München war wieder einmal ein größerer Schub für meine Sammlung und verbunden mit der Erkenntnis, dass ich endlich eine Belegdatenbank brauche. Nichtsdestotrotz habe ich ein paar interessante Stücke gefunden und 2 Belege haben mich total überrascht, obwohl man bei Zensurbelegen aus dem 1. Weltkrieg immer mit Überraschungen rechnen muß. Ein Händler hat mir erklärt, dass meine Annahme im Riemer seien ca. 60% der bekannten Stempel aufgeführt sehr optimistisch sei. Wahrscheinlich hat er recht.
Beiträge von wuerttemberger
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Pfandlöschungsbenachrichtigungen in Württemberg sind mir auf Stempelpapier bisher noch nicht aufgefallen.
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Postkarten mit geteilter Anschriftseite wurden 1905 für den inneren Verkehr im Deutschen Reich eingeführt. Erst der Postkongress in Rom 1906 beschloss die Einführung für die UPU. Die Regelung trat für die USA erst 1907 in Kraft. Postkarten, die den Bestimmungen nicht genügten unterlagen dem Briefporto. Das hat die Reichspost beim Versand schon gesehen, denn unter den Portomarken steckt noch ein deutscher Taxstempel.
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Warum so kompliziert? Das ist ein ganz normaler Brief der hin und her gesandt wurde. Zuerst von Waiblingen nach Stuttgart. Von dort wurde die Antwort - mit leichten Modifikationen der Adresse - nach Waiblingen zurückgeschickt. Solche Briefe sind in Württemberg ganz normal, denn Württemberg war damals durch die napoleonischen Kriege arm wie eine Kirchenmaus.
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Es ist eine Parteisache PS und die zwei Kreuzer sind das Porto für den Brief.
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Ein Schreiben der Militärischen Prüfungsstelle vom 26. Februar 1916 an das Telegraphenamt am Bahnhofsplatz kündigt an, dass ab 29. Februar 1916 die in der Prüfungsstelle eingereichten Telegramme mit dem folgenden Stempel versehen werden.
Diese Telegramme könnten ohne Weiteres weitergeleitet werden.
Telegramme mit diesem Stempel habe ich noch nicht gesehen und diese werden auch nicht im Riemer erwähnt.
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Den Akten zufolge erfolgte der Umzug am Montag den 28. Februar 1916 in die neuen Diensträume im Hauptpostamt in der Residenzstrasse 2. Dies wurde von den Firmen sehr gut angenommen und es erfolgten vermehrt Anträge von Firmen beim stellv. Generalkommando diese Prüfungsstelle ebenfalls nutzen zu dürfen. Vermutlich war die zentrale Lage der Zensurstelle wichtiger, als die Zeitersparnis bei der Beförderung oder die Vertraulichkeit des Inhalts.
Brief der Bayerischen Hypotheken und Wechselbank vom 20. März 1916 an die Eisenhandlung Franz Krieger in Salzburg. Die Prüfungsstelle verfügte wieder über einen Postschalter wie schon zuvor im Postamt 2 und der Braungardt`sche Stempel München 1.B.P. mit dem Unterscheidungsbuchstaben a und der Kontrollziffer 1 wurde ab diesem Zeitpunkt verwendet.
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Liebe Freunde,
ein hübsches Briefchen fiel mir für einen lieben Freund in die Hände, bei dessen Beschreibung sich ein Klassiker wie ich schwer tut, da 1914 für ihn doch viel zu spät ist.
Ich sehe ein Neujahrskuvert aus Bern vom 31.12.1914 an Herrn Professor Dr. Groedel in Bad Nauheim in Hessen. Ausweislich der Siegelseite war der Prof aber nicht mehr dort, sondern nach Kufstein zum Wintersport in Tirol verreist, weswegen man ihm selbiges nach sandte.
Jetzt kam Bayern ins Spiel, wie man anhand des Verschlußzettels der Auslandsstelle des Bahnpostamtes 1 sehen konnte, denn die Zensur schlug zu. Warum wurde dort zensiert?
Weitere Stempel werden vermisst, aber irgendwann wird er schon in Kufstein angekommen sein.
Für weiter führende Auskünfte bedankt sich ganz herzlich grüßend euer bayern klassisch
Der Brief lief über die Überwachungsstelle Frankfurt nach Bad Nauheim. Die Postüberwachung war zu dieser Zeit noch nicht so stark ausgebaut und die wenigsten Briefe wurden tatsächlich zensiert. Ich möchte auf meinen Beitrag zur Postüberwachungsstelle München verweisen, die nur einen Bruchteil der Sendungen tatsächlich geprüft hat.
Die Nachsendung des Briefes erfolgte über die Postüberwachungsstelle München, die Sendungen nach Österreich nur stichprobenartig prüfte. Ich bin mir noch nicht darüber im Klaren, ob der Verschlußzettel der Auslandsstelle München auch eine Zensur belegt. Meiner Ansicht nach wurden alle Briefe von der Auslandsstelle München - eine postalische Stelle, die der Zensur vor- und nachgeschaltet war - mit diesem Zettel verschlossen und die wenigsten Belege überhaupt der Zensur unterworfen.
