• Hallo hasselbert,


    Traumbrief - wer hätte den nicht gerne aus verschiedensten Gründen in seiner Sammlung?


    Zitat

    der nicht weiß wie er die seltsamen Zeichen rausbekommt


    Einfach einmal die Leer - Taste betätigen, dann ist die Kombination, die ein Icon zaubert, verschwunden.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo hasselbert,


    tolle Arbeit bzgl. der stellenweise durchaus nicht einfachen Transcription, ein wenig nachdenklich stimmender soziologischer Hintergrund des Portobriefes, absolut beeindruckende Optik dessen.


    Vielen Dank für`s zeigen + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Hasselbert,


    ein toller Beleg der Porto1 und wie von den Vorrednern geschrieben toll
    vo Dir recherchiert...!!!!
    Wenn er jetzt noch in der richtigen Sammlung wäre.... :D:D


    Liebe Grüsse
    Bayern Social :thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo zusammen,


    schön, dass Euch der Beleg gefällt. Im Frühjahr 1978 ist mir der Brief in der großen Altdeutschlandversteigerung bei Loth in Mainz aufgefallen. Herr Loth mußte viel von dem Beleg halten, denn er hat ihn für würdig empfunden für eine Abbildung in Farbe. Damals waren die meisten Lose schwarz-weiß abgebildet. Und wenn dann ein an und für sich schwarz-weißer Beleg in Farbe abgebildet worden ist, das war dann schon was.


    So klein der Brief auch ist, innen haben noch drei Prüfer Platz gefunden, Ihre Prüfstempel abzuschlagen. Herr Lieberwirth, Prüfer in der ehemaligen DDR, Herr Georg Bühler, zu Zeiten anerkannter Altdeutschlandprüfer insbesondere Sachsen, und Frau Maria Brettl, die Bayernexpertin schlechthin. Herr Lieberwirth hat auch noch vorne unter der Marke gestempelt, Georg Bühler unten in der linken Briefecke.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo zusammen,


    ein netter Mensch, nein ein sehr netter Mensch :thumbup: hat mich auf diesen Brief aufmerksam gemacht. Wenn ich Interesse hätte, würde er auf ein Gebot verzichten. Ich hatte Interesse und bekam auch den Zuschlag. Das Los war schlicht beschrieben: Landshut - Bayern-Brief mit Portomarke Nr. 1. Gut das dies da stand, da wäre man ja sonst nicht darauf gekommen. Jetzt will ich einmal die Geschichte erzählen, wie sie mir am wahrscheinlichsten erscheint. Dennoch bleiben Fragen offen.


    Rechtsanwalt Schaaf (nicht Götz) aus Landshut fordert von der Kirchenverwaltung Reichersdorf die "...Berichtigung meiner Kosten .... von 9 fl 13 Kr. ..." und schickt den Brief unfrei ab. Der Postler kennt das Dorf Reichersdorf (79 Einwohner) bei Gundelhausen gleich um die Ecke, klebt die 3 Kreuzer Portomarke auf den Brief und gibt ihn dem Landzusteller. Dieser bringt ihn allerdings wieder zurück. "Dieses Reichersdorf ist in der Pfarrey Gundelhausen nicht. Unterschrift." Also wenn nicht dieses, dann das andere denkt der Postler, denn es sind ja zwei Reichersdorf im Zustellbereich. Zweiter Versuch in Reichersdorf (93 Einwohner) bei Attenhausen Zustellbereich Landshut. Aber hier hat man auch kein Glück. "Hier nicht bekannt. Unterschrift, Pfarrer in Vilsheim" (Pfarrdorf mit 168 Einwohnern). Wieder zurück in Landshut kommt der Postler auf die gloreiche Idee, Reichersdorf (51 Einwohner) bei Niederaichbach kann nur gemeint sein. Es ist nur eine halbe Meile von Landshut entfernt, allerdings, und jetzt wird es interessant, gehört es zum Zustellbereich vom Wörth an der Isar (252 Einwohner, Wörth nicht die Isar :D ).
    Hier fangen jetzt meine Fragen an. Es liegt ja jetzt kein unfrankierter Brief im Orts- oder Landzustellbereich vor, sondern ein unfreier Brief der 1. Gewichtsstufe und 1. Entfernungsstufe. Dieser kostet nun mal 6 Kreuzer Porto. Wie kommt der Postler in Landhut an seine 3 Kreuzer für die bereits verklebte 3 Kreuzer Portomarke :?: Sollen die weiteren 3 Kreuzer mit der roten Schlangenlinie auf der Vorderseite angedeutet werden :?: Leider ist kein Stempel von Wörth auf der Rückseite. Ob eventuell der Landzusteller von Landshut die paar Meter über die Grenze seines Zustellbereiches gegangen ist, um die 6 Kreuzer im dritten Reichersdorf zu kassieren :?: Der Brief hätte dann die Expedition Wörth überhaupt nicht gesehen, dafür spricht der fehlende Stempel von Wörth. Wer hat noch eine Idee???


