Heute möchte ich euch ein kleines Brieflein vorstellen. Frankiert mit einem 10Rp. Strubel der B-Ausgabe. Gemäss Hermann B1. Abgeschickt am 16. März 1856 in Zürich. Das Briefporto betrug für 2-10 Wegstunden (9,6 - 48km) 10 Rp. Die Distanz von Zürich - Schaffhausen beträgt je nach Weg ca. 44 - 47km. Der Brief somit richtig frankiert.
Für mich vor allem wegen zwei Punkten Interessant:
1. Befindet sich das im 12. Jahrhundert erbaute Schlösschen Wörth nicht in der Gemeinde Schaffhausen sondern in Gemeinde Neuhausen am Rheinfall. Der Brief wird dennoch angekommen sein, denn auch schon vor 168 Jahren war am Rheinfall viel Betrieb.
2. Bin ich betreffend der Anschrift erstaunt. Fräulein Elisa Weiss im Schlösschen Wörth am Rheinfall in Schaffhausen. Das Schlösschen Wörth ist seit 1837 eine Gastronomiestätte. Wer also war diese Dame? Die Wirtin? Eine Angestellte? Das dort auch eine Beherbergung stattfand, wäre mir neu, denn rundherum gab es viele prunkvolle Hotels. Bin gespannt auf eure Meinungen.
Viele Grüsse
Tessin