• Hallo zusammen,

    hallo mikrokern, hier kann bestimmt bayern klassisch weiterhelfen. Ich habe es ganz bewußt so beschrieben, weil auf dem Brief vorne der rote "BAVIERE FORBACh" abgeschlagen ist und auf der Rückseiter ein schwarzer Stempel "STRASBOURG PARIS C". Und indem ich dies hier schreibe, sehe ich, dass dies ja ein Bahnpoststempel ist, der nur die Strecke angibt. Somit ist klar, dass der Brief nicht in "Strasbourg" selbst war. Danke mikrokern, gut aufgepasst.

    Grüße aus dem total veregneten Frankfurt

    hasselbert

  • Hallo hasselbert und bayern klassisch,
    ok, also ist schon mal eine Sache geklärt.
    Warum aber wurde von München über Forbach und nicht über Strassburg kartiert? Gabs das häufiger? Dachte, Post aus dem südlichen Bayern lief immer über die Ulm-Baden-Baden-Kehl-Strassburg-Route...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    üblich war die Leitung über Streasbourg, aber es gab auch die Möglichkeit über Forbach zu kartieren. Das machte man in München aber nur bei Sendungen nach Nordfrankreich, wenn überhaupt.
    Einen Brief über Forbach von Oberbayern habe ich nicht in meiner Sammlung. :(

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... Das machte man in München aber nur bei Sendungen nach Nordfrankreich, wenn überhaupt.
    Einen Brief über Forbach von Oberbayern habe ich nicht in meiner Sammlung.

    Lieber bayern klassisch,
    also wenn Du so etwas nicht hast, muss es wirklich SEHR selten sein. Dann war mein Erstaunen ob des Leitweges über Forbach also gar nicht so abwegig...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern, hallo bayern klassich, na da wurde ja die Unklarheit schnell gelöst. Ich kann jetzt den Beleg neu beschreiben und freue mich über die "seltene" Besonderheit.

    Einen Brief über Forbach von Oberbayern habe ich nicht in meiner Sammlung. :(

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo Sammerfreunde,

    angesichts der o.a. Diskussion ist mir noch etwas in den Sinn gekommen: Es mag ja sein, dass man als Postler bestimmte Routen kartiert hat bzw zu kartieren hatte.

    Aber unerwartet widrige Witterungsverhältnisse / Behinderungen auf den Bahnstrecken gab es damals sicherlich auch mal und die konnten ja auch die Postler in Oberbayern nicht vorhersagen.

    Insofern ist es doch durchaus denkbar, dass die Bahnpost in solchen Fällen zur Sicherstellung des schnellstmöglichen Transportes ein Poststück einfach über eine andere Route zum Ziel gebracht hat.

    Oder sollten solche kurzfristigen Umleitungen aus irgendwelchen Gründen nicht möglich gewesen sein ?

    Dann hätte ich noch eine Frage in "eigener Sache" :D Kann jemand den nachstehenden BaPo-HK entziffern, ich glaube der endet mit ...CH ?

    Schönen Sammlergruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    Zugunglücke gab es massig, weil die Technik nicht sonderlich ausgereift war. Man müsste halt mal erforschen, ob zu dieser Zeit die Strecke von München bis Strasbourg unterbrochen war. Wahrscheinlich ist es aber nicht ...

    Deine Marke zeigt den Bahnpoststempel Worms - Neunkirchen, der üblich ist für die Pfalz.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    hallo bayern klassisch, obwohl wir ja alle wissen, dass Du alles weißt, erstaunst Du uns doch immer wieder aufs Neue. :thumbup: :thumbup:

    Respekt und Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo hasselbert,

    ich bin weit davon entfernt, viel zu wissen. Nur weil ich aus der Pfalz komme, habe ich den Stempel wiedererkannt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    Zugunglücke gab es massig, weil die Technik nicht sonderlich ausgereift war. Man müsste halt mal erforschen, ob zu dieser Zeit die Strecke von München bis Strasbourg unterbrochen war. Wahrscheinlich ist es aber nicht ...

    Abgesehen davon, dass es ganz schön schwierig sein müsste, für einen ganz bestimmten Zeitpunkt Unterbrechungen einer Bahnline zu erforschen, verstehe ich das nicht so ganz.

    Es muss ja nicht die Strecke München-Strasbourg gewesen sein, die evtl. mal unterbrochen war, es kann doch bspw. auch die zwischen Strasbourg und Paris betroffen gewesen sein (umgefallene Bäume auf der Strecke im Oktobersturm o.ä. :thumbup: ) , so dass die bayer. BaPo über eine (noch) offene Strecke wie bspw. Forbach umgleitet hat, oder nicht ?

    Den allerbesten Dank für die Klarstellung des BaPo-HK WO-NEUNKCH, damit ist die Marke in der Palz-Sammlung aufgenommen. ;)


    Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    wenn der Brief mal in Strasbourg war, konnte er nicht mehr den Stempel "Baviere - Forbach" erhalten, da er in Strasbourg gestempelt und für das Paket nach Paris verpackt wurde. Wäre danach etwas mit dem Zug passiert, könnte man das nur an einer längeren Laufzeit auf französischem Boden nachvollziehen.

    Wie hier richtig erwähnt wurde, lief die Post von München über Augsburg und Ulm nach Kehl in Baden. Auf der Siegelseite kann, muss aber kein württembergischer Fahrpoststempel (so nannte sich in Württemberg die Bahnpost) abgeschlagen worden sein. Ein Abschlag wäre ein Indiz auf eine Umleitung, denn das Münchner Briefpaket wurde zwar mehrfach umgeladen, aber erst in Strasbourg regelmässig geöffnet. Ein württemberigischer Bahnpoststempelabschlag würde bedeuten, dass es Gründe gegeben haben musste, die diese Routine unterbrochen hatten und er so einen anderen Weg einzuschlagen hatte.

    Das gleiche gälte für einen badischen Bahnpoststempel auf der Siegelseite, weil er auch Baden geschlossen durchlief und nur im Falle einer erheblichen Abweichung vom Fahrplan dem Paket für Strasbourg hätte entnommen werden können. Viele Strecken waren aber nur eingleisig geführt, so dass eine "Umleitung" nicht so ohne weiteres möglich war.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    hallo Pälzer, Deine rege Phantasie ist erstaunlich :thumbup: :thumbup: das find ich toll und mir fallen spontan die "Lausbubengeschichten" von Ludwig Thoma ein. Hier gibt es eine Episode, da wird der berühmte Abgeordnete Vilser am Regieren gehindert, ..." indem das ein grasender Stier die Weiterfahrt der Eisenbahn hinderte." Es hat sich nämlich niemand getraut, den Stier zu vertreiben.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Einmal editiert, zuletzt von hasselbert (10. August 2011 um 19:39)

  • Hallo hasselbert,

    es kann ja durchaus der Fall sein, dass ich auf dem Schlauch stehe, aber wie w.o. dargelegt zeigt nichts, dass der - wirklich schöne Beleg - über Baden lief, nichts zeigt - wie Du selbst festhälst - dass er in Strasbourg war und somit der Weg München über Augsburg und Ulm nach Kehl in Baden genommen hat.

    Meine Phantasie ist auch nicht diejenige gewesen, dass der Zug nach Strasbourg durch Bäume / Stiere etc. hängen geblieben ist, sondern dass Behinderungen auf dieser Strecke dazu geführt haben, dass die BaPo ihn schon von München ab - ausnahmsweise - auf die von bk beschriebene Route für Briefe nach Nordfrankreich legte.

    Schönen Gruß aus NW

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Freunde,

    freuen wir uns doch, dass wir einen solch seltenen Laufweg einmal zeigen können. Wer weiß, vlt. tauchen noch weitere Briefe damit auf, so dass wir dann schlauer sein werden, als jetzt alle zusammen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Dieser Brief ist schon von andern Forum bekannt, aber soll auch hier gezeigt werden.

    Zuerst die Taxierung, von Faulheit von bayern klassisch geholt

    Bis 10 Meilen zu der Schweizer Grenze = 3 Kr. für Bayern,
    bis 10 Meilen hinter der Schweizer Grenze = 3 Kr. für die Schweiz. Diese 3 Kr. für die Schweiz hat man in Nonnenhorn mit Rötel als Eigenanteil notiert.

