Bunt- und Mischfrankaturen Wappenausgabe Nr. 37-75

  • Lieber HOS,
    kein Betriebsgeheimnis natürlich.


    Nr. 42:
    16 x EF vorderseitig
    2 x Vorderseite
    24 x Wertbrief rückseitig
    8 x Paketkarte


    Nr. 41:
    6 x EF vorderseitig (!!), ist damit bei weitem die seltenste EF der Pfennigwerte.


    Interessant wird's bei den Mehrfachfrankaturen:


    Nr. 41
    1 x Paar vorderseitig
    2 x 2 Einzelwerte auf Vorderseite
    3 x 2 Einzelwerte auf Wertbrief rückseitig
    1 Sechserblock auf Paketkarte


    Nr. 42
    Ein R-Brief mit Dreierstreifen (der sog. Petroleumlampenbrief: statt 3 x 10 Pfg. sind 3 x 50 Pfg. verklebt)


    Nr. 46
    Ein Wertbrief mit Paar vorderseitig


    Man sieht bei den EF sehr gut, wo die vermeintlichen Granaten (Nr.42) und die tatsächlichen (Nr. 41 und 46) stecken. Mehrfachfrankaturen aller Werte sind Großraritäten, gegen die ein Dreierstreifen Nr.1 auf Brief geradezu Massenware ist (Kreuzersammler nicht böse sein!).


    Schönes Wochenende wünscht die

    weite Welle

  • Lieber weite Welle,
    vielen Dank. Für mich ist die Aufstellung z.T. etwas überraschend. Bei den EF hatte ich bisher angenommen, dass die Nr. 41 die seltenste ist, gefolgt von der Nr. 46 und dann die Nr. 42. Ich werde Dir in den nächsten Tagen die Daten meiner Briefe mitteilen, evtl kannst Du Deine Kartei dann ergänzen (oder auch nicht, wenn Du meine Briefe bereits registriert haben solltest).
    Wie sieht es mit den Markwerten (Nrn. 43 und 44) aus ?
    Schönes Wochende
    HOS

  • Lieber HOS,


    Daten der Markwerte:


    Nr. 43
    keine EF oder MeF auf Brief
    3 EF auf Paketkarten
    3 MiF auf Brief vorderseitig (2 davon habe ich in diesem thread schon gezeigt)


    Nr. 44
    1 EF auf Wertbrief rückseitig
    1 MeF (Paar) auf Internationaler Postanweisung nach Holland
    1 MeF (2 St.) auf innerbayerischer Paketkarte für ein Paket mit 40 kg (!)
    6 EF auf Paketkarten


    Ausbeute also sehr bescheiden. Wenn man bedenkt, wie häufig beide Werte lose sind: welche Mengen an Ganzbelegen sind
    da zerstört worden, weil man (zu) lange der Meinung war, dass die billige Pfennigware nicht sammelwürdig ist.


    Schönes Wochenende wünscht die

    weite Welle

  • Liebe weite Welle,


    Zitat

    Wenn man bedenkt, wie häufig beide Werte lose sind: welche Mengen an Ganzbelegen sind da zerstört worden, weil man (zu) lange der Meinung war, dass die billige Pfennigware nicht sammelwürdig ist.


    Tut mir leid, ich verstehe das Minderwertigkeitsmantra der Pfennigzeitsammler nicht. Vielleicht bin ich dafür auch einfach zu jung und habe die "alten Zeiten" nicht erlebt, in denen diese Gruppe belächelt wurde. Welche Mengen an Kreuzerbelegen sind zerstört worden? Viele der jetzt noch verfügbaren Briefe stammen schließlich auch aus späteren Archivöffnungen. Wir müssen ferner berücksichtigen, dass zu den Zeiten, als die Pfennigwerte in Verwendung waren, das Briefmarkensammeln schon ein verbreitetes Hobby war und dass sich die damaligen Sammler mit Vorliebe auf die höheren Werte gestürzt haben. Belege wurden eben nicht gesammelt. (Beides war in meiner Jugend bei den Bundserien Heinemann oder Industrie und Technik auch so.)
    Also Kopf hoch und Brust raus! Für die Pfennigzeit muss sich keiner entschuldigen.