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo hasselbert,


    ein ganz außergewöhnlicher Brief! Glückwunsch, dass du ihn bekommen konntest.


    Ohne Gewähr: Ich glaube, weil der Brief ins benachbarte Wörth lief, dass sich die Expeditoren kannten. Daher wundert es mich nicht, dass er keinen Ankunftsstempel hat, denn er war sicher auf dem Briefpacken oben aufgelegt worden, vlt. noch mit einem Kommentar. Wenn er so abgegeben wurde, deutet das für mich auf eine Akzeptanz der 3x Portobelastung, jetzt in Wörth, hin. Wenn der Mini - Zielort nicht vom Landpostboten angelaufen wurde, konnte durchaus ein privater Bote für 2x von Wörth dorthin laufen. In diesem Falle hätte man als Postler ihn für 5x "verkauft", denn 3x waren nolens volens in Landshut abzuliefern und 2x wollte der Bote für seinen Gang haben. Es ist sicher keine 3, sondern eine 5, das steht für mich fest.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    bei der letzten Gärtner-Auktion konnte ich ja den "kleinsten" Porto 1 Brief von einer "Blondine 24" erwerben. Der angefügte "Dreierstreifen" auf Brief habe ich nicht beboten, zumal ich ihn nicht erklären konnte.
    Hier der Originalkatalogtext:


    1862, 3 Kreuzer schwarz auf weiß im senkrechten 3er-Streifen vom Oberrand mit 2x K1
    "BAYREUTH I 7.9." (1875) entwertet und blauem Taxvermerk "Pro
    45 Kr/9,3" auf Faltbriefhülle nach Aichig, ein weiterer Einkreisstpl.
    unter der rechten Marke, wahrscheinlich vom Vortag, erst danach wurden die
    Marken aufgeklebt und entwertet, die Einheit ist bis auf einen
    Vortrennschnitt unten breitrandig und tadellos, Fotoattest Sem BPP, eine
    relativ späte Verwendung dieser Ausgabe und als Nachnahme-Brief zudem
    gesucht! (T)
    1 (3)



    Vielleicht kann da ein "Jäger" aus Unterfranken weiterhelfen, warum hier 9 Kreuzer verklebt wurden.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo zusammen,


    hallo bayernjäger,


    danke für den Hinweis. Das Attest habe ich auch gelesen. Mir ist lediglich nicht klar, warum die 9 Kreuzer in blau notiert und dann mit Marken verklebt wurden. Die 3 Kreuzer lediglich in blau notiert wurden aber nicht mit einer Marke verklebt wurden. Jedenfalls hat der neue Besitzer einen schönen Brief zum Untergebot bekommen.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    Einmal editiert, zuletzt von hasselbert ()

  • Liebe Freunde,


    nach den phantastischen Beispielen des bei Portomarken unglaublich stark besetzten hasselbert nun wieder eine Kleinigkeit von mir, die aber auch nicht unter der Rubrik Massenwaren zu finden sein dürfte. ;)


    Wir haben vor uns einen kleinen Privatbrief aus Warmensteinach vom 1.1.1867 nach Bayreuth. Nun wäre das ja an sich nichts besonderes, aber in Warmensteinach war ab 1.7.1861, wenn man Peter Sem glauben darf, eine Postablage eingerichtet, die der Postexpedition (PE) Weidenberg unterstellt war. Die Regel wäre es nun gewesen, dass man sich im Falle eines Neujahrbriefes, denn um einen solchen handelt es sich, zur Postablage bemühte, die nur wenige Stunden geöffnet war, um dort mit dem Kauf einer 3x Marke seinen Brief zu frankieren.


    Dies hat der Absender aber nicht getan. Jedenfalls zeigt der Brief keinen Landbriefträgerstempel, auch keinen Postablagestempel - nichts. Er wurde mit "fo)" für "france" bezeichnet, sollte also frankiert auf die Reise gehen und Marken hatte jeder Landpostbote und jeder Postablageninhaber genügend vorrätig, aber darauf komme ich noch später zu sprechen.


    Der Brief wurde bei der vorgesetzten PE Weidenberg mit einer Porto Nr. 1 "frankiert", obwohl das technisch gar nicht möglich war und auch der Aufgabestempel abgeschlagen, jetzt aber vom 2.1.1867.


