Russland-Österreich-Italien

  • 30 Kopeken oder 30 Neukreuzer

    Da auf dem Brief von Petersburg nach Calcutta keine 30 zu finden sind könnten die 30 auch die 6 Silbergroschen in Neukreuzer umgerechnet sein.

    Der Brief nach Genua, 15 Neukreuzer für den Lloyd + 15 Neukreuzer für den DÖPV
    Der Brief über Triest nach Indien,
    hier wurde der Stempel 15 (Neukreuzer) gebraucht, wahrscheinlich sind das die Gebühren für den Lloyd.

    Beste Grüße

    kibitz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo miteinander,

    könnte es sein, dass der Calcutta-Brief nur teilfrankiert war ?!
    Die weinrote Notierung (rs.) entziffere ich als 27 (Kopeken) - diese Farbe ist charakteristisch für russische Notierungen und typischerweise notierte die russische Post bei eingehender Post nur Beträge, die noch einzuziehen waren.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (19. November 2020 um 14:59) aus folgendem Grund: Textkorrektur

  • Hallo kibitz,

    zu dem Brief aus Brunswick kann ich mich nicht äußern, außer das es ein 15 Neukreuzer - Stempel war.

    Zu dem Brief nach Genua: 15 Nkr. für den Lloyd, 15 Nkr für Österreich bis zur ita. Grenze. Diese plus das Inlandsporto dort ergaben die 9 1/2 Decimi.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (2. Mai 2011 um 20:15)

  • Hallo bk

    "Zu # 90: Notiert wurde vorne 3 / 3, auch wenn das prima vista nicht so
    zu erkennen ist. Je 3 Sgr. für Österreich und Preußen (wobei Preußen den
    Anteil von Österreich als Vereinsaufgabepost mit 3 1/4 paritätisch
    wäre)."

    3/3 wenn oben 3 steht ok, aber unten steht 3 1/2
    oder 3 1/4

    Hallo Michael,

    Briefe aus Indien über Triest waren bis ca. 1871/2 immer teilfrankiert.
    Ab Alexandria musste der Empfänger blechen.
    Zu den 27 kann ich nichts sagen da ich von russischer Postgeschichte 0 Ahnung habe
    (also fast so viel wie von deutscher)

    Beste Grüße

    kibitz

  • Hallo kibitz,

    ich habe es korrigiert: 3 und 3 1/4 Sgr. ist richtig.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    "Hallo kibitz,

    ich habe es korrigiert: 3 und 3 1/4 Sgr. ist richtig."

    jetzt stellt sich nur die Frage wofür die 1/4 Sgr. waren da der Brief von 1862 ist.

    Beste Grüße

    kibitz

  • Hallo kibitz,

    9 Kr. Conventionsmünze`= 15 Neukreuzer = 3 1/4 Sgr..

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    "Hallo kibitz,

    9 Kr. Conventionsmünze`= 15 Neukreuzer = 3 1/4 Sgr.."

    traf das nur für Briefe im Transit durch Preussen zu?
    Sonst kenne ich nach der Reform des Kreuzers nur 6 Silbergroschen
    und nicht 6 1/4 Silbergroschen auf Briefen.

    Beste Grüße

    kibitz

  • Hallo kibitz,

    nur bei Auslandsbriefen war die tatsächlichte Parität wichtig, also nicht 3 Kr. CM = 1 Sgr. bzw. später ab 1.11.1858 5 Nkr. = 1 Sgr..

    Preußen musste ja die tatsächlich angefallenen Kosten, die ihm Österreich in Rechnung stellte, weiterbelasten (Porto) oder weitervergüten (Franko). Dies galt nur für Auslandsbriefe, also von außerhalb des DÖPV.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    "Preußen musste ja die tatsächlich angefallenen Kosten, die ihm Österreich in Rechnung stellte, weiterbelasten (Porto) oder weitervergüten (Franko). Dies galt nur für Auslandsbriefe, also von außerhalb des DÖPV."

    traf das auf die 15 Neukreuzer des Lloyds zu oder auf die 15 Neukreuzer für den Postverein?

    Beste Grüße

    kibitz

  • Hallo kibitz,

    das ist eine gute Frage - ich weiß es nicht sicher, aber tippe auf den Lloyd. Jedenfalls wäre es so, wenn ich es von Bayernsicht betrachtete. Anders herum kann ich mir es nicht vorstellen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ist mir erst jetzt aufgefallen
    "Zu dem Brief nach Genua: 15 Nkr. für den Lloyd, 15 Nkr für Österreich bis zur ita. Grenze. Diese plus das Inlandsporto dort ergaben die 4 1/2 Decimi."
    Du meinst sicherlich 9 1/2 Decimi
    30 Nkr. x 2,5 plus 20 Centimi Inland (sardisch) = 95 Centimi (wurde wohl auch mal auf 10 Decimi gerundet).

