Beiträge von johelbig

    Bin unsicher, ob dich auch Briefe aus England nach Corfu Transit Italien et vice versa zwischen 1818 und 1829 interessieren. (11 Briefe)
    Dann Triest nach Corfu 8.12.1811
    Zwei Briefe Corfu 1831 nach Bologna via Otranto
    Genua nach Corfu 18.7.1818 über Neapel
    Noch ein Brief aus Corfu nach Florenz 9.5.1849 wieder TA Trieste via di mare und Austria Nr. 1
    und schliesslich Chargebrief Corfu 14.3.1836 nach GB mit ANCONA (vdL. 131) und Italie PLP de Beauvoisin
    Liebe Gruesse achim

    Der Stempel von Kehl deutet sehr wohl auf die Rekommandation hin, denn
    dieser Stempel mit dem zugesetzten Datum kommt ausschliesslich in diesem Zusammenhang vor.
    Frankreich sah das wohl anders, weil kein ausdrücklicher rekostempel vorhanden war.
    Gruess Achim

    Wie von mir nicht anders zu erwarten: einige Wertbriefchen der Vorphilazeit. Bemerkenswert ist, dass alle diese Minibriefchen doppelt verwendet sind. Dadurch sehen sie, auseinandergefaltet, aus wie diese bewussten Faltenhunde. Nur ein Schelm denkt da an die Auswikrungen der sprichwörtlichen Sparsamkeit, in dem Absenderländle.
    Ich verstehe nichts von diesen Fahrpostbriefen, habe sie nur erstanden, weil sie witzig sind.
    Viel Vergnügen bei Ansehen
    LG Achim

    Es hat mir keine Ruhe gelassen. In der Kartei hab ich ihn dann gefunden. War falsch abgelegt.
    Aus Marianopel, Rückseite Durchgang Wien, Juni 1852 nach Nizza. Die Adresse auch in kyrillisch geschrieben
    Mit einem Austria Nr. 3 und Diritto Toscano Lire, wie ich es noch im Gedächtnis hatte.
    Also bitte, ihr sollt mich nicht hauen, wenn es ihn also doch gibt.

    Liebe Gruesse Achim

    Auch wenn es nicht hierher gehört, vielen Dank für Euro Hilfe bei meiner kleinen Bitte wegen Vorphila.blog.de

    Hat jemand Briefe mit den Austria Stempeln im Transit?
    Es soll da z.B. einen geben aus Marianopel 1852 nach Nizza (Kgr. Sardinien) mit einem Austria Nr. 3
    und Diritto Toscano L(ire).
    Viele Gruesse Achim

    Wenn ich nichht ganz irre, dann verwaltete zu diesem Zeitpunkt Taxis auch diesen Teil des sog. Überrheinischen Gebietes.
    Ich kenne noch einen Brief, der Anfang 1815 über Wesel nach Brügge ging (ebenfalls Überrhein) der ebenfalls diesen R.I Wesel in rot trägt und
    in derselben roten Tinte eine 3. Wir haben es dann wohl mit einer taxisschen 3 zu tun.
    Für weitere Informationen über Währung etc. hilft nur ein Blick in den umfangreichen Aktenbestand zu diesem Thema.
    In dieser Beziehung hab ich aber noch nicht viel gearbeitet, da kann ich nur auf mein Verzeichnis der Postakten im ZATT
    verweisen unter dem Stichwort Überrhein.

