Beiträge von nitram

    Hallo bayern klassisch,


    vielen Dank. Ist mir noch nie aufgefallen. Ist das ein Merkmal unterfrankierter Briefe nach Mecklenburg respektive in das Deutsche Reich?


    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo zusammen,


    auch bei mir ist das Buch gestern wohlbehalten angekommen. :P Michael hat schon recht: Damit sind viele verregnete Tage sehr gut zu überbrücken. Selbst für einen wie mich, der ja sammlerisch eher als "Inselaffe" bezeichnet werden kann. :D Aber spätestens bei Transitbriefen vom Vereinigten Königreich nach Italien, die über die Schweiz oder Österreich geleitet wurden, sind ja die Fragestellungen irgendwann vergleichbar, mindestens was die Leitwege betrifft.


    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo zusammen,


    der unterfrankierte Brief der ersten Gewichtsstufe von Leith 27.03.1874 nach Rostock 30.03.1874 ist klar und irgendwie auch wieder nicht klar. ;(


    Nach dem Postvertrag zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Norddeutschen Bund vom 1870 werden (meiner Kenntnis nach) unterfrankierte Briefe wie unfrankierte Briefe behandelt, abzüglich der bereits verklebten Marken. Für die erste Gewichtsstufe ist das Porto 6d., es wird also in London gerechnet: 6d. - 1d. = 5d.! Im Deutschen Reich wird in Groschen reduziert (1 Groschen = 1,2 Pence) und gerundet mit Blaustift „41/2 (Groschen)“ notiert, mit denen der Empfänger belastet wird.


    So weit so gut: Was ist aber mit der roten "1"? Ist das ein Bestellgeld, das zusätzlich zu bezahlen war? Oder was ist das ansonsten?


    Viele Grüße,
    nitram

    Der phantastische Brief ist aus der "Emerald Collection" (steht auch oben auf der Abbildung), verauktioniert bei David Feldman im Jahr 2003. Ich glaube, das war sogar seine eigene Sammlung, die da versteigert wurde, bin mir aber nicht sicher. Der Oberknaller an dem Brief ist natürlich nicht, daß er nach Bayern geht (sorry!), sondern die Verwendung roter und schwarzer Malteserkreuze auf einem Brief.


    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo bayern klassisch,


    auf jeden Fall muß noch einmal zwischen den Michel-Nummern 1 und 2 (extrem selten) und den Michel-Nummern 3 und 4 (selten) unterschieden werden. Ist natürlich immer schwierig mit dem Wert, da von so vielen Faktoren abhängig (Destination, Qualität, etc.). Aber bei ersteren Briefen ist das super locker im fünfstelligen Bereich. Bei letzteren würde ich eher von dreistelligen/vierstelligen Werten ausgehen. Alles natürlich nur sehr grob und wie gesagt nur für Auslandsbriefe.


    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo bayern klassisch,


    Brighton hatte die Nummer "132". Könnte also hinkommen. Karl Louis hat übrigens in seiner Registratur nur circa 550 Auslandsbriefe mit den Michel-Nummern 1 bis 4, also den geschnittenen Ausgaben, registriert.


    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo zusammen,


    auch ich bin einer der Neun - nein, nicht der Ringgeister :D - und möchte mich zum einen bei Leitwege für den tollen Tipp bedanken und zum anderen noch ergänzen, daß für P&P noch Euro 5,00 zusätzlich anfallen. Ich bin sehr gespannt auf dieses sehr vielversprechend klingende Handbuch!


    Viele Grüße,
    nitram

    @ Altitalien


    Die 4sh./9d. sind eigentlich klar, nämlich das Porto für den Empfänger: 3 (= Anzahl Briefbögen) x 1sh./7d. (= Gebühr Vereinigtes Königreich <=> Altitalien) = 4sh/9d.


    Meines Erachtens ist die von Dir so bezeichnete "8" aber überhaupt gar keine "8", sondern da wurde irgendeine andere Taxe (?) wieder abgestrichen, was dann im Ergebnis wie eine "8" aussieht. Ich meine auch fast, zwei unterschiedliche Farben erkennen zu können.


    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo Michael,


    erst heute hatte ich Gelegneheit, meine Sammlung nach Briefen aus dieser Zeit von dem Vereinigten Königreich über die Niederlande nach Preußen und umgekehrt anzusehen. Die Taxe war in der Tat 1sh./8d. für einen einfachen Brief. Ich habe die Briefe mit meinen Briefbeschreibungen nachfolgend eingefügt.


    Vereinigtes Königreich => Niederlande => Preußen


    05.12.1837: Vom Londoner Zweigamt Vere Street über Rotterdam ("Engeland/ over Rotterdam"), Arnheim und Emmerich nach Köln. Für den einfachen Brief fällt Teilfranko in Höhe von 1sh./8d. an (Grenzfrankozwang!). Transitgebühr in Holland 20 Cents sowie Porto für den Empfänger in Köln 7 Sgr. (rote Tinte).


