Briefe innerhalb Preussens

  • Lieber Ralph,


    ich hatte die Buchstaben auch so entziffert, kam nicht darauf, daß es Geistlichen heißen könnte. Es war diese Nacht nach der Arbeit doch etwas spät. ;)


    Dieter

  • Liebe Freunde,


    vor einiger Zeit konnte ich diesen Beleg von Empel erwerben. Es ist ein U 12F mit Zusatzfrankatur einer Nr. 6. Leider sind Ganzsache und Marke in keinem guten Zustand. Allerdings betrug daher der Ausruf weniger als die Hälfte eines einwandfreien Beleges.

    Der Stempel von Empel ist selten, da die an der Bahnstrecke Oberhausen - Emmerich im Herbst 1856 eröffnete Station nur aus einer Handvoll Häusern bestand. Es war die Bahnstation der nahegelegenen Stadt Rees, zu der einige Jahre später eine Kleinbahn führte. Aktuell konnte ich den Stempel im Netz nur auf einem Beleg aus der NDP-Zeit finden.

    Die Ganzsache wurde im Jahr 1856 ausgegeben und die Nr 6 im August 1857. Da bereits im September 1858 die Nummer 10 an die Schalter kam, würde ich den Beleg auf den 1.2.1858 datieren, eventuell 1859.


    Dieter

  • lieber Dieter,

    schön, dass dir der Fang des seltenen Stempels geglückt ist. Bei Stempeln, die fast nicht angeboten werden oder die kaum vorkommen, muss man als Heimat oder Stempelsammler Kompromisse eingehen.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    das stimmt. Auch meine beiden R2 CLEVE auf Oktogon sind keine Schönheiten. Mir ist z.Z. aber nur ein weiterer Beleg bekannt, den ein Kollege der Arge Preußen laut eigener Aussage besitzt.


    Dieter

  • Liebe Freunde,


    hier habe ich einen Brief vom 9.4.1865 aus Höxter nach Kleve. Da er recht günstg war, habe ich ihn für meine kleine Sammlung Incoming Mail erworben. Gerichtet ist er

    An

    Jäger August Rehn I Companie Westfälisches Jäger-

    Batalion Nr 7

    in

    Cleve


    Soldatenbrief Eigene angelegenheiten

    des Empfängers

    Der Inhalt erwies sich als recht interessant:

    Es ist die Kopie eines amtlichen Schreibens, das die Entlassung aus dem Militärdienst behandelt, da der Vater - ein Revierförster von Beruf - wegen seiner angegriffenen Gesundheit darum gebeten hat. Der Sohn solle ihm daher im Revier zur Seite stehen.

    Wie die Preußen nun mal sind, sind mit dem Schreiben umfangreiche Regelungen für die Zukunft getroffen worden. Ich habe allerdings nur 1 von 3 Seiten gescannt.

  • Hallo Dieter,

    ein Stempel von Empel fehlt auch mir noch in meiner Sammlung der Abstempelungen auf Ganzsachenumschlägen aus dem Königreich Hannover. Ich bin der Meinung, dass der gar nicht so schlechte Zustand der Ganzsache angesichts der Seltenheit des Stempels völlig unwichtig ist, denn hier steht der Stempel im Vordergrund und sonst nichts.


    Gratulation zum Erwerb dieses Beleges.


    Viele Grüße

    Ingo

  • Liebe Freunde,


    bei geschäftlichen Korrespondenzen war man häufig bemüht, die Portokosten zu reduzieren und gleichmäßig zu verteilen. So finden sich bei vielen Geschäftskorrespondenzen gleiche Versendungsformen in beiden Richtungen: nur Porto oder nur Franko, bei manchen Auslandsdestinationen nur Teilfranko u.ä.




    Hier ein recommandierter Portobrief aus Breslau nach Cöln an eine bekannte Adresse von 1867.

    Das auffällige ist nun die Bleistiftnotiz im Innern links unten:

    Briefe nicht
    recommand(irt)

    sonst franco

    Anscheinend war Farina nicht bereit, neben dem üblichen Porto noch die Reco-Gebühr zu übernehmen. Der Wunsch wurde dem Absender vermutlich im nächsten Schreiben mitgeteilt.


