Hallo zusammen,
in dem in meinen Augen (nicht nur für Anfänger) sehr lesenswertem Buch "Vorphilatelie - Deutung von Gebührenvermerken" von Joachim Helbig (ebenfalls Mitglied in diesem Forum), findet sich bereits ganz am Anfang auf Seite 8 folgender Hinweis:
"Das nie! Verwenden Sie niemals den Begriff Porto als Ersatzwort für Gebühr, sondern nur in der oben angegebenen Definition = "unbezahlte Gebühr". Zwar hat sich der allg. Begriff "Briefporto" für Gebühr schon im DÖPV eingebürgert, er würde aber, auf die Vormarkenzeit übertragen, zu heillosen Begriffsverwirrungen führen."
Vielleicht hilft dieses Zitat der Diskussion ja etwas weiter. Alle in diesem Thread genannten Beispiele sind aus der Zeit ab Mitte des 19. Jahrhunderts (oder später) und belegen somit obiges Zitat, daß nämlich ab dieser Zeit in den Primärquellen (Postverträgen, Ausführungsbestimmungen, etc.) die Begriffsvermischung eingesetzt hat.
Nur, können wir es heute nicht besser machen? Können wir nicht bei unseren Briefbeschreibungen durch die Verwendung exakter Begriffe, Porto und Franco sind ja nur zwei Beispiele, das schnelle Verständnis beim Studierenden erhöhen, weil eben beispielsweise nicht lange darüber gerätselt werden muß, wer welche Gebühr bzw. Taxe entrichtet hat, sondern sofort alles eindeutig ist?
Mir zumindest sind solche Briefbeschreibungen in der Literatur, in diesem Forum, aber auch in Ausstellungssammlungen, und somit auch in der "Sammlung Erivan", die ja Anlaß war für diese Diskussion war, allemal lieber!
Nicht zuletzt auch deswegen, weil sie eben in der Sache richtig sind!
Viele Grüße von nitram