Beiträge von Don Stefano

    Über einen sich anbahnenden Kontakt mit Verwandten des Herrn Wilhelm Glenk, an welchen dieser Brief hier ging, kann ich euch hoffentlich bald mehr über den bekannten Pegnitzer Kaufmann mitteilen.


    Frankobrief aus dem Jahr 1835 (siegelseitig erkenne ich eine 3 sowie eine 6), ich würde sagen, dass es sich um 6 Kreuzer Franko handelt? 100 km Luftlinie liegt zwischen den beiden Städten.


    Aufgabestempel KITZINGEN (Feuser 1745-9)



    Transkription:


    Marktbreit a/M den 11 October 1835
    P.P.


    Mit Gegenwärtigem machen wir Ihnen die Anzeige, daß in ohngefähr 18/20 Tagen unser Reisender Herr Anger die Ehre haben wird, Sie zu besuchen. Wir bitten um eine gefällige Aufnahme für denselben und schmeicheln uns, daß er Sie veranlassen wird, uns mit Ihren werthen Aufträgen zu erfreuen. In dieser Erwartung empfehlen wir uns Ihnen ganz ergebenst.

    Keerl & Gebhardt

    Ein mit 6 Décimes belasteter Portobrief des J. Leschinski aus Königsberg in Ostpreußen aus dem Jahre 1859.


    Handelt es sich bei dem "PRUSSE A ERQUELINES"-Stempel um einen französischen Grenzübergangsstempel? Erquelines gehört heutzutage jedoch zu Belgien?
    Rückseitiger Ankunftsstempel, die Brieflaufzeit betrug 4 Tage.



    Herrn L. Roederer in Reims
    Königsberg d 1 Febr. 1859.

    Durch mein heutiges ersuche ich Sie, gef. so bald die Witterung es gestattet 8 Kisten a 120 Flaschen Schreider af. 3 3/4 in Schaum stark moussirender Qualit. über Antwerpen an die Adresse d. Herren Tholen & Co. Amsterdam zur Weiterbeförderung p erstes (?) Dampfschiff für ______ nach hier zu verladen, und den Betrag dafür wie bisher von d. Herren Leiden Premael & Co. zu entnehmen, bei welchem Hause ich Sie durch die hiesige Handelsgesellschaft accreditiren werde.
    Hochachtungsvoll & ergebenst
    J. Leschinski

    Copia
    Herrn Achenbach aus London zur Zeit in Berlin
    Magdeburg am 28. May 1838

    Nach Ihrer Abreise von hier, wurde mir in einer
    vertraulichen Unterredung mit einem Freunde die Mittheilung
    dass Sie für Ihr geachtetes Londoner Haus einen anderen Agenten
    für hier und Berlin zu engagieren beabsichtigen und da ich nun den
    Entschluß gefaßt habe, mich in Berlin als Agent niederzulassen
    so erlaube ich mir Ihnen meine Dienste hiermit ergebenst anzu-
    tragen, ich beziehe mich zu dem Ende auf dHerrn C. Ram___lberg
    der mir heute schon einige Zeilen an Sie mitgegeben haben würde,
    wenn er nicht durch seinen Bau so sehr beschäftigt gewesen wäre,
    sagen Sie mir gütigst wofür Ihren meine spätern ergebenen Zeilen
    treffen, so bin ich so frey diese folgen zu lassen. - Wünschen Sie
    das Geschäfte für Berlin & hier nicht zu trennen, so bin ich mit
    Vergnügen bereit es auch auf hiesigen Platze zu besorgen und gewiß
    mit Erfolg indem ich bei den übrigen Häusern hier ebenfalls sehr gut
    acreditirt bin, fünf Jahre reiste ich für das dHerrn Morgenstern (?) Co
    so nahe verwandte (?) Haus dHerren Müller & Weuthel, fünf Jahre für
    dHerren Goldammer & Let... in Stettin, bearbeite überhaupt
    seit 12 Jahren Berlin geschäftlich, kenne auch das Judige Geschäft so ziem-,
    lich genau und dürfte Ihren Wünschen und Ansprüchen gewiss genügen

