GB-Bayern - Registered envelopes / letters

  • Hallo Asmodeus,


    schön, dass du wieder zu Gange bist. :)


    Horsham? Das ist doch Nigels Heimat! ^^


    Ein sehr schöner Brief und man weiß gar nicht, ob er von vorn, oder von hinten schöner ist.


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    Reco-Brief, Firmenlochung und Ankunftsabschläge, bei denen einem die Augen wässrig werden können: So wünscht man sich das. ^^ Aufgegeben in der City of London (Throgmorton Avenue) lief das Auslandseinschreiben zu 2 1/2 d innerhalb von nur 2 Tagen ins pfälzische Ludwigshafen a. Rh.


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    das war ein Brief VON der Firma Friedrich Huth in London. An Huth liefen weit über 100.000 Briefe - wohl die größte erhaltene Korrespondenz Europas oder gar der Welt. Wozu Perfins nicht alles gut sein können ... :)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk + Sammlerfreunde,


    es ist ja doch immer wieder nett einen Beleg zu finden, welcher von weit her seinen Weg in ein kleines Örtchen im heimatlichen Umfeld gefunden hat. So hier vom nordbritischen Kurbad Harrogate (Grafschaft North Yorkshire) nach Hinzweiler im Nordpfälzer Bergland (ca. 30 km nordwestlich von Kaiserslautern). Der Beleg zeigt einen Aufgabeabschlag Harrogate vom 17.02.1904 und einen Reco-Haubenstempel London EC4 vom 18.02.1904.


    Ich vermute einmal, dass die für das Ausland bestimmte Post über ein Postamt lief, das im Londoner post-code district EC (Eastern City) 4 gelegen hat. Die Distrikte EC1, EC2, EC3 und EC4 bilden in ihrer Gesamtheit die City of London. Das System des London postal district geht bis auf seine Einführung durch Sir Rowland Hill im Jahre 1856 zurück.


    Zu EC4 zählt die fleet street, dem traditionellen Presseviertel Londos. Sehr wahrscheinlich saß dort wegen dem naturgemäß hohen Auslandspostaufkommen ein Austauschpostamt, über das u.a. auch ins Ausland gerichtetes Inlandspostaufkommen gesammelt und weitergeleitet wurde. Für weiterführende Informationen dazu wäre ich sehr dankbar.


    Heimatgeschichtlich von besonderem Interesse ist der rückseitig angebrachte Durchgangsabschlag Roeckweilerhof vom 19.02.1904 9-10 Uhr vormittags. Bei der Suche nach einem solchen Ort findet man zunächst den Reckweilerhof rd. 3,0 km weiter nördlich der Kleinstadt Wolfstein im Lautertal. Die gleichnamige Bahnstrecke verfügt dort über eine Haltestelle, welche bis 1933 Roeckweilerhof geschrieben wurde. Von dort aus sind es dann noch rd. 7,0 km bis Hinzweiler am 568 m.ü.NN hohen Königsberg.


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    schönes Stück mit 2 1/2d frankiert, auch wenn unten links nur von 2d die Rede ist. ?(


    Der Stempel Reockweilerhof ist mir bis dato unbekannt, aber das heißt nicht viel.


    Wie teilten sich Chargé und Franko auf?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,


    ich habe leider (noch) keine brauchbare Primärliteratur dazu vorliegen....alleine das schon schwierig genug. Aber wenn man sich so das Angebot von Reco-Belegen anschaut, dann sieht man zu dieser Zeit hpts. 4 1/2 d für Destinationen nach good old germany.


    Hier dann mit 2 1/2 d die Auslands-Briefgebühr und 2 d bar für die Reco-Gebühr (fee), so wie man es sieht an der Rückseite des weiter oben gezeigten Belegs von London nach Ludwigshafen ablesen kann. Die Einschreibegebühr korrespondierte wohl mit der Höhe des Versicherungswertes des zu beförderten Inhaltes.


    + Gruß !


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    der Text spricht aber nur vom Inland - aber evtl. war das für das Ausland genau so gehandhabt worden.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    das Franco setzt sich wie folgt zusammen:


    2d "Overseas Registration Rate" (01.01.1878 bis 12.06.1921)
    2½d "Foreign Rate" bis ½oz (01.07.1875 bis 30.09.1907)


    Die Einschreibgebühr ist sehr oft auf den offiziellen Einschreibumschlägen (wie auch hier) auf der Vorderseite unten links zu sehen. Für die Einschreibgebühr bei Auslandsbriefen galt zu dieser Zeit "Compensation for loss up to £2 while letter was in hands of British Post Office".


    Viele Grüße von nitram


  • Hallo nitram,


    besten Dank zunächst für die Klarstellung, damit kann ich die korrekte Beschreibung des Belegs fertigstellen. Eine allgemeine Frage sei noch gestattet: Auf welche Quelle kann bzw. sollte man bei den damaligen GB overseas tax rates zurück greifen ? Ich rudere da im Moment doch recht hilflos auf dem Teich rum.


    + besten Sammlergruß!


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo zusammen,


    einen weiteren Brief von GB nach Bayern aus dieser Zeit möchte ich zeigen. Mit dem 01.01.1899 wurde in GB der "Overseas Insured Service" eingeführt, mit dem es endlich möglich war, Wertbriefe ins Ausland (mit entsprechender Versicherung) zu versenden.


