Beiträge von Luitpold

     

    Von der Form erinnert er mich an einen Stationsstempel.

    Hallo Bekaerr,

    auch bei Holzmeier nicht gefunden. Auch ich gehe davon aus, dass solche Einzeiler Stationsstempel der Eisenbahn sind. Langenbach hatte eine Post- und Eisenbahnexpedition. Ob es sich um eine Weiterverwendung als Formularstempel handelt?

    Nebeibei wieder etwas gefunden, was ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Die Herren Postler sammelten Briefmarken für einen guten Zweck:

    Weiters wurden eingeliefert: 6 Kistchen Cigarrenspitzen von Herrn Expeditor Arnold in Erlangen gesammelt, 1 Kistchen Staniol, Cigarrenspitzen, Marken und Postkarten von dem sehr eifrigen Mitgliede Herrn Expeditor Ziegler in Oberndorf - Schweinfurt, 1 Officiers-Portépée.

    Langenbach, 1 Kistchen Briefmarken von Herrn Post-Expeditor Schöffel-Hof,

    Luitpold

    Weiß man zufällig wer verstorben ist?

    Kann es sein, dass Queen Victoria nach dem Tode ihres Gemahls Albert, wo sie 40 Jahre in Trauerzeit schwarze Kleidung trug, auch nur solche Briefe benutzte?

    Queen Victoria (†81): Nach Alberts frühem Tod trug sie 40 Jahre Trauer
    Queen Victoria regierte 63 Jahre und prägte ein ganzes Zeitalter. Doch über den frühen Tod ihres Mannes kam sie nie hinweg.
    www.bunte.de
    Letter queen Victoria 1880 - Bing
    Mit der intelligenten Bing-Suche können Sie die gewünschten Informationen schneller und einfacher finden und dabei Punkte sammeln.
    www.bing.com

    Luitpold

    Nach der Präsentation von Siegfried's hervorragender Ausstellungsseite mit den hochherrschaftlichen Altbriefen (Danke dafür an Siegfried),

    hier ein Brief aus der Markenzeit, um einen weiteren bekannten Adelsnamen vorzustellen: von Hutten

    Die vielen Linien dieser Adelsfamilie kann u.a. unter dem Historischen Lexikon Bayerns nachgesehen werden: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Hutten,_Adelsfamilie

    Hier geht es um das Geschlecht derer

    3 Kr. blau, 2 II4 (Typ2)*, von Würzburg nach Steinbach bei Lohr (Tarif bis 12 Meilen 3 Kr.). Entwerter: OMR 598, Zweikreisstempel „Würzburg“ 3. NOV. 1858 (10-11). Absender: Advocat (Rechtsanwalt) Ignatz Streit, Würzburg (geb. in Münnerstadt 1820,1852 als Staatsanwalts-Substituten in Schweinfurt zum Rechtsanwalt in Würzburg ernanntund bis 1872 tätig. Er erhielt zum Abschied den Titel kgl. Hofrat verliehen).

    Empfänger:

    Die Adresse kann auch im Bild gezeigt werden. Das Schloss in Steinbach bei Lohr ist lt. Website unverändert in Familienbesitz

    Bullerbue im Schlosspark - Deutsches Adelsblatt

    Von Tilman2007 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27983827

    Luitpold

    * Bestimmung vor Jahren, evtl. veraltet

    Aber, falls der Reisende seinen Brief im Zug schreibt und dort sein Brief einliefert? Es sieht so für mich aus ob es von ein Reisende sein muss.

     

    Ja, wie so viele Andere, waren die Geschäftsleute oft unterwegs, um ihre Fabrikate, Waren zu bewerben und zu verkaufen. Soweit ich gelesen haben, hatte der Absender eine Spritfabrik. Der Schriftverkehr wurde dann unterwegs erledigt.

    Wozu diskutieren, wenn die Sache klar auf der Hand liegt und der Ort der Aufgabe so nicht mehr geklärt werden kann (selbst wenn ein Brief mit Ort vorhanden wäre, ist die Aufgabe nicht sicher auch dort geschehen - gibt ja keinen Vermerk, aufgegeben Ort, Datum).

    Ratestunde - welcher Ort war's nun?

    Noch eine offene und nicht explizit zu klärende Frage: Warum wurde die Marke nicht mit dem Mühlradstempel 406 entwertet?

