Beiträge von mikrokern

    Hallo bayernjäger,
    vielen Dank für diesen aufschlussreichen Beitrag.
    Die Sache mit den "Briefablagen" finde ich interessant. Wann und wie wurden diese festgelegt? Gabs da offizielles Personal, das Post annahm und dann der Bahnpost übergab?

    Hallo bayernjäger,
    welcome to the club... :)
    Einen sehr schönen Brief mit der Letztauflage der MiNr 9 ("trockener, körniger Druck") zeigst Du da. Die Verwendung im Mai 1867, also 5 Monate nach Erscheinen der wohl sehr bald auch an den Postschaltern gängigen MiNr 15, ist selten.
    Zu den "frühen" Farben kann ich nichts erhellendes beitragen, habe mich damit (noch) nicht beschäftigt. Aber ein helles Rosa ist mir nicht aufgefallen, eher schon "normale" Rottöne.
    Kannst Du mal einige dieser rosa Marken aus den Anfangsmonaten zeigen?

    Hallo kilke,
    bzgl. Deiner Anfrage zu PF "R von KREUZER beschädigt":
    Meinst Du den in post #84 besprochenen PF, für den Du 3 Marken (wo ist die vierte?) vorgestellt und dort zunächst als 2IIIb klassifiziert hast?
    Bei meinem Brief vom 29. April 1859 bleibe ich bei 2IV. Deine Exemplare sind gut als Diskussionsobjekte geeignet.
    Aber bitte erst bestätigen, ob wir vom selben Thema reden, und wo die 4. Marke ist.

    Hallo,
    … und hier die Fortsetzung meines Beitrages von vorher.
    Hier einige Einzelstücke mit dem Fehler „Rucksack-Raute“, auf loser Marke mit gMR 356, auf einer Marke eines Paares mit gMR 94, und – zweimal! – auf Briefstück vom 21. Jun. 1858.
    Das Interessante ist wohl das Briefstück, das meine Hypothese, dass es sich bei dem „Fehler“ eben um keinen wirklichen, auf einem Einzelklischee vorkommenden, Plattenfehler handeln könnte, untermauert.
    Welch ein Zufall müsste es sein, von einer einmal im Bogen auftretenden Marke zwei Exemplare auf einem Briefstück zu vereinen, wobei jede Marke von einem anderen Bogen stammt?
    Und hier möchte ich nochmals auf das Pendant zu diesem Phänomen, nämlich die bei Sem als Typ 2 aufgeführte, mit der kleinen 3 im linken oberen Wertkästchen verbundene Raute zurückkommen. Diese wird selbstverständlich nicht als PF gelistet, findet man sie doch hin und wieder bei 2IV, und sehr häufig bei 2IIIb (Sem Pl. 5). Das Phänomen ist aber dasselbe wie bei der Rucksack-Raute: fehlender druckender Grat dazwischen.
    Ich habe keine greifende Hypothese zur Entstehung des Typs 2 gegenüber Typ 1, genausowenig wie für den hier vorliegenden Fall. Die Entstehung hat m.E. mit dem Produktions- (Präge-)Prozess der Klischees zu tun, ist also nicht spezifisch für ein einzelnes Stöckel, mithin kein wirklicher Plattenfehler. Entsprechend beschreibt man ja auch die „Typen“ I bis III bei der MiNr 5.
    Fakt ist auch, dass doch recht viele Marken mit diesem „Rucksack-Plattenfehler“ gezeigt werden, was nicht unbedingt für die Seltenheit des Phänomens spricht.
    Könnte mir vorstellen, dass es sich wirklich um ein analoges Phänomen zu „Typ 1 / Typ 2“ handelt, das für 2IIIa aber seltener auftritt. Womit auch ein (sehr) seltenes Auftreten auf 2IV nicht auszuschliessen wäre, wo kilke ja den PF „Abstrich an I von DREI und Kratzer im linken oberen Wertkästchen“ belegen kann. Und last not least: Vogel klassifiziert die Rucksack-Raute unter 2IV, nicht 2IIIa…
    Meinungen dazu sind hochwillkommen!

    Hallo kilke,
    möchte mit diesem (und nächsten, wegen mehrerer Anhänge) nochmals auf das Phänomen der "Rucksack-Raute" eingehen, also der mit der kleinen 3 im rechten oberen Wertkästchen verbundenen Raute, die im Vogel/Peindl-Plattenfehler-Handbuch als PF VI für Pl. 2IV aufgeführt wird.
    Zunächst kann ich nach Sichtung meiner Bestände Deine Aussage bestätigen, dass dieser "Fehler" bislang nur bei 2IIIa zu beobachten ist. Besitze keine 2IV mit diesem PF, alle hier gezeigten Exemplare sind 2IIIa.
    Möchte hier meine beide Briefe zeigen:
    Einmal aus Nürnberg nach Pleinfeld vom 11. Jan. 1857, und dann den bereits früher gezeigten Brief aus Gunzenhausen nach Kitzingen vom 24. Jan. 1859, wo die rechte Marke ebendiesen Fehler zeigt.
    Soweit, so gut. Weitere Anmerkungen dann im nächsten posting.

    deine Marke ist sehr farbstark gedruckt worden, was immer etwas Probleme bereitet, wenn es um kleine Flächen geht. Die mir bekannten ganz wenigen 3 I aus 1855/56 haben absolut gleichmässige Ecken, weder leicht gerundet, noch nach außen gezogen und auch sehr gleichmäßige Randlinien, wie wir sie von der Platte 4 nach Sem kennen. ...

    Lieber bayern klassisch,
    was bedeutet das jetzt für meine Marke? "Spitze" 3I, oder normale mit spitz erscheinenden Ecken aufgrund verlaufenen Farbauftrages?

