Beiträge von nitram

    Lieber Ralph,

    zunächst einmal vielen Dank für Deine umgehende Antwort. :thumbup:

    Wenn postvertraglich vorgeschriebene P.D. - Stempel fehlten, durften die Transitposten ohne Prüfung die Briefe als unfrankiert erachten.

    Aber, das ist doch hier nicht der Fall. Wie gesagt, ich sehe unter dem Aachener Stempel einen ganz schwachen Abschlag eines "PD"-Stempels aus London. Vielleicht war es ja so, dass zunächst der den "PD"-Stempel verdeckende Vertragsstempel abgeschlagen wurde. Bei der weiteren Bearbeitung wurde dieser nicht mehr gesehen und der Brief als unfrankiert behandelt (wobei es dann übrigens erstaunlich ist, dass das Wort "FRANCO" im Aachener Stempel nicht annulliert wurde). Können wir uns darauf einigen?

    Aachen hielt ihn für unterfrankiert und reduzierte den Wert der Marke in 2 1/2 Groschen (30 Centimes darunter).

    3d. = 2 1/2 Groschen ist mir klar. Aber, wieso und wofür wurden 30 Centimes angeschrieben?

    Das Gesamtporto belief sich wohl auf 7 1/2 Groschen.

    Wäre dann also die dritte Gewichtsstufe. Aber: Wo siehst Du die? Links oben? Würde man dann aber nicht eher die Notierung "7 1/2" erwarten?

    Vermutlich belastete man die CH mit 5 1/4 Groschen, die 55 Rappen entsprachen.

    Die CH addierte 10 Rappen für sich und notierte daher 65 Rappen.

    Weisst Du zufällig, ob und wofür zu jener Zeit 10 Rappen in der Schweiz die Gebühr waren?

    Viele Grüße,
    nitram

    Das mit dem Preis ist so eine Sache - ich sehe es positiv, denn für so wenig Geld kann kein anderes Hobby glücklich und schlau machen (und das in einem Forum wie hier sogar noch potenzieren). :P


    Ich sehe es letztlich auch positiv. Ob das mit dem schlau machen aber immer und in jedem Fall garantiert ist, wäre die nächste Frage. :rolleyes:

    Wünsche ebenfalls frohe Ostern in die Runde,
    nitram

    Hallo zusammen,

    der anhängende Brief von Bradford (22.07.1870) nach Oberkulm (29.07.1870) ist rätselhaft. Mit anderen Worten: Ich verstehe ihn nicht!

    Aufgegeben ist er als Frankobrief der ersten Gewichtsstufe (bis 1/2 Unze) und für den Leitweg über Belgien sind gebührengerecht 3d. verklebt. Der "PD"-Stempel, der noch schwach unter dem Aachener Vertragsstempel zu erkennen ist, bestätigt dies.

    Aber jetzt kommt es: In der Schweiz wird der Brief wie es scheint mit 65 Rappen nachtaxiert. Wieso das denn? In London wurde der Brief doch als voll bezahlt angesehen. Wurde der "PD"-Stempel in der Schweiz unter dem Aachener Stempel übersehen?

    Daneben: Hat jemand eine Idee, welche Bedeutung das blaue Gekritzel links und rechts auf der Vorderseite des Briefes haben könnte?

    Das Datum 22.07.1870 ist natürlich nicht uninteressant. Nach meinen Unterlagen war aber am 22.07. die Leitung in die Schweiz über Belgien (genau wie über Frankreich) noch möglich. Erst ab dem 30.07. konnte für einige Wochen nur über Frankreich in die Schweiz geleitet werden.

    Wie gesagt, alles sehr rätselhaft. ;(?(:wacko:


    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo zusammen,

    wo wir gerade bei der Additional Postal Convention von 1854 sind, zeige ich noch zwei Portobriefe aus dieser Vertragsperiode. Beide sind solche der ersten Gewichtsstufe, wobei in den Niederlanden natürlich nicht nach Unze, sondern nach Gramm (hier: bis 15 Gramm) tarifiert wurde. Da Porto = Franko galt und 1d. = 5 Cents waren, ergibt sich in beiden Fällen eine Gebühr in Höhe von 40 Cents, mit denen der Empfänger belastet wurde.

