Thurn und Taxis nach Bayern

  • Lieber Ralph,


    Vielen Dank für die Erläuterungen.


    Schön, dass wir bezüglich des Adjektivs der gleichen Meinung sind.


    Musste man für das Postfach eigentlich löhnen ?


    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • ... ja klar, die bayer. Post machte nichts gratis.


    5 Gulden im Jahr ohne Anschreiben und 10 Gulden im Jahr mit Anschreiben (wenn der Postfachnehmer vertrauenwürdig war).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... bei entsprechend hohem Postaufkommen und

    wenn man (oder sein Personal) ohnehin regelmäßig vor Ort zu tun hatte

    rentierte sich das schon.


    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Guten Morgen in die Runde,

    ich brauche Hilfe für einen Brief von Friedberg in Hessen nach Vilseck aus dem Jahr 1858.

    1. Kann jemand das Wort vor "-Bürger" lesen bzw. deuten?,

    2. Warum ist kein Freivermerk auf dem Brief angebracht,

    3. Was bedeuten die blauen Taxiervermerke und

    4. Warum ist der Frankfurter Stempel abgeschlagen (Transit?)


    Einen schönen Sonntag

    Christian

  • Hallo Stempelfreund,


    1. Ich meine dort steht Ökonomier-Bürger

    2. Da es sich um einen Portobrief handelt, kein Freivermerk

    3. Postvereinsbrief über 20 Meilen = 9 Kr. + 3 Kr. Zuschlag für unfrankierte Absendung = 12 Kr.

    4. Transitstempel, da über Frankfurt gelaufen


    Grüße von liballo

  • Lieber liballo,

    hab vielen Dank für die schnelle Antwort. Was ist ein Ökonomier-Bürger? Ein spezielles Bürgerrecht oder eher eine Kopplung von Berufsbezeichnung und Bürger.

    Herzliche Grüße

    Christian

  • Hallo Christian,


    zuerst denkt man an einen allgemein Gewerbetreibenden, dessen Gewerbe nicht genannt wurde / werden sollte. Bei genauerer Betrachtung tendiere ich mehr und mehr dazu, dass es sich um eine etwas vornehmere Bezeichung für den "Ackerbürger", sprich einen Landwirt gehandelt hat.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Ackerb%C3%BCrger


    Wie kommt man nun vom Ackerbürger zum Oekonomiebürger ? Im rechtsrheinischen Bayern wurde bis 1929 der Titel "Oekonomierat" verliehen, bei welchem es sich seit 1875 im Prinzip nur noch um bedeutende Landwirte und Agrarwissenschaftler handelte.


    https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96konomierat_(Bayern)


    In Rheinland-Pfalz - ehem. linksrheinsches Bayern - wird dieses Ehrenamt auch heute noch vom Land an entsprechend verdiente Persönlichkeiten verliehen.


    Viele Grüße

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Hermann,


    es ist eine 5.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • und noch einer:

    Liebe Sammlerfreunde,


    folgenden Brief möchte ich zeigen:

    Portobrief von Saalfeld (Herzogtum Sachsen-Meiningen - Thurn und Taxissches Postgebiet) nach Hof (Bayern) vom 28.7.1822. 2 Gutegroschen wurden als Porto angeschrieben, dies waren umgerechnet 9 Kreuzer, die beim Empfänger kassiert wurden.


    Beste Grüße,

    VorphilaBayern

  • Hallo Hermann,


    auf deinen letzten beiden Briefen befindet sich nur eine Taxierung, beim Brief aus Saalfeld wurde lediglich umgerechnet, obwohl bei 2 verschiedenen Postgebieten eigentlich 2 Taxierungen sein müssten. Bei einem Frankobrief ein Weiterfranko und bei einem Portobrief ein bayerischer Anteil.

    Vermutlich handelt es sich um grenznahe Briefe, wo es gemeinschaftliche Porto- bzw. Frankotaxen gegeben haben muss. Ist dir eine vertragliche Vereinbarung zwischen Taxis und Bayern bekannt, worin dies geregelt wurde?


    Grüße von liball

  • Hallo Karl,


    die preußische Post ritt über Gera, Auma und Schleiz bis nach Hof, lt. dem Postvertrag "Bayern - Preußen" von 1816 und es wird dazu sicherlich Regelungen gegeben haben, die ich aber im Postvertrag nicht finde. Evtl. stammen diese noch aus dem Postvertrag "Bayern - Sachsen" von 1810. Es müßte dazu Ausführungsbestimmungen gegeben haben, die ich aber nicht kenne. An eine vertragliche Vereinbarung zwischen Thurn und Taxis und Bayern, glaube ich daher nicht, bzw. kenne ich auch nicht.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen Portobrief aus Worms vom 13.8.1841 an die Firma Marx Louis in Lambrecht, der mit 2 Kreuzern für Taxis in Rötel und 4 Kreuzer für Bayern = total 6x taxiert wurde. Die Leitung über Speyer ist schön zu sehen.


    Von Neustadt an der Haardt bis zum Zielort Lambrecht wurde er für 3 Kreuzer dem Neustadter Kantonsboten mitgegeben, womit er den Empfänger 9 Kreuzer kostete.

  • Guten Abend Sammlerfreunde,


    abgesehen davon, dass es sich bei dem Minibriefchen anbei wohl klar erkennbar um eine Luxuserhaltung in allen relvanten Bereichen handelt (absoluter Topschnitt des 6 Kreuzer-Wertes, klare Abschläge, Abmessungen 11,5 x 6,2 cm), erfreut auch sehr die Destination. Es ging vom oberhessischen Butzbach über Frankfurt a.M. - Mainz - Kirchheimbolanden nach Göllheim. Von der dort ansässigen Postexpedition musste dann der Kantonsbote noch nette 10 km weiter nach Westen zum dort gelegenen Zielort Herfingerhof bei Börrstadt marschieren. Dafür erhielt er 2 Kr Botenlohn, die mit blauem Wachsstift auf der Rückseite vermerkt wurden.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • :love::love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    einen hochinteressanten Brief aus der freien Reichsstadt Frankfurt am Main der Gebrüder Bethmann (bekanntes Bankhaus, gibt es heute noch) an Marx Louis in Lambrecht / Pfalz vom 14.8.1841 kann ich zeigen, bei dem der Absender 2- = 2,5 Batzen frankierte (so spät gab es also noch postalische Notationen von Batzen!), die genau 10 Kreuzern entsprachen. 6 davon behielt Thurn und Taxis, 4 davon (s. Siegelseite) wurden der bayer. Post bonifiziert.

    Um nicht in Neustadt an der Haardt (postalisch für Lambrecht zuständig) für die totale Verwirrung zu sorgen, strich man dort sowohl das Gesamtfranko von 2-, als auch den bayer. Gebührenanteil von 4 Kreuzern durch und notierte eine schwungvolle, schwarze 2 für den Kantonsboten von Neustadt, der den Brief auszutragen hatte.

    Dass der Brief frankiert worden war, sah man nicht nur am Franco - Vermerk vorne und der bezahlten Taxe hinten, sondern auch an der Farbe des Aufgabestempels, die schwarz gewesen wäre, wenn der Brief unfrankiert auf die Reise geschickt worden wäre.