    Der hier vorgestellte Wertbrief wurde von den auf der 68, Borough High Street ansässigen Kaufleuten “Strauss & Co” am 07.12.1911 nach Bamberg verschickt. Und zwar war dieser Wertbrief mit £60 (bzw. 1500 Francs) versichert. Der Brief war 23 Gramm (Vorderseite oben links) schwer und damit ein einfacher Brief bis zu einer Unze (Gebühr 2½d.). Anmerkung: Ab 01.10.1907 (bis 12.06.1921) erste Gewichtsstufe bis 1 Unze (vorher ½ Unze). Für die Versicherungsgebühr (inklusive der Einschreibgebühr!) fielen genau 1sh. an (wieder unten links vermerkt). Diese wurde vom 01.07.1907 bis 12.06.1921 in Schritten zu je £12 mit 4d., 6d., 8d., 10d., 1sh. etc. berechnet. Die Gesamtgebühr in Höhe von 1sh./2½d. wurde verklebt mit 3d. (Wertstempel) + 6d. + 4d. + 1½d.


    Dieser Brief ist daneben unter Aspekten der “Social Philately” interessant. Und zwar hat im oberfränkischen Buttenheim bei Bamberg das amerikanische Unternehmen “Levi Strauss & Co” seine Wurzeln. Der Firmengründer Levi Strauss (eigentlich Löb Strauß) ist dort 1829 geboren, bevor seine Familie Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika auswanderte.


    Viele Grüße von nitram

  • Hallo nitram,


    erst mal vielen Dank für deine Klärung der Gebühren - spitze!


    Du kannst auch ruhig zugeben, dass der Brief nach Bamberg dein schönster in der Sammlung ist, oder? ;) Das ist ja ein Traum. :P


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Pälzer,


    die eine Quelle kenne ich leider auch nicht. Ich habe diverse Sekundärquellen, aus denen ich versuche, mir einen Reim auf die Dinge zu machen. Ich kann nur anbieten, per diesem Thread oder per PN bei fraglichen Briefen zu unterstützen! :)


    Viele Grüße von nitram


  • Hallo nitram,


    ich danke Dir, machen wir dann eben unter den gegebenen Randbedingungen einfach das Beste draus. Ich versuche in der Zwischenzeit mal Kontakte über die Great Britain Philatelic Society herzustellen.


    Hierüber müsste sich ja - hoffentlich - eine hinlänglich aufschlussreiche Quelle recherchieren lassen.


    Im Übrigen auch von meiner Seite aus: Ein Klasse GB-Bayern-Wertbrief mit hochinteressanter PO, eindrucksvoller sophy und - natürlich - absolut phantastischer Optik.


    + Gruß !


    vom Pälzer :thumbup:

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  • Hallo zusammen,


    Für die einfachen Posttarife denke ich, daß diese Website nützlich sein kann:
    http://www.gbps.org.uk/information/rates/


    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

    Diese Website kenne ich, da ich in der GBPS seit über zehn Jahren Mitglied bin. Wußte gar nicht, daß dieser Teil jetzt auch in den Nicht-Mitgliederbereich gestellt wurde. Zum Start dieses Projektes hatten nämlich nur Mitglieder Zugang zu diesem Bereich. Für die Zeit ab ungefähr 1875 in meinen Augen sehr empfehlenswert!


    Viele Grüße von nitram


  • Liebe Freunde,


    einfach nur: Grandios !


    Beste Grüße von der Weinstrasse


    vom Pälzer :thumbup:

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  • Hallo zusammen,


    einen weiteren Einschreibbrief von GB nach Bayern möchte ich zeigen. Ebenfalls keine Massenware, da postalisch verwendete Fiskalmarken selten sind! :P


    Im Einzelnen: Am 08.03. des Jahres 1890 wird von London aus ein Einschreiben nach Würzburg versendet. Dort konnte sich der Empfänger, ein Major Bauer, bereits einen Tag später über dessen Ankunft freuen, wie der Ausgabestempel auf der Rückseite belegt. Der Brief war wahrscheinlich zwischen einer 1/2 und 1 Unze schwer, wofür (neben der Einschreibgebühr in Höhe von 2d.) eine Gebühr von 5d. fällig war. Verklebt ist aber neben dem Wertstempel in Höhe von 2d. (auf der Rückseite) eine Fiskalmarke zu 6d., es liegt also eine Überfrankatur in Höhe von 1d. vor. Ob wir es hier mit einer frühen philatelistisch beeinflussten Spielerei zu tun haben oder tatsächlich kein anderer Markenvorrat verfügbar war, ist unklar. Mir soll es egal sein! :)


    Viele Grüße von nitram

  • Hallo nitram,


    man lernt nie aus, mit solch außergewöhnlichen Belegen geht`s dahingehend stramm voran. Verstanden habe ich: Einschreibebrief der 2. Gewichtsstufe = 2 x 2 1/2 d Auslandstaxe = 5 d + Reco-Gebühr 2 d macht zusammen 7 d.


    Wertstempel von 2 d müsste rückseitig auf der Lasche eingeprägt sein, dann kommt die 6 d Fiskalmarke dazu macht zusammen 8 d.


    Rechnerisch wie Du schon geschrieben hast ergibt sich damit 1 d Überfrankatur. Aber wie verhielt es sich damit, Fiskalmarken in den Postkurs zu bringen ? Waren diese in GB etwa in der Tat multifunktional einsetzbar ?


    Besten Dank für`s zeigen + Gruß !


    vom Pälzer

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