    Hierbei erhebt sich die Frage, ob die neuen Marke der Wappenausgabe, die ja zum 1.1.1867 erscheinen sollten und die ab diesem Datum zu verwenden waren, wenn es nicht noch Restbestände vor Ort gab, auch dieser PE vorlagen. Peter Sem, und ich widerspreche dem nicht, schreibt auf S. 97 der 8. Auflage seines Spezialkataloges, dass es keine festen Ausgabetag gab, aber im nachhinein von der Ausgabe vom 1.1.1867 geschrieben wurde. Es sind auch keine früheren Daten dieser Ausgabe bekannt geworden - im Gegenteil, außer der Nr. 14 und 15 sind bis heute keine Ersttagsverwendungen bekannt und auch diese sind äußerst selten.


    Es wäre daher gut möglich, dass man entweder keine Restbestände mehr in Weidenberg mehr hatte (Weihnachts- und Neujahrspost) und man sich sagte, dass man sowieso bald mit den neuen Marken beliefert werden würde, was aber zumindest am 1.1.1867 dort nicht der Fall war.


    Auf jeden Fall behalf man sich mit einer Portomarke, die als Freimarke fungierte und auch Bayreuth meckerte nicht, was sie hätten sollen und vergaßen sogar den Abschlag des Ankunftsstempels. Oder war man dort nur baff, weil ein solcher Brief einschlug, mit dem sie eigentlich nichts anfangen konnten?


    Einen zweiten Beleg mit der Kombination Neujahrsbrief, geschrieben am Ort einer Postablage, Aufgabe aber bei der PE, Porto- statt Freimarke und fehlender Ankunftsstempel dürfte man jedenfalls lange suchen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Hallo zusammen,


    hallo bayern klassisch,


    ein super Beleg mit einer super Geschichte :thumbup: :thumbup: :thumbup: . Ein unglaublicher Brief, von Weidenberg in das knapp 2 Meilen entfernte Bayreuth "frankiert" mit einer Portomarke. Da kommt es zugute, dass wir es gewohnt sind, grundsätzlich den Inhalt zu erforschen. So wurde festgestellt, der Brief ist ja von Warmensteinach, einer Postablage von Weidenberg in Oberfranken.


    Zum Datum der Eröffnung der Postablage Warmensteinach 01.07.1861 zeige ich im Anhang die Originalverordnug, die mir dank Dr. Wolf Becker in digitale Form zugänglich ist. Darin ist allerdings der 01.07.1861 nicht unbedingt zu ersehen. Das Verordnungs- und Anzeige- Blatt Nr. 30 ist vom 12. Juli 1861. Darin ist die Verordnung Nr. 17.138 vom 08. Juli 1861, die Errichtung von Postablagen betr., abgedruckt. Ein Datum steht nicht in der Verordnung lediglich, dass "...Postablagen.... eingerichtet sind". Aber der 01.07.1861 wird nicht weit verfehlt.


    Nochmals meinen Glückwunsch zu diesem tollen Beleg und der eindrucksvollen Geschicht.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo hasselbert,


    vielen Dank für die netten Worte aus äußerst berufenem Munde.


    Leider ist es mir nicht möglich, die Ortsverhältnisse so in die Texte zu kopieren, dass man die geographische Nähe erkennen könnte. Vlt. gibt mir mal einer einen Tipp, wie das gemacht werden kann und darf. :)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo hasselbert,


    warum in die Ferne schweifen, wenn die praktische Lösung liegt so nah ...


    Vielen Dank - super gemacht!


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Ein ganz und gar außergewöhnluches Stück zeigt bayern klassisch hier wieder. Die Eisenbahnlinie Warmensteinach - Bayreuth wurde erst 1896 eröffnet, also muss der Brief auf anderem Wege nach Weidenberg gekommen sein. Die Streckenlänge der Bahn gemessen von den Stationen Weidenberg und Warmensteinach betrug ziemlich genau 9 km, so dass die Entfernungsangaben hinkommen.
    Ich gehe auch davon aus, dass der Brief die Postablage wohl nicht gesehen hat, denn der dortige Postablageninhaber ist mir bislang eigentlich nur durch seine suberen und immer korrekten Stempelabschläge aufgefallen, zumindest bei den Belegen, an die ich mich erinnern kann.
    Mit den Eröffnungsdaten bzw. dem 01.07.1861 spricht hasselbert ein interessantes Thema an, auf das ich hier jedoch nicht näher eingehen will, denn der Artikel über dieses Thema für den nächsten Rundbrief ist in der Rohfassung bereits fertig ;) Die Postablage in Warmensteinach bestand bis 1.6.1867. Dort wurde dann ebenfalls eine PE errichtet (Vo 19,450 vom 18. Mai 1867).
    Offen bleibt aber natürlich, warum die Portomarke verklebt worden ist... da kann man heutzutage wohl nur noch spekulieren, aber bayern klassisch hat ja schon eine plausible These aufgestellt.