    Für den Fall daß Sie mich mit Ihrem Vertrauen beehrten
    Dürfte ich dann auch wohl auf Ihr B___poolen Haus rechnen ?
    Haben Sie die Güte mich mit einigen Zeilen zu erfreuen und
    mir zu sagen was ich wohl zu erwarten haben,________ ich dann
    meine bereits angekämpften Unterhandlungen für beide Plätze
    sofern lasten oder feste halten kann.
    Auch für Stettin & Frankfurt a/O stehen Ihnen meine Dienste
    zu Befall, so wie mir Ihre bekannten Bedingungen genügen.
    Ich liess diese Zeilen heute zu Adresse dHerrn J S von Halle
    in Berlin abgehen für den Fall aber daß Ihnen diese Sorte/dorte (?) nicht
    mehr treffen möchten l_____ ich auch diese Logie heut auf dort abgehen.
    Mit Hochachtung Wertschätzung Ihr ergebener
    H. L. Lochoy

    Wir verlassen die Metzler-Korrespondenz, bleiben jedoch bei Briefen aus Frankfurt am Main nach Reims.


    Absender sind Chun und Stein, Empfänger Herr Nicolas Henri Schreider. Der Brief stammt aus dem Jahr 1824 und ist mit 11 Décimes belastet, sehe ich das richtig?


    Stempeltechnisch bleibt es beim bekannten Frankfurter K2-Aufgabestempel sowie dem Grenzübergangsstempel "ALLEMAGNE PAR FORBACH".
    Den T.T.R.2-Stempel finde ich hier jedoch nicht vor.



    Herrn N. H. Schreider in Rheims
    Frankfurt a/Main 16 Merz 1824.

    Gegen unser erg. Gestriges empfangen wir Ihr sehr Werthes vom 11 dieses mit (?) factura über 150 Bout. dringend wofür wir Sie, in Ordnung gehend, mit fr 450 Zink (?) & _______ erkennen. Ihre reisende (?) Geschäftsträger haben uns nicht ________ diesen übrigens _________________ bewilliget sondern wir müssen um so mehr darauf halten als, auch wir unsern Freunden denselben und nach längren (?) ________ zugestehen müssen. Wir empfehlen uns Ihnen mit aller Achtung ergeben.

    Es bedarf keiner Rückantwort.

    Chun & Stein

    Nun habe ich mich endlich mal an den doch etwas längeren Wikipedia-Artikel bzgl. den Wechseln herangewagt, es hat sich auf jeden Fall gelohnt.



    Es folgt ein weiterer Brief aus der Metzler-Korrespondenz ins französische Reims. Diesmal jedoch auf Grund des höheren Gewichtes (11 Gramm) mit 22 Décimes belastet.


    Erneut werden Wechsel übergeben:


    Fr
    120.- sur J.A. Beil
    325.- sur Cassel
    500.- sur Gera
    162.50 sur Gera
    162.50 sur Hannover


    Zudem werden erbetene Auskünfte über einen Monsieur B. gemacht.

    Die Überschrift sagt alles. Ein Thread für Fragen, die nicht so wirklich in bereits bestehende Themen reinpassen.
    Anstatt die Fragen über private Nachrichten zu klären, schreibt sie einfach hier rein - so können sie von allen beantwortet werden und jeder kann dazulernen. Eine Vorgehensweise die sich in vielen anderen Foren bestens etabliert hat.


    Ich möchte gleich mal beginnen:


    In fast allen französischen Briefen, die ich lese, wird die Bezeichnung "Court" verwendet. Im Wörterbuch habe ich schon öfters nachgesehen, konnte jedoch nichts passendes finden.
    Beispielsatz: Nous avons à vous accuser la réception de la chère votre du 15 court.


    Es scheint sich hierbei womöglich um eine Abkürzung zu handeln? Steht die Bezeichnung vielleicht für "diesen Monat"? Über eine Aufklärung wäre ich sehr erfreut! ^^

    Ein weiterer Brief an Herrn Arnold Rimpau jun. zu Braunschweig aus dem Jahre 1848.


    Aufgabeort Seehausen (Stempel Feuer 3290-3) in Preußen.


    Franko- oder Teilfrankobrief. Rückseitig eine "7" (ist dies eine postalische Gebühr?), vorne eine von "2" auf "3/4" korrigierte Gebühr.


    Siegersleben, den 29ten April 1848.

    Hochgeehrtester Freund!

