Beiträge von nordlicht

    Moin,

    im Handbuch von Hugo Krötzsch wird auch bestätigt, dass die D2 nicht in Schleswig-Holstein verkauft wude. Allerdings ebenfalls die D10 "ist höchst wahrscheinlich in den Herzogtümern nicht mehr ausgegeben".

    In dem Katalog, den Nils erwähnt, sind einige blaue, grüne und graue Marken mit Nummernstempel aus Schleswig-Holstein. Von der D10 ist nur eine einzige dabei (mit 97 Augustenburg). Könnte von einem Reisenden mitgebracht worden sein oder die geringe Anzahl liegt einfach nur daran, dass die Verwendungszeit wegen des Ausbruchs des Krieges 1864 sehr knapp gewesen ist ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Jørgen,

    danke für das Zeigen dieses interessanten Briefes.

    Da das Porto von 2 Schilling für Briefe nach Dänemark erst am 1.8.1865 eingeführt wurde, hat der Absender von dieser Änderung wohl noch nichts gewusst. Die Taxierung erfolgte vermutlich anhand der dänischen Briefgebühren: 10 Skilling für einen unfrankierten Brief abzüglich des Wertes der frankierten Briefmarke von 4 Skilling (= 1 1/4 Schilling Courant) = 6 Skilling.

    "Bilag N 45" halte ich für eine Nummerierung: "Beilage Nr. 45" oder "Beleg Nr. 45". Ich denke nicht, dass der Vermerk eine postalische Relevanz hat.

    Warum der Brief über Apenrade lief, ist mir auch nicht klar. Zumindest wurde der Brief dann nicht mit der Bahnpost befördert, da die Eisenbahnstrecke zwar nach Hadersleben lief, aber Apenrade nicht berührte. Vielleicht wurde der Brief also nicht über die kürzeste Verbindung, sondern noch über die Postroute Flensburg-Apenrade-Hadersleben befördert.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Nils,

    Holstein war zu dieser Zeit zwar schon wieder unter dänischer Verwaltung, aber das Porto wurde noch in Schilling Courant berechnet.

    Das Bestellgeld wurde 1848 aufgehoben.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Nils,

    nur damit keine Mißverständnisse entstehen: Rendsburg gehörte zu Holstein (an der Grenze zu Schleswig), obwohl Dänemark es lieber in Schleswig gesehen hätte.
    Rendsburg hatte auch eine militärische Rolle, da es eine bedeutende Festung hatte.

    Dein Brief wurde komplett mit der Bahn auf mehreren Eisenbahnstrecken befördert: von Schleswig über Rendsburg nach Neumünster, von Neumünster auf der Strecke Kiel-Altona nach Elmshorn, und von Elmshorn über Glücksatdt nach Itzehoe. War nicht die kürzeste Strecke, aber mit der Bahn vermutlich die schnellste und einfachste ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Nils,

    ja, so war es: nachdem Holsteins eigene Marken ihre Gültigkeit verloren hatten (August 1851), gab es erst wieder ab 1.Juli 1853 neue (dänische) Marken. Bis dahin wurde zur Gebührenabrechnung auch weiterhin der Schilling Courant verwendet. Nur in Rendsburg gab es schon im Juli 1852 dänische Marken, weil Dänemark es als irgendwie zu Schleswig gehörend betrachtete.

    1851 konnten die dänischen Marken nur in Schleswig eingeführt werden, da Holstein zu dieser Zeit noch nicht wieder unter dänischer Kontrolle war.

    Freut mich, wenn dich das Sammelgebiet immer mehr interessiert :D

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Nils,

    sehr schöner Beleg!
    Wenn man bedenkt, dass es dänische Marken erst ab Juli 1853 in Holstein gab, dann ist dein Brief eine recht frühe Verwendung, die den Brief noch interessanter macht ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    macht Spass, eure schönen Marken anzusehen!
    Der seltene Nordstrand-Stempel gefällt mir sehr gut.
    Der Bahnhofsstempel von Kiel ist zwar häufig, aber so klar und vollständig auf einer Marke muss man ihn erstmal haben.

    Anders als in anderen annektierten Staaten - wie in Hannover - hat Preußen in Schleswig-Holstein keine eigenen Marken herausgegeben (Ausnahme Lauenburg) und auch die schleswig-holsteinischen Brieftaxen blieben erhalten.
    Nils' Marke Nr. 16 wurde zwar speziell für das Herzogtum Schleswig ausgegeben und war zuerst auch nur dort gültig, aber nachdem Preußen im gesamten Schleswig-Holstein die Verwaltung übernommen hatte, durfte diese auch in Holstein verwendet werden. Trotzdem sind Schleswig-Marken mit Holstein-Stempel (und umgekehrt) etwas besonderes.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Lieber bayern klassisch,

    das Büchlein differenziert im wesentlichen nach den folgenden Perioden:

    1a. Postvereinstaxen in Holstein bis 31.1.1854
    1b. Vorläufige Bestimmungen in Schleswig bis 31.1.1854
    2. Preußisch-Dänischer Postvertrag ab 1.2.1854 bis 11.8.1865
    3. Provisorische Portotaxe ab 12.08.1865 bis 31.12.1866
    4. Schleswig-Holstein als preußische Provinz ab 1.1.1867 bis 31.12.1867

    Im Verhältnis zu Preußen und den meisten anderen DÖPV-Staaten wird damit der Briefverkehr mit Schleswig-Holstein-Lauenburg umfassend beschrieben.