    Hallo,
    auch dies hier hatte ich schon mal woanders gepostet, passt aber im Rahmen der Betrachtungen zu 3I vs 3II sehr gut hierher:
    Im stampsX-Forum http://stampsx.com/forum/topic.php?id=11...hlight=&page=1& wurde mal über das Phänomen einer MiNr 3I mit spitzen statt abgerundeten Ecken diskutiert.
    Die 3I zeichnet sich ja gerade durch ihre abgefeilten, eher runden Ecken aus, sodass Exemplare mit spitzen bzw. zumindest "ungerundeten" Ecken die Ausnahmen sein sollten. Wohlgemerkt: es geht hier nicht um die 3II aus dem Jahr 1862.
    bayern klassisch hatte im stampsX-thread "Bayern Nr. 3 (1 Kr. rosa)" angemerkt, dass es sich bei solchen Exemplaren der 3I um Druckerzeugnisse von Austauschstöckeln aus der Zeit um 1855 handelt.
    Die Ecken ähneln denen der MiN3 2 Pl. 3, die ja zu etwa der selben Zeit in Verwendung war. Man darf hier also keine nach aussen gezogenen Ecken erwarten...
    Interessant ist die Betrachtung der Häufigkeit von 3I-Marken mit spitzen Ecken: wenn bereits 1855 Austauschstöckel mit nicht mehr abgefeilten Ecken zur Verwendung kamen, und die Zeit der Eckenabfeilung ab ca. Mitte der 50er Jahre passe war (siehe MiNr 2, Sem-Platten 3 - 5), Mi.Nr. 6, 7..., dann sollten im Laufe der restlichen 7 Jahre, die die 3I noch gedruckt und verwendet wurde, wohl doch noch weitere spitzeckige Reservestöckel zum Einsatz gekommen sein. Nur aus optischen Gründen, um ein einheitliches Druckbild für die 3I zu erzielen, wird man die Ecken ja nicht abgeschliffen haben.
    Dennoch scheint dieser Typ selten zu sein, was eben gegen den gegen Ende der Druckzeit vermehrten Einsatz von spitzeckigen Druckstöckeln spricht.
    Das hier gezeigte Exemplar ist natürlich qualitativ ein Knochen. Da es aber meine erste "spitze" 3I ist, die zudem noch sehr billig war, will ich mal darüber hinwegsehen und auf etwas besseres warten...

    Hallo,

    damit ich posting-mässig hier den hattrick - three in a row - schaffe (FCK hat heute mal gewonnen :) , aber meine Mainzer spielen erst morgen...),

    hier ein Rätsel:

    Brief aus Kelheim ins 30 km entfernte Mühlbach (Milbach geschrieben) bei Dietfurt.

    Der Brief ist datierbar, aber darum gehts: wer kann raten und begründen, um welche Platte der MiNr 2 es bei der Marke geht (gehen könnte), und in welchem Jahr der Brief versandt wurde?

    Nur Mut, es ist keine 2I...

    Hallo hasselbert,

    vielen Dank, schon mal deutlicher als vorher...

    Die rechte Marke definitiv 2IIIb bzw. Pl. 5 (Sem), in Übereinstimmung mit @kilke's Einschätzung.

    Bei der linken war ich mir nicht so sicher, immerhin Farbe im reinen mittleren Blaubereich, ohne Deckweiss, und abgeschrägte Ecken gibts auch. Also vielleicht 2IV?

    Und dann - seh ich Gespenster? Kann es sein, dass die linke Marke den zuvor diskutierten PF (Kratzer durch die grosse 3" in abgeschwächter Form aufweist? Der kleine weisse Punkt links vor der oberen Schlinge der 3 ist da, und ein Kratzerrest im rechten oberen Wertkästchen ebenfalls zu sehen. Also Endstadium des PF (weitestgehend verquetscht)? Dann auch 2IIIb (Sem Pl. 5), womit kilke wiederum recht hätte...

    Hallo,

    ... und noch'n Postablage-Brief, hier aber als Wohnort des Empfängers.

    Brief von Ludwigshafen nach Lindenberg bei Weiler vom 1. Juni 1861, frankiert mit einer MiNr 4II Pl. 3. Mit der Bahnpost befüördert, erreichte der Brief die PE Weiler am 3. Juni und wurde von dort über die PA Lindenberg, die auch ankunftsgestempelt hat (!), dem Empfänger zugestellt.

    Nach dem Sem-Handbuch ist Lindenberg erst am 1. Juli 1861 Postablage geworden, aber es gibt Belege, die dies schon deutlich früher dokumentieren ( kreuzer hat welche, glaube ich...).

    Frage: wie häufig sind PA-Stempel als Ankunftsstempel neben dem Stempel der zugehörigen PE?

    Lieber kilke,

    ich bin sehr froh, Dich wieder mit an Bord zu haben. Alleine diskutiert sich's nicht so prickelnd, und auf Dein Material möchte ich wirklich nicht verzichten! Du bist eine Bereicherung für die "Plattierungsdiskutanten"!

    Die Aufstellung der "Kratzermarken" ist beeindruckend, speziell die letzte, wo der Kratzer wirklich stark abgeschwächt ist. Wie ist Deine Hypothese hierzu: langes Drucken mit diesem "fehlerhaften" Stöckel bewirkt allmähliches Verquetschen/Schliessen des weissen, nichtdruckenden Kratzers, ähnlich der durch Nachprägung entstandenen weissen verbreiterten Einrahmungslinien bei 2IIb/c? Klingt sehr plausibel!!
    Dann könnte man meine linke Marke, bei der der Kratzer bis ans E von DREI heranreicht, als sehr frühe Version dieses PF klassifizieren.
    Ein datierbarer Brief wäre ein Segen...