Seltsam finde ich die Schweizer Frankatur. Nach den UPU-Farben ist rot ein Inlandsbrief oder eine Auslandspostkarte. Ein Auslandsbrief kostete 25 Rappen. Die eingesteckte Briefklappe lässt vermuten, dass es sich um eine Drucksache gehandelt haben könnte.
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wenn es die 25 Pfg Orange (MiNr 106) ist, dann ist sie auch bei J. Bendon erwähnt.
Martin
Ja, die war es. Diese Marke war aber nur innerhalb Württembergs gültig und ich habe mich damals schon gefragt, ob dieser Aufdruck überhaupt echt sein kann.
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Ich kenne diese Specimen Aufdrucke auch auf Württemberg Dienstmarken. Meiner Erinnerung nach attestiert von Heinz Thoma BPP.
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Vielen Dank für die Blumen
Nachdem nun die Prüfungsstelle mit einem neuen Dienstsiegel ausgestattet war, wurde dann im neuen Jahr schon der Umzug der Dienststelle vom Postamt 2 in neue Räumlichkeiten im Postamt 1 - das Hauptpostamt - in der Residenzstrasse geplant.
Einschreibebrief der Bayerischen Vereinsbank vom 4.2.1916 nach Wien. Der Februar war der letzte Monat den die Prüfungsstelle noch in den Räumen des Postamts 2 verbrachte. Der Umzugstermin war der 28. Februar 1916. Das runde Dienstsiegel in Kombination mit dem Poststempel München 2 * p kann also nur rund 4 Monate vorkommen, wobei die Farbe des Dienstsiegels nicht nur blauviolett, sondern auch schwarz sein kann. Für letzteres habe ich noch keinen Beleg gefunden.
Das ist auch der früheste Beleg, den ich mit dem Namensstempel von Hauptmann Sallfner nachweisen kann. Bei 500 bis 800 Sendungen pro Tag ist ihm wohl die handgeschriebene Unterschrift zu mühsam geworden. Ein Wunder, dass er es so lange beibehalten hat. Kollegen in anderen Prüfungsstellen haben sich schon nach kurzer Zeit Namensstempel angeschafft.
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Es kommt immer darauf wie man etwas sagt/schreibt. Den Satz *kann* man natürlich so verstehen, dass die Verwendung der Portomarken Italiens dargestellt werden soll. Ich würde auf die unterschiedlichen Transportrouten fokussieren und in einem Nebensatz erwähnen, dass die entstehenden Portoforderungen mit den italienischen Portomarken abgerechnet wurden.
Dein Fokus liegt doch auf den Postrouten und den unterschiedlichen Gebühren und nicht auf der Verwendung der Portomarken.
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Der Stempel "18" ist der Nummernstempel eines Zensors der Postüberwachungsstelle München.
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Der folgende Beleg ist nur drei Tage später als der Vorhergehende abgesandt worden, aber er bringt mit der Nachportomarke etwas Abwechslung in die Zensurgeschichte.
Brief vom 21.12.1915 von der Deutschen Bank - einem häufigen Absender - nach Grüsch im Kanton Graubünden. Die Laufzeit war - wie damals üblich - nur ein Tag. Wahrscheinlich wog der Brief leicht über 20g und die Schweizer forderten 20 Rappen Nachporto.
Nachportobelege findet man eigentlich nicht bei Sendungen der Prüfungsstellen, weil die Firmen sich gut mit den Postgebühren auskannten. Deshalb ist er in meiner Sammlung gelandet.
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Schau Dir mal die Rückseite von Paketkarten an.
Im thread Schöne Paketkarten habe ich schon zwei Stempel gefunden.
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Der Stuttgarter Einkreiser in Type I ist der häufigste Einkreisstempel. Nur ist er selten so gut abgeschlagen wie hier und auf einer so schön erhaltenen Ganzsache eine Augenweide. Den hätte ich auch genommen.
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Die beiden Stempel stammen höchstwahrscheinlich von der Devisenkontollstelle in Hamburg, weil diese für die skandinavischen Länder - außer Finnland - zuständig war . Allerdings habe ich den Kontrollstempel von Hamburg noch nie in elliptischer Form gesehen. Bis heute hatte ich nur kreisrunde Stempel von Hamburg registriert. Was ist auf der Rückseite zu sehen? Gibt es einen Verschlußzettel?
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Das ist ein Stempel der Stuttgarter Devisenkontrolle. Verwendungsdaten vom 20.11.1918 bis 26.08.1920.
Meist auf Postkarten und Kriegsgefangenenbriefen abgeschlagen. Briefe sind nicht so häufig und die meisten Briefe zeigen keine Öffnungsspuren. Die Kombination mit Stuttgarter Verschlußzettel der Devisenkontrolle habe ich nur einmal belegt.
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Man kann sich bei der Bundesnetzagentur beschweren oder sich mit seinem Goldhamster unterhalten. Letzter hört wenigstens geduldig zu ...