe aus den Niederlanden in die Schweiz in meinem Archiv, die alle mit 7 1/2 gGr. belastet wurden und in der Schweiz in 34 Kr. reduziert wurden. Ich gehe daher davon aus, dass Preußen den Brief an Taxis übergab. Nachdem sich nur eine "deutsche Taxe" auf dem Brief befindet, muss der Brief im geschlossenen Transit vermutlich nach Schaffhausen gelaufen sein. Leider fehlt mit der Postvertrag Preußen-Taxis von 1817.

    Ab Schaffhausen dürfte der Brief auf der Zürcher-Route nach Chur gelaufen sein. Bis dorthin summierte sich das Porto auf 48 Kr. Umgerechnet waren dies 1 fl. 2 Blzg. + 1 Blzg. Bürogebühr in Chur = 1 fl. 3 Blzg.

    Steht nun auf dem Brief wie Ralph geschrieben hat 1 fl. 30 Blzg. oder nur 1 fl. 3 Blzg. Die 0 sieht deutlich heller aus, als die anderen Ziffern und Buchstaben. Mehr kann ich zu diesem Brief leider nicht beitragen.

    Grüße Karl

    Hallo Hermann,

    vielen Dank für deinen Einwand.

    Ich glaube jedoch, dass dies keine 1 ist, sondern dass dieser Strich zu der "4" gehört und diese "4" in Feldkirch gestrichen wurde. Dieser Strich für die "1" passt genau zu der "4".

    Wenn dieser Kreuzer für Dalp gewesen sein sollte, dann hätte er den Brief nicht dem Fussacher (Lindauer) Boten übergeben, sondern hätte ihn selbst nach Feldkirch befördert (Feldkircherbote). Nur dann wäre der F.CHUR nicht auf den Brief gekommen.

    Dalp und der Stempel F.CHUR schließen sich meiner Meinung nach gegenseitig aus.

    Grüße Karl

    Hallo Christian,

    mit der Progression komme ich auch nicht klar.

    Ich habe jedoch noch eine Tariftabelle von 1820 gefunden bei der die Progression eindeutig ist.

    Zudem noch ein Brief aus Chur in das von Bayern besetzte Wangen. Hier wurde in Chur der seltene Stempel der Fussacher Messagerie F.CHUR abgeschlagen, wobei das F als Abkürzung für Fussacherroute gesetzt wurde. Der Fussacherbote beförderte den Portobrief bis nach Feldkirch, wo er der bayerischen Post übergeben werden musste. Hierfür erhielt er 4 Kr.

    Ab Feldkirch bis Wangen lief er ausschließlich über bayerisches Staatsgebiet. Trotzdem weist er 2 Taxen auf, weil sich im Bodenseeraum bis zum 30.6.1808 zwei unterschiedliche Postorganisationen das Gebiet aufteilten.

    Die ehemaligen Vorderösterreichischen Posten im bayerischen Staatsgebiet unterstanden der Königlich Baierischen Post in Schwaben. Diese setzte für die Strecke bis Lindau weitere 3 Kr. an (= 7 Kr.). Das übrige Bayern mit Ausnahme von Tirol unterstand der Königlich Baierischen Lehenspostanstalt in Taxisscher Pacht. Diese beanspruchte für die Strecke von Lindau in das besetzte Wangen 2 Kr. = Gesamtporto 9 Kr.

    Grüße Karl

    Hallo,

    ich habe zwar einiges an Literatur über den Lindauer Boten, über Tarife steht da jedoch so gut wie nichts. Lediglich zum Vertrag Bregenz mit dem Lindauer Boten von 1773 gibt es eine Tax-Ordnung (siehe Anlage), die dir bei deinem Brief jedoch nicht weiterhilft.

    Das Problem ist zudem, dass nicht immer Taxen angeschrieben wurden. Hier 2 Briefe mit Taxen.

    Der erste Brief aus Bregenz von 1761 wurde von einem Boten nach Lindau gebracht, da es in Bregenz zu dieser Zeit noch kein Postamt gab. In Lindau übernahm der Lindauer Bote und beförderte ihn für 4 Kr. nach Chur.

    Der zweite Brief aus Augsburg von 1790 kam per Post nach Lindau. Hierfür bezahlte der Absender 8 Kr. In Lindau wurde der Brief wieder dem Lindauer Bote übergeben. Hier verlangte der 6 Kr. bis Chur.

    Grüße von liball

    Hallo,

    hier ein weiterer Brief nach Kissingen vom 8.6.1835 aus St. Petersburg.

    Vom Absender bezahlt bis Berlin. Von dort weitergeleitet nach Kissingen. Diese Weiterleitung dürfte als neue Postaufgabe angesehen worden sein. Daher hat Preußen 6 Sgr,. belastet, die in Bayern mit 21 Kr. in Auslage genommen wurden. Bayern hat für sich 8 Kr. gefordert, insgesamt somit zunächst 29 Kr.

    Nun kam wie Hermann oben geschrieben hat 1 Kr. Bestellgeld hinzu, ergibt rechts oben 30 Kr. Vom Empfänger wurden insgesamt jedoch 33 Kr. verlangt (links unten). Könnten dies 3 Kr. für poste restante gewesen sein?

    Grüße von liball