    Luitpold

    PS Auch wenn das keinen interessiert, schreibe ich es, weil es in Würzburg mit der badischen Bahn ebenfalls so war. Die badische Bahn hatte vertraglich die Benutzung der bayerischen Staatsbahngeleise gegen Bezahlung vereinbart. So fuhren analog die bayerischen Züge auf den österreichischen Bahnschienen von der Grenze Freilassing bis Salzburg.

    Wäre doch noch die Frage, wenn der Brief in Salzburg in die Boite am bayerischen Bahnpostwagen eingeworfen wurde, dann war er sozusagen auf bayerischen Staatsgebiet :?: :) und der österreichischen Post entgangen ....

    Es ist nicht geklärt, ob der Bahnpostwagen von Salzburg nach München nicht bis nach Nürnberg fuhr

    Aus diesem Text aus dem Buch "Die kgl. bayerischen Staatseisenbahnen" von 1894 lässt sich schließen (zumindest für mich), dass die Bahnpostwägen ab München nicht ausgewechselt wurden:

    Luitpold

    Eine Kurzrecherche brachte folgendes zum obigen Brief:

    1.


    2.

    3. Unter dem Oberbahnamt Rosenheim wird ein Bahnamt Salzburg aufgeführt. Es finden sich in den Verordnungen immer wieder Neubesetzungen mit Personal nach Salzburg.

    Es ist nicht geklärt, ob der Bahnpostwagen von Salzburg nach München nicht bis nach Nürnberg fuhr, sodaß ein solcher Bahnpoststempel auch auf den gezeigten Brief abgeschlagen werden konnte.

    Das habe ich nicht finden können.

    Luitpold

    der Brief ging an den letzten Fürstbischof von Basel (eigentlich nur bis 1806),

    Dankeschön, lieber Dietmar,

    durch Deine Hilfe ist der Brief jetzt aufgewertet. Und auch, warum der Brief nach Offenburg geschickt wurde:

    Der Fürstbischof, dann Bischof blieb bis zu seinem Tode in Offenburg (in Wiki ist das nüchtern nachzulesen, etwas "zu Herz gehend" und an eine bekannt Szene im Neuen Testament erinnernd schrieb man damals: "Nun konnte der fromme Greis in Frieden hinscheiden ..."

    Jetzt ist nur noch die Frage, wer schrieb den Brief. Ob ich das Siegel jemals einer Person zuordnen kann? Etwa aus dem Umfeld des Würzburger Fürstbischofs?

    Beste Grüße

    Werner

    Der bayerische Adel bestand aus vier Hauptklassen, nämlich dem eingeborenen Adel des ehemaligen Herzogtums Ober- und Niederbayern, dem Adel der fränkischen und schwäbischen Provinzen, wozu das Patriziat der ehemaligen Reichsstädte dieses Gebietes zu zählen ist, dann den von bayerischen Fürsten geadelten Geschechtern und endlich den ausserbayerischen und ausländischen Adelsfamilien. Die Zahl der von bayerischen Fürsten, der aus aller Herren Länder eingewanderten Familien und des Uradels der fränkischen und schwäbischen Provinzen ist verhältnismässig gross. (aus google books).

    Deshalb finden sich zahlreiche Briefe mit adeligen Adressen. Mich veranlassen diese zu Recherchen nach den Personen, deren Familie, Besitzungen, Leben usw. - was so zu googeln gibt.

    Hier ein erstes Beispiel - bloß keinen Schreck bekommen :)

    Die Freiherrn Roth von Schreckenstein und von Seckendorff-Aberdar.

    Die Faltbriefhülle zeigt links den Zweizeilenstempel "MERGENTHEIM 6. NOV 184?" und ist wichtig, um den Absender zu ermitteln. Rückseitig findet sich ein schönes Lacksiegel:

       

    Dazu etwas Adelskunde: Die Krone mit 7 Zacken (Perlen) ist die eines Freiherren.

    Adressiert (französische Sprache war die des Adels):

    Madmoiselle le Baronne Roth de Schreckenstein Rappenau - per Ansbach ...?.. die Oberzenn

    Entscheidend ist Rappenau, da ich nur eine Freiin mit diesem Zusatz gefunden habe:

    Und nun das spannenste zur Siegel-/Wappenkunde

    siehe auch unter Sphragistik

    Sphragistik – Wikipedia

    Übrigens eine historische Hilfswissenschaft, was die Philatelie leider nicht ist.

