Beiträge von keraaja

    Hallo,

    obwohl Finnland zu dieser zeit zum russischen Reich zählte, habe ich einen eigenen Thread aufgemacht, damit man finnische Briefe leichter findet.
    Dieser Frankobrief aus Kuopio nach Nürnberg vom 9.5.1867 war voll bezahlt. Er hat dreimal als bezahlt gekennzeichnet worden. In Finnland mit FR.KO., in Russland mit FRANKO ROBANO und in Preußen im EPB XI (AUS RUSSLAND über BUR. XI EDK.BRG).
    Nach dem Vertrag zwischen Preußen und Russland von 1865 kostete ein Frankobrief in das Vereinsgebiet 14 Kopeken oder 4 Sgr. Das Weiterfranko an Bayern von 2 Sgr. wurde angeschrieben.
    Das Gesamtfranko in Finnland kann ich nicht deuten (links in rot 28/38?). War die Währung in Finnland zu dieser Zeit Penni?

    Grüsse von liball

    Am 13.1.1866 traten die Portogebühren von Finnland über Rußland in Kraft (Postrundschreiben 3/375 1866). Die Gewichtseinheit betrug 15g. Das Inlandsporto betrug 28 Penni/15 g, unabhängig von der zurückgelegten Entfernung. Porto für das benachbarte Deutschland (Ost- und Westpreußen, Posen und Preußisch-Schlesien) 12 Penni/15g (1½ Sgr) und für das übrige Deutschland 28 Penni/15g (2 Sgr). Ab 7.8.1872 Postgebühr war 40 Penni/15g (20 Penni Innland und 20 Penni Ausland) ganz Deutschland.

    „In Greifswald wurden die 9 ½ Lsh. notiert, die in Ystad zu 23 ¾ Sk.b:co umgerechnet wurden, als Weiterfranko.“

    Dies bedeutet, dass alle für die Sendung anfallenden Gebühren bis Greifswald in "9 ½ Lsh." enthalten sind.

    Der "Wechselkurs" betrug 1 Lsh = 2 ½ Svensk Banco.

    Porto von Lübeck nach Eckerö: 9 ½ x 2½ Sk. + 16 sk. (Transit: Ystad - Greifswald) + 9 Sk. (Transit: Ystad - Eckerö) = 48 3/4 Sk.

    In Finnland zahlte der Empfänger ebenfalls 10 % (Agion), dh 53 3/4 Sk.

    Auszug aus dem Rundschreiben Nr. 35, herausgegeben von Suomen Posti am 21. Januar 1835

    In St.Petersburg: ”/210/10” ((= 111,5 x 6 + 66)/3,5 / 10)

    210 Kop in Silber = 111½ Pr.Gr. x 6 (1 Pr.Gr = 6 Kop in Kupfer) + 66 Kop in Kupfer (Polange- St.Petersburg) / 3,5 (1 Kop in Silber = 3½ Kop in Kupfer)

    Im finnischen Porto von und nach Russland 1816 - 1866 zu berücksichtigen:

    Nicht alle in Russland eingeführten Posttarifänderungen wurden der finnischen Post gemeldet.

    Beispielsweise wurde das Porto von St. Petersburg nach Finnland 1832, 1837 und 1841 geändert, während das Porto von Finnland nach St. Petersburg in den Jahren 1816-1840 gleich blieb. Es gibt auch Unterschiede in der Portokostenrate von 1841 von Finnland nach St. Petersburg und von St. Petersburg nach Finnland.

    Ebenso wurden Änderungen des Portos über Russland in das übrige Europa der finnischen Post nicht immer mitgeteilt. Dies geht aus den Steuerzeichen auf den Buchstaben hervor.

    Das Buch "Postgeschichte Kaiserreich Russland" von Hans Kupec gibt anhand vorhandener Sendungen klare Hinweise darauf.

    keraaja