    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Erdinger,
    danke für Deine aufmunternden Worte. Allerdings sind sie bei mir fehl am Platz, ich käme weiß Gott nie auf den Gedanken, mich für die Pfennigzeit zu entschuldigen. Es liegt, wie Du richtig vermutest, an Deiner Jugend. Als ich das Sammeln der Pfennigzeit anfing, war es gerade mal 10 Jahre her, dass eine Dreifarbenfrankatur Nr. 42, 40 und 39 im Auktionskatalog nicht einmal eine Abbildung bekam, sofern der Auktionator so etwas überhaupt als Einzellos annahm. Ich wurde in den 70ern Mitglied im Freundeskreis Altbayern (nomen est omen, ich bin trotzdem als Exot dabeigeblieben). Zu dieser Zeit hatte ich noch Nr. 1-18 gesammelt und eine für mein jugendliches Alter recht ansehnliche Sammlung, die in diesem damals noch sehr elitären Kreis wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Als ich dann umstellte auf weite Welle Pfennigzeit, meine Kreuzerbestände dafür verkaufte, und zum ersten Mal ein paar Belege des neuen Gebietes präsentierte, erntete ich nur Kopfschütteln. "Was, Sie haben Ihre schöne Kreuzersammlung aufgegeben für dieses Zeug ?" Diesen Kommentar einer Bayern-Koryphäe habe ich mein Leben lang nicht vergessen und damals fast aus Frust das Sammeln von Bayernmarken aufgegeben, Gott sei Dank nur fast.
    Aber zurück zu den zerstörten Belegen. Natürlich wurden ungleich mehr Kreuzerbelege aufgehoben, denn dafür gab es ja schon immer Sammler. Und in den geplünderten Archiven gab es wahrscheinlich ebenso viele Pfennig- wie Kreuzerbelege. Nur, dass die ersteren eben gesammelt wurden, letztere aber nur "Abfall" waren und, so sie nicht überhaupt an Ort und Stelle verblieben, die Marken schließlich abgelöst wurden und in Ramschkisten verschwanden. Wohlgemerkt: ich rede von der Zeit bis etwa 1970, wo allmählich das Umdenken einsetzte.
    Also: mein Kopf war und bleibt oben, mit Brust raus wird es schon ein wenig schwieriger, wenn der Rücken zwickt. Die wenigen Sammler meines Gebietes haben schon immer um die Seltenheit schöner Belege der frühen Pfennigzeit gewußt, und der Vorteil eines kleinen Interessentenkreises ist ja schließlich, dass die Preise nicht in den Himmel wachsen.
    In diesem Sinne ein schönes Wochenende und schöne Grüße aus dem Frankenland von

    weite Welle

  • Guten Morgen weite Welle,


    vielen Dank für die weiteren Informationen zu den Markwerten.
    Ich möchte Dir nun meine Einzelfrankaturbelege mitteilen. Vielleicht ist ja etwas dabei, was in Deiner Kartei noch nicht vorhanden ist.


    Nr. 41
    a. vorderseitig 5.Sept. Wolnzach Orts-R-Bf.
    b. vorderseitig 9.Nov. München Orts-R-Bf.


    Nr. 42
    a. vorderseitig 25.Dez. Rineck NN-Bf.
    b. vorderseitig 28.Febr. Heufeld Wert-Bf.
    c. vorderseitig 8.Jun. München Paketkarte
    d. vorderseitig 22.Jan. München Paketkarte
    e. rückseitig 8.Jun. Brückenau Wertbf.
    f. rückseitig 5.Nov. Regensburg Wertbrief


    Nr. 43
    a. vorderseitig 23.Nov. Fürth Paketkarte


    Nr. 46
    a. vorderseitig 12.Jan. Zeitlitzheim NN-Bf.
    b. vorderseitig 26.Apr. Regensburg Paketkarte
    c. vorderseitig 13.Jan. Leiblfing Wertbf.
    d. rückseitig 19.Apr. Lauingen Wertbf.
    e. rückseitig 24.Jan. Groenhard Wertbf.


    Nr. 44 sowie Mehrfachfrankaturen Fehlanzeige.


    Führst Du auch eine Kartei über Bunt- bzw. Mischfrankaturen?
    Es wäre schön, wenn auch andere Forumler ihre Belege mit Datum und Ort (zum Identifizieren) benennen würden.