    Das Siegel auf meinem Brief ist vermutlich eine Zusammenführung der Wappen der Familen Schreckenstein (linke Hälfte) und Seckendorff Aberdar (rechte Hälfte). Durch die die Heirat von Antonie Freiin Roth von Schreckenstein mit Friedrich Freiherr von Seckendorff-Aberdar wurden die beiden Familienwappen in einem neuen Wappen zusammengeführt.

        


    Unter Mergentheim findet sich auch der Gatte:

    Aus einer Todesanzeige geht auch das Verwandschaftsverhältnis hervor:

    Wieder nur eine Mutmaßung, dass sich die Schwestern geschrieben haben, und die Empfängerin unverheiratet war, bei der damals üblichen Anreide mit Madmoiselle (junge, unverheiratete Frau).

    Zum Postalischen: Es ist ein Auslagebrief mit dem bekannten Auslage-Stempel von Würzburg. Porto mit 6 angeschrieben, im Bruch 2/4.

    Vermutlich galt noch die Beförderung auf der Postroute von Mergentheim, Igersheim - Simmringen, Tiefenthal, Euerhausen /bayerische Grenze - Herchsheim, Giebelstadt, Heidingsfeld, Würzburg (Halbkreisstempel rot 6.11.). Von dort über Ansbach (Halbkreisstempel schwarz 7.11. nach Rappenau (4 Kr. bayrisches Porto). Rückseitig schwarzer Strich - Bestellgeld?

    Luitpold

    In Wiki gibt es zu den Familien weitere Informationen:

     

    Ich vermute unter Babette war die Mutter im Ort bekannt, aber Barbara ihr richtiger Name.

    Bei Vorname für Babette steht:

    Franz. Koseform von Barbara. Aber Achtung: Babette ist nicht die französische Form von Barbara. Barbara ist in Frankreich ein eigenständiger Name genauso wie Babette.

    https://www.vorname.com/name,Babette.html

    Eine Frage noch...muss man die Quelle benennen wenn man so etwas postet? Googlebooks, Landshuter Zeitung oder dergleichen?

    Bei google ist das nicht eindeutig erwähnt, da ist immer die Rede, dass die Bücher das Urheberrecht überdauert haben, jedoch es unterschiedliche Regelungen in verschiedenen Ländern geben könne.

    Vorschlag bzw. mache ich so künftig bei Screenshots, dass der erzeugte Dateiname unverändert bleibt und so google books als Quelle benannt ist:

    Beispiel: Screenshot 2023-12-13 at 09-03-35 Würzburger Stadt- und Landbote - Google Books

    Auf bald, es grüßt am frühen Morgen

    Luitpold / Werner

    @Erwin W. preussen_fan - Danke. Aber, das müßte mal eruiert werden, wie hoch der Anteil Vormarkenzeit (Vorphila) gegen der Markenzeit ist. Hoch kann der Anteil nicht sein - siehe tägliche Beiträge.

    Vielen herzlichen Dank Gerd für Deine Hilfe, statt Diakon könnte es auch Vicedom heißen, es gab in Bamberg so ein Amt. Aber leider wie so oft fehlen da genauere Angabe.

    Ganz unverständlich das nachfolgende Beispiel, dass ich erstmal zur Hilfestellung zeige. Wie auch immer der Laufweg war, 8 Kr. bis Grenze Großherzogtum Würzburg, 6 Kr. Baden bis Offenburg = 14 Gesamt? (Briefe nach Frankfurt, Hanau, wurden mit 8 Kr. angegeben).

    Oder waren das 2 Kr. Grenze, 6 Kr. Baden = Gesamt 8 Kr.?

    Aber an wen ging der Brief, der leider keinen lesbaren Rest-Inhalt hat. Meine bisherigen Versuche brachten nichts zutage. Tja, manche Briefe "schweigen" :(

    Luitpold

    Die Umstellung auf Vorausbezahlung der Postgebühren war Ende 1849 doch schon im Gange, sonst gäbe es keine Ersttagsbriefe der Kreuzerausgabe.