    Außerdem wird der spezielle Postvertrag mit Mecklenburg-Schwerin (1.3.1861 bis 31.12.1867) aufgeführt.
    Es fehlt jedoch der spezielle Postvertrag mit Mecklenburg-Schwerin von 1854 und der Postvertrag mit Hannover von 1855. Zwar galt der Preußisch-Dänische-Postvertrag und die darin festgelegten Gebührensätze auch für Mecklenburg-Schwerin und Hannover, aber aufgrund der geographischen Nähe wurden einige Sonderregelungen eingeführt, insbesondere für den grenznahen Briefverkehr.

    Insofern machen sich die verschiedenen Postverträge auf der "Langstrecke" nicht bemerkbar und beinhalten die gleichen Briefgebühren.
    Dennoch ist aufgrund der verschiedenen Verträge m.E. ein Brief zwischen Hannover und Preußen ab 1855 nicht mehr unter dem "Preußen-Dänemark-Vertrag", sondern separat unter dem "Hannover-Dänemark-Vertrag" aufzuführen.

    Für die Liebhaber der süddeutschen Staaten ergeben sich also durch diese fehlenden Verträge keine Änderungen.

    Der anhängende Brief kann jedoch nur mit Kenntnis des Vertrages zwischen Dänemark und Mecklenburg-Schwerin von 1854 richtig beschrieben werden:
    Dänisches Porto 2 Silbergroschen von Apenrade nach Hamburg; mecklenburgisches Sonderporto für Post aus Schleswig ¾ Silbergroschen von Hamburg nach Boizenburg (entsprechend mit "3/4" notiert). Die 2¾ Silbergroschen wurden korrekt mit umgerechnet 12 Skilling markenfrankiert - während 3 Silbergroschen nach dem Preußisch-Dänischen-Vertrag 13 Skilling entsprochen hätten und somit nicht portogerecht mit dänischen Marken zu frankieren waren.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo senziger,

    bei dieser Qualität der Vorlagen wird es langsam schwierig das Niveau zu halten ;)

    Ich versuche es mit einem schönen Briefstück mit einem - oben bereits angesprochenen - preußischen Bahnpoststempel. Die Eisenbahnstrecke von Flensburg nach Wamdrup (Dänemark ) wurde 1866 fertiggestellt.
    Diese Bahnpost-Dreizeiler sind ohnehin nicht häufig, aber "Flensburg Wamdrup" sieht man selten ...

    Freue mich auf die Fortsetzung.
    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo DKKW,

    dein interessanter, neuer Brief gefällt mir auch gut, Glückwunsch zum Neuerwerb.

    Ich bin überrascht, dass Elmshorn keinen Anderthalbkreiser geliefert bekommen hat. Gibt es einen Hintergrund dafür, warum Elmshorn keinen dieser Stempel abbekommen hat? Denn eigentlich wurden ab 1845 die neuen Anderthalbkreiser doch ziemlich "flächendeckend" verteilt.
    Gibt es eine Übersicht dieser Stempel (wenn ich mich richtig erinnere, wurden 45 in Dänemark, inkl. der Herzogtümer, verteilt)?

    Übrigens dürfte die rote "2" auf dem Brief das Bestellgeld in dänischen Skillingen anzeigen.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    Magdeburger: danke für die gute Zusammenfassung.

    Bei einer der ersten eigenen Markenausgebane in Holstein wurde die abweichende Lauenburgische Währung sogar berücksichtigt, da diese Marke (Nr. 7) sowohl die Währungsangabe "1 1/4 Schilling Crt" also auch "1 1/2 S.L.M." (= Schilling Lauenburgische Münze) trägt.

    Viele Grüße
    nordlicht

    PS: Das von VorphilaBayern gezeigte Büchlein ist sehr gut und kann ich auch sehr empfehlen. Aber leider sind nicht alle betreffenden Postverträge berücksichtigt und dadurch auch ein paar Briefbeschreibungen nicht 100% richtig.

    Hallo Michael,

    das Mißverständnis liegt an den unterscherschiedlichen Währungen, da Lauenburg eine eigene Währung hatte:
    die 3 Silbergroschen wurden in Hamburg in 4 Schilling Courant umgerechnet. Das zusätzliche dänische Porto betrug 1 Silbergoschen. Insgesamt 4 Silbergroschen = 6 1/2 Schilling Lauenburgischer Münze plus 1/2 Schilling Bestellgeld = 7 Schilling L.M.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo DKKW,

    sehr schöner Brief!

