Beiträge von Berni17

    Liebe Sammlerfreunde!

    Da ich mich mit den Postleitweg und den anfallenden Tarifen von der Lombardei-Venetien in das Königreich beider Sizilien nicht so gut auskenne, möchte ich euch um euren Rat bzw. Hilfe bitten.

    Ich hab hier einen Brief [also noch vor dem Beitritt des Kirchenstaates zum Österreichisch-Italienischen Postverein - Zeitraum bis 30.9.1852] der am 24.09.1852 in Ponte di Brenta mit einer 15 Centesimi frankiert wurde.

    Von Ponte di Brenta bis zur Grenze des Kirchenstaates nach Pontelagoscuro, Ferrara, (65 Km) ist die 15 Centes Briefmarke wohl portogerecht geklebt worden. (1.Distanzzone, 1.Gewichtsstufe)

    Wenn ich es richtig verstanden habe zahlte der Absender beim Landweg (über den Kirchenstaat) das Grenzfranko und der Empfänger die Transitgebühr über den Kirchenstaat sowie das sizilianische Inlandsporto.

    Wie hoch war hier eigentlich die Transitgebühr über den Kirchenstaat?

    Ich gehe mal davon aus, dass die 10 grana für die 1. sizilianische Gewichtsstufe bestimmt waren.


    Ich seh hier ua. noch den Postvertragsstempel des Kirchenstaates: Transito /per lo Stato Pontificio,

    und in abgeschwächter Form den Kontrollstempel von NeapelAGDP - Amministrazione Generale Delle Poste.

    Warum ist eigentlich unter dem Stempel "Frontiere" eine 60 vermerkt?

    Ich hoffe ihr könnt mir hier den Leitweg samt den anfallenden Gebühren erklären bzw. was es mit der 60 auf sich hat.

    Liebe Grüße

    Bernhard


    Lieber Dieter und Ralph!

    Ich hab jetzt des Rätsels Lösung gefunden. Die Tabelle die ich hier gezeigt habe ist nicht ganz korrekt. In einem italienischen Beitrag hab ich jetzt erlesen, dass Umbrien mit Latium zum I. Distanzrayon zählt. Somit ist die päpstliche Taxe von 11 bajocchi korrekt.

    Liebe Grüße

    Bernhard

    Vielen Dank für eure Beiträge. Das hilft mir schon mal weiter.

    Wie war bei dem ersten Brief eigentlich der richtige Leitweg?

    Ich nehme mal an, dass dieser direkt von Padua nach Ferrara (Austauschbüro) gelangte und weiter nach Narni.

    Der Postvertragsstempel Regno LoVo wird wahrscheinlich auch in Padua (und nicht nur in Venedig) abgeschlagen worden sein, oder?

    Die Taxierung des 2. Briefes erfolgte dann wohl auch schon in Padua?

    Ich hoffe es stört euch nicht, dass ich hier noch weitere Fragen habe, ist halt noch Neuland für mich.

    Liebe Grüße

    Bernhard

    Hallo Dieter!

    Ja die Quelle stammt von Vindobona. Und ich hab kürzliche diesen Brief ersteigert, da er mir sehr gut gefallen hat. Nur die Taxen sind mir etwas unklar.

    Ich hab jetzt auch noch einen ähnlichen Brief im Internet (gleicher Empfänger) gefunden. Vielleicht könnt ihr mir es vom Italienischen noch ins Deutsche übersetzen. Ich glaube hier zu lesen, dass der Brief von einem privaten Kurier befördert wurde und die 45 Centesimi (9 Kreuzer) in 8 bajocchi umgerechnet wurde.

    Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Bernhard

    Liebe Forumsmitglieder!

    Ich zeig euch hier einen Brief vom 30.06.1851, der von Padua nach Narni adressiert war und mir einige Fragen aufwirft.

    Zu sehen ist hier eine 15 Centesimi / Handpapier (Type I) auf Brief.

    Aufgrund der Entfernung zwischen Padua und Narni (Luftlinie 325,36 km) müssten hier eigentlich 9 Kreuzer bzw. 45 Centesimi für die 3. Entfernungsstufe/1. Gewichtstufe über 20 Meilen zu sehen sein.

    Zu erkennen sind hier der Postvertragsstempel Regno LoVo. Ist dieser Stempel aus Venedig?

    Sowie der Postvertragsstempel REGNO/LOMBARDO VENETO des Austauschbüros Ferrara.

    Der Stempel FRONTIERE = Grenzfrankostempel, stammt dieser aus Ferrara?

    Die päpstliche Tarifrefom war ab 15.11.1844 gültig und die Einteilung des Kirchstaates erfolgte in 3 Distanzrayone, von Rom aus gemessen.

    Päpstliche Taxen für Briefe aus Lombardei-Venetien:




    Ich hätte hier auch noch eine Frage zu der päpstlichen Taxe von 11 bajocchi zu dem hier abgebildeten Brief.

