Beiträge von liball

    Hallo Hermann,


    Bayern musste 20 Kr. C.M. Transitporto an Österreich vergüten (§ 1 PV Bayern-Österreich 1808). Der Empfänger musste 13 Decimes Porto bezahlten (7 Dec. Auslandsanteil + 6 Dec. Inland bis 400 km, Tarif 1806). Frankreich musste an Bayern pro 30 g 46 Kr. erstatten (Paketabrechnung).


    Grüße

    Karl

    Hallo Ralph,


    ich vermute, dass Württemberg 15 Kr. für sich behalten hat und 55 Kr. an Bayern als Weiterfranko vergütet hat.

    Bayern: 8 Kr. + Preußen 25 Kr. = 33 Kr. Dies ist sicher. Polen ist schwierig, da erst zum 1.7.1827 der Vertrag mit Preußen in Kraft trat. In diesem Vertrag lag das polnische Porto entfernungsunabhängig bei ebenfalls 25 Kr. Dies ergäbe jedoch 58 Kr.

    Aus der Vorvertragszeit habe ich Briefe aus Warschau, die ebenfalls 25 Kr. kosteten. Nachdem Kalisz deutlich näher an der preußischen Grenze lag, als Warschau, ist durchaus möglich, dass es in Polen nur 22 Kr. kostete und damit insgesamt 55 Kr. Ich frage mich nur, woher dies der württembergische Postler wissen sollte?

    Die 15 Kr. wären dann 3 Kr. Porto + 12 Kr. Laufzettelgebühr, wenn diese Gebühr in Württemberg bei 12 Kr. lag. Das württembergische Porto nach Bayern hätte nämlich 4 Kr. gekostet.

    Liebe Freunde,


    vielen Dank für eure Hilfen und Kommentare.

    Kostete die Laufzettelgebühr in Württemberg auch 12 Kr. und wurde diese immer auf dem Laufzettel vermerkt?

    Ist es eigentlich üblich, dass auf Laufzetteln keine Weiterfrankovermerke angeschrieben wurden.


    Grüße

    Karl

    Hallo,


    dieser Laufzettel aus Ludwigsburg vom 30.4.1827 lief nach Polen, wobei auf der Rückseite ein 2. Anschriftenfeld verwendet wurde.

    Der Laufzettel lief über Stuttgart (2.5.), Nürnberg (5.5.), Hof (9.5.), Zeitz (13.5.), Berlin (17.5.), Strzalkowo (22.5.), Slupce (30.5.) nach Kalisz (5.6.).

    Der nachgefragte Brief ging an Gottlieb Belzner in Opatowek. Dies lag in der Nähe von Kalisz. Wenn ich es richtig gelesen habe, hat Gottlieb Belzner den Brief empfangen und auch quittiert.

    Am 22.6. traf der Laufzettel wieder in Nürnberg ein. Von Stuttgart und Ludwigsburg sind keine Empfangsstempel vorhanden.

    Etwas eigenartig ist in meinen Augen die Taxierung. Vermutlich wurden 55 Kr. bezahlt. Dies entsprach 15 Sgr. Dies war jedoch nur das Franko bis zur preußisch-polnischen Grenze in der 2. Gewichtsstufe.

    Kann jemand das in blau geschriebene Wort neben Laufzettel auf der Vorderseite lesen?


    Grüße von liball

    Hallo Hermann,


    ich interpretiere die beiden Briefe wie folgt:

    Eine Taxierung war ja nur dann möglich, wenn die bayerische Post in den württembergischen Grenzort ritt und dieser Ort auch der Bestimmungsort des Briefes war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die bayerische Post bis Biberach ritt, da Biberach rd. 30 Km von der bayerischen Grenze entfernt ist. Bayern ritt sehr wahrscheinlich nur bis Ochsenhausen. Ochsenhausen liegt nur rd. 20 km von Memmingen entfernt, also unter 3 Meilen, daher nur 2 Kr. Porto (1. Rayon in Württemberg bis 3 Meilen). In Württemberg selbst lief er portofrei. Memmingen hat alle Briefe die in diese Richtung gingen mit 2 Kr. taxiert. Ein Beispiel nach Sigmaringen habe ich angehängt.