    Auf Ihre beiden geehrten Schreiben vom 26 u 27ten ds. _______ ich mich, Ihnen zu erwiedern, dass ich Ihnen gern 10 Wspl Weizen abgelassen, wenn ich nicht jetzt mit der Saatzeit so beschäftigt wäre, als dass ich mit meinen _____________ auch nur einen Tag davon abbrechen möchte. Die 5 Wspl werde ich indessen bis zum Dienstag oder Mittwoch nächster Woche unbedingt an die mir aufgegebene Adresse liefern; der Weizen soll, so gut es möglich gereinigt werden. Zum 3ten oder 4ten Mai komme ich zuverlässig in Begleitung meiner Schwiegervätter nach dort um dann die bewußten Angelegenheiten zu ordnen. Bis dahim empfehle ich mich Ihnen, und zeichne unter herzlichen Grüßen von Haus zu Haus
    Ihr
    aufrichtig ergebenster Freund
    Tromme (?)

    Vielen Dank, ich habe Deinen Wechsel soeben gefunden. Wie ging man mit so einem Wechsel vor? Mann konnte die Summe bei der Person, die auf dem Wechsel vermerkt war, gegen Abgabe des Wechsels einlösen? Oder wieso sind Wechsel immer "auf" eine bestimmte Person?

    Anbei ein dem Brief aus Beitrag 1 sehr ähnliches Exemplar, ebenfalls vom Bankhaus Metzler aus Frankfurt am Main an die Herren Dubois Père et fils zu Reims aus dem Jahre 1820.

    Belastet ging der einst 8 Gramm wiegende Brief (es scheinen Wechsel eingelegen zu haben) mit 17 Décimes auf die Reise. Zu den identischen Stempeln, siehe Beitrag 1 hier im Thread.

    Der am 5. Januar 1820 verfasste Brief beinhaltete neben Neujahrswünschen, Informationen zu diversen Wechseln, genannt werden bspw. 300 Franc auf J.P.A. Klehe oder 325 Franc auf C.M. Fuchs.

    Zu den Wechseln habe ich ein paar Fragen:

    1) Gehe ich recht in der Annahme, dass bei dem o.g. Wechsel i.H.v. 300 Franc J.P.A. Klehe 300 Franc an die Herren Dubois Père et fils auszahlen musste?
    2) Weshalb wurde soviel mit Wechseln gearbeitet? Weil es unsicher war, Geld in diesen Größenordnungen per Post zu versenden?
    3) Wie sah ein klassischer Wechsel des 19. Jahrhunderts aus? Leider habe ich bisher noch keinen in einem der Briefe vorgefunden, schade.

    An den Stadtrath zu Pegau.


    Der Schneider Moritz Sack zu Costewitz hat nach Ausweis des im Originale beiliegenden, weder von dem Obermeister der Schneiderinnung zu Pegau, noch von den betreffenden Deputirten des geehrten Stadtrathes zu Pegau unterschriebenen Zeugnisses bei der Schneider-Innung zu Pegau das Meisterrecht erlangt, und, da demselben zu seiner Niederlassung im Dorfe Costewitz die Concession von uns weder gegeben worden ist, noch gegeben worden konnte, weil bereits zwei Schneidermeister daselbst wohnhaft sind, auf Befragen, wie er das Meisterrecht ohne die erforderlichen Zeugnisse habe erlangen können, hierüber erklärt, daß er auf das Dorf Eulau Meister geworden sei.
    Die Gerichte zu Elstertrebnitz, welchen die Jurisdiction über das Dorf Eulau zusteht, haben nun aber auf deshalb an sie gerichtete Anfrage von unserer Seite erklärt, daß sie genannten Schneider Moritz Sack zu Costewitz eine Erlaubniß zur Niederlassung im Dorfe Eulau nicht gegeben hätten, und will es daher den Anschein gewinnen, als ob die Schneiderinnung zu Pegau die Vorschriften des §14 des Gesetzes vom 9ten October 1840 den Gewerbsbetrieb auf dem Lande betreffend nicht gehörig in Obacht genommen habe. Wir ersuchen deshalb den nebengenannten Stadtrath andurch ganz ergebenst, über den fraglichen Gegenstand Erörterungen anzustellen, und uns von dem Ergebniß derselben recht bald einige Nachricht zukommen zu lassen, damit wir uns und die Gemeinde zu Costewitz gegen alle Nachtheile, welche aus den etwaingen Versuchen der Schneiderinnung zu Pegau entstehen dürften, sicher stellen können.


