Französische Post in der Reservierten Provinz Bayreuth (9.10.1806 bis 29.6.1810)

  • Liebe Sammlerfreunde,


    eines meiner Lieblingsthemen sind Belege aus - oder nach der Reservierten Provinz
    Bayreuth. Möchte dazu folgenden Brief zeigen:
    Unfrankierter Brief von Bayreuth (vom 9.10.1806 bis 29.6.1810 zur Reservierten
    Provinz Bayreuth - ab 30.6.1810 an Bayern) nach Windsheim (vom 9.10.1806 bis
    29.6.1810 zur Reservierten Provinz Bayreuth - ab 30.6.1810 an Bayern). Am 11.7.1807
    wurde durch Vertrag die Post des Bayreuther Unterlandes, zu dem auch Windsheim gehörte,
    an Bayern abgetreten. An Porto fielen daher 4 Kr. für die französische Post in der
    Reservierten Provinz Bayreuth (im Bayreuther Oberland) und 4 Kr. für die bayerische Post
    (im Bayreuther Unterland) an. Der Empfänger mußte daher 8 Kreuzer Porto bezahlen.
    Der Brief ist vom 27. April 1809.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    ein Traumbrief - schlicht und doch mit feiner PO im Hintergrund.


    Bitte mehr davon, es ist eine ungemein spannende Region und Zeit.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Herr Bernatz,


    herzlichen Dank.
    Dann werde ich einen weiteren Brief zeigen:
    Unfrankierter Brief von Bayreuth nach Rothenburg ob der Tauber (Bayern) vom 29. März 1807.
    Für die französische Post in der Reservierten Provinz Bayreuth (Bayreuther Oberland) fielen
    4 Kreuzer Porto an. Durch das Bayreuther Unterland und Bayern bis Rothenburg fielen
    weitere 4 Kreuzer Porto an. Bis 30.6.1808 bestand ein Lehensvertrag mit Thurn und Taxis.
    Dieses Porto von 4 Kreuzer floß daher in diese Kasse. Der Empfänger mußte 8 Kreuzer Porto
    zahlen.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    vielen Dank für das Zeigen des 2. Briefes, der ebenfalls etwas besonderes ist.


    Die beiden Taxen der Briefe scheinen von denselben Händen notiert worden zu sein.


    Vielleicht kommt als dritter im Bunde der hinzu, der mit Sofortkauf angeboten worden war ... :P


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber bayern klassisch,


    wenn der Brief aus Ungarn da ist, werde ich ihn gleich einstellen.
    Nochmals herzlichen Dank für Ihren Hinweis, sonst hätte ich den
    sehr seltenen Brief nicht gesehen.
    Möchte dann einen Frankobrief von Bayreuth nach Beaune (Frankreich)
    vom 4. Mai 1809 zeigen. Der Absender bezahlte wiederum 4 Kreuzer für
    die französische Post in der Reservierten Provinz Bayreuth. Für Bayern,
    Württemberg und Baden fielen weitere 16 Kreuzer an. Für Frankreich
    14 Kreuzer, so daß der Absender 34 Kreuzer bei der Briefaufgabe bezahlte.
    Neben den "14" steht eine rote "5". 1 Franc oder 10 Decimes entsprachen
    28 Kreuzer. Die 5 Decimes dementsprechend 14 Kreuzer.


    Beste Grüße von VorphilaBayern


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    das wird ja immer besser! Etwas besseres habe ich von der reservierten Provinz noch nicht gesehen. Chapeau!


    Mal sehen, wie sich der "Ungar" anlässt, aber einen solchen Brief zu toppen ist ganz schwer.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Sammlerfreunde,


    auch Dienstbriefe sind nicht unintertessant.
    Hier ein Brief von der Bayreuther Kriegs- und Domänenkammer des 2. Senats
    nach Hausen bei Forchheim. Während Forchheim bayrisch war, gehörte Hausen
    ebenfalls zur Reservierten Provinz Bayreuth (Bayreuther Unterland). Dieser
    Brief war sowohl bei der französischen Post in Bayreuth gebührenfrei, als auch
    im Bayreuther Unterland (Thurn und Taxissche Lehenspost). Der Brief ist vom
    7. Dezember 1806.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    die meisten Sammler wären froh, einen solchen Brief zu besitzen. Dienstbriefe, die gegenseitig portofrei waren, habe ich noch keine zuvor gesehen.


    Vielen Dank für dieses Feuerwerk!