    Beim Brief aus Biberach ritt die württembergische Post bis Memmingen, da Memmingen direkt an der württembergisch-bayerischen Grenze liegt. Daher wurden auch 3 Kr. fällig, da die Entfernung ca. 4,2 Meilen beträgt und hierfür 3 Kr. fällig wurden.


    Grüße

    Karl

    Hallo Edwin,


    dass es in Forbach den Stempel "5" gab, beweist der anhängende Brief aus meinem Archiv. Er wurde 1836 geschrieben.

    Gegen eine Beförderung über Baden und Straßburg spricht die Taxierung. Stenay lag ca. 212 km von Straßburg entfernt. Da lag das Inlandsporto bei 5 Decimes + 5 Decimes Auslandsanteil ergäben 10 Decimes. Taxiert wurden jedoch nur 9 Decimes. Dies passt über Forbach.


    Grüße

    Karl

    Hallo,


    der Brief von Franz fällt unter den selben Postvertrag wie die Briefe von Edwin, nämlich den PV Österreich-Frankreich von 1831. Ein neuer Postvertrag wurde erst im November 1843 geschlossen. Demzufolge hätte er in Forbach ebenfalls mit 7 gekennzeichnet werden müssen. Dies war der ausländische Portoanteil, mit der Frankreich bei Briefen aus Österreich den Empfänger belastete. Beim Brief von Franz: 5 Decimes Auslandsanteil + 4 Decimes 80-150 km, Tarif 1828.

    Vermutlich hat der Postler in Forbach versehentlich den falschen Stempel abgeschlagen. Bei Briefen aus Bayern wurde die 5 bei C.B.R. 2-Briefen verwendet.


    Grüße von liball

    Hallo Ralph,


    ich gehe davon aus, dass der Brief mit Bayern nichts zu tun hat.

    Jede Postanstalt schrieb ihr Porto in den Nenner. So wird es auch in Ludwigsburg gewesen sein. 8 Kr. bis Ulm wären viel zu viel. Hier hätten 4 Kr. ausgereicht. 8 Kr. kostete jedoch die Strecke Ludwigsburg - Friedrichshafen und Ludwigsburg - Schaffhausen.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Brief ab Friedrichshafen über den Bodensee nach Rorschach und von dort nach St. Gallen lief. St. Gallen hatte direkte Pakete nach Mailand. Ob hierfür 6 Kr. ausgereicht haben, kann ich nicht sagen, da mir die entsprechenden Verträge nicht vorliegen.


    Grüße

    Karl

    Hallo Ralph,


    auf deinem Brief kann ich keinen württembergischen Bahnpoststempel erkennen. Es handelt sich vielmehr um den Stempel von Friedrichshafen. Der Brief lief demzufolge mit der württembergischen Bahnpost von Stuttgart über Ulm nach Friedrichshafen.

    Da es erst ab 1855 eine Schiffspost zwischen Friedrichshafen und Bregenz gab, dürfte der Brief auf dem Landweg über Lindau nach Bregenz gelangt sein.


    Grüße

    Karl

    Hallo,


    meiner Meinung nach handelt es sich bei der 8 um eine Gewichtsangabe. Der Brief dürfte in Griechenland gewogen worden sein. Da er 8 g schwer war, lag er dort in der 2. Gewichtsstufe, somit 30 x 1,5 Lepta = 45 Lepta.

    Der Rechteckstempel ELLAS DIA PATRON bedeutet Griechenland über Patras. Im Van der Linden ist er unter Nr. 1013 aufgeführt.


    Grüße von liball

    Hallo,


    hier handelt es sich um einen barbezahlten Charge-Brief aus Tryberg von 1854 nach Moskau.

    Gewicht: 5 /10 Loth links oben = 1. Gewichtsstufe

    Taxe:

    9 Kr. für Baden

    21 Kr. Weiterfranko an Preußen

    Das normale Briefporto in Russland lag bei 10 Kopeken = 3 Sgr. Einschreiben kosteten jedoch das Doppelte, also 20 Kopeken = 6 Sgr..

