Kirchenbriefe

  • Hallo Sammlerfreunde,


    kann sein, dass ich irgendwo etwas übersehe, aber zu portofreien Kirchensachen habe ich hier im Forum bislang nichts finden können, d.h. nur ein wenig bei den teilvorgedruckten Briefen. Auch hier handelt es sich um einen solchen, was mich dabei aber interessiert, ist die genaue Bedeutung der unten links aufgedruckten Abkürzung R.S.A.K.S.


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    eine Regierungs - Sache war überbegrifflich zu verstehen. Im Prinzip konnte alles, was in reinen Staatsdienstangelegenheiten zum Versand kam, als R. S. portofrei versandt werden, wenn dem nichts entgegen stand.


    Eine A. K. S. = Allgemeine Kirchen Sache (s. Absender und Inhalt) war auch eine R.S., wenn sie obigen Anforderungen genügte. Doppelt gemoppelt hält halt besser. ;)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,


    was habe ich an diesem A. rumgeknobelt ! Eueueu...Allgemeine Kirchensache... :rolleyes: ...so einfach und doch so schwer...besten Dank ! :thumbup:


    + Gruß


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Sammelfreunde


    ich weis hier nicht, ob nur bayrische Kirchenbriefe hier hinein gehören....


    Dazu ein Beleg aus Buckau vom 23.11.1864 aus Buckau an den "Herrn Oberprediger Weike zu St. Ulrich in Halle (an der Saale)". Leider mit Actenschnitt an wichtiger Stelle, aber sicherlich hier passend. Laut Inhalt geht es um ein Aufgebot in St. Ulrich.


    Gelaufen wird er erst nach Magdeburg sein und dann per Bahn nach Halle.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Pälzer, ich versuchte über das Bischhöfliche Ordinariat Regensburg, von dem die Kirchensache stammte, Licht in das Dunkel zu bringen. Bemerkenswerterweise aber Fehlanzeige. Die Antwort aus Regensburg wil ich nicht vorenthalten.


    Ihre Nachricht: 06.11.2011
    Unser Zeichen: ac/hai-1418/2011



    Auflösung der Abkürzung RSAKS




    Sehr geehrter Herr Blau444,




    uns ist die Abkürzung „RSAKS“ im Sprachgebrauch der Dienststellen des bischöflichen Ordinariates für die Diözese Regensburg nicht bekannt, so dass wir Ihnen auch nicht bei der Auflösung der Abkürzung weiterhelfen können.




    Bei Peter-Johannes Schuler, Historisches Abkürzungslexikon, Historische Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen Bd.4, Stuttgart 2007 wird die Abkürzung leider nicht aufgeführt.


    Wir bedauern Ihnen keine positive Nachricht mitteilen zu können und verbleiben
    mit freundlichen Grüßen




    (Dr. Paul Mai)
    Archivdirektor

    Bischöfliches Zentralarchiv
    St. Petersweg 11-13
    93047 Regensburg


    fon: +49 941 / 597-2526
    fax: +49 941 / 597-2521
    mailto:creindl.arch@bistum-regensburg.de



    Viele Sammlergrüße von Blau444

  • Hallo Blau444,


    mir war klar, dass man das heute nicht weiß, weil RSAKA keine Franchise aus der Zeit war, sondern nur R.S. und A.K.S.. Ob man es dann in Regensburg gewußt hätte?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Verehrte Freunde,


    meiner Erfahrung nach (und die reicht jetzt zwanzig Jahre zurück) sind schriftliche Anfragen bei Archiven praktisch sinnlos - man muss persönlich hingehen, und auch dann verstehen die Archivare nicht immer gleich, was man will. Das scheint eine Eigenart dieses Berufsstandes zu sein ...


    Der Begriff "Allgemeine Kirchensache" ist eine Hilfskonstruktion (man beachte die vorsichtige Formulierung in dem angehängten Auszug aus der Generaliensammlung des Erzbistums München-Freising!).


    Viele Grüße aus Erding!

  • Lieber Erdinger,


    wachsweich wäre noch zu hart für diese VO. :D


    Danke für das Einstellen hier.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Also die Suche nach interessantem Material war in Sindelfingen 2013 nicht von Erfolg gekrönt, mit Ausnahme dieses (einen) Briefes (seufz). Kirchenbriefe ins Ausland sind ja, anders als man aufgrund des Wortlautes vermuten würde, sehr selten. Die römischen Kurialbehörden haben sich nämlich bei ihren Korrespondenzen nicht der Zivilpost, sondern des diplomatischen Kuriers bedient. Dieser Brief zeigt hingegen Sachen, die man finden kann: ein "Privatbrief" eines Kirchenmanns, in diesem Fall Tassilo da Lodi, ein (wohl ranghoher) Kapuziner aus Rom, schreibt einem Rechtsanwalt in Reggio (heute Reggio Emilia), Herzogtum Modena. Der Franchise-Stempel ist ein schöner kleiner Negativ-Stempel (das Kapuzinerwappen) am Brief links oben, und eben rückseitig daher keine "Impostazione" (die Aufgabegebühr für Auslandsbriefe) von 5 bajocchi. Als Brief in die 2. modenesiche Distanz zahlt der Empfänger 25 centesimi. So, diese Briefe, portofrei in einem Staat und gebührenpflichtig im anderen, mag ich ganz besonders, sie sind in den altitalienischen Staaten in der Vormarkenzeit wirklich sehr selten. Ich habe leider nur eine handvoll.