    Beste Grüße
    HOS

  • Liebe Kollegen,


    schon lange war hier kein Beitrag mehr, was ich als philatelistischer Verwandter des farbenvielfaltverrückten bayern-nerv sehr schade finde.
    Mischfrankaturen der ersten (37-46) und zweiten (47-53) Pfennigausgabe sind sehr selten, ich habe bisher keine 20 Stück registriert. Vor allem die Kombinationen 39/50 und 40/49 sind ausgesprochen rar. Hier zeige ich die Kombinationen 45+51 (davon sind mir eine gute Handvoll bekannt) und 41+48, davon kenne ich keinen weiteren Beleg.
    Dieser Beleg weist noch eine andere Besonderheit auf: er trägt den Stempel und R-Zettel des Postamts München VIII 2, eines Filialpostamts Ostbahnhof in der Äußeren Maximilianstr., ab 1.7.85 München 14.


    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/ridarlir/bybmf434551und4148.jpg]


    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/ridariwr/bybmf434551und4148-kopie.jpg]


    Schönen Restsonntag wünscht die

    weite Welle

  • Lieber Franz,


    solche Rosinen gefallen auch eingefleischten Kreuzerzeitsammlern wie mir - gerne mehr davon (ich weiß, bei den Unikaten wird das schwierig). ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Streifband der Expedition der Allgemeinen Zeitung München per Nachnahme nach Nördlingen.
    Frankiert mit 15 Pfennig - zweite Gewichtsstufe.


    Bunt ist auch das Innenleben des Streifbandes - zeigt außerdem dass auch in Bayern gespart wurde! :D

  • Hallo zusammen,

    heute mal wieder etwas in diesem im Dornröschenschlaf liegenden thread. Es ist ein Jammer, was in der Bucht so alles an Ramsch angeboten wird. Wenn dann wirklich mal was Gescheites kommt, interessiert sich keiner dafür. So geschehen mit folgendem Beleg mit einer Frankatur, die ich bisher noch nicht registriert hatte:

    Nr. 39a und 38b Pärchen auf doppeltem Fernbrief. Überhaupt ist die Kombination 38(2)+39 sehr selten, gerade mal sechs derartige Briefe

    habe ich registriert, allerdings alle mit Nr. 39b. Dieser Brief stammt höchstwahrscheinlich aus dem 1. Monat der Pfennigausgabe, woraus man aus dem Stempeldatum 15.1. und der 39a schließen kann.

    Der zweite Brief ist einer der schönsten aus meiner Sammlung.

  • Lieber Franz,


    Glückwunsch zu der Seltenheit.


    War die linke, untere Ecke der 10 Pfg. Marke mal umgeknickt? Da geht der Stempel unten nicht über der Marke weiter.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    das ist gottlob nicht der Fall. Wahrscheinlich hat sich die Sehnenbasis an dieser Stelle nur nicht abgedruckt.

    LG Franz

    weite Welle

  • Lieber Franz,


    auf diese Antwort hatte ich gehofft ... :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    hier eine portogerechte Mischfrankatur der Mi.-Nr. 56-y und 61-y auf Postkarte vom 12.03.1920, nachdem die beiden Marken im Januar 1920 nochmals für einige Monate erneute Postgültigkeit erlangten


    Gruß Klaus


    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Hallo zusammen,

    ein Wertbrief mit falscher Portoberechnung und Nachtaxierung des Fehlbetrages dürfte ziemlich einmalig sein. Das Stück mit Nr. 39b, 45a und 46 stammte aus der Dörfler-Sammlung und ist damit gottlob schon vor Jahrzehnten der Vernichtung entgangen.

    Die Versicherungsgebühr hätte eigentlich 40 Pfg. betragen, der ganze Brief damit nicht 75, sondern 80 Pfg. gekostet. Die fehlenden 5 Pfg. wurden neben der linken oberen Marke blau nachtaxiert.


    weite Welle

    Einmal editiert, zuletzt von Michael ()

  • Lieber Franz,


    wenn das kein waschechtes Unikat ist, weiß ich es auch nicht mehr. Ein Traumstück, wunderschön!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ...äh, ich bin gerade sprachlos, PO und Optik 1000%+++, nicht zu fassen, nicht zu fassen !


    LG

    Tim :P

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis