Beiträge von nitram

    Hallo zusammen,

    auf dem Jahrestreffen der FgGB am letzten Wochenende in Goslar, ein "Joint Venture" 8) mit fünf weiteren Vereinen aus dem In- und Ausland, habe ich - unter anderem - die Information erhalten, daß das herausragende und sehr populäre Buch "North Atlantic Mail Sailings 1840-75" von Walter Hubbard und Richard Winter, das auch hier im Forum schon für so manche Briefbeschreibung "herhalten" mußte, als PDF im Netzt vorliegt und free of charge heruntergeladen werden kann. Wenn das nicht schon die (Literatur-)Nachricht der Woche ist, dann kommt jetzt noch der Knüller: Richard Winter hat in der PDF Anmerkungen integriert (insgesamt fast 150), die das mittlerweile mehr als 25 Jahre alte Werk auf den neuesten Stand bringen. Ist das nicht großartig? :thumbup:

    Für den, der interessiert ist, und das sind sicher nicht Wenige, lautet der Link zum Glück:
    http://www.uspcs.org/resource-cente…brary/#sailings

    Viele Grüße von nitram

    Hallo zusammen,
    ich suche Hinweise zu weiterführender Literatur und sonstigen Informationen zum Thema "Bayern - USA über Frankreich". Hat jemand eine Idee, die über die deutsche Standardliteratur hinaus geht?
    Danke im Voraus
    HOS

    Hallo HOS,
    meines Erachtens am besten für das allgemeine Verständnis und für Briefinterpretationen geeignet ist das phantastische zweibändige Werk von Richard Winter "Understanding Transatlantic Mail", in Deinem Fall der erste Band aus dem Jahr 2006. Für das Herausfinden konkreter Daten (Dampfer, Reederei, Abfahrt, Ankunft, etc.) gibt es das auch schon in diesem Forum mehrfach erwähnte Buch "North Atlantic Mail Sailings 1840 - 75" von Walter Hubbard und Richard Winter aus dem Jahr 1988.
    Gruß nitram

    2x für TT und 8x für Preußens Transit dürfte die Antwort sein.

    Erneut danke! Im van der Linden steht übrigens für die beiden Stempel “AUTR. / 2 FORBACH 2” und “TOUR. T. / 2 FORBACH 2” als Ort Paris und nicht Forbach (während die mit der Nummer 1 Forbach zugeordnet werden). Ist diese Angabe richtig oder so wie von Dir oben beschrieben?

    Viele Grüße,
    nitram

    Der Grenzübergangsstempel muss nicht falsch gesetzt worden sein - es gab Briefpakete aus Österreich über Frankfurt (und dann auch über Wiesbaden), denen man die dortigen Briefe einfügte. Hatte man keine eigene Emballage zur Hand (vlt. letzter Postabgang an dem Tag und die anderen Umhüllungen waren noch nicht zurück gekommen), hat man sie einfach in die öster. Briefe reinverpackt und die Briefkarte beigefügt). Der franz. Postler in Forbach konnte in diesem Falle gar nicht anders, als alle Briefe aus diesem Paket mit seinem richtigen Grenzübergangsstempel zu bedrucken - also auch die aus TT oder von anderswoher.

    Interessante weitere theoretische Variante, auf die ich nicht gekommen wäre! :thumbup: Danke auch für die Erklärung der Rötelangabe unten links. Die Angabe oben rechts ist mir aber weiterhin unklar!

    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo zusammen,

    bei anhängendem Brief vom 15.04.1846 von Wiesbaden (Herzogtum Nassau) nach Folkingham (Grafschaft Lincolnshire) ist der fehlerhaft verwendete Grenzübergangsstempel "AUTR. / 2 FORBACH 2" interessant. Richtig wäre wohl "TOUR. T. / 2 FORBACH 2" gewesen.

    Nicht ganz klar komme ich mit der Taxierung dieses Francobriefes. Kann jemand die Rötelangaben erklären?

    (Anmerkung: In umgekehrter Richtung hätte ein solcher Brief nach dem PV GB/FR von 1843 übrigens 1sh./3d. gekostet (5d. für GB + 10d. für FR).

    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo zusammen,

    einen weiteren Brief möchte ich noch mit folgender Beschreibung nachschieben:

    25.09.1855: Francobrief der zweiten Gewichtsstufe (größer 1/4 bis 1/2 Unze inklusiv) von Liverpool (über London 26.09., Calais 27.09. und Paris 27.09.) nach Marseilles. Dort Ausgabestempel vom 28.09.! Auf dem Brief klebte ursprünglich oben rechts eine Briefmarke, die aber wieder entfernt wurde. Vielleicht deswegen, weil der Absender eine Briefmarke zu 4d. für einen Francobrief der ersten Gewichtsstufe angebracht hatte? Dies reichte aber hier nicht aus. So wurde das Franco in Höhe von 8d. bar bezahlt.

    Ich habe mich über diesen Brief gefreut. Zumindest in meiner bescheidenen Sammlung Großbritannien/Frankreich hatte ich noch keinen mit dieser kleinen Besonderheit!

    Gruß nitram

    Hallo zusammen,

    bei der Beschreibung des abgebildeten Portobriefes von GB nach Frankreich (mit Fehlleitung über Preußen) habe ich Schwierigkeiten bei der Beschreibung Teiles von Preußen nach Frankreich (siehe rot eingefärbte Zeilen). Ich habe keinen besseren Thread gefunden, hoffentlich liest aber dennoch der eine oder andere “Preuße” oder sonstige Kenner hier mit. In jedem Fall danke im Voraus für jede Hilfe!

    Gruß nitram


    Am 07.01.1854 wird in Edinburgh, und zwar im Receiving House “Nicholson Street”, ein Portobrief nach Cognac aufgegeben. Fehlerhaft liest man am 09.01. in London aber Cologne anstelle von Cognac und das Schicksal nimmt seinen Lauf, da der Brief jetzt nach dem PV GB/Preußen von 1852 behandelt wird. Das heißt: Abschlag Verrechnungsstempel “31/2 Groschen” für einen Portobrief der ersten Gewichtsstufe (bis 1/2 Unze) für den Großbritannien von Preußen zustehenden Anteil am Porto. In Aachen 10.01. wird mit blauer Tinte das Porto in Höhe von 7 Sgr. angeschrieben und am selben Tag wird Köln erreicht. Einen Tag später fällt der Fehler auf und deswegen wird “Entlastet / Coeln / 11 / 1” abgeschlagen. Damit wird der zunächst in das “Belastungs”-buch der Kölner Hauptpost eingetragene Betrag in Höhe von 7 Sgr. wieder ausgetragen. Die Kölner Post entlastete sich also wieder, da dieser Betrag nicht einzutreiben war.

    Daneben werden die 7 Sgr. abgestrichen und durch 4 Sgr. ersetzt (Welcher PV Preußen/Frankreich? Wie setzt sich Porto zusammen?). In Frankreich wiederum werden die 4 Sgr. abgestrichen und durch 6 décimes ersetzt (Berechung?).

    Über Paris 13.01. wird Cognac schließlich am 14.01. erreicht.

    Hallo zusammen,

    bei der Beschreibung eines Portobriefes von London nach Patras aus dem Jahr 1858 habe ich Probleme, da ich einen rückseitig abgeschlagenen Stempel mangels Kenntnissen des Griechischen leider nicht lesen kann. Während der untere vom 21.09. (Julianischer Kalender) klar ist (= Patras), aber nur deswegen, weil das eben der vorderseitig angegebene Zielort ist :), bereitet der obere mit Datum 19.09. Probleme. ?(

    Viele Grüße von nitram

    Hallo Nils

    obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, müssten sich die 5 Shilling 8 Pence übrigens wie folgt aufschlüsseln:

    1sh./11d. (einfache Gebühr für Briefe aus Österreich) + 1sh./1d. (300 bis 400 Meilen von London bis Edinburgh) - 2d. (sogenannte “long distance reduction”) = 2sh./10d. = 34d.
    Da es sich hier um einen zweifachen Brief gehandelt haben muß, werden die Gebühren einfach verdoppelt und es ergibt sich 68d. bzw. 5sh./8d.!
    Dazu kommt wie schon im letzten Posting gesagt noch 1/2d. “Scottish Additional Halpenny Mail Tax”.

    Viele Grüße von nitram

    Hallo zusammen,

    einen weiteren Einschreibbrief von GB nach Bayern möchte ich zeigen. Ebenfalls keine Massenware, da postalisch verwendete Fiskalmarken selten sind! :P

    Im Einzelnen: Am 08.03. des Jahres 1890 wird von London aus ein Einschreiben nach Würzburg versendet. Dort konnte sich der Empfänger, ein Major Bauer, bereits einen Tag später über dessen Ankunft freuen, wie der Ausgabestempel auf der Rückseite belegt. Der Brief war wahrscheinlich zwischen einer 1/2 und 1 Unze schwer, wofür (neben der Einschreibgebühr in Höhe von 2d.) eine Gebühr von 5d. fällig war. Verklebt ist aber neben dem Wertstempel in Höhe von 2d. (auf der Rückseite) eine Fiskalmarke zu 6d., es liegt also eine Überfrankatur in Höhe von 1d. vor. Ob wir es hier mit einer frühen philatelistisch beeinflussten Spielerei zu tun haben oder tatsächlich kein anderer Markenvorrat verfügbar war, ist unklar. Mir soll es egal sein! :)

    Viele Grüße von nitram

    Hallo zusammen,

    Für die einfachen Posttarife denke ich, daß diese Website nützlich sein kann:
    http://www.gbps.org.uk/information/rates/

    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

    Diese Website kenne ich, da ich in der GBPS seit über zehn Jahren Mitglied bin. Wußte gar nicht, daß dieser Teil jetzt auch in den Nicht-Mitgliederbereich gestellt wurde. Zum Start dieses Projektes hatten nämlich nur Mitglieder Zugang zu diesem Bereich. Für die Zeit ab ungefähr 1875 in meinen Augen sehr empfehlenswert!

    Viele Grüße von nitram

    Hallo nitram,

    besten Dank zunächst für die Klarstellung, damit kann ich die korrekte Beschreibung des Belegs fertigstellen. Eine allgemeine Frage sei noch gestattet: Auf welche Quelle kann bzw. sollte man bei den damaligen GB overseas tax rates zurück greifen ? Ich rudere da im Moment doch recht hilflos auf dem Teich rum.


    + besten Sammlergruß!

    vom Pälzer

    Hallo Pälzer,

    die eine Quelle kenne ich leider auch nicht. Ich habe diverse Sekundärquellen, aus denen ich versuche, mir einen Reim auf die Dinge zu machen. Ich kann nur anbieten, per diesem Thread oder per PN bei fraglichen Briefen zu unterstützen! :)

    Viele Grüße von nitram

    Hallo zusammen,

    einen weiteren Brief von GB nach Bayern aus dieser Zeit möchte ich zeigen. Mit dem 01.01.1899 wurde in GB der "Overseas Insured Service" eingeführt, mit dem es endlich möglich war, Wertbriefe ins Ausland (mit entsprechender Versicherung) zu versenden.

    Der hier vorgestellte Wertbrief wurde von den auf der 68, Borough High Street ansässigen Kaufleuten “Strauss & Co” am 07.12.1911 nach Bamberg verschickt. Und zwar war dieser Wertbrief mit £60 (bzw. 1500 Francs) versichert. Der Brief war 23 Gramm (Vorderseite oben links) schwer und damit ein einfacher Brief bis zu einer Unze (Gebühr 2½d.). Anmerkung: Ab 01.10.1907 (bis 12.06.1921) erste Gewichtsstufe bis 1 Unze (vorher ½ Unze). Für die Versicherungsgebühr (inklusive der Einschreibgebühr!) fielen genau 1sh. an (wieder unten links vermerkt). Diese wurde vom 01.07.1907 bis 12.06.1921 in Schritten zu je £12 mit 4d., 6d., 8d., 10d., 1sh. etc. berechnet. Die Gesamtgebühr in Höhe von 1sh./2½d. wurde verklebt mit 3d. (Wertstempel) + 6d. + 4d. + 1½d.

    Dieser Brief ist daneben unter Aspekten der “Social Philately” interessant. Und zwar hat im oberfränkischen Buttenheim bei Bamberg das amerikanische Unternehmen “Levi Strauss & Co” seine Wurzeln. Der Firmengründer Levi Strauss (eigentlich Löb Strauß) ist dort 1829 geboren, bevor seine Familie Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika auswanderte.

    Viele Grüße von nitram