Lieber VorphilaBayern,
aus etwas späterer Zeit habe ich von FFM nach Wachenheim 2 Briefe zu zeigen, die jedoch in Kreuzern austarifiert wurden.
Der 1. stammt vom 21.10.1843 und war ein Doppelbrief, also über 1/2 Loth schwer, so dass er 9x für TT und 4x für Bayern kostete. Hier kann man auch schön die Unterschiede der Progression sehen, denn das Gewicht des Loths war bei beiden Postgebieten gleich, jedoch rechnete TT mit dem Faktor 1,5 über 1/2 bis 1 Loth, während Bayern nur bei Briefen der 1. Entfernungsstufe von 3x auf 4x erhöhte. Daher erfolgte die Addition korrekt auf 13x für den Empfänger.
Darunter ein einfacher Brief gleichen Postvertrages vom 1.9.1845, der 6x für TT und 3x für Bayern = 9x total kostete, die wie so oft nicht angeschrieben wurden.
Zwei Briefe aus Kassel nach Wachenheim kann ich zeigen, die auch nicht uninteressant sind.
Der 1. stammt aus Wilhelmshöhe vom 7.9.1846 und kostete bis zur Grenze der Pfalz 16x für TT und ab da (Worms) 3x für Bayern, total also 19x und war einfachen Gewichts.
Der 2. war ein innen dreifach (grün, blau und rot!) gesiegelter Sammelbrief, also ein Weinbestellung mehrerer Kunden, der ob dieser erhöhten Papierdichte 1 3/4 Loth (oben links) wog, wodurch er das Porto von 35x für TT und 7x für Bayern nach sich zog. Leider reichen meine übersichtlichen mathematischen Kenntnisse nicht aus, aus 16x für einfache Briefe 35x für schwere durch Multiplikatoren von 2 oder 2,5 (da komme ich auf 32x oder 40x) zu machen - hier könnte eine helfende taxische Hand mir einiges erklären.
Bayern rechnete nach dem Tarif vom 1.1.1843 1. Entfernung (bis 6 Meilen) über 1 bis 2 Loth = 7,5x und rundete hier auf 7x ab (!), etwas, was man auch nicht alle Tage beobachten kann.
Liebe Grüsse von bayern klassisch