    Viele Grüße


    kreuzer

  • Hallo Bayernfreunde,


    der folgende Brief lief am 11.7.1863 von Ensdorf in der Oberpfalz in den Landpost-Zustellungsbezirk zum 1,7 Meilen entfernten Ranahof (heute Rannahof, nach Ensdorf eingemeindet).
    Frankiert wurde er mit der am 1.10.1862 verausgaben Portomarke Nr. 1.


    Rückseitig trägt der Brief einen Vermerk: "Wird nicht angenommen Maier Postbot "


    Im kurzem Text schreibt der Ensdorfer Pfarrer Enders
    "das kath. Pfarramt Ensdorf muß sich beklagen, daß Jos. Riedl eine dreimalige Vorladung unbeachtet ließ, und sie daher zu vierten Male wiederholen."


    Der Bauerssohn Josef Riedl vom Ranahof konnte sich sicherlich schon denken, welchen Inhalt der Brief hatte. Er hatte jedoch - aus welchen Gründen auch immer - nicht vor, bei dem Herrn Pfarrer in Ensdorf zu erscheinen. Also lehnte er die Annahme des Briefes ab und ersparte sich damit auch noch die Zahlung von 3 Kreuzern Porto. Die kassierte die Post dann vom Herrn Pfarrer.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo zusammen,


    hallo Bayern-Kreuzer,


    einen wunderschönen Brief zeigst Du uns hier von einer meiner Lieblingsmarken. Der Beleg hat ein "Gesicht" :thumbup: :thumbup: :thumbup: , da stimmt einfach alles von der Optik, und dann auch noch von dem interessanten Weg, und dem Vermerk auf der Rückseite.


    Allerdings stolpere ich ein wenig, wenn ich lesen muß: "frankiert ... mit einer Portomarke". Aber wir wissen ja was gemeint ist.


    Grüße aus Frankfurt

    Einmal editiert, zuletzt von hasselbert ()

  • Lieber Bayern-Kreuzer,


    ein feines Stück - gerade bei Briefen mit Portomarken müsste man annehmen, dass die Retourbriefquote hoch sein müsste, was sich aber nicht bestätigen lässt. Von daher ist er von besonderem Wert.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    mit dem Begriff Unikat sollte man ja bekanntlich eher sparsam umgehen. Bei folgendem Brief scheint es aber angebracht zu sein, ihn als solches zu betiteln. Gerne lese ich aber einen Einwand mit Scan. ;)


    In Braunau am Inn (Österreich) schrieb man am 3.10.1867 einen einfachen Brief nach Ering an den dortigen Gastwirt Gottfried Mayer. Das wäre an sich nichts besonderes, denn es würde eine österreichische 5 Neukreuzermarke auf ihm prangen, was Massenware darstellt und für 3 bis 5 Euro in jeder besser sortierten Händlerkiste zu finden sein dürfte (unter Auswechselung der Adressdaten).


    Hier bewegte den Absender aber weniger das Gefühl, seinem Heimatland 5 Nkr. zukommen zu lassen, als den bayerischen Staat mit 3 Kr. rh. zu beschenken. Um dies zu bewerkstelligen überschritt er den Inn und gab den Brief in Simbach auf, was nur ein paar Hundert Meter entfernt Braunau gegenüber lag.


    Als wäre dieser Frevel nicht schon genug, klebte der dortige Expeditor statt einer Freimarke - zu vermuten wäre eine Nr. 15 - eine Portomarke auf, welche für Fernbriefe nicht zu verwenden gestattet war. Ering hatte ab dem 1.7.1861 eine eigene Postexpedition erhalten, also nicht gerade gestern, so dass man dies in Simbach am Inn wusste.


    Am gleichen Tag wurde der Brief in Ering ankunftsgestempelt und - wie auch immer - zugestellt. In seinem Inneren sind noch 2 weiter Wachssiegelteile vorhanden, was auf einen Einschluss in diesem Brief hindeutet, was ihn nun vollends zur eierlegenden Wollmilchsau macht. :P:D


    Den Bug verzeihe ich dem Simbacher Expeditor, denn der Brief ist schnuckelig klein und ein Aufkleben auf der Siegelseite wäre ja nun wirklich der Oberhammer.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.