    Preußen => Niederlande => Vereinigtes Königreich

    31.12.1827: Krefeld — Emmerich — Arnheim — Rotterdam — London. Dort Ausgabestempel vom 08.01.1828. Das preußisches Teilfranco mit schwarzer Tinte (nicht mit Rötel!) sowie aufgeschlüsselt 4 Sgr. / 2 1/2 Sgr. (nicht in Summe 6 1/2 Sgr.) für den holländischen / preußischen Anteil angegeben. Emmerich schlägt "FRANCO" und Arnheim "Duitsch-Grensk:/ te Arnhem" ab. Die Transitgebühr für Holland in Cents ist nicht vermerkt. Porto für den Empfänger 3sh./4d., da doppelter Brief (= 2 x 1sh./8d.).


    29.04.1829: Düsseldorf — Emmerich — Arnheim — Rotterdam — London. Dort Ausgabestempel vom 06.05.1829. Preußisches Teilfranco (franco Küste) jetzt mit Rötel 6 1/2 Sgr. angeschrieben. Emmerich schlägt "FRANCO" und Arnheim "Duitsch-Grensk:/ te Arnhem" ab. Die Transitgebühr für Holland in Cents ist nicht vermerkt. Porto für den Empfänger 1sh./8d. (einfacher Brief).


    31.12.1833: Düsseldorf (Fingerhutstempel) — Emmerich — Arnheim — Rotterdam — London. Dort Ausgabestempel vom 06.01.1834. Durch Leitvermerk "via Holland" Route über Emmerich, wo "FRANCO" abgeschlagen wird. Preußisches Teilfranko (Franco Seeküste) mit Rötel 61/2 Sgr. angeschrieben. Die Transitgebühr für Holland in Cents ist nicht vermerkt. Porto für den Empfänger 1sh./8d. (einfacher Brief).


    24.08.1840: Düsseldorf (Aufgabestempel zweimal abgeschlagen) — Emmerich — Arnheim — Rotterdam — London. Dort Ausgabestempel vom 27.08.1840. Preußisches Teilfranko bis zur Küste 6 1/2 Sgr., im Grenzpostamt Emmerich mit "Franco" (gibt es in dieser Type nur in Emmerich) bestätigt. Die Transitgebühr für Holland 20 Cents ist nicht vermerkt. Porto für den Empfänger 1sh./8d. (= einfacher Brief) mit schwarzer Tinte angeschrieben.


    22.07.1839: Düsseldorf — Emmerich — Arnheim — Rotterdam — London. Dort Ausgabestempel vom 25.07.1839. Preußisches Teilfranko bis zur Küste (franco Grenze) 6 1/2 Sgr., im Grenzpostamt Emmerich mit dem Stempel "Franco" bestätigt. Die Transitgebühr für Holland 20 Cents ist nicht vermerkt. Porto in London jetzt aber 3sh./4d., da doppelter Brief (= 2 x 1sh./8d.).


    Der Vollständigkeit halber habe ich auch noch je einen Brief vom Vereinigten Königreich in die Niederlande bzw. umgekehrt diesem Posting angehangen, bei denen eben 1sh./4d. Taxe für einen einfachen Brief war.


    Vereinigtes Königreich => Niederlande

    17.09.1839: Edinburgh — London (rs. schwarz 20.09.) — Rotterdam (rs. rot "Engeland/ over Rotterdam") nach Haarlem versendet (22.09. rs. rot). Das Teilfranko bis zur Grenze in Höhe von 2sh./31/2d. setzt sich zusammen aus: 1sh./1d. (Inlandtarif 1812: 300 bis 400 Meilen bis London) - 2d. (“long distance reduction”) + 1/2d. ("Scottish Additional Halpenny Mail Tax") + 1sh./4d. (einfache Gebühr für GB nach NL). Das Porto für den Empfänger in Haarlem war 50 cents.


    Niederlande => Vereinigtes Königreich

    13.06.1828: Antwerpen (bis 1830 Niederlande) — London. Roter Aufgabestempel "ANTWERPEN". In London am 16.06. angekommen schlägt das Foreign Office den Taxstempel "Oz at 5S/4D per Oz" ab. Dieser Stempeltyp wurde auf Briefen abgeschlagen, die eine Unze oder mehr wogen! Das Gewicht ist oben links mit 2 1/4 (Unze) angegeben, der Empfänger hatte also ein Porto in Höhe von 12sh. zu entrichten, die handschriftlich mit schwarzer Tinte vermerkt sind.


    Der letzte Brief könnte sicher schöner sein, die englischen Taxstempel aus dieser Zeit für schwere Briefe sind aber recht selten.


    Die fehlenden drei Bilder schiebe ich gleich noch in einem weiteren Posting nach.


    Viele Grüße,
    nitram

    Allerdings war es aus britischer Sicht in diesen Jahren doch völlig egal, ob die Briefe nach/von Holland liefen oder darüber hinaus. Man zahlte ausschließlich ab/bis Seetransport, was auf dem Kontinent in Hamburg bzw. Holland mit den Briefen weiter passierte, interessierte die britische Post nicht.
    In den o.g. Veröffentlichungen stehen auch keine Taxen für Transitbriefe über Hamburg/Rotterdam .