    Der Brief ist in die nähe von Lindau abgegeben (innerhalb 10 Meilen) und lief über Lindau nach Basel in 1869. Wie der Brief in Schweiz gelaufen war wage ich nicht zu sagen. Ich hole ein Zitat von Liball:

    dieser Brief kann in Nonnenhorn postalisch nicht bearbeitet worden sein, da dort erst 1887 eine Postexpedition eingerichtet wurde.
    Auf der Rückseite kann ich nur den schweizer Bahnpoststempel Romanshorn-Zürich erkennen.
    Der Brief lief mit Sicherheit über Lindau. Jetzt stellt sich nur die Frage, lief er über Bregenz nach Romanshorn oder über Friedrichshafen und mit dem Schiff nach Romanshorn. Im letzteren Fall, wäre der Brief zumindest duch Nonnenhorn gelaufen.



    Leider ist wohl dieser Brief mein einzige Bahnpostbrief noch.


    Viele Grüsse
    Nils


  • Hallo Nils,

    so ist es, wenn man etwas falsches geschrieben hat - es kommt immer wieder. 8)

    Romanshorn habe ich schreiben wollen, aber Nonnenhorn geschrieben. ;(

    liball hat recht - er lief vermutlich Lindau - Friedrichshafen - Romanshorn.

    Sehr schönes Stück, bei dem man perfekt sieht, wie man die Briefe diagonal geschichtet hat, als man zum Stempel griff. :P:P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    lange nichts mehr passiert in diesem - eigentlich außergewöhnlich interessanten - thread. Zur weiteren Bereicherung ein kleiner Beitrag mit dem nachstehenden Mini-Beleg (10 cm x 7 cm), gelaufen im November 1868 von Speyer nach Frankenthal.

    Nicht nur die vorderseitig mit blauer Tinte - ordnungsgemäß - notierte Aufgabeort-Notierung, auch der rückseitige AK-Zier-Einkreiser meiner Heimatstadt und der BaPo-HK-Abklatsch rückseitig haben es mir bei diesem Stück - unwiderstehlich ^^ - angetan.


    Schönes WE wünscht allseits

    der Pälzer

  • Liebe Freunde,

    damit mir dieser tolle Thread nicht eindämmert, zeige ich hier eine kleine Rosine, wie ich sie noch nicht gesehen habe.

    Der Brief ist alles andere, als eine Augenweide, aber darauf kam es mir beim Erwerb vom lieben HOS nicht an (nochmals danke dafür!). :)

    Er wurde am 29.3.1852 in Nürnberg geschrieben und war nach Bregenz gerichtet. Am 30.3. früh hatte die Bahnpost Nürnberg - München ihn in den Fingern, bekam aber an diesem sicher kalten Tag nicht viel gebacken. Der gM 406 der Bahnpost lässt sich nicht mal bei optimistischer Betrachtungsweise auch nur annähernd erraten und die beiden Bahnposthalbkreisstempel taugen auch nur zur Darstellung für andere Postler, wie man es nicht machen sollte.

    Aber das interessante dabei ist die Tatsache, dass einer ohne den Aufgabeort im Sehenkasten blieb und der 2. Abschlag dann korrigiert wurde, in dem man "NÜRNBERG" einsetzte. So kannte ich das bisher nicht ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    anbei mal eine etwas andere BaPo-Stempelform der Kreuzerzeit. Adressiert an einen Herrn Carl Auer mit Beisein des Herrn J. Jh. Leist in Neckargemünd wurde nachstehender Brief von einem Herrn Stocker in Neustadt a.d.H. am Bahnhof in einen Zug der Strecke Neunkirchen-Worms eingeworfen.

    Der Brief lief sehr wahrscheinlich über Ludwigshafen a.Rh. weiter nach Heidelberg und von dort aus mit der badischen Bahnpost nach Neckargemünd. Die Adresse Neckargemünd wurde gestrichen und durch das ca. 80 km weiter östlich liegende Krautheim ersetzt, wo der Adressat wohl z.Z. im Gasthof zur Post weilte.

    So weit so gut, der Brief ist leider aber völlig ohne Inhalt, folglich liegt mal wieder ein Datierungsproblem vor. Kann jemand evtl. etwas über die Verwendungszeit des o.a. BaPo-Stempeltyps beitragen oder etwas mit den rücks. vermerkten Ziffen anfangen ?

    + Gruß

    vom Pälzer