    Den Hintergrund der Recommandation zeigt wohl folgende Passage im Brief:

    Heute überreiche Ihnen für unser ?? (Credit?) R. 17.8.6 (17 Reichstaler 8 Sgr. 6 Pfg.) per Schwelm

    Es wurde wohl ein Wechsel mitgeschickt.




    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael ()

  • Lieber Michael,


    ein phil. Volltreffer. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Nicht declarierte Wechsel in einem Brief zu versenden war eine Contravention, ja.

    Mit etwas Glück findet man solche Belege hin und wieder. Bei diesem Brief ist für mich aber die Bleistiftnotiz mindestens genauso interessant. Diese zeigt die Vereinbarungen zwischen Geschäftspartnern über die Abwicklung ihrer Korrespondenz. Man versuchte ja, die anfallenden Postgebühren gleichmäßig zu verteilen und hier wehrte sich Farina gegen die zusätzliche Reco-Gebühr, die ja nur anfiel, weil der Absender die Wertdeklaration sparte.

    Das ist zwar streng genommen kein Thema der Post (als Behörde), gehört für mich aber trotzdem zu einem weiter gefassten Begriff "Postgeschichte" dazu.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Liebe Freunde,


    hier ein Porto-Brief von 1856 aus Berlin nach Stettin. Bei der Aufgabe am Stettiner Bahnhof (11.8.) geschah fast eine Fehltaxierung, die zunächst notierte "1" wurde aber noch rechtzeitig in 2 Sgr. korrigiert (Entfernung ca. 17 Meilen).

    Dort angekommen wurde nach dem erfolglosen Bestellversuch - rückseitig notiert: Die Annahme wird verweigert Noy Briefträger mit Ausgabestempel 12.8. - wurde vs. der Entlastet-Stempel von Stettin abgeschlagen und 13 / 8 retour vert notiert. Am 14.8. gelangte der Brief wieder in die Hände des Absenders.



    Der Inhalt zeigt dann, warum Fräulein Minna, anscheinend den Inhalt erahnend, die Annahme ablehnte. Die Mahnung über beachtliche 33 Rth. 19 Sgr., aus einer Rechnung vom 13.2. resultierend.



    Ein kleines, aber sehr schönes Detail ist links unten im Brief zu sehen. Ein kleiner gedruckter Klebezettel mit dem Hinweis

    Bei Remissen bitte ich zur Ersparung des Portos statt geprägten Geldes Brief-Franco-Marken beizufügen.

    Das sieht mir doch nach einer Aufforderung zu einem nicht declarierten Versand von Geldbeträgen aus.

    Kann natürlich auch hinsichtlich der Gewichtsersparnis beim Versand als Wertbrief verstanden werden (33 Rth. in Marken wären sicherlich deutlich leichter als Münzen) :)


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,


    toller Brief - der Aufkleber ist ein Traum; ich habe den Eindruck, dass gerade eine Wertversendung unter Privaten oftmals durch Briefmarken vorgenommen wurde, weil eh jeder 1 oder 2 Sgr. Marken hatte und brauchte und diese als Währungsersatz dienten (wie nach dem 2. WK Zigaretten als Notwährung fungierten). Jedenfalls im unteren Wertbereich. 33 Thaler war aber schon eine Menge - dann hätte man Bögen beifügen müssen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    bei der Höhe des hier zu zahlenden Betrags habe ich mich auch gefragt, ob man wirklich 33 Rth. in Briefmarken haben wollte. Da müsste diese Firma ja ein beachtliches Briefaufkommen gehabt haben.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,


    selbst bei 100 Marken zu 3 Sgr. = 300 Sgr. = 10 Thaler wäre das eher theoretischer Natur.


    Vlt. hatte man zuvor generell solche Aufkleber angebracht ohne seiner Forderungen angesichtig zu sein? Einfach mal pauschal so einen Zettel einheften und mal sehen, ob Kohle (Marken) aus Breslau herüber wachsen ... Man kann es ja mal versuchen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Brief vom 17.7.1867, von Kuttlau nach ?arolath.

    Leider kann ich den Empfangsort nicht sicher entziffern.

    Der Brief wurde mit 2 Silbergroschen frankiert.

    Wohin ging dieser Brief?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz