Thurn und Taxis nach Bayern

  • ... nein, für halbe Batzen. 2 konnten z. B. Kreuzer, Silbergroschen, Neukreuzer oder Gutegroschen sein, aber wenn hinter einer Zahl ein waagrechter Strich notiert wurde, bedeutete das immer "und ein halber".

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    das mit dem Strich hatte ich noch nicht gewußt. Weiterhin hatte ich noch nicht realisiert, daß zu der Zeit in Frankfurt rot für Franko und schwarz für Porto stand. Aber Frankfurt gehört für dich ja fast zum Heimatsammlungs-Bereich. ;)

    liebe Grüße

    Dieter

  • Und wie kommst du auf Batzen?

    Lieber Erwin,

    weil FFM seit dem Mittelalter in Batzen und Kreuzern gerechnet hat und ich das anhand von einer Unmenge von Briefen mit Gebührenverrechnung belegen kann (sicher im Forum schon 50 mal gezeigt). Die rechneten dort lange mit Batzen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Dieter,

    prinzipiell war immer rot = Franko, alles andere Porto. Bei kleinen Postorten natürlich nicht, da wäre das zuviel Mühewaltung gewesen, aber bei bedeutenden Postorten (auch Wien z. B.) machte man das dort lange so, noch in die Zeit des DÖPV hinein!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    im Gegensatz zu mir beschäftigst du dich schon seit vielen Jahren mit altem Papier. In meinem fortgeschrittenen Alter ist es nicht möglich, das noch alles aufzuholen. ;)

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    du schaffst das - die Liebe zum Altpapier ersetzt vieles!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ein einfacher Portobrief aus Worms (Thurn und Taxis an der Grenze zur bayerischen Pfalz) vom 26.12.1842 kostete bis zur Grenze 2 Kreuzer, die in Form einer kaum lesbaren Rötel vorne notiert wurden. Dazu kam das bayer. Inlandsporto von dort via Speyer und Neustadt nach Lambrecht mit 4 Kreuzern und, nur siegelseitig zu sehen, ein weiterer Kreuzer für einen konzessionierten Boten, so dass der Empfänger total 7x zahlen durfte.

  • Liebe Freunde,

    ein Brief aus Worms vom 19.9.1841 nach Lambrecht bei Neustadt in der Pfalz zeigt uns das grenznahe Porto von 2x für Thurn und Taxis (Kartenschluß Worms - Speyer), die Ankunft in Speyer mit der bayer. Austaxierung von 6x bis Neustadt/Weinstraße = 8x in toto und 3x für den Cantonsboten von Neustadt, der den Brief in das noch nicht mit einer Poststelle bedachte Dorf Lambrecht-Grevenhausen lieferte = 11x für 3 Dienste.

  • Liebe Freunde,

    ein netter Portobrief aus dem schönen Erbach (Odenwald) vom 22.1.1851 (Eintritt des Großherzogtums Hessen in den DÖPV erst zum 1.10.1851) an Ihre Erlaucht die Gräfin von Rechteren zu Limpurg in Markteinersheim "per Würzburg und Possenheim" kostete für die taxische Strecke 2 Kreuzer (rote Tinte) und für die bayer. Strecke 4 Kreuzer (die Summe von 6 Kreuzern wurde mal wieder vergessen anzuschreiben).

    Siegelseitig sehen wir Miltenberg 23.1. und Possenheim vom Folgetag.

    Aus dieser Korrespondenz sind etliche Damenbriefchen erhalten und jeder ist für sich ein Augenschmaus. Für meine Mini-Sammlung "1851" ist er perfekt, weil es zu DÖPV - Zeiten weder 2, noch 4 Kreuzer Taxen gab.

    Aber auch zu DÖPV-Zeiten hätte er 6 Kreuzer gekostet, jetzt aber nicht für ein halbes Loth, sondern für ein Ganzes. Es kommt relativ selten vor, dass Briefe der Vormarkenzeit genauso viel kosteten, wie in der späteren Postvereinszeit. Wers nicht glaubt, darf gerne bei sich oder anderen auf die Suche gehen und hier berichten.

  • Liebe Freunde,

    ein Dienstbrief aus Höchst (heute ein Stadtteil von Frankfurt am Main - und nein, der dortige Chemieriese schrieb sich Hoechst) vom 12.6.1851 war als herrschaftliche Dienstsache an das bayer. Landgericht zu Alzenau verschickt worden. Er passt daher vom Datum her perfekt in meine Mini-Sammlung "1851".

    Das Fürstentum Nassau, wozu Höchst gehörig war, trat erst zum 1.9.1851 dem Postverein bei, so dass dies hier ein Brief der Vormarkenzeit (VMZ) ist, für den andere Regeln galten, als im DÖPV und zwar Engere, als nach dem 1.9.1851. Aber Bayern hat ihn wie immer mustergültig behandelt - kein Ankunfs-, kein Transitstempel, eine Prüfung der Portofreiheit war sicher auch entfallen und mangels Inhalt kann man eh nicht viel mehr zu ihm sagen.

  • Danke dir, lieber Dieter - ist ein Schnapper in der Bucht von unserem lieben VorphilaBayern gewesen, bei dem ich nicht widerstehen konnte. Er hat oft sehr gute Sachen im Angebot und bei seinen Angeboten zuzuschlagen habe ich nie bereut.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Wolfgang,

    vielen Dank - sah und sehe ich auch so. Nur den Kringel unten verstehe ich stempeltechnisch nicht so ganz, muss es aber auch nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ja, ja, aber warum bei einem so feinen und schönen Stempel nur ein dumpfer Kringel? Ein Ornament ja, aber eine kleine NULL?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    der Kringel war weit verbreitet. Ohne genau nachzusehen würde ich sagen, daß man Kringel in Hannover und T & T häufig findet. In Preußen und später im Reich waren es fast immer Sterne (oft in Kombination mit Buchstaben). Ohne nachzusehen kann ich andere Postverwaltungen nicht beurteilen.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    ich weiß ja, aber den Kringel finde ich simpel - da hätte man noch was Schönes in den Stempel zaubern können, auf die 3x wäre es auch nicht mehr angekommen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.