    Costewitz, den 8ten Juli 1848.
    Herrlich Thümmlersche Gerichte.
    Curd Ludwig

    An den wohllöbl. Stadtrath zu Pegau

    Ich hege, nachdem ich in Leipzig die Buchdruckerei erlernt und seit 1833 als Gehülfe conditionirt habe, den innigsten Wunsch, mich selbstständig zu etabliren. Da jedoch hier in Leipzig ein solches Etablissement bei der großen Concurrenz nicht rentabel sein würde, wenn es nicht auf großem Fuße und mit bedeutenden Mitteln errichtet werden kann, ganz abgesehen von dem hohen Zinsfuße der hiesigen Localitäten, so beabsichtige ich die Gründung einer solchen Druckerei in einer der Leipzig nächstliegenden Stadt Pegau.
    Der Grund hierzu dürfte darin zu finden sein, dass ich hier unter den ein solches Geschäft ernährenden Gewerbleuten und Buchhändlern eine nicht unbedeutende Bekanntschaft erlangt habe, die mir ihren steten Bedarf zuwenden werden, wodurch zugleich sich die Befürchtung erledigen würde, als könne eine kleinere Stadt eine Buchdruckerei nicht hinlänglich beschäftigen und ernahren.
    Andererseits wäre es gewiss aber so wünschenswerth, für eine gewerbstäthige Stadt wie Pegau ist, eine Buchdruckerei zu besitzen, weil dadurch der daraus für Pegau erforderliche Bedarf weit billiger geliefert werden kann, als die Beziehung derartiger Artikel von Auswärts, besonders bei geringeren Quantitäten, es möglich machte, während der Verdienst immer wieder dem Orte zu gute geht.
    Den wohllöbl. Stadtrath zu Pegau bitte ich daher unterthänigst:
    meine Aufnahme zu Pegau und Errichtung einer Buchdruckerei daselbst hochgeneigst zu bevorworten und gefälligst beifülligen Bericht an die hohe Regierungsbehörde zu erstatten
    indem ich mit größter Verehrung verharre

    Leipzig den 2. September 1847
    Carl August Richard Gangloff

    Vielleicht kann auch jemand etwas zum Inhalt sagen.


    An den Herrn Rentmeister Wernekinck
    Wohlgeboren
    zu
    Hardenberg

    In der Sache des Friedrich Brandhoff wider den Landwirth Bergmann gb (=geboren) Althoff hat das königliche Kreisgericht in Bochum nach dem Antrage des Klägers auf Feststellung der behaupteten Gränze und auf Verurtheilung des Verklagten zur Abtretung der erstreitigen Parzelle verurtheilt.
    Hattingen den 30ten September 1862

    Besser ist es immer, wenn man einen Beleg mit datierbaren Inhalt hat. Leider ist dies jedoch nicht immer so. In diesem Falle helfen dann nur die restlichen Eigenschaften des Beleges weiter. Dazu gehören Schrift, Taxierungen, Stempel, Siegel, Wasserzeichen und dergleichen. Manchmal führen eben solche "Eigenschaften" zur genauen Datierung. Meist ist jedoch nur ein Zeitbereich zu bestimmen.


    Dem kann ich mich nur anschließen. Einige meiner ersten erworbenen Belege waren nicht eindeutig datierbar, inzwischen habe ich mich von ihnen getrennt. Man kann anhand reichlich vorhandener Literatur und mit Hilfe des Forums zwar den möglichen Zeitraum recht gut eingrenzen, zufriedenstellend finde ich das jedoch nicht. Deshalb solltest Du in Zukunft bei Deinen Käufen darauf achten, dass eine Datumsangabe vorhanden ist. :thumbup:

    Ein paar Informationen zu den Poschachern:


    Die Familie Poschacher ist eine der alteingesessenen Familien von Lofer (Marktgemeinde mit ca. 2000 Einwohnern im österreichischen Bundesland Salzburg). Sie hat auch andernorts, z.B. im Pongau, in Oberösterreich, in der Obersteiermark und in Bayern Fuß gefasst. Ihr traditioneller Erwerbszweig war das Brau- und Gastgewerbe.