    Bei den Taxierungen bin ich noch unsicher. Hatte spontan auf 3 mecklenburgische Schilling (= 2 1/2 lübsche Schilling) für die mecklenburgische Strecke plus 1 lübsche Schilling für die holsteinische Strecke getippt, kommt aber auch nicht ganz hin.
    Sicher bin ich mir jedoch, dass die Strecke Hamburg-Uetersen keine 3 Schilling kostete (sondern 1 Schilling).

    Viele Grüße
    nordlicht

    PS: @senziger, mein Brief ist leider nicht datiert (also entweder aus 1849 oder 1850)

    Hallo senziger,

    danke für die Ergänzung.

    Interessant ist, dass diese Artikel nicht vollständig konsistent zu sein scheinen. Bei Kuhlmann wird beschrieben, dass die Holsteinische Abteilung im Februar 1852 aufgelöst wurde, während sie bei Maack dann erst eingerichtet wurde !?

    Ein entsprechendes Thema zum Schleswig-Holsteinischen Ober-Postamt habe ich angelegt ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo allerseits,

    angeregt durch senziger's Beitrag im Parallelthema und nach Ermutigung durch DKKW möchte ich hiermit ein neues Thema zum Schleswig-Holsteinischen Ober-Postamt (SHOPA) in Hamburg beginnen.

    Am 28.April 1848 wurde das Königlich Dänische Ober-Postamt (KDOPA) in Hamburg von der schleswig-holsteinischen Postverwaltung übernommen und ein Schleswig-Holsteinisches Ober-Postamt eingerichtet, das für den Briefverkehr mit Dänemark und Schleswig-Holstein zuständig war.

    Es wurden verschiedene Stempeltypen benutzt, die ich leider nicht alle belegen kann.
    Zeigen kann ich den Doppelkreisstempel "S-H.O.P.A.HAMBURG" auf einem Brief nach Meldorf. Diesen Stempel gibt es in 2 Typen (mit Bindestrich und mit Punkt zwischen "S" und "H"). Die Verwendungszeit war bis Anfang 1851.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo senziger,

    sehr interessantes Thema!

    Diesen Artikel kannte ich bisher nicht, hatte mich aber schon mit anderen beschäftigt (z.B. aus der Arge SH).
    Ich habe auch gelesen, dass 1849 das KDOPA nur als Unterabteilung des Schleswig-Holsteinischen Oberpostamtes wieder eingerichtet wurde (und nur für den Briefverkehr mit Dänemark - ohne Schleswig-Holstein - zuständig war). Das geht aus der Veröffentlichung von Kuhlmann so nicht hervor.
    Falls es hier jemand genau weiß, würde ich mich über Klarheit freuen.

    Wenn bei uns genug Briefmaterial vorhanden ist, könnten wir auch ein eigenes Thema mit den verschiedenen Stempel des SHOPA bzw. der Holsteinischen Abteilung anfangen ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Bayern-Nils,

    nachdem Preußen Anfang 1867 den gesamten Postbetrieb auf den Eisenbahnstrecken in Schleswig-Holstein übernommen hatte, wurden neue Stempeltypen nach preußischem Muster eingeführt.

    So einen Stempel zeigt deine Marke (und kann auch nur ca. 10 Monate auf SH-Marken vorkommen).
    Wenn deine Marke tatsächlich eine 18b ist, ist diese ziemlich selten ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    zur dänischen Zeit (ab 1862) gab es Süderstapel nur als Briefsammlungsstelle - ohne Stempel. Vor der Eröffnung der Postexpedition 1866 und der Zuteilung des von senziger vorgestellten Einkreisstempels, sind Briefe aus Süderstapel nur aus dem Inhalt erkennbar. Briefe aus Süderstapel sind ohnehin nicht einfach zu finden, aber die Briefsammlungsstelle zu belegen, ist noch schwieriger.

    Zum Stempelthema kann ich noch einen dänischen Bahnpoststempel zeigen, der auf der - 1854 eröffneten - Eisenbahnstrecke Tönning-Ohrstedt benutzt wurde. Solche Stempel sind (leider) auch nicht häufig, insbesondere auf Brief ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Bayern-Nils,

    in Schleswig wurden die Nummernstempel nach dem 20.Juli 1864 durch Ortsstempel abgelöst, aber in Holstein sowie Lauenburg erst nach dem 5. März 1865. Daher sind die holsteinischen Nummernstempel viel häufiger als die schleswigschen.

    Auf den Holsteiner/Lauenburger Marken 5,6 und 7 ist die Nummernstempelentwertung normal und Ortsstempel selten, da bereits am 1.Juni 1865 - also nur kurze Zeit nach der Ablösung der Nummernstempel - eine neue Marke herausgegeben wurde.

    Arnis ist tatsächlich die kleinste Stadt Deutschlands. Ein sehr schön gelegenes Städtchen an der Schlei. Muss man sich mal angucken, wenn man in der Nähe ist. Die Besichtigung dauert logischerweise auch nicht lange :D
    Der Stempel ist nicht selten, aber bei deiner Marke außergewöhnlich klar abgeschlagen ...

    Viele Grüße
    norlicht