    Beste Grüße

    kibitz

  • Hallo kibitz,

    ja, habe mich vertippt und korrigiere es jetzt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Michael,

    erst mal Glückwunsch zu Deinen schönen Stücken - alle Achtung! Ich habe einen Portobrief von Taganrog über Wien nach Genua von 1872. Versehen mit einem Nachporto zuschlag von 1 Lire. 1872 steht im Handbuch aus Russland nach Italien, der bezahlte/frankierte Brief über Preußen 14 Kop., über Österreich mit 20 Kop. Die unbezahlte Korrespondenz via Preußen 24 Kop. und durch Österreich 26 Kop. so wie ich die Zahlen sehe wurden 20 Kop. (schwarz) und 30 wfr? angeschrieben? Was meinst Du dazu?

    Gruß Hans

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Hans,

    danke für die Worte.

    Die Notierungen auf deinem interessanten Brief würde ich anders interpretieren:
    Die 30 werden österreichische (Neu-)Kreuzer sein, dahinter steht meiner Meinung nach etwas mit P... - das Kürzel wfr (Weiterfranko) würde begrifflich für einen Portobrief auch nicht passen.
    Die schwarzen Zahlen sehe ich als italienische 10 (Decimi) an, was der verklebten 1 Lira-Marke entspräche. Die Schreibweise der Zahlen ist französisch/italienisch, für Russland kenne ich sie so nicht. Eine vorderseitige Notierung wäre für die russsiche Post ebenfalls ungewöhnlich (so zumindest mein Kenntnisstand, der sich in erster Linie auf den Zeitraum bis 1867 erstreckt).

    Viele Grüße
    Michael

  • Liebe Freunde,

    ich lese P 15 / 15 und dann folgerichtig 30.

    Demnach fielen 15 Neukreuzer für Rußland und 15 Neukreuzer für Österreichs Transit an, die mit 30 Neukreuzer addiert wurden. Ein Weiterfranko gab es nicht, weil es ein Portobrief war. Teilfranko war verboten.

    30 Neukreuzer entsprachen 21 Kr. rheinisch bzw. 6 Silbergroschen. Eine Lira entsprach 28 Kreuzer rheinisch bzw. 8 Sgr., so dass die Differenz das italienische Porto ausmachte.

    Sehr schöner Brief!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    der folgende Brief fällt zwar nicht in mein eigentliches Sammelgebiet, gefiel mir aber allein schon wegen seines Gesichts:

    am 6./18. November 1852 in Marianopol (am Asowschen Meer gelegen) aufgegeben, lief er über Österreich nach Genua im Königreich Sardinien.
    Dort wurde er am 6. Dezember, nach 18 Tagen Laufzeit zugestellt.

    Zwischen Russland und Österreich war mit dem Additionalvertrag von 1849 ein Gemeinschaftsporto von 20 Kreuzern vereinbart worden.
    In Genua hatte der Empfänger des Portobriefes 16 Decimi zu zahlen.
    Der Transitstempel T.A.3. gilt laut v.d.Linden für die österreichisch-sardische Korrespondenz, die 3 gilt u.a. für Briefe aus Russland.

    Würde mich freuen, wenn jemand etwas zur weiteren Aufklärung sagen könnte:
    Sind die Austauschpostämter zwischen Österreich bzw. Lombardei-Venetien und Sardinien bekannt?
    Wie setzen sich die 16 Decimi zusammen?

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,

    der von Österreich abgeschlagene Stempel T.A.3. wurde mit dem Postvertrag zwischen Sardinien und Österreich vom 14.3.1844 eingeführt. Er wurde benötigt für die Paketabrechnung zwischen diesen beiden Staaten. Der Vertrag ist bei den DASV-Postverträgen im Internet. Hierin sind auch die Paketschlüsse. Es gab auch einen zwischen Mailand und Genua.

    Grüsse von liball

  • Lieber Michael,

    Gratulation zu dem schönen Stück, ein bisschen Glück muß man eben auch haben um solche Rosinen zu bekommen! Ich habe hier einen Porto-Brief aus Taganrog, der über Moskau und Wien, über Venedig nach Genua gelaufen ist. Dort bekam er die Nachportomarke mit 1 Lire. Mit der Angabe der 30 NKr. oder Kop, war er eigentlich für den Weg über Preussen gedacht, ist aber durch Österreich nach Italien befördert. Wo bekam er die schwarze 20? Würde mich freuen wenn Ihr mir da helfen könntet?

    Liebe Grüße Hans