    Eine endgültige Interpretation kann ich nicht geben, will aber die Gesichtpunkte nennen, die eine Rolle spielen können.
    Baden ist noch taxissch, Württemberg Staatspost, aber eine Regelung der Transitfrage ist im Februar 1809 gerade in der DIskussion. Ein Vertrag mit Bayern ist noch nicht geschlossen. Nach Aktenlage bieten sich zwei Varianten an. Auf dem Weg nach Frankreich über den südlichsten Zipfel von Württemberg nach Baden versteckt in Zeitungspaketen. Nur ein ganz kleines Briefpaket ging über Ulm und Stuttgart. In der Richtung aus Frankreich ist wohl der Umleitungsweg über Mergentheim (noch nicht württembergisch) nach Würzburg anzunehmen. Wenn ich die Akten richtig verstehe, hätte der Weg durch Württemberg zu einer eigenen Taxierung geführt, und nicht zu einer Abrechnungstaxierung zwischen Bayern und Württemberg.
    D.H. ich habe ebenfalls Zweifel, ob der Brief durch Württemberg und über Augsburg gegangen ist. Von Württemberg aus kann er über Meiningen oder über Bamberg gehen. (letzteres eher fraglich). Da Bayreuth von Taxis versorgt wird, wenngleich französisch reservierte Provinz, wäre der Weg über taxissches Gebiet sinnvoll.
    Aber wie auch immer die sehr kleinteilig gelagerte Situation damals im EInzelnen gesehen werden kann, die beiden Briefe sind hervorragende Beispiele
    für die Verhältnisse und verdienen grosse Aufmerksamkeit
    liebe Gruesse H. :S

    Ich kann Nils sehr gut verstehen. Transitbriefe sind eine echte Herausforderung, vorallemwenn man wie Nils (und auch ich) breit sammelt.
    Nach meiner Ansicht sind die Hauptprobleme:
    fehlende Quelleneditionen, denn, das muss ich leider betonen, die Postverträge sind vor allem bei den Deutschen Staaten oft nur die halbe Miete. Das meiste steht in den Postakten.
    fehlende Korrespondenzanalysen, von derselben Destination möglichst viele Briefe, denn was auf dem einen Brief unverständlich ist, klären andere.
    fehlende Diskussion, sowohl über die Quellen wie über die Briefe. Ihr leistet hier zwar ungeheuer viel im Forum, aber es braucht die jeweiligen Halbwissenden an einem Tisch, dann die Briefe heraus und mit gezielten Fragestellungen angegangen.
    Ich bin allerdings nicht niedergeschlagen, es geht immer wieder ein Stück voran und vor allem gibt es immer wieder Briefe, die einen so richtig von den Socken hauen, solche mit denen man überhaupt nicht gerechnet hat.

    Es mag sein, dass wir zweigleisig fahren müssen.
    Auf einem Niveau für Anfänger, das aber deshalb noch lange nicht blöd sein muss, denn es gibt auch postgeschichtliche Zusammenhänge, die auch heute schon einigermassen nachvollziehbar sind. Ich verweise da immer gerne auf die Verhältnisse zwischen den italienischen Staaten und Frankreich.
    Es gibt genug Material, viele Aspekte, gute Literatur und viel Spannung.
    Ob so etwas bei den Deutschen Staaten gelingt, vor allem zwischen 1800 und 1820, - naja da bin skeptisch.

    Die andere Schiene ist dann schlicht einfach ziemlich weit oben. Und auf diesem Niveau muss ich mich auch immer wieder jeden Morgen
    vor den Spiegel stellen und ohrfeigen. Das beste Exempel habe ich erst gestern geliefert: Nachdem schon der Hinweis hier kam auf den ersten BAnd der Einführung in die Vorphilatelie, da ist eine Gegenüberstellung von einem modernen Brief aus England nach Bayern, dem ein Brief aus Bayern nach London von 1847 mit zwei herrlichen Gebührenbäumen gegenübergestellt wird.
    Alsich nun für einen anderen Artikel mir das noch einmal durchgelesen habe, kamen mir nahezu die Tränen. So eine miese Beschreibung! und dann
    doch glatt die rote englische 8 übersehen, die in den PAID Stempel hineingequetscht ist.

    Also Kopf hoch, LIeber Nils. Denke einfach daran, welchen Fortschritt wir in den letzten 15 Jahren gemacht haben, und dass es in diesem Stil weitergehen wird. Und es wird immer wieder welche geben, die von diesem Zeug begeistert sein werden. ^^

    In meiner bayrischen Postgeschichte S. 309 ff sind ein paar Hinweise und Briefe zu finden zu diesem Thema. Dazu wurden die Aktenbestände des HStA München benutzt, soweit sie noch vorhanden sind. Vor einer Reihe von Jahren wurden die anderen Aktenteile in der Schweiz versteigert.