    Der Familienname ist vom Poschachgut in Lofer Nr. 50 (nicht vom Ort Poschach in Tirol) abzuleiten, das wahrscheinlich schon im Jahr 1357 bestand.
    Die ursprüngliche Namensform ist „Potschach(er)“. Der Name enthält das Wort „Schache“ oder "Schachen", ein oberdeutsches Wort mit der Bedeutung „kleines Waldstück“. Der erste Teil könnte auf "Busch" oder "Botschen" (Dialektwort für „Hainbuche“) zurückzuführen sein.




    Etwas größer als der vorhergehende Brief und aus Salzburg stammend, habe ich hier einen weiteren Brief aus der Poschacher-Korrespondenz.


    Salzburg müsste April 1817 wieder dem Kaiserreich Österreich angehört haben, sehe ich das richtig?


    Teilfrankobrief (3 Kreuzer Porto sowie 3 Kr. C.M. Franko) von Salzburg nach Tittmoning im Kgr. Bayern.


    __: Franz Xaver Poschacher in Tittmoning
    Hammerau den 1 April 1817


    Hiemit wird Ihnen angezeigt, dass mit eindrit gegenwärtigen Monat April alle _______ Quittungen um ____ und ______ um 30 ____ aufgeschlagen hat.
    Bevor also Ihre Bestellung _______________________ werden, erwarte ich die Erklärung mit Bestätigung Ihrer Bestellung, und verharre mit Achtung
    Sr Schachtner
    __________


    Anmerkung: Gute Literatur für österreichische Stempel gesucht.

    Aus der Korrespondenz nach Reims an die Herren Dubois père et fils aus dem Jahr 1820 anbei ein Brief aus Bremen.
    Portobrief, angepasste Taxierung von 15 Décimes auf 14 Décimes.


    Aufgabestempel BREMEN (Feuser 434-2) sowie Stempel "T.T.R.4" und Grenzübergangsstempel "ALLEMAGNE PAR FORBACH"


    Leider etwas mehr Lücken bei der Transliteration dieses Briefes:


    Herren Dubois père et fils
    Rheims
    Bremen d 16 Febr 1820

    Ihre angenehme Zuschrift vom 31 December v. J. empfing ich richtig und bemerkte gerne daraus dass Sie die bestellten 400 Bout. Champ Wein baldigst absenden wollten. Ich hoffe dass solches jetzt bereits geschehen ist und habe ich Co Mutheus (?) & Sohn mit letzter Post meine nähere _______ wegen der Verladung gegeben, nehmlich dass Sie (?) die erste Gelegenheit _______ anhero oder nach Hamburg benutzen______ , da mein hiesiger Vorrath zu Ende geht.
    Den Champ zu 2 3/4 fr mag ich nicht. Geben Sie mir zu 3 fr nur erste _____________ und hell haltbare Weine. Ich ersuche Sie nun noch 300 Bouteillen _______ Champ _______ zu 3 fr der (?) ersten Sendung nachfolgen zu lassen, sodass ich sie gen May-Juny hier haben kann. Nehmen Sie dazu 1 Kiste 100 Bouteillen und 4 a 50 Bouteillen und sagen d(em) H(erren) (?) Mutheus (?) gefälligst dass er (?) _______ solle,_____________ anhero zu verladen. Den Belauft entnehmen Sie s(eines) Z(eichens) (?) auf ____________ in Paris ______.
    ______ ich mich auf ______ helle und haltbare Weine verlasse empfehle ich mich Ihnen ergebenst
    ___: Wilhelm

    Ansonsten lieber Stephano : gibt es noch eine zweite Seite in deinem Brief [6] ? Der Absender erwäht Wechselkurse die bei liegen

    Eine weitere beschriebene Seite ist nicht vorhanden. Vielleicht wurde dem Brief etwas beigelegt, dass entnommen und auf Grund dessen nicht mehr vorhanden ist?


    Die von Dir angesprochene Ungenauigkeit von Waagen im 19. Jahrhundert verwundert mich etwas, schließlich wurden Gewichtseinheiten wie bspw. das Bayerische (560,060 g) oder Wiener Pfund (560,063 g) auf drei Stellen hinter dem Komma genau angegeben. Dass die Waagen der Postämter Messprobleme im gebührenprogressionsrelevanten 0,5g-Bereich gehabt haben sollen, wundert mich. Aber wer weiß, interessant ist die These auf jeden Fall.