    Im Postverein wurde gerechnet 1 Sgr. = 3 Kr. Für Auslandsgebührenanteile galt jedoch die exakte Umrechnung 1 Sgr. = 3 1/2 Kr., daher bei normalen Briefen 3 1/2 Kr. x 3 = 10,5 Kr., aufgerundet = 11 Kr.

    Bei diesem Brief hat der Postler zunächst gerechnet 11 x 2 = 22 Kr., dann jedoch berichtigt auf 21 Kr., weil 3 1/2 Kr. x 6 = 21 Kr.

    Insgesamt bezahlte der Absender somit 30 Kr. + 6 Kr. Chargegebühr, die nicht abgeschrieben wurden.

    Sollte jemand zu diesem Brief eine andere Meinung haben, wäre ich für eine Mitteilung dankbar.


    Grüße von liball

    Hallo Michael,


    könnte es nicht sein, dass der Gebührenbaum auf der Vorderseite 24/5/3 1/2 die Aufschlüsselung des Gesamtfrankos von 32 1/2 Sgr. ist.

    24 Sgr. für Preußen, 5 Sgr. für Bayern, der Transit in der 3. Gewichtsstufe lag bei 16 Kr., sowie 3 1/2 Sgr. für Württemberg, hier reduziert in 14 Kr.

    In Württemberg gab es jedoch im Tarif von 1814 keinen Taxansatz mit 14 Kr. Das richtige Porto wären in der 3. Gew.-Stufe 12 Kr. gewesen. Hierzu hätten auch die 3 1/2 Sgr. auch besser gepasst.


    Grüße

    Karl

    Hallo Emmanuel,


    wie der Anhang zeigt, stammt der Brief tatsächlich aus dem Jahr 1818.

    Da der Brief franko Hof gestellt war, gehe ich davon aus, dass der HAUTE SAXE-Stempel in Hof abgeschlagen wurde. Eingeführt wurde dieser Stempel zum Postvertrag Frankreich-Thurn u. Taxis von 1801.

    Nachdem Hof 1818 zu Bayern gehörte, Bayern mit Frankreich jedoch noch keinen Postvertrag abgeschlossen hatte, galt für Bayern weiterhin der Postvertrag Frankreich-Thurn u. Taxis von 1801.

    In der Regel liefen die Briefe aus Russland nach Frankreich ausschließlich über Preußen. Dann wäre auch der Postvertrag Frankreich-Preußen zum Tragen gekommen. Dieser Brief wurde jedoch von Preußen an Bayern ausgeliefert.


    Grüße

    Karl

    Hallo Ralph,


    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    So kommt man auf 25 Decimes:

    Inlandsporto bis 100 km: 3 Dec. + Auslandsporto: 7 Dec. = 10 Dec.

    5. Gewichtsstufe ab 15 g: 10 Dec. x 2,5 = 25 Dec.


    Nancy liegt jedoch ca. 112 km von Straßburg entfernt-

    Hier ergäbe sich folgendes Porto:

    Inlandsporto: 4 Dec. + Auslandsporto: 7 Dec. = 11 Dec. x 2,5 = 27,5 = 28 Dec.


    Grüße von liball

    Hallo,


    hier handelt es sich um einen nicht häufigen Teilfrankobrief aus Russland nach Frankreich, der über Bayern gelaufen ist.

    Geschrieben in St. Petersburg 1818 und dort bezahlt bis Hof = f H(of), gelaufen nach Nancy.

    Mich würde interessieren, wie man in Frankreich auf ein Porto von 25 Decimes kommt.

    Nach dem Tarif vom 24.4.1806 lag das einfache Porto (bis 6 g) von 101 bis 200 km bei 4 Decimes. Hier hinzu kommt das "Auslandsporto" für HAUTE SAXE-Briefe von 7 Decimes = 11 Decimes. Ich komme bei keinem Gewicht auf 25 Decimes. Das rot eingekreiste könnte eine französische Gewichtsangabe sein.

    Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.


    Grüße von liball