Preussen - Hannover + Braunschweig

  • In Wikipedia habe ich soeben folgendes finden können:


    Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Bremen waren dem Deutschen Münzverein nicht beigetreten. Praktisch aber hatte Hannover bereits 1834 den preußischen Münzfuß angenommen und seitdem Taler zu 14 Stück aus der feinen Mark geprägt, ab 1854 dann auch 2-Taler Vereinsmünzen. Man blieb aber bei der alten Einteilung des Talers in 24 Groschen zu je 12 Pfennig. Braunschweig folgte dem Beispiel Hannovers 1837 mit Talern nach dem 14-Talerfuß und prägte seit 1842 auch die Vereinsmünze zu 2 Talern.


    Im Herzogtum Braunschweig war am 1. Oktober 1855 das Zollpfund zu 30 Lot eingeführt worden. - Gemeinsam mit den Regierungen in Hannover, Oldenburg, Schaumburg-Lippe, Bremen und Hamburg wurde die Einführung des Zollpfundes zu 500 g als allgemeine Gewichtseinheit zum 1. Juli 1858 beschlossen.


    Anstelle des bisherigen 14-Taler-Fuß trat der 30-
    Taler-Fuß, 30 Taler aus dem Pfund Silber (Landesmünze in Norddeutschland) oderder 45-Gulden-Fuß zu 45 Gulden aus dem Pfund Silber (in Österreich, Liechtenstein) oder,anstelle des bisherigen 24½-Gulden-Fuß, der 52½ Gulden-Fuß zu 52½ Gulden aus dem Pfund Silber (in Süddeutschland) .


    Somit handelt es sich bei der Portoangabe definitiv um Ggr.?

    Beste Grüße,
    Stefan

    2 Mal editiert, zuletzt von Don Stefano ()

  • Hallo Don Stefano,


    ich korrigiere wirklich ungern Wiki oder sonst ein Lexikon, aber was die Post angeht stimmt dort weiß Gott nicht alles:


    Hannover rechnete bis 30.9.1858 mit dem Gutengroschen zu je 12 Gutenpfennigen, so dass der Thaler dort 288 Pfennige hatte. Falls du meinen Ausführungen nicht trauen solltest, dann schau dir im Netz oder sonstwo einfach die 1. Hannovermarke an, stellvertretend für die anderen, die bis dahin folgten, da steht wortwörtlich GUTEGROSCHEN in der Wertziffer.


    Braunschweig rechnete bis zum 31.12.1857 in Gutengroschen nach Hannöverschem Modell und stellte erst dann auf den Silbergroschen um. Zwar zeigen die Braunschweiger Marken sowohl Silber-, als auch Gutengroschen in ihrem Markenbild, doch kann man das von mir gesagte schnell erkennen, wenn man Portobriefe nach dahin hat, bei denen von 4 Silbergroschen in 3 1/3 Gutegroschen reduziert wurde, weil diese Münze ja der Empfänger zahlen musste und wenn er vor 1858 hätte in Sgr. zahlen können, hätte man nicht jeden Portobrief dahin reduzieren müssen.


    Bayern - Hannover


    Hier kannst du unter der #30 sehen, dass 4 Sgr. 3 1/3 GGr. waren.


    Bayern - Braunschweig


    Hier bitte unter #2 meinen Brief sehen, der rechts die Reduktion von pr. Sgr. in braunschweigische GGr. zeigt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Super, Deine Antwort hat mir wirklich weitergeholfen! Bei solch komplexen und komplizierten Themengebieten wie der Währungsgeschichte, vertraue ich in der Tat nicht blindlings jedem Internet-Artikel. Hier sind die Aussagen von Leuten vom Fach auf jeden Fall vertrauenswürdiger. :thumbup:

    Beste Grüße,
    Stefan

  • Liebe Sammelfreunde


    hier mal ein interessanter Umschlag, welcher (scheinbar) am 16.07.1829 in Magdeburg aufgegeben wurde. Adressiert wurde er "An den Herrn geheimen Hofrath Brandenstein hochwohlgeboren Helmstedt".
    Bemerkenswert fand ich jedoch die Notiz links oben, wo der eine GuteGroschen Porto und 4 Pfennige Briefträger(lohn) notiert wurde.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde


    nachfolgender Beleg vom 13.April 1850 aus Magdeburg nach Göttingen flog bei mir heute ein.
    Er ist mit 2 1/2 Sgr. für Preussen und 3/4 Sgr. für Hannover bar frankiert worden. Letztere sind in 2/3 Gute Groschen, was jedoch nicht paßt, als weitere Weiterfranko notiert worden.
    Auch sind noch 6 Pfennige Bestellgeld angeschrieben worden. Wer kann helfen?


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    ich würde den Brief exakt genau so beschreiben, wie du es getan hast. Bei dem Weiterfranko handelt es sich um eine Rundung.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Diesen Brief mit einem Gewicht von 7/8 L(oth) vom preußischen Pyrmont ins nahe hannoversche Hameln zeige ich mal hier. Das Schreiben ging an


    Ein

    Königlich Hannoversches Amt

    zu

    Hameln

    Den Dienstvermerk kann ich nicht entziffern


    Innen hat jemand vermerkt: 1842. Das kann aber nicht sein, da der AK HAMELN angeblich erst seit 1849 bekannt ist. Was bedeutet die Taxe auf der Vorderseite? Eventuell frei bis zur Grenze und dann 2 Sgr Vereinsporto? Dann wären wir zeitlich Anfang der 1850er Jahre.


    Dieter

  • Lieber Dieter


    ich bin nicht sicher, aber es könnte Landeshoheits Sache sein.

    Die 2 sind Pfennige, was für ein Bestellgeld spricht.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,


    Landeshoheits Sache kommt hin.

    Nur 2 Pf Bestellgeld im Hannoverschen? Irgendwo habe ich noch was mit den damals üblichen Kürzeln. Aber wo in den Weiten der Daten auf dem Rechner.


    beste Grüße


    Dieter