• Hallo Schorsch,


    schon klar, dass man unterscheiden muss zwischen einer Bahnstrecke und einem für Bahnpostzwecke eingerichteten Kurs. Das muss nicht deckungsgleich gewesen sein. Ein Bahnpostkurs kann auch über verschiedene Streckenabschnitte eingerichtet worden sein. N(ürnberg) - Ing(olstadt) besteht auch aus Teilabschnitten, die Aufgabe erfolgte halt an dem der Altmühltalstrecke. Meine schon dass das "N" für eine große Stadt wie Nürnberg steht, aber vielleicht wurde der Kurs aus irgenwelchen (Rentabilitäts-)Gründen bald wieder eingestellt und durch andere ersetzt (z.B. verlängert), so dass der Stempel bisher unbekannt, weil extrem selten ist.


    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    2 Mal editiert, zuletzt von Pälzer ()

  • Liebe Sammlerfreunde,


    der Absender aus Nürnberg gab anscheinend diesen Brief vom 14. Dezember 1870 einen Bahnreisenden mit, der wahrscheinlich von Nürnberg nach Schwandorf fuhr und in Schwandorf diesen in den Bahnbriefkasten legte. Am 16. Dezember erfolgte die Abstempelung mit dem Bahnpoststempel "Eger - Regensburg". Eingerichtet wurde dieser Bahnpostkurs im Juni 1869 auf der Königlich Priviligierten Ostbahn mit 3 Kursen täglich in jeder Richtung. Anfang 1876 wurde die Königlich Priviligierte Ostbahn verstaatlicht.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Sammlerfreude,


    ein paar Kreuzerzeitbelege mit dem 2-Kreis-Brückenstempel (Versuchsstempel) konnten hier schon gezeigt werden. Der anbei ist dann einmal einer, der ins Ausland, hier nach Großbritannien gelaufen ist. Frankiert wurde mit einer BY 28y. Man braucht schon ein bischen Phantasie, um das unter britischen PAID-Abschlag vom Reich abzuführende Weiterfanco von 1 1/2 SGr abzulesen. Sollte das vorliegend etwa 1,5 heißen !? Absender war die Kammgarnspinnerei Kaiserslautern, man kann das gerade noch so an dem rückseitig angebrachten Firmenstempel ablesen. Bei dem Adressat Helmuth Schwartze & Cie in London EC (eastern central) handelte es sich um eine Baumwoll-Handelsagentur, die ihren Sitz in der 394 moorgate-street / station-building hatte. Der gleichnamige Bahnhof (moorgate) wurde am 23. Dezember 1865 durch die Metropolitan Railway eröffnet.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Lieber Tim,


    besser: Das Weiterfranko wurde mit 15 Pfennigen ausgewiesen - das gab es bei Bayern nur im Jahr 1875 der Kreuzerzeit, ist also sehr selten (sonst 1 6/12 Sgr.). Feines Stück!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    Du bist zu beneiden: Irgendwie scheint Dir das mit den Bruchzahlen so richtig Spaß zu machen, ich krieg da irgendwie immer so eine merkwürdige Hirnblockade von. Aber mit 15 Pfennigen komm`sogar ich dann klar.


    LG

    Tim ^^

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Tim,


    oft hat man in Bayern das Weiterfranko für das Ausland mit schludrig daher geschriebenen Ziffern für das Reich notiert - oder es gleich ganz weggelassen. 1 Sgr. entsprach 10 Pfennigen, während Bayerns 3x nur 8 Pfennigen gleich kamen, daher die teils krummen Beträge ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Tim,


    ein Superbeleg und ein traumhaft abgeschlagener PAID Stempel.

    Ralphs Adleraugen haben natürlich die rote 15 erkannt.


    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

  • ... used quite late but in perfect quality ! :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief: Dienstbrief exoffo von Kitzbühl (Österreich) nach Marquardstein über Traunstein (Bayern) vom 10. Februar 1853. Der Brief lief über Innsbruck (Österreich) - 11. Februar. Nicht erklärbar ist für mich der Bahnpoststempel. Ich lese "BAHNP. LINDAU - AUGSBURG" vom 12. Februar (1853). Die Teilstrecke Richtung Lindau "Oberstaufen - Lindau" wurde erst am 12. Oktober 1853 eröffnet. Das Lindauer Bahnhofsgebäude erst am 1. März 1854. Für mich stellt sich die Frage, welchen Laufweg und wo wurde der Bahnpoststempel abgeschlagen, noch dazu, daß die Bahnstrecke bis Lindau im Februar 1853 noch gar nicht bestand. Ankunftsstempel von Traunstein vom 13. Februar. Von da Zustellung nach Marquardstein.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    ich vermute: Innsbruck - Augsburg - München - Traunstein.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    vielen Dank.

    Lt. Sem-Katalog Bayern Kreuzerzeit wurde am 1.4.1852 die Bahnpost Augsburg - Kempten eingeführt und erst am 26.4.1854 die Bahnpost Augsburg - Lindau. Für mich stellt sich daher die Frage, warum der Name "Lindau" im Bahnpoststempel vom 12. März 1853 steht.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Liebe Freunde,


    ich denke auch, dass man die Stempel im voraus beschaffte und wenn es dann Verzögerungen gab, war das halt so. In jedem Fall ein feines Stück PO. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    vielen Dank.

    Zum Zeitpunkt des Briefes (12. Februar 1853) ging die Bahn lediglich von Augsburg her nur bis Kempten. Der Brief müßte dann in Kempten bei der Bahn übergeben worden sein. Erst am 1. März 1854 wurde der letzte Teilabschnitt "Aeschach-Lindau" eröffnet. Daher ist es zu diesen Zeitpunkt sehr verwunderlich, daß bereits "LINDAU" in den Stempel geschrieben wurde.


    Liebe Grüße,

    Hermann