    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo zusammen,

    nach meinem ästhetischem Empfinden kann ein markenloser Brief nicht viel schöner aussehen als der hier aus dem Jahr 1863 gezeigte Brief vom Londoner Zweigamt Lombard Street (12.08.) im geschlossenen Transit durch Belgien nach Amsterdam (14.08.). Der Absender hat für den Frankobrief der ersten Gewichtsstufe (bis 1/2 Unze) gebührengerecht 8d. bar bezahlt (Additional Postal Convention von 1854, gültig 01.01.1855 bis 30.09.1864).

    Für diesen Brief habe ich in der Bucht den Wahnsinnspreis von Euro 1,00 + Versand bezahlt. Da weiss man ehrlich gesagt nicht, ob man lachen oder weinen soll. ?(

    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo zusammen,

    das Buch kann übrigens free of charge heruntergeladen werden: Klick

    laurent: An dieser Stelle wollte ich mich mal für Deine immer sehr interessanten Beiträge bedanken. Insbesondere die von Dir erstellten Kartenabbildungen mit den Laufwegen der Briefe etc. haben es mir sehr angetan. :thumbup: Vielleicht hast Du ja irgendwann mal Zeit und Lust, Deine diesbezügliche Technik vorzustellen. Merci! :)

    Viele Grüße,
    nitram

    Am Mittwoch macht sich eine Abordnung der Forschungsgemeinschaft Großbritannien (FgGB) und mit ihr befreundeter Vereine auf den Weg auf die Insel. :thumbup: Neben Rainer und meiner Person fallen mir spontan noch zwei weitere Mitglieder dieses Forums ein, die ebenfalls vor Ort sein werden. Neben Philatelie und Postgeschichte steht wie immer Sightseeing und Geselligkeit auf dem Programm und ist zumindest mir mindestens genauso wichtig. :)

    Cheers,
    nitram

    Ich sehe auch keine "Outre Mer" - Stempel von Boulogne oder den "Colonies Art. XY", sondern nur Stempel, die bei einem britischen Brief aufgebracht worden wären.


    Die "Colonies Art. XY"-Stempel wurden bei Portobriefen abgeschlagen. Und die "Outre Mer"-Stempel gibt es nicht bei Briefen über GB nach FR. Meines Erachtens erklärt die verlinkte PDF von kibitz perfekt den Ursprung des Briefes. :)

    Schönen Sonntag allerseits,
    nitram

    Lieber bayern klassisch,

    vielen Dank für Deine mit einem Korn Salz formulierte Gebührenerklärung. ;) Vielleicht gibt es ja auch noch eine Antwort mit sine grano salis, wenn ich so sagen darf. :rolleyes: By the way - Über die Geschwindigkeit der Antworten in diesem Forum bin ich immer wieder verblüfft. :thumbup:

    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo Nils,

    sowohl die rote Taxe unten links als auch die schwarze Taxe oben rechts waren für mich nicht eindeutig. Ich hatte dann aber die 1sh./8d. doch der roten Taxe zugeordnet. Ich glaube aber, dass Du vollkommen richtig liegst. Vielen Dank für die Korrektur!

    Klasse wäre, wenn jetzt noch jemand weiß, wie sich das Porto in Höhe von 118 Neu-Pfennig (= 11,8 Neugroschen) zusammensetzt. :P

    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo zusammen,

    im Jahr 1842 wird ein Teilfrankobrief von London nach Leipzig versendet, und zwar an die Sächsisch-Bayerische Eisenbahn-Compagnie, über die sich beispielsweise hier detailliert informiert werden kann.

    Der einfache Brief (= ein Bogen) wird mit 1sh./8d. bar bis zur Küste frankiert (Grenzfrankozwang). Die Niederlande erhebt für ihren Transit von Rotterdam bis zur preußischen Grenze in Emmerich 20 Cents. Preußen reduziert diese in 3 1/4 Sgr. (zumindest lese ich den Bruch so), schreibt aber seine eigenen Transitgebühren nicht an.

    Danach verliessen sie ihn aber. ;( Über wieviel zu entrichtendes Porto in Neugroschen durfte sich der Empfänger in Leipzig freuen? Ich lese bzw. rate oben rechts eine Taxe in Höhe von "28", bin ich mir aber alles andere als sicher. :rolleyes: Wie setzt sich diese zusammen (Entfernung, Gewicht, etc.)?

    Für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung des Falles führen, bedankt sich schon im Voraus,
    nitram

    Hallo zusammen,

    vielleicht noch eine Anmerkung: Dieser Portobrief der zweiten Gewichtsstufe (1/4 bis 1/2 Unze) ist einer nach dem Postvertrag zwischen dem Vereinigten Königreich und Österreich von 1865, gültig ab 01.01.1866. Und das bedeutet, dass der Brief auch in Friedenszeiten nicht über Belgien gelaufen wäre, solange nicht explizit der Laufweg "via Ostende" oder vergleichbares vermerkt gewesen wäre. Ansonsten ging alles im geschlossenen Transit durch Frankreich und die Briefpakete wurden nach London erst wieder in Wien oder Salzburg geöffnet.

    Welchen Anteil GB und Frankreich von den 42 Neukreuzern erhalten haben, ist mir nicht bekannt.

    Viele Grüße,
    nitram

    Lieber Michael,

    vielen Dank für den interessanten Link zu dem Thread Franko-Stempel mit "k". Ich habe alles gelesen und halte wie gesagt ab jetzt ebenfalls die Augen offen nach diesem Stempel.

    danke für den Verweis auf die Bruns-Sammlung. Dieser Brief befindet sich heute in der Krauss-Sammlung. Dort ist er Verwendungsort dieses Stempels beschrieben.


    Was meinst Du damit? Wie hat Karlfried Kraus diesen beschrieben?

    Viele Grüße,
    nitram

    Lieber Michael,

    in der bekannten Bruns-Sammlung habe ich noch einen weiteren Brief mit diesem Stempel gefunden. Interessant ist, dass unter der Stempelabbildung handschriftlich (von Wigand Bruns selber?) "Aachen" steht, zumindest lese ich das so. Das würde ja Deiner Hypothese, dass dieser Stempel eventuell in Aachen benutzt wurde, neue Nahrung geben.

    Viele Grüße,
    nitram

    Lieber bayern klassisch,

    ja, nachgesand könnte dieses kryptische Wort bedeuten. Vielen Dank dafür! :)

    auf der Tour nach Öster. ein X anzubringen, würde mich sehr wundern. Der Brief hatte ja den P.D. - Stempel, da war das X wenig sinnvoll.

    Bei der Weiterleitung aber schon.


    Ich habe einen Brief von London nach Mailand aus dem Jahr 1856, demnach also nach Österreich, angehangen, bei dem ein Frankokreuz angebracht ist, das für mich österreichischen Ursprungs ist. Aber auch bei dem hier gezeigten Brief ist das so.

    Viele Grüße,
    nitram

    Hallo Nils,

    die Ship-Letter-Stempel aus London sind optisch äußerst attraktiv und gehören zu meinen Lieblingsstempeln. :P

    Um das Bild vollständig zu machen, zeige ich jetzt noch einen "Packet Letter", der wenige Tage nach Deinem Brief vom Londonder Zweigamt Charing Cross versendet wurde. Ansonsten ist eigentlich bis auf eine kleine Ausnahme alles gleich. Und zwar konnte sich der Absender über ein zu entrichtendes Teilfranko in Höhe von 1sh./8d. freuen und musste nicht nur läppische 8d. entrichten wie in Deinem Fall.

    Viele Grüße von
    nitram (nicht Nitrum ;) )

    das X kam garantiert in Österreich auf den Brief - die anderen, involvierten Postverwaltungen kannten das schon gar nicht mehr.


    Ja, ist schon klar. So meinte ich das auch und genau das war ja auch schon auf dem Hinweg möglich.

    Ansonsten habe ich jetzt das mit blauer Tinte geschriebene Wort noch einmal gescannt. Das vorher gemachte Foto war ja in der Tat von sehr schlechter Qualität. Vielleicht können es die Spezialisten ja noch einmal versuchen. Danke im Voraus!

    Viele Grüße,
    nitram

    Lieber Michael,

    vielen Dank für Deine Korrektur bezüglich der 10 Kopeken. Die entsprechende Seite in der Sammlung ist bereits korrigiert. :)

    Den roten Stempel "FRANKO" hatte ich auch im van der Linden unter der Nummer 1520 gefunden und - ehrlich gesagt - die dortige Angabe Eydtkuhnen unreflektiert übernommen. :sleeping: Ich kann Deine Frage nicht beantworten. Mir wäre das natürlich nie aufgefallen, da ich ja nicht wie Du alle möglichen unterschiedlichen Länder nach Russland im Blickwinkel habe. Ich behalte das aber im Hinterkopf.

    In meiner Sammlung befindet sich noch ein weiterer Brief mit diesem Stempel, den ich angehangen habe, und bei dem nicht nur der in Rede stehende Stempel schöner abgeschlagen ist, sondern der auch ansonsten optisch erfreuen kann.

    Viele Grüße von
    nitram