Beiträge von Zockerpeppi

    Einer meiner Schätze

    Faltbrief (nur noch eine Seite übrig) von Luxemburg nach Barcelona adressiert an den maréchal du logis Pescatore der 6 Kompagnie, 4 Regiment der Husaren, 2 Division der Armee von Arragon.

    Die Stempel:
    der P98P Luxembourg – département des forêts.
    der rechteckige P.P.P.P (port payé passe Paris).

    Das Porto, auf der Rückseite : 25 cent, ein einheitlicher Tarif
    décret du 9.2.1810 Militaires, pour sous-officiers et soldats uniquement, lettre simple, toutes destinations à l’intérieur ou aux armée quelque soit la distance (gemäss dem Dekret vom 9.2.1810 für Militärpost, an Unteroffiziere und Soldaten, alle Destinationen egal welche Distanz, innerhalb oder ausserhalb der Armee).

    Der Brief ist nicht datiert, wurde aber von dem Auktionshaus mit 1811 angegeben. Dies ist laut meinen Recherchen nicht korrekt. Das sehr private Schreiben vom Bruder Antoine wurde nach dem September 1813 und vor Februar 1814 verfasst. Mehrere Fakten geben Aufschluss:
    1. Antoine sendet Grüße von seiner Ehefrau die er am 12.7.1813 geheiratet hat.
    2. Der Brief geht an den maréchal du logis. Dieser Titel wurde Pescatore erst am 24.9.1813 verliehen.
    3. Pescatore kam nach der verloren Schlacht um Vittoria und nach der Kapitulation von Napoleon im Februar 1814 nach Luxemburg zurück

    Quellen : Les tarifs postaux français de 1627-1969, 1982 Editions Loisirs et Culture
    Catalogue des estampilles de France, Blot Henri
    Chronique de la Famille Pescatore, Wehenkel Antoine 2002

    Faltbrief aus Porto nach Paris an den Direktor des Comptoir d’escompte. Abgestempelt am 6.11.1875. Im Transit durch Spanien. Grenzübergangsbüro St Jean de Luz, Stempel vom 13.11.75 in blau. Auf der Rückseite ein Paris poste restante Stempel vom 13nov75. Der Brief ist mit 80 Reis frankiert. Dieses Porto entsprach (wenn ich das richtig nachgeschlagen habe) dem Postvertrag vom 24.12.1865 für Briefe bis 10g. Frankreich trat der UPU erst am 1.1.76.

    Hier meine Nr 14 , rue de Strasbourg. Abgestempelt am 3 oct 1867. Frankiert mit 30c Portostufe vom 1.10.1865 für Briefe bis 10gr nach der Schweiz. Ankunft in Zürich am 4.X.67

    Ich hatte dieses Kleinod schon fast vergessen. Den Faltbrief habe ich gekauft wegen dem Absender: Weber et Cie. Die zweite Ehefrau meines Lieblingsbankiers war gebürtig aus Zürich, ihr Mädchenname war Weber. Sie brachte einen (unehelichen) Sohn mit in die Ehe. Bis heute kann ich den Beweis nicht erbringen dass es sich um die Firma ihres Sohnes bzw ihrer beider Firma handelte. Deshalb schlummert der Beleg in einem Album. Vielleicht finde ich ja irgendwann den treffenden Hinweis.

    @BK

    Das wird wohl so sein ! Ich sammele die Sternenstempel nicht gezielt. Es ergibt sich einfach wenn eine der Banken in mein Sammelgebiet passt. Die Nr 1 dürfte es sehr häufig geben. Alleine der CL hat (davon muss man ausgehen) jeden Tag Post verschickt. Das Angebot ist heute recht breit gefächert, allerding nicht unbedingt für 1€.

    Der nächste Stempel ist fast schon Massenware! Nr 4 Paris rue d’Enghien. Im näheren Umkreis hatte der Comptoir d’Escompte seinen Sitz. Belege gibt fast wie Sand am Meer.

    Faltbrief abgestempelt am 7.6.66 nach Vervins. Frankiert mit 40cts, Portostufe vom 1.1.1862 für Briefe von 10 bis 20gr. Verso: Ambulant Paris Erquelines vom 7 juin 66, Ankunftsstempel Vervins vom 8 juin

    Salut Emmanuel

    soweit ich heraus gefunden habe war 1 Franc gleich einem halben Gulden und somit ein halber franc ( 50 décimes) gleich 25 cents oder centiemes. Dass in Gulden verrechnet wurde ist an und für sich fast normal. Ich habe nur nicht daran gedacht und in décimes gerechnet und nicht in cents. Unseren eigenen Franc gab es erst per Gesetzt vom 20.12.1848.

    Es ist richtig dass Luxemburger Territorium im Postvertrag FR_NL von 1839 zu den alten Bedingungen von 1817 abgehandelt wurde. Eine eigene Post bekamen wir erst ab 1841. Fürs Inland galten nach der Wiedervereinigung weiterhin die alten belgischen Tarife. Neue Tarife gabe es erst ab 1845 und einen eigenen Postvertrag mit Frankreich soweit ich mich das in Errinnerung habe ab 1842

    auf bald

    P.s :

    1 franc = 0,47 1/2 florin
    1 florin = 2,1164 francs

    Somit ergab sich :

    a) 1 décime (10 centimes) = 5 cents
    b) 2 décimes (20 centimes) = 10 cents
    c) 3 décimes (30 centimes) = 15 cents

    Ich habe die Erklärung für die 25 gefunden! ^^ Das Porto ist korrekt. Reduzierung wie ihr das nennt ! Dieser Beamte hat doch tatsächlich das Porto in holländischer Währung verrechnet. Es sind somit nicht 25 décimes sondern 25 centiemes vom Gulden als ¼ Gulden.

