Lieber Ralph,
zunächst einmal vielen Dank für Deine umgehende Antwort.
Wenn postvertraglich vorgeschriebene P.D. - Stempel fehlten, durften die Transitposten ohne Prüfung die Briefe als unfrankiert erachten.
Aber, das ist doch hier nicht der Fall. Wie gesagt, ich sehe unter dem Aachener Stempel einen ganz schwachen Abschlag eines "PD"-Stempels aus London. Vielleicht war es ja so, dass zunächst der den "PD"-Stempel verdeckende Vertragsstempel abgeschlagen wurde. Bei der weiteren Bearbeitung wurde dieser nicht mehr gesehen und der Brief als unfrankiert behandelt (wobei es dann übrigens erstaunlich ist, dass das Wort "FRANCO" im Aachener Stempel nicht annulliert wurde). Können wir uns darauf einigen?
Aachen hielt ihn für unterfrankiert und reduzierte den Wert der Marke in 2 1/2 Groschen (30 Centimes darunter).
3d. = 2 1/2 Groschen ist mir klar. Aber, wieso und wofür wurden 30 Centimes angeschrieben?
Das Gesamtporto belief sich wohl auf 7 1/2 Groschen.
Wäre dann also die dritte Gewichtsstufe. Aber: Wo siehst Du die? Links oben? Würde man dann aber nicht eher die Notierung "7 1/2" erwarten?
Vermutlich belastete man die CH mit 5 1/4 Groschen, die 55 Rappen entsprachen.
Die CH addierte 10 Rappen für sich und notierte daher 65 Rappen.
Weisst Du zufällig, ob und wofür zu jener Zeit 10 Rappen in der Schweiz die Gebühr waren?
Viele Grüße,
nitram