    Ich möchte auch diesen Tag einen Brief zeigen, der in Alto Adige nach die neue Gebühre Taxiert sind aber auf bayerische Seite immer noch die Pauschale Taxen benutzt hatten (also vor 1.11.1811).

    Mich würde die Quelle interessieren für die hier genannte "Pauschale". Soviel ich weiss hat Herr Jungwirth diese Behauptung auch aufgestellt, ohne eine konkrete Quelle zu nennen.

    Hallo Bayern-Nils

    Sowohl Würzburg als auch Bayern selbst standen zu diesem Zeitpunkt unter taxisscher Postregie, also konnte bis zur Grenze Tirols frankiert werden.
    In Tirol kam dann die "Auslandsgebühr" zum Tragen.
    Liebe Gruesse H

    Ein wichtiger Brief, von dem ich liebend gerne eine Farbkopie (gegen Erstattung der Kosten) hätte, um ihn in das geplante Tirolbuch aufzunehmen.

    Hallo Bayern-Nils

    Sowohl Würzburg als auch Bayern selbst standen zu diesem Zeitpunkt unter taxisscher Postregie, also konnte bis zur Grenze Tirols frankiert werden.
    In Tirol kam dann die "Auslandsgebühr" zum Tragen.
    Liebe Gruesse H

    Ein wichtiger Brief, von dem ich liebend gerne eine Farbkopie (gegen Erstattung der Kosten) hätte, um ihn in das geplante Tirolbuch aufzunehmen.

    Hallo,
    wenn ich mich recht erinnere, hat die Verstaatlichung im März 1808 lediglich zur Folge gehabt, dass die Hoheitszeichen ausgwechselt wurden und
    in den OPA kgl. Kommissare mitmischten. Folgen für die praktische Postmanipulation ergaben sich daraus nicht und Taxis bezog nach wie vor alle Gebühren.
    Erst mit dem Vertrag zum 1.8.1808 wurde eine Gebührenteilung bei den Frankreichbriefen vereinbart. Alle Gebühren, diei n Bayern anfielen, bekam der Staat alle fremd bezahlten Taxis. Dann traten die Probleme mit dem Transit durch Wttbg auf, die erst durch den Vertrag 1810 und dem Vertrag mit Baden 1811 bereinigt wurden und zu neuen Teilungsmodi führten.
    Entscheidend ist, dass zwar auf den Briefen alles so blieb wie bisher, aber bei den Berechnungen grundsätzliche Neuerungen eintraten. Allerdings gibt es da noch die Umleitungsbriefe um Wttbg herum für die Frankreichbriefe nach und aus Franken, die teilweise recht abenteuerlich aussehen.

    Die Sache ist demnach recht komplex und vielschichtig.
    Liebe Gruesse

    Liebe Freunde,

    der folgende Brief ist schlicht, aber sicher nicht häufig.

    Er wurde im Jahr 1806 in Mindelheim geschrieben und auf die Post gebracht. Dort erhielt er den Rayon - Einzeiler. Gerichtet war er an Madame de Colbert in Paris, wo er am 8.3.1806 auch eintraf. Madame durfte sich seines Inhalts für schlappe 12 Decimes erfreuen. Diese lagen dem Postvertrag von Taxis mit Frankreich von 1801 zugrunde. Da die Taxispost noch in Bayern fungierte, war es also ein Brief, der nur bis zum 29.2.1808 so vorkommen konnte.

    Den letzten Satz versteh ich nicht. Warum soll dieser BRief nur bis 29.2.1808 so möglich sein?
    Bitte um Aufklärung.
    Liebe Gruesse Achim

    Hallo Bayern-Nils
    über diese Vermerke haben bereits die Engländer in den Katalogen zur Corsini Korrespondenz die These aufgestellt,
    es handle sich um Kennzeichnungen der Botenkurse, dass es nun gar eine Gebührenangabe sein soll, war mir neu.
    Ich habe dazu in "Postvermerke auf Briefen 15.-18 Jahrhundert" S.81 f. die Meinung vertreten, die in etwa darauf hinausläuft, dass es
    sich wohl um einen privaten Vermerk handelt, der unserem "An" im 20. Jahrhundert entspricht - der also keine postalische
    Bedeutung hat.