    Hallo Michael,


    hört sich ja alles sehr plausibel an. Allerdings ist es dann erstaunlich, daß zu dieser Zeit die Taxe für Briefe nach Frankreich 1sh./2d., für Briefe nach Italien oder in die Schweiz über Frankreich aber 1sh./11d. verlangt wurde. Auch hier war es ja - folgt man Deiner Argumentation - aus britischer Sicht eigentlich egal, was auf dem Kontinent mit dem jeweiligen Brief weiter veranstaltet wurde. Nicht uninteressantes Thema! :P


    Viele Grüße,
    nitram

    @ Nils:

    Wie du sagst kam es eine Änderung, aber diese Änderung kam 5. dezember 1839 (nicht 1840).

    Durch die von Dir angesprochene "Uniform Fourpenny Post" (05.12.1839 bis 09.01.1840) wurde nur der britische Anteil an Auslandsbriefen, also der Weg von/nach London, gewichtsabhängig. Sonst blieb alles wie gehabt. Erst mit der "Uniform Penny Post", also der weit bekannteren Postreform, änderte sich dies und auch die Gebühr London bis zum Kontinent war gewichtsabhängig.


    Es war aber schon in 1836 eine Änderung da Briefe nach Frankreich teils nach Bögen und teils nach Gewicht taxiert waren.

    Auch für den Postvertrag zwischen dem Vereinigten Königreich und Frankreich gilt das oben Gesagte analog:
    Britischer Anteil => Zunächst nach Anzahl der Bögen (und Entfernung), ab 05.12.1839 nur noch nach Gewicht
    Anteil London/Calais => Zunächst nach Anzahl der Bögen, ab 10.01.1840 nach Gewicht
    Französischer Anteil => von Anfang an nach Entfernung und Gewicht


    Viele Grüße,
    nitram

    Single Letter heisst in England die erste Gewichtsstufe.


    Das stimmt bis zur Postreform 1840 so nicht. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde eben (zunächst einmal) nicht nach Gewicht progressiert, sondern nach der Anzahl der Bögen des jeweiligen Briefes:
    Ein Bogen = einfache Taxe
    Zwei Bögen = zweifache Taxe
    Drei Bögen = dreifache Taxe
    Erst danach wurde nach Gewicht progressiert, und zwar je Unze mit der vierfachen Taxe.


    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo Pälzer,


    kein einfacher Brief (zumindest für mich nicht). Ich glaube aber, daß die Briefbeispiele auf der Website der GBPS vermuten lassen, daß bei diesen besonderen Versendungsformen ("Printed Paper Rate" und "Commercial Paper Rate") bestimmte Hinweise/Vermerke anzubringen waren. Und diese finden sich bei Deinem Brief nicht. Wenn das also nicht
    vergessen wurden, dann glaube ich, daß Dein Brief ein um einen 1/2 Pence überfrankierter Frankobrief der zweiten Gewichtsstufe (1/2 bis 1 Unze) ist.


    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo Altitalien,


    vielen Dank für diese wirklich wertvolle Information! Wurde der Stempel dann erst in Mailand abgeschlagen? Und falls ja: Gibt es diesen eventuell auch von anderen Städten?


    Grüße von nitram

    Hallo Nils,


    vielen Dank für die schnelle Antwort. Was soll "Controll Stempel" aber heißen? Welche Funktion soll dieser dann gehabt haben?


    Gruß nitram

    Hallo zusammen,


    auf den beiden folgenden Briefen findet sich ein Stempel "C", dessen Funktion mir unbekannt ist. Ein befreundeter Sammler hat in dem Büchlein "A Glossary of Abbreviated Handstamps" von Kay Horowicz den Hinweis gefunden, daß ein solcher Stempel "C" in 1844 im zu Österreich gehörenden Teil des heutigen Italien verwendet wurde. Das ist nicht wirklich viel. Mehr habe ich aber nicht.


    Wer kann helfen?


    13.07.1843: Teilfrankobrief der ersten Gewichtsstufe (bis 1/4 Unze exklusiv) von London nach Mailand. Der Brief war nur bis zur Grenze von England frankiert (Stempel "PAID" in Verbindung mit "P."). Gebühr war 5d. für den Absender. Über Boulogne-sur-Mer erreicht der Brief Paris, wo am 14.07. in orange der Vertragsstempel "ANGL./ 2 BOULOGNE 2" abgeschlagen wird. Ausgabestempel 19.07. von Mailand in schwarz. Der Empfänger zahlt ein Porto in Höhe von 30 kr. CM.


    13.09.1850:
    Portobrief von London (Zweigpostamt Lombard Street) über Calais und Paris 14.09. nach Mailand. Dort am 18.09. angekommen. In Mailand bezahlt der Empfänger ein Porto in Höhe von 29 Kr. CM.


    Danke und Gruß,


    nitram