    Zuerst dachte ich, dass es sich um den I. Distanzrayon (Rom mit Latium) für Briefe (bis 7,5 Gramm) aus Lombardei-Venetien handelt. Der Ort Narni liegt jedoch in der Region Umbrien. Hier wären für den II. Distanzrayon (Umbrien) bei Briefen bis 7,5 g die päpstliche Taxe von 10 bajocchi zu rechnen. Vielleicht können ihr mich da aufklären.

    Liebe Grüße

    Bernhard

    Liebe Forumsmitglieder!

    Ich zeige euch hier einen Teil-Portobrief aus einem Beitrag des Herrn Hamilton (Vindobona-Nachrichten Juli 2020) der mir etwas rätselhaft ist.

    Es handelt sich hier um einen rekommandierten Teil-Porto-Brief von Venedig (2 Sektionen, 50 cts) nach Turin (3 Rayone, 30 cts). Das Briefporto betrug demnach 80 sardinische Centesimi = 8 Decimen handschriftlich links vermerkt. Das Gesamtporto belief sich jedoch auf 12 Decimen.

    Vermutlich musste in Sardinien ebenfalls eine Rekogebühr (40 cts) bezahlt werden. :/

    Gibt es dazu diesbezüglich eine sardinische Postverordnung?

    Die Rekommandationsgebühr (30 centesimi austriaci) musste vom Absender entrichtet werden.

    A. 2. = Postvertragsstempel für Briefe von Österreich (2. Sektion) nach Sardinien

    Vielleicht könnt ihr weiterhelfen.

    Liebe Grüße

    Bernhard

    Was bedeutet hinten diese "PP" stempel? Wo wurde es gestempelt?

    Liebe Forumsmitglieder!

    Laut dem kleinen Stempelhandbuch von Rolf Bolten (2012, 4. Auflage) Poststempel Triest 1804-1867 wird zu diesem Stempel folgendes angegeben:


    Laut Ing. Edwin Müller wurde dieser Stempel auch als Ankunftsstempel (selten) zur Entwertung einer unentwertet eingelangten Marke verwendet.

    Im Handbuch von Müller (1961) findet man ihn nur für die 1. Ausgabe unter der Müller Nr. 2979 g / 750 Punkte (25x30)

    25 = Seltenheitsindex, 30 = Beliebtheitsindex

    Im Stempelhandbuch von Sassone (2015) gibt es leider auch nur die Bewertung für die 1. Ausgabe von 1850 (Österreich) mit 8 Punkten.

    Auf Briefstück = € 275,--

    Auf Brief = € 1.100,--

    Dazu noch eine italienische Beschreibung die ich mit Hilfe von Google noch nicht richtig ins Deutsche übersetzen konnte:

    Usato assieme ad altro annullatore su affrancature inssufficentemente annullate in partenza. Come unico annullatore su affrancature non annullate in partenza su Austria.

    Liebe Grüsse

    Bernhard

    Hallo Ralph!

    Mir ist nichts bekannt, dass die Briefträger an den Verkäufen von Briefmarken prozentuell beteiligt gewesen wären. Es kommt jedoch vereinzelt vor, dass sie in die eigene Tasche gewirtschaftet haben, trotz des geringen Aufkommens bei rekommandierten Briefen innerhalb des gleichen Postbezirks.

    Näheres weiß ich dazu leider nicht.

    Lg Bernhard

    Ganz genau.

    Massimiliano Ferroni & Mario Serone Herausgeber des Literaturwerkes "10 Centes."

    sind ebenfalls der bereits oben angeführten Auffassung, also dass es sich nicht um einen Postbetrug handelt.

    Lg Bernhard.

    Liebe Sammlerfreunde!

    Möchte euch hier einen besonderen Brief "überfrankierter Ortsrekobrief" aus meiner Sammlung zeigen.

    Während der Einführung der Briefmarken in Österreich wurde die Reko-Gebühr (Lombardei - Venezien) mit 30 C angegeben, unabhängig von der Entfernung die der Brief zurücklegen musste. Ausnahmsweise wurde diese Gebühr auf 15 C gesenkt (Ortsrekogebühr/gleicher Postbezirk). In der Praxis ist es möglich, Briefe mit beiden Gebühren zu finden.

    Wahrscheinlich war die Anzahl der rekommandierten Briefe innerhalb des gleichen Postbezirks relativ gering, weshalb mancher Postbeamter die Existenz der ermäßigten Gebühr vergessen hatte. In kleineren Städten (innerhalb des Postbezirks) ist es daher möglich Korrespondenzen mit dem gesamten Tarif (Reko) von 30 C zu finden. Während Ferchenbauer in seinem Attest von einem Postbetrug ausgeht, bin ich hier anderer Meinung.

    Es dürfte jedoch vermutlich einfacher sein rekommandierte Briefe (Stadtpost) mit der korrekten Einschreibegebühr von 15 C zu finden.