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo bayern klassisch und Michael,


    vielen Dank für die Kommentierung.
    Dann werde ich noch weitere Briefe zeigen:
    Teilfrankobrief ("Fr. Nberg" = Franko Nürnberg) - Siegelseite Vermerk "9" Kreuzer, die der Absender
    bei der Briefaufgabe von Hof bis Nürnberg bezahlte. Aufgabevermerk "v.Hof" handschriftlich. Hof
    gehörte vom 9.10.1806 bis 26.8.1810 zur Reservierten Provinz Bayreuth (Oberland). Ab 27.8.1810
    kam Hof an Bayern. Der Brief ging nach Ulm (1803 bis 5.10.1810 an Bayern). Der Brief ist vom 2.
    Dezember 1809. Der Empfänger bezahlte von Nürnberg bis Ulm 6 Kreuzer Porto (8 Kr. waren ver-
    merkt, wurden aber wieder gestrichen.
    In Hof bestand vom 9.10.1806 bis 27.8.1810 eine Französisch-Sächsische Grenzpostanstalt.
    Kam am 27.8.1810 zu Bayern, wurde dann eine Bayerisch-Sächsische Grenzpostanstalt.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    schon wieder eine Granate - auch noch nach Ulm, was ja recht kurz nur bayerisch war. Chapeau! Da kann ich nur noch staunen ...


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Folgender Brief von Bayreuth nach Ansbach (Bayern) vom 10. Mai 1808 (präsentiert am 21. Mai !!)
    gibt mir angesichts des hohen Portos Rätsel auf. Evtl. war der Dienstbrief (Ex Officio) in der
    Reservierten Provinz Bayreuth Portofrei, in Bayern jedoch nicht, dann müssen aber einige
    Beilagen dabei gewesen sein, um dieses hohe Porto von 44 Kreuzer zu erreichen. Oder sind es
    4 und 4 Kreuzer, dann müßte aber ein Strich dazwischen sein.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    das Feuerwerk geht weiter ... :)


    Zum letzten Brief: Ist bekannt, wie der Transit durch Taxis geregelt war? Da der Brief nur eine Taxe aufweist, müsste Taxis intern abgefunden worden sein.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber bayern klassisch,


    vielen Dank für Ihre Kommentierung.
    Zur Transitregelung durch Taxis kann ich derzeit noch nichts sagen.
    Habe bisher in meinen Unterlagen noch nichts gefunden.


    Liebe Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    ich möchte folgenden Brief zeigen:
    Barfrankierter Charge Brief aus Adelsdorf (Bayern) vom 22. Januar 1808,
    im nahen Erlangen (Reservierte Provinz Bayreuth (Unterland) aufgegeben.
    Der Brief ging nach Rammersdorf bei Leutershausen (Bayern). Der Absender
    bezahlte 6 Kreuzer bei der Briefaufgabe, sowie 4 Kreuzer Charge Gebühr.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    dank bayern klassisch, konnte ich folgenden Brief erwerben:
    Teilfrankobrief (Franco Frankfurt) von Bayreuth vom 24. August 1809
    (Bayreuth vom 9.10.1806 bis 29.6.1810 zur Reservierten Provinz Bayreuth -
    ab 30.6.1810 an Bayern) nach Nijmegen (Holland). Der Absender bezahlte bei
    der Briefaufgabe 12 Kreuzer (Reservierte Provinz Bayreuth - französische Post)
    und 24 Kreuzer für Thurn und Taxis (Großherzogtum Würzburg und Thurn und
    Taxissche Lehenspost in den Landen des Fürsten Primas). Beim Empfänger in
    Holland wurden 28 Stiuver Porto kassiert.
    Heinrich Christian Zehelein ist 1803 gestorben. Seine Witwe Ursula Philipota von
    Randwijck 1824. Geheiratet haben sie 1791. Sie lebte nach seinen Tod zuhause
    In Nijmegen (Holland).


    Mit den besten Grüßen,
    VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    zu # 14: Das Porto war tatsächlich 44 Kr., somit muss es in Bayern bezhahlt worden sein für einen sehr schweren Brief. Wenn keine weiteren Gebühren sonst vermerkt wurden, war er im Aufgabeland portofrei.


    Schön, dass der Brief nach den Niederlanden in den richtigen Händen ist - ein Spitzenstück dieses kleinen, aber feinen Sammelgebietes. Einen zweiten habe ich noch nicht gesehen und viele wird es auch nicht geben. Der hat alles, was es braucht.


    LIebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.