    Nur das wollte ich andeuten. Zudem musste man von Neuötting den Berg hinunter nach Altötting zur Post (ob es damals schon einen Briefkasten gab oder ab wann, habe ich nicht recherchiert). Und da wäre die Zusendung per Eilwagen. Ist das kein Hinweis auf Eile?

    Aber was solls, ab mit Brief in die Kiste.

    Grüße von Werner

    Der Fingerhutstempel von "Altötting" ziert die schönsten "Schwarzen Einser"-Briefe Bayerns, und da ist dagegen mein Briefchen ein "Aschenputtel" :cursing:

    Und eigentlich gehörte das unter dem Thema "Briefe erzählen Geschichten", aber um gelesen zu werden, dann mal hier:

    Ein Faltbrief, geschrieben am Montag, den 3. Dezember 1849 zu Neuötting. Das Handelshaus Joh. Bull sel. Wittwe brauchte eiligst Halsbinden (die gehörten damals zur Männermode). Es wurde um Zusendung per Eilwagen gebeten.

    Der Empänger (siehe obige Annonce) zahlte wohl gerne 6 Kr. Porto, denn es kam ein Auftrag ist gut für das Geschäft und da geht man gerne in "Auslage" (konnte dann dem Besteller wieder berechnet werden).

    Ach was wäre dieser Brief geliebt und geschätzt, hätte der Absender doch "markiert" :(

    Die Entfernung von Altötting (Neuötting kam erst 1852 zu einer eigenen Post) nach Regensburg betrug über 12 Meilen. Warum nun am 3.12. geschrieben, erst am Mittwoch 5.12. aufgegeben und erst am Freitag, 7.12 angekommen - lags an der Witterung im Winter?

    Wer jetzt noch einen Ausflug nach Regensburg zum Kohlenmarkt machen möchte, wo sich einst das Geschäft des Briefempfängers befand, möge hier weiterlesen:

    Kohlenmarkt
    Zwischen Domplatz und Rathausplatz liegt ein für die Altstadtbebauung Regensburgs typischer Platz, der sogenannte „Kohlenmarkt“. Seinen Namen hat der Platz von…
    www.regensburgregional.de

    Luitpold

    Ist die Vormarkenzeit ein "Mauerblümchen" hier im Forum :?:

    Das könnte auch an den oftmals schwer zu lesenden Handschriften liegen, die ungeklärten Posttarife, die eintönigen Briefe (oftmals Dienstbriefe) - wobei es gilt "Ausnahmen bestätigen die Regel" - zumindest was mir vorliegende Vormarkenzeit-Briefe bestätigen.

    Hier ein weiteres Beispiel:

    Zumindest lese ich Gebsattel und Bamberg. Sonst ... Vicedom ???

    Doch wer war gemeint?

    Wäre das der Empfänger, müsste der Brief vor/um 1804 geschrieben worden sein.

    Aber es gibt noch andere Gebsattel (siehe Gebsattel, Adelsfamilie):

    Quelle: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Gebsat…nigreich_Bayern

    Im 17. und 18. Jahrhundert waren mehrere Gebsattel in den Domkapiteln von Bamberg und Würzburg vertreten. Der Würzburger Domherr und Kanoniker des Ritterstifts St. Burkard, Daniel Johann Anton von Gebsattel (1718-1788), wurde 1748 Weihbischof von Würzburg, welches Amt er bis 1788 ausübte. Er gehört damit zu den adeligen Domkapitularen, die sich besonders in der Seelsorge engagierten.

    Ein berühmter Gebsattel war wohl:


    Der Brief wurde vorausbezahlt, als frei mit 4 in rot rückseitig notiert. Aufgrund des dünnen Papiers (eine 2. Seite fehlt, da das Blatt innen nicht beschriftet ist) gehe ich von einfachen Gewicht aus.

    Wieder ein R3-Stempel, diesmal schwarz.

    Gruß Luitpold

    PS

    Wenn die 4 gedreht wird, könnte man auch 5 lesen.

    Übrigens Ungewöhnlich: 2 Lacksiegel - ?

    Hallo Ralph,

    ja, so habe ich das auch gelesen, war mir aber nicht sicher. Eine Langgasse gab es in Bamberg. Danke!

    Zum Porto, bei dem kleinen Briefchen schließe ich Mehrgewicht aus und dann wäre die nächste Stufe nicht 1 Kr. mehr, sondern das doppelte - oder? Auch ein Bestellkreuzer kenne ich auf anderen Briefen nicht. Einfach mal verschrieben???

