Beiträge von johelbig

    Originaltitel: Tariffe, franchigie, leggi e decreti postali nel Regno d´Italia napoleonico 1805 - 1814

    erschienen Circolo Filatelico Bergamasco, erschienenen 2018, zu beziehen bei Vaccari. (25 Euro) 117 Seiten.

    Panza hat die 5 Tarifperioden dieser Zeit sehr anschaulich und intensiv dokumentiert dargestellt. Mit dieser Periode der italienischen Postgeschichte

    kommt jeder postgeschichtlich Interessierte in Berührung, daher ist es sehr verdienstvoll, die bsiher verstreut publizierten Verordnungen und Tarife zusammengeführt

    zu haben. Die italienisch-inländischen Briefbeispiele lassen die Tarife nachvollziehbar werden.

    Die Tarife unterscheiden lange zwischen Briefen aus dem angrenzenden und nicht angrenzenden Ausland. Bei letzteren zeigen sich dann aber auch die Schwächen

    des Buches:

    S. 24 Brief von Frankfurt nach Bologna 10.10.1805 aus der berühmten Java Korrespondenz. (2. Periode) in Frankfurt wurden 4 1/2 Batzen und nicht 4 kr bis Basel bezahlt.

    S. 36 Triest 25.9.1808 (3. Periode) nach Brescia. In Triest wurden nicht 23 sondern 24 kr frankiert.

    S. 52 wieder aus der Javakorrespondenz ein Brief aus Fulda 28.1.1810 nach Bologna. Panza verortet Fulda in das Kgr Westphalen und erkennt nicht, dass der Brief nach München verbracht, dort gestempelt und teilfrankiert wurde. Den R 4 München hält er für einen Transitstempel. erstaunlich ist , dass er die (vielfach vorkommende) italienische Taxierung von 40 cent als 160 cent

    liest, obwohl er an anderer Stelle die 40 durchaus erkennt.

    S 63 ist ihm entgangen, dass Salzburg 1811 nicht österreichisch sondern bayerisch war.

    Bei der fünften Periode 1811 - 1814 verzichtet der Autor dann ganz auf Briefe aus den deutschen Staaten und dem Norden. Dies ist umso bedauerlicher, als genau hier bei der

    Briefinterpretation immer wieder Unstimmigkeiten mit dem offiziellen Tarif auftreten.

    Helbig

    Ein kleiner Beitrag zur Transitpost iM Rahmen des Postvertrages Bayern - Kgr. Italien 1809

    Thurn und Taxis nach Parma 19.9.1812

    Ein enorm spannender Brief mit vielen Erklärungsmöglichkeiten, bei denen es aber nicht darum geht, wer Recht behält, sondern zu zeigen, was alles dran hängen kann an so einem unscheinbaren Brief.

    Durch die Schweiz oder Tirol? für die Schweiz spricht der Passus im 1809 er Vertrag, dass Frankfurt seine Briefe durch die Schweiz schicken kann. Und es spricht dafür, der Mailand L.T. Stempel.

    Für den Weg durch Tirol spricht die Taxierung. Rückseitig ist die unterstrichene 12 zu sehen wie auf Briefen nach italienisch Tirol mit dem Augsburger LT. Dann wären die 12 ein eindeutiger Hinweis auf den Weg über Augsburg und Tirol. Der Milano L.T. stört bei diesem Ansatz nur bedingt, weil viele Briefe, wie auch in den Akten moniert wird, zwar durch Tirol in Verona ankommen aber doch über Mailand weitergeleitet wurden.

    Wo bleibt aber dann der L.T. von Augsburg?

    Parma war seit 23.10.1802 effektiv französisches Staatsgebiet, ab 24.5.1808 Dep. Taro Nr 111. Es handelt sich also um einen Brief aus dem Ausland im Transit durch Bayern und Italien ins Ausland. Und diese Briefe waren laut 1809 er Vertrag von Bayern gratis zu befördern, also kein L.T. von Augsburg.

    Und wenn das so zutrifft, dann wäre die Versendung über die Schweiz mit Mehrkosten für Taxis verbunden gewesen, die auf dem Weg über Bayern nicht anfielen.

    Es zeigt sich, dass sowohl die historische, politische Situation, die postalische Vertragssituation wie auch die Postvermerke in der Argumentation zusammengehören.

    Ich bitte um Verständnis, aber für diese Marke gibt es zwei Prüfer im Amt, deshalb habe ich mir vorgenommen keinerlei Aussagen mehr

    zu diesem Prüfgebiet zu machen, solange sich die anderen auch daran halten. Schafft nur Unfrieden o.ä.

    Achim

    Hallo Franz,

    ich finde gerade in den Untiefen: Anweisung über die Abfertigung Übergabe und Abnahme der Posten von 1896

    hinten mit 50 Seiten benummerten Formularen aus den A und B Serien.

    Gruß Achim

    Hallo Volker,

    Die gehören wohl in dieselbe Kategorie.

    Ich weiß, man sollte sowas nicht sagen, aber das Gebiet Transvaal gehört wohl bzgl. echt - falsch zu den herausfordernden. Und die Erlebnisse mit englischen oder südafrikanischen Sachverständigen sind nicht unbedingt ermutigend. Viel Selbstbewußtsein aber wenig dahinter. Es lohnt ein Blick in die Literatur, um zu verstehen, warum die Sache so verfahren ist.

    Ich für meinen Teil werde mich nicht mehr mit diesem Gebiet auseinandersetzen.

    Beste Grüße Achim

    Hallo,

    Das Problem bei diesen Marken sind die Neu- bzw Nachdrucke auch und gerade gestempelt.

    Dein Stück zählt vermutlich in diese Kategorie.

    Beste Grüße achim

    O Entschuldigung - Der Brief kam aus London.

    Aber zur Abrundung zeige ich auch noch den anderen Brief aus Wien nach London, der retour ging. Er ist nicht zuletzt interessant wegen dem

    baren weiterfranko, rückseitig mit 20 kr. geklebt ist nur der DÖPV. Die Stempelfarbe des Aachen Stempels sieht aus, wie die des P.B.

    also doch wohl ein preussischer Stempel.

    Vielleicht sollte man darüber nachdenken, den BEitrag nach OPreussen zu verschieben?

    Gruß achim