    Der Taxanteil für Frankreich waren 3 décimes. Das Luxemburger Inlandsporto bzw ex Belgische Porto belief sich auf 2 décimes. Macht insgesamt 5 décimes. Umgerechnet entsprachen 10 centimes = 5 centiemes vom Gulden. Den Hinweis fand ich im dictionnaire postale de la Belgique unter Holland.

    Bleibt nur noch die 16/66 zu deuten

    und nun Schluß

    @BK

    die 16 hat mich dazu verleitet nach dem FR-BE Vertrag zu rechnen : 16 décime + ein halbes Porto ,8d, für die höhere Gewichtsklasse + 1 décime rural = 25

    Postvertrag 1836 : 1Fr60 ( 16d) für Briefe aus dem rayon 3 von 80 bis 150 km. Aber die Portostufen in diesem Vertrag waren alle auf 30 Gramm fixiert. Es gab keine Staflung. Und somit kommt keine höhere Gewichtsstufe à 8d in Frage.

    Mehrere Quellen bestätigen dies u.a der dictionnaire postale de la Belgique Band 2 von 1846

    Ich brüte nun schon seit Tagen und zeige den Brief auch wenn nicht alle Fakten geklärt sind. Er passt so schön ins Thema.

    Der Brief L.F.R.2 ( lettre france rayon 2 ) wurde am 10 November in Foug aufgegeben. Foug ist ein kleiner Ort und liegt in einem Umkreis von +/- 10 km von Toul und hatte keine eigene Poststelle. Die Bewohner haben ihre Briefe in einem Briefkasten deponiert oder dem Briefträger auf seiner Runde ausgehändigt. Dieser hat den Beleg mit dem im Briefkasten befindlichen Stempel in diesem Falle J versehen. Für Briefe aus der ländlichen Gegend wäre zudem ein Zusatzporto fällig gewesen– der décime rural 1D. (in rot abgeschlagen).

    Der Brief wurde noch am gleichen Tag in Toul abgestempelt. Ab hier ging die Reise über Nancy (12.nov) –Metz ( 13nov) -Thionville (13 nov) nach Luxemburg Ankunft am 14.NOV. Der Empfänger wohnte in Merll, heute ein Vorort der Stadt Luxemburg.

    Zwischen 1830 und 1839 gehört Luxemburg (das Land) zu Belgien und die Stadt war Holländisch. Im April 39 kam die Wende und das Land wurde wiedervereint. Nun galt wieder niederländisches Recht. Eine eigene Verfassung gab es etwas später. Was nun das Postwesen mit dem Ausland angeht wurde Luxemburg in die Niederländischen Postverträge eingegliedert so auch im Postvertrag Niederlande-Frankreich (1839). In der Praxis aber herrschte hier wohl Verwirrung. Den gezeigten Brief kann ich portomäßig im Augenblick nicht einordnen. Das Porto passt gar nicht und ist mit 25d überteuert wie mir scheint. Es gibt keine Anzeichen für eine höhere Portostufe. Der Brief ist komplett, bis auf das Siegel und wiegt im heutigen Zustand 4gr.

    Ich habe laut Niederländischem und Belgischem Vertrag gerechnet. Irgendetwas übersehe ich.

    *****
    Der Inhalt erzählt eine kleine Leidensgeschichte. Die Tochter von Mr Thomess aus Merl nahe Luxemburg Stadt wurde in Foug beim Direktor der Regie Arbeiten des Canal de la Marne als Hausmädchen eingestellt. Auf der Reise dorthin ging ihr Gepäck mitsamt ihren Papieren verloren. Dies bezüglich hatte Sie schon in Metz reklamiert. Ohne Erfolg! Sie konnte nun das vor der Abreise vom Bürgermeister verfasste Führungszeugnis nicht vorweisen. Ihr neuer Arbeitgeber schreibt nun an den Vater was mir die Vermutung nahe legt dass sie vielleicht nicht schreiben konnte.

    Hallo Jungs,

    @ Nils
    Bin deiner Meinung


    bayern klassisch
    Warum gehst du davon aus dass Post über Deutz lief? Warum nicht Neuss ? Neuss war immerhin ab 1 Januar 1808 Grenzübergangsbüro für Post aus Preussen und Russland.
    Bis 1798/99 ging Post aus Hamburg im Transit über Paris so eine meiner Quellen. Um auf das Porto von 16 décimes zu kommen belief sich die Distanz zwischen 2001 – 2200 KM. Die Route stelle ich mir so vor: Hamburg – Neuss – Maaseik – Lüttig – Givet – Paris. Von da nach Lyon und Chambery . Das haut Km mäßig hin .
    Nur so ein Gedanke

    Ich versuche auch mal etwas zu zeigen. Brief aus Poitiers vom Crédit Agricole nach Paris an den Comptoir d’Escompte. Geschrieben am 29 Januar 1874. Datumsstempel nur sehr schlecht lesbar. Frankiert à 70c, Portostufe vom 1.9.1871 für Briefe von 20-25gr. Das Gewicht kommt wohl von den Wechseln die beigefügt waren. Entwertet wurden die Marken mit dem Punkte Nummern Stempel 2915 = Poitiers. Auf der Rückseite ein Paris 1Poste restante 1 Stempel vom 30 janv 74. Interner Firmenstempel des CN im Inneren. Beantwortet wurde das Schreiben am 2 Februar.