    10 Centesimi schwarz, Handpapier Type Ib/Platte 1, sowie rückseitig als Rekoporto 15 Centesimi dunkelzinnoberrot, Handpapier Type I/Platte 2 und 15 Centesimi zinnoberrot, Handpapier Type IIa/Platte 2 zusammen auf kpl. Orts-Rekobrief in Dolo (zwei verschiedene Typen und auch Farbnuancen). Der Brief trägt vorne den kompletten Nebenstempel "RACCOMANDATO" sowie auf den Briefmarken den kompletten Abdruck des schwarzen Langstempels "Dolo 23.FEB."

    Lg Bernhard

    Lieber Franz,

    hab mir die Briefmarke mal genauer angesehen. Falls du den Ferchenbauer (2008) bei der Hand hast, es handelt sich um den Plattenfehler Nr. 137 "weißer Fleck in der Krone".

    Hier gibt es bei der Type III auf Maschinenpapier laut Kainbacher die Platte A (Wappenfeld dreifach nachgraviert) oder wie ich vermute, die Platte B (Wappenfeld zweifach nachgraviert).

    Die Platte A setzt sich aus Elektrotypen-Kopien eines Stereotypen-Stöckels der 5. Platte zusammen.

    Hier gibt's die helleren Farbnuancen: hellviolettbraun und hellgrauviolett

    Die Platte B ist zusammengesetzt aus Elektrotypen-Stöckeln der Type III, deren Ursprung auf dieselben Arbeitsstöckel wie bei der 4. Platte zurückzuführen ist.

    Farben: rötlichbraun, graubraun, dunkelbraun, gelbbraun

    Frühestes Auftreten der Platte A: 02.01.1855

    Frühestes Auftreten der Platte B: 22.06.1855

    Lg Bernhard

    Dazu möchte ich noch folgendes ergänzen:

    Landbriefsammlungen bestanden in Braunhirschen, Perchtoldsdorf, Doebling, Dornbach, Floridsdorf, Fünfhaus, Gaudenzdorf, Grinzing, Heiligenstadt, Hernals, Hietzing, Himberg, Hütteldorf, Inzersdorf, Klosterneuburg, Liesing, Mauer, Meidling, Neulerchenfeld, Nussdorf, Penzing, Rustendorf, Simmering, Ober-St. Veit, Unter-St. Veit, Südbahnhof und Waehring; das Fahnenband zeigt den jeweiligen Vorortnamen.

    Die Expeditionsangabe, bestehend aus Expeditionsnummer und -zeit (linke bzw. rechte untere Ecke) enthielten die Stempel für alle Briefsammlungen außer für Liesing, Perchtoldsdorf, Himberg und Inzersdorf.

    Hinter der Zeitangabe war für die Vormittagsexpeditionen der Buchstabe "F" (früh) gesetzt, sowie für die Nachmittagsexpeditionen der Buchstabe "A" (abends). Die Anzahl der täglichen Expeditionen betrug bei den Landbriefsammlungen im Sommer zwei bis vier, im Winter zwei bzw. drei.

    Der jeweilige Stempelabdruck war vorschriftsmäßig auf der Briefrückseite anzubringen.

    Bei Amtsbriefen kommen Abstempelungen jedoch auch auf der Briefvorderseite vor, wie in deinem gezeigten Ex-Offo Brief.

    Bei deinem gezeigten Fahnenstempel von Hietzing kann die Verwendung bis 1853 nachgewiesen werden. Weiters ist die Stempelfarbe bei dem Hietzinger Fahnenstempel blau bis blauschwarz.

    Liebe Grüße

    Bernhard

    Hallo Ralph!

    Wie bereits von Franz angeführt kann ich leider auch diese Fragen nicht beantworten.

    Soweit ich mich jetzt erinnere, hatte Emil Capellaro ua. auch eine DDSG-Sammlung. Vielleicht findet man eine nähere Beschreibung im Band XVIII der Edition d'Or-Ausgabe: "Österreich-Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (D.D.S.G.).

    Lg Bernhard

    Lieber Franz und Ralph!

    Der Postdienst der Ersten k.k. priv. Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (1840-1880) erstreckte sich auf die Donauhäfen in Rumänien, Bulgarien, Serbien und Odessa. Agenturen bestanden von 1840 - 1844 in der Türkei, Konstantinopel, Saloniki, Smyrna und Trapezunt sowie den Dardanellen, in Gallipoli, Mitelene und Varna.

    Zur Zeit der Ausgabe der ersten DDSG-Briefmarken erstreckte sich der Postdienst auf die Gebiete der unteren Donau und Odessa.

    Ursprünglich betrug der Portosatz für einen Brief 17 Kreuzer, Mitte 1867 wurde er auf 10 Kreuzer ermäßigt. In Österreich-Ungarn waren die Marken nicht frankaturgültig.

    LG Bernhard