    Schönen Sonntag, Werner

    Briefe ohne inhaltliche Datierung sind nicht einfach auszuwerten, sowohl postalisch, wie geschichtlich.

    Der Faltbrief an Monsieur le Baron Künsberg de Nagel a Bamberg trägt den roten Stempel "R3 Würzburg".

    Dieser ist bekannt in der Zeit von 1803 - 1810.

    Zum Inhalt hat mir dankenswerterweise Vals59/Emmanuel Auskunft gegeben

    vals59
    8. Dezember 2023 um 19:47

    Auch wenn zur Person daher nichts bekannt ist, damals gab es diesen Herrn der in Bamberg wohnte:

    Die Briefrückseite zeigt ein undeutliches Lacksiegel, sonst nichts.

    Zwei Fragen:

    1. Die handschriftliche rote Ziffer - 5 ?- wäre als Porto ungewöhnlich, da 4 Kr. üblich waren.

    2. Straßenvermerk links unten?

    Beste Grüße von Luitpold

    Bonne journée, allen, die die schöne französische Sprache können!

    Mit dem Übersetzer komme ich leider wegen der Handschrift nicht weit. Obwohl schön geschrieben hat der Unbekannte doch - oder?

    Steht unten was zu "Poste restante" (Brief eines Freundes)?

    Das Briefchen ist adressiert an Baron Künsberg de Nagel a Bamberg. Zeit so um 1800 - 1810 (?).

    In Bamberg gab es leider 2 Künsberg, einer davon ein Militär.

    Gerne stelle ich den Brief dann unter passenden Thema ein (zwar nix Bedeutsames, aber schön anzuschauen mit einem Portorätsel).

    Vielen Dank und beste Grüße

    Luitpold

    Nun zum Eigentlichen, warum ich das schlafende Thema aufwecken möchte 8|

    Ein Venino-Brief aus dem Jahre 1801 (4 Kr. Franco - Brief-Taxa bey dem Kayserl. Reichspostamt Würzburg um 1800 *- wird dann Porto von Nbg. nach Wü gegolten haben), einfach schön anzusehen.

    Vor allem der Poststempel von Nürnberg, ein Wiegestempel wie ihn auch Würzburg führte

    siehe hier

    Luitpold
    6. Dezember 2023 um 12:30

    Wilhelm Quast schreibt dazu in "Die Post in Nürnberg":

    V. NURNBERG

    1784 - 1805 - Gebogen oder gerade, Stempelfarbe auch rot (wurde später bei der Fahrpost verwendet)

    Die Poststempel werden leider oftmals nur im Zusammenhang mit den Marken beachtet, dabei waren sie doch zuerst da - oder?

    Gruß Luitpold

    * Würzburger Postgschichte von H. Scheurer

     

    Waren Paketbegleitbriefe bis zur ersten Gewichtsstufe portofrei, wie ich es aus einem anderen Sammelgebiet kenne?

    Späte Antwort, aber besser als keine :)

    Auch ohne Jahreszahl wird die Taxe wohl nicht zu ermitteln sein. Dennoch die Bitte, auch den Inhalt zu zeigen und falls auf der Rückseite irgendwas gekritzelt ist, auch.

    Manchmal finden sich Posttarife nicht offizieller Art und versuche ich mal aus einer Sammlung von Postordnungen (1767) zu spekulieren.

    Wie kam das Paket von Erlangen nach Würzburg? Vermutlich ging das erstmal nur bis Nürnberg.

    Die Entfernung wird mit 3 Meilen angegeben und für jedes Pfund 8 kr. (Wertberechnung wird nicht aufgeführt).

    Dann die Strecke bis Würzburg (13 Meilen) 6 Kr.

    Jetzt kann sich jeder ausrechnen was so ein Paket gekostet haben könnte (28 Kr.?) Ich meine, dass schon damals die Begleitschreiben das Porto auch für das Paket aufzeigten, lasse mich aber gerne berichtigen.

    Im übrigen gab es immer Mißstände bei der kaiserlichen Reichspost und schon damals konnten die Postkunden manche Portoberechnung nicht so recht verstehen. Denn von einem Ort zum anderen wurde in der Gegenrichtung nicht das gleiche